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Verfahren zum Verbessern der Auftragsfähigkeit eines zu steif gestellten
Emailschlickers Bei der Herstellung von Emails, wie z. B. von Eisenemails, insbesondere
weiß getrübter Eisenemails, spielen bei der Naßemaillierung die Eigenschaften des
Schlickers eine große Rolle. Bei der Herstellung des Schlickers wird die Emailfritte
unter Wasserzusatz gemahlen, wobei man bei der Mahlüng, um eine gute Auftragsfähigkeit
zu erlangen, gewöhnlieh: Ton zusetzt, und zwar für Deckemail zumeist in einer Menge
von 6 bis z o % . Die Mahlung erfolgt in der Regel reit .einer möglichst ,geringen
Menge Wasser, um dem Aufträger die Möglichkeit zu geben, der Masse durch Verdünnung
die gewünschte Konsistenz für den Auftrag zu geben. Er hat hierbei zu beobachten,
daß die Konsistenz ihm den Auftrag einer bestimmten Menge des Schlickers in gleichmäßiger
Verteilung, d. h. ohne Schlierenbildungermöglicht. Für Deckemails wird außer Ton
auch noch das Trübungsmittel auf der Mühle zugesetzt. Wird ein Email mit zuviel
Wasser angesetzt, so ist der entstehende Schlicker zu dünn, und das Email. läuft,
wie man sich fachtechniscli ausdrückt, bzw. das Email steht schlecht. Aber auch
ohne zu .großen Wasserzusatz kommt manchmal ein solches Laufen des Emails vor. "Solche
laufende Emails sind schlecht auftragbar.
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Um nun solche Emails zum Stehen bzw. wieder zurr Stehen zu bringen,
greift man in solchen Fällen zu den sog. Stellmitteln. Die Stellwirkung dieser Stehmittel
.äußert sich m einer Verdickung des Emailschlickers, die bei den verschiedenen Stellmitteln
verschieden. stark ist und unter Umständen so weit ,gehen kann, daß der Schlicker
zu einer steifen Masse :erstarrt, die im Naßverfahren nicht mehr verarbeitet werden
kann. Als solche Stellmittel kommen ausschließlich
Elektrolyte in
Betracht, z. B. Chloride und Sulfate des Magnesiums und Ammoniums. Carbonate usf.
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Daß diese Stehmittel in manchen Fällen recht unbefriedigende Ergebnisse
zeigten, hat sich insbesondere bei der Anwendung von Alaun erwiesen. Um diesen Schwierigkeiten
zu begegnen, wurde bereits versucht, Schwefelsäure dem gestellten Schlicker zuzusetzen.
Durch diese Maßnahmen trat eine Viscositätsverminderung solcher Schl.icker -ein,
die auf Grund ihrer Zusammensetzung von vor nherein ween zu großer Steifheit nicht
auftragsfähig' sind.
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Man kann aber auch durch Veränderung der Zusammensetzung der Emailfritte
von vornherein zu Schlickern kommen, die zu stark stehen und daher nach dem Naßverfa.hren
nicht gut verarbeitbar sind oder zumindest keine stellend wirkende Zusätze mehr
vertragen. Dies ist aber insbesondere insofern von Bedeutung, als manche Trübungsmittel.
oder andere unerläßl.iche Zusätze auf der Mühle eine stellende Wirkung ausüben und
durch diese Wirkung dieAuftragsfähigkeit des Em.ailschlickers beeinträchtigen. Insbesondere
spielt dies für Gastrübungen eine Rolle, für welche auch Trübungsmittel in Betracht
kommen, die einer stellenden Wirkung fähig sind, so daß für solche Gastrübungsmittel
eines--teils Emailfritten, die im Schlicker schon an sich stark stehen, nicht gut
verarbeitbar sind, anderenteils aber auch Schlicker nachteilig sind, die schon unter
den unerläßlichen Zusätzen infolge zu starken Stehens schon an sich nicht gut verarbeitbar
sind.
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Solche zu stark stehende Schlicker, die im N.aßverfahren nicht ohne
weiteres verarbeitbar sind, insbesondere Schlicker, bei welchen dieses zu starke
Stellen entweder durch die Zusammensetzung der Emailfritte oder durch unerläßl.iche
Zusätze auf der Mühle verursacht ist oder sowohl durch solche Zusätze als auch durch
die Zusammensetzung der Fritte, können auch nicht durch Verdünnung mit Wasser auftragsfähig
gemacht werden. Wenn man auch durch Zusatz von Wasser genügende Viscosität erreichen
kann, ist bei solchen Schlickern ein schlierenfrei:er Auftrag nicht möglich. Es
l.äßt sich wohl ein schlierenfreier Auftrag dadurch erreichen, daß man :entsprechend
stärker verdünnt. Eine solche starke Verdünnung hat aber die Wirkung, daß nur eine
unzulängliche Auftragsstärke erhalten werden kann, also die Auftragsstärke zu gering
ist. Überdies treten bei Verwendung solcher Schl.icker beim Trocknen Übelstände
auf.
