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Verfahren zum Überziehen der Oberflächen von Schiefer, Beton, Backstein
u. dgl. Stoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überziehen von Oberflächen,
wie Schiefer, Beton oder Backstein (Ziegel), mit Gelen, die aus Solen erhalten wurden,
welche aus Eisenhydroxyden oder Chromhydroxyden oder Mischungen solcher Sole hergestellt
sind.
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Erfindungsgemäß besteht das Verfahren zum überziehen von Schiefer-,
Beton- oder Backsteinoberflächen z. B, von Dachbedeckungen, wie Schiefer oder Ziegel,
sowie von Glas oder Porzellan darin, daß auf die Oberfläche ein Sol aufgebracht
wird, welches aus Eisenhydroxyd oder Chromhydroxyd oder einer Mischung dieser Sole
gewonnen worden ist. Dabei können ein oder mehrere weiße oder gefärbte Stoffe, die
jedoch nicht als Elektrolyte wirken oder das Sol ungünstig beeinflussen, zugesetzt
werden. Darauf wird das Sol getrocknet oder weitgehend getrocknet, so daß auf der
Oberfläche ein Film entsteht, und dann ein Elektrolyt aufgebracht, welcher das Sol
in ein Gel verwandelt. Schließlich wird das Gel getrocknet.
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Erfindungsgemäß kann auch zunächst ein Überzug von konzentrierter
Säure oder konzentrierter Lauge oder anderen gelösten Elektrolyten auf die erwähnten
Oberflächen aufgebracht werden. Diese Lösungen reagieren mit der Oberfläche unter
Bildung eines koagulierenden Films. Der überzug wird dann getrocknet und auf die
getrocknete, so behandelte Oberfläche ein Sol aufgebracht, welches aus Eisenhydroxyd
oder Chromhydroxyd oder einer Mischung solcher Sole mit oder ohne Zusatz eines oder
mehrerer weißer oder gefärbter, nicht als Elektrolyte wirkender bzw. das Sol ungünstig
beeinflussender Stoffe besteht. Schließlich wird der Überzug getrocknet.
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Bei letzterem Verfahren, z. B. bei Ziegeln, können, wenn erwünscht,
gelöste Elektrolyte nach dem zweiten Trocknungsvorgang auf die Oberfläche aufgebracht
werden. Als Elektrolyte kommen beispielsweise Lösungen von Ammoniumsulfat oder Kaliumferrocyanid
oder Natriumsilicat in Frage.
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Als erfindungsgemäß verwendbare Zusätze zu den Solen kommen beispielsweise
in Frage fein verteiltes rotes Eisenoxyd, grünes Chromoxyd, schwarzes Manganoxyd,
Schmalte und Ocker. Diese Zusätze können zu den Solen selbst zugesetzt werden, oder
sie können den Solen im getrockneten Zustand einverleibt werden. Im letzteren Fall
wird genügend Wasser zugesetzt, um die Sole in einen Zustand zu bringen, der das
Auftragen auf die Oberfläche ermöglicht. Die Sole werden zweckmäßig in zweifach
normaler Konzentration angewandt, d. h. in einer Konzentration von 37,3
9 Eisen oder 34,6 g Chrom pro Liter.
Die Sole können auf
die Oberflächen durch Aufspritzen, .Aufstreichen oder Aufgießen aufgebracht werden;
oder die Oberflächen kön-"
da- andernfalls, wie gefunden wurde, die Gele an den Oberflächen nicht haften, sondern
sich sehr leicht abreiben.
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Die.Elektrolyte können auf die getrockneten Sole in ähnlicher Weise
aufgebracht werden. Zum erfindungsgemäßen Zweck kann ein Eisenhydroxydsol etwa in.
folgender Weise hergestellt werden: ' Eine konzentrierte Lösung von Eisenchlorid
in Wasser wird durch einen überschuS von Ätzkali oder Ammoniak ausgefällt. Das ausgefallene
Eisenhydroxyd wird abfiltriert und zur Entfernung des Chlorids und des überschüssigen
Alkalis gut mit Wasser ausgewaschen. Nach dem Auswaschen wird der Filterrückstand
unter Druck gesetzt, um den Eisenhydroxydkuchen zu verfestigen. Dieser Kuchen wird
dann mit einer besonderen Menge Eisenchloridlösung zu einem Sol gelöst. Die zur
kolloidalen Lösung angewandte Eisenchloridlösung soll zweckmäßig nicht geringer
als 1/8 und nicht größer als 1/4 der zur Erzeugung des Niederschlages angewandten
Menge Eisenchloridlösung sein. Das so gewonnene flüssige Sol kann auf etwa die dreifache
Menge verdünnt werden. Nach diese- Verdünnung ist das Sol fertig zur Verwendung.
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Nach einer weiteren Ausführungsform kann das Sol bis zurTrockne abgedampft
und darauf in Wasser zu einer geeigneten Konzentration gelöst werden (z. B. zu einer
etwa zweifach normalen Lösung, bezogen auf Ferrieisen, d. h. 18,6.g pro Liter= i
normal).
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Das verdünnte Sol wird, z. B. auf Schiefer, aufgestrichen oder aufgespritzt,
wobei ein Film entsteht, welcher im trockenen Zustand mit einer Natriumsilicatlösung,
z. B. Na20 # q.Si02 # 36H20, gelöst mit etwa dem gleichen Gewicht Wasser, behandelt
wird