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Verfahren zur Herstellung von Emails, insbesondere weiss getrübter Eisenemails.
Bei der Herstellung von Emails, wie z. B. von Eisenemails, insbesondere weiss getrübter Eisenemails, spielen bei der Nassemaillierung die Eigenschaften des Schlickers eine grosse Rolle. Bei der Herstellung des Schlickers wird die Emailfritte unter Wasserzusatz gemahlen, wobei man bei der Mahlung, um eine gute Auftragsfähigkeit zu erlangen, gewöhnlich Ton zusetzt, u. zw. für Deekemails zumeist in einer Menge von 6-10%. Die Mahlung erfolgt in der Regel mit einer möglichst geringen Menge Wasser, um dem Aufträger die Möglichkeit zu geben, der Masse durch Verdünnung die gewünschte Konsistenz für den Auftrag zu geben. Er hat hiebei zu beobachten, dass die Konsistenz ihm den Auftrag einer bestimmten Menge des Schlickers in gleichmässiger Verteilung, d. h. ohne Schlierenbildung, ermöglicht.
Für Deckemails wird ausser Ton auch noch das Trübungsmittel auf der Mühle zugesetzt. Wird ein Email mit zuviel Wasser angesetzt, so ist der entstehende Sehlieker zu dünn und das Email "läuft", wie man sich faehtechniseh ausdrückt bzw. das Email steht schlecht. Aber auch ohne zu grossen Wasserzusatz kommt manchmal ein solches Laufen des Emails vor. Solche "laufende" Emails sind schlecht auftragbar.
Um nun solche Emails zum Stehen bzw. wieder zum Stehen zu bringen, greift man in solchen Fällen zu den sogenannten Stellmitteln. Die Stellwirkung dieser Stellmittel äussert sich in einer Verdiekung des Emailschlickers, die bei den verschiedenen Stellmitteln verschieden stark ist und unter
Umständen so weit gehen kann, dass der Schlicker zu einer steifen Masse erstarrt, die im Nassverfahren nicht mehr verarbeitet werden kann. Als solche Stellmittel kommen ausschliesslich Elektrolyte in
Betracht, z. B. Chloride und Sulfate des Magnesiums und Ammoniums, Carbonate usw.
Man kann aber auch schon durch Veränderung der Zusammensetzung der Emailfritte von vornherein zu Schlickern kommen, die zu stark stehen und daher nach dem Nassverfahren nicht gut ver- arbeitbar sind oder zumindest keine stellend wirkenden Zusätze mehr vertragen. Dies ist aber insofern von Bedeutung, als manche Trübungsmittel oder andere unerlässliche Zusätze auf der Mühle eine stellende Wirkung ausüben und durch diese Wirkung die Auftragfähigkeit des Emailschlickers beeinträchtigen.
Insbesondere spielt dies für Gastrübungen eine Rolle, für welche auch Trübungsmittel in Betracht kommen, die einer stellenden Wirkung fähig sind, so dass für solche Gastrübungsmittel einesteils Emailfritten, die im Schlieker schon an sich stark stehen, nicht gut verarbeitbar sind, andernteils aber auch Sehlieker nachteilig sind, die schon unter den unerlässlichen Zusätzen infolge zu starken Stehens schon an sich nicht gut verarbeitbar sind.
Solche zu stark stehende Schlicker, die im Nassverfahren nicht ohne weiteres verarbeitbar sind, insbesondere Schlicker, bei welchen dieses zu starke Stehen entweder durch die Zusammensetzung der Emailfritte oder durch unerlässliche Zusätze auf der Mühle verursacht ist oder sowohl durch solche Zusätze als auch durch die Zusammensetzung der Fritte, können auch nicht durch Verdünnung mit Wasser auf tragfähig gemacht werden. Wenn man auch durch Zusatz von Wasser genügende Viskosität erreichen kann, ist bei solchen Schlickern ein schlierenfreier Auftrag nicht möglich. Es lässt sich wohl ein schlierenfreier Auftrag dadurch erreichen ! dass man entsprechend stärker verdünnt.
Eine solche starke Verdünnung hat aber die Wirkung, dass nur eine unzulängliche Auftragsstärke erhalten werden kann, also die Auftragsstärke zu gering ist. Überdies treten bei Verwendung solcher Schlicker beim Trocknen Übelstände auf.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, dass bei solchen zu stark stehenden Schlickern, insbesondere solchen, die durch Verdünnung allein nicht schon auf die erforderliche Stellung gebracht werden können, die Ursache für diese Erscheinung offenbar in der zu hohen Thixotropie liegt.
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Gemäss der Erfindung werden nun diese durch die zu hohe Thixotrophie des Schlickers verursachen Übelstände durch den Zusatz gewisser Elektrolyte aufgehoben, die eine der Stellwirkung gegenteilige Wirkung ausüben. Die Erfindung beruht nämlich auf der Feststellung, dass man durch Zusatz gewisser Stoffe zum Sehlieker auch eine zur Stellwirkung gegenteilige Wirkung erreichen kann, wodurch die Erfindung ein Mittel bietet, auch zu stark stehende Schlicker herabzustellen, ohne den Wasserzusatz übermässig zu steigern, u. zw. selbst bei geringem Wasserzusatz.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass ein für die Auftragung des Emails zu stark stehender und schlecht auftragsfähiger Emailsehlicker bei geringem Wassergehalt durch Zusatz von solchen Stoffen, die eine zu den üblichen Stellmitteln gegenteilige Wirkung ausüben - mit mehrbasischen Säuren oder deren sauren Salzen-, besser auftragbar gemacht wird.
Diese erfindungsgemässe Wirkung wird erzielt durch die Anwendung von mehrwertigen starken Säuren, u. zw. umso besser, je mehrwertiger sie bei gleicher Aktivität sind, u. zw. insbesondere der dreiwertigen anorganischen und der zwei-und mehrwertigen organischen Säuren und solchen Gemischen.
Erfindungsgemäss können auch solche saure Salze zur Anwendung gebracht werden, die den obgenannten Bedingungen entsprechen. Den Anforderungen entsprechen am besten die Oxalsäure oder Zitronensäure einerseits, Phosphorsäure anderseits oder Gemische dieser Stoffe. Die anzuwendenden Mengen werden empirisch festgestellt und liegen etwa zwischen 1 und 5%.
Die Erfindung ermöglicht sonach das Gebiet der praktisch anwendbaren Emailsehlicker erheblich zu erweitern. Einerseits können auch solche Schlicker für die Emaillierung nutzbar gemacht werden, die infolge zu starken Stehens bisher nicht oder schwer verarbeitbar waren und anderseits können auch die in der übliehen Weise verarbeitbaren Schlicker in ihrer Anwendbarkeit verbessert und deren Verarbeitung mit Mühlenzusätzen ermöglicht werden, die infolge der ihnen anhaftenden Stellwirkung bisher ausgeschlossen waren. So begünstigt die Erfindung die Anwendung von Emailfritten, die infolge ihrer Zusammensetzung an sich stark stehende Emailsehlieker ergeben, wie insbesondere Emailfritten, die im Schlicker einen gegenüber normalen Emailfritten erhöhten kolloidalen Charakter aufweisen, wie z. B.
Emailfritten, die einen von nicht aluminiumhaltigen Fluorverbindungen herrührenden Fluor-
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von Elektrolyten bzw. Stoffen, die infolge ihrer unerwünschten Stellwirkung bisher vermieden werden mussten. Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung tritt schliesslich noch der Vorteil auf, dass eine gleichmässige Trocknung des aufgetragenen Sehlickers gewährleistet ist.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist insbesondere geeignet für die Herstellung gasgetrilbter Emails vermittels Emailsehlicker, welche Emailfritten enthalten, welche gegenüber normalen Fritten im Schlicker einen erhöhten kolloidalen Charakter aufweisen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Emails, insbesondere weiss getrübter Eisenemails, dadurch gekennzeichnet, dass ein für die Auftragung des Emails zu stark stehender und schlecht auftragsfähiger Emailsehlieker bei geringem Wassergehalt durch Zusatz von solchen Stoffen, die eine zu den üblichen Stellmitteln gegenteilige Wirkung ausüben-mit mehrbasischen Säuren oder deren sauren Salzen besser auftragbar gemacht wird.