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Die Erfindung beruht auf der Feststellung, d:aß hei solchen zu stark
stehenden ScWikkern, insbesondere solchen zu stark stehenden Schlickern, die durch
Verdünnung allein nicht schon .auf die erforderliche Stellung gebracht werden können,
die Ursache für diese Erscheinung offenbar in der zu hohen Thixotropieliegt.
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Gemäß der Erfindung werden nun diese durch die zu hohe Thixotropie
des Schlickers verursachten Übelstände durch den Zusatz gewisser Elektrolyte aufgehoben,
die eine der Stellwirkung gegenteilige Wirkung ausüben. Die Erfindung beruht nämlich
auf der Feststellung, daß man durch Zusatz gewisser Stoffe zum Schlicker auch eine
zur Stehwirkung gegenteilige Wirkung erreichen kann, wodurch die Erfindung ein Mittel
bietet, auch zu stark stehende Schlicker berabzustellen. ohne den Wasserzusatz übermäßig
zu steigern, und zwar selbst bei geringem Wasserzusatz.
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Diese erfindungsgemäße Wirkung wird erzielt durch die Anwendung von
m.ehrtvertigen starken Säuren, und zwar um so besser, je mehrwertiger sie bei gleicher
Aktivität sind, und zwar insbesondere der dreiwertigen anorganischen und der zwei-
und mehrwertigen organischen Säuren und solchen Gemischen.
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Erfindungsgemäß können auch solche sauren Salze zur Anwendung gebracht
werden, die den obengenannten Bedingungen entsprechen.
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Den Anforderungen entsprechen am besten die Oxalsäure einerseits,
Phosphorsäure andererseits oder Gemische dieser Stoffe.
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Die anzuwendenden Mengen werden empirisch festgestellt und liegen
etwa zwischen j °%0o und 501oo.
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Die Erfindung ermöglicht sonach, das Gebiet der praktisch anwendbaren
Emailschlikker erheblich zu erweitern. Einerseits können auch solche Schlicker für
die Emaillierung nutzbar- gemacht werden, die infolge zu starken Stehens bisher
nicht oder schwer verarbeitbar waren, und andererseits können auch die in der üblichen
Weise verarbeitbaren Schlikker in ihrer Anwendbarkeit verbessert werden, deren Verarbeitung
mit Mühlenzusätcen ermöglicht wird die infolge der ihnen anhaftenden Stehwirkung
bisher ausgeschlossen waren. So begünstigt die Erfindung die Anwendung von. Emailfritten,
die infolge ihrer Zusammensetzung an sich stark stehende Emailschlicker ergeben,
wie insbesondere Emailfritten, die im Schlick-er einen gegenüber normalen Emailfritten
erhöhten kolloidalen Charakter aufweisen, wie z. B. Emailfritten, die einen von
nicht aluminiumhaltigen Fluorverbindungen herrührenden Fluorgehalt von etwa roojo
und mehr Fluor aufweisen. Die Erfindung ermöglicht weiter auch die Anwendung von
Elektrolyten bzw. Stoffen trotz ihrer unerwünschten gtellwirkung.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung hat aber auch den Vorteil, daß eine
gleichmißige
Trocknung des aufgetragenen Schlickers gewährleistet
ist, was .insbesondere bei zweimaligem Auftrag von Bedeutung ist. Denn bei :einer
ungleichmäßigen Trocknung, ebei welcher die Trocknung an der Oberfläche rascher
vor sich geht als unter der 'Oberfläche, tritt der Übelstand auf, daß das Wasser
der unter der 'Oberfläche liegenden Schicht bei der Trocknung nicht mehr entweichen
kann, wodurch die Oberfläche durchbrochen oder die Emailschicht abgerollt wird.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist insbesondere geeignet für die
Herstellung gasgetrübter Emails vermittels Emailschlicker, welche Emailfritten enthalten,
welche gegenüber normalen Fritten im Schl.icker einen erhöhten kolloidalen Charakter
aufweisen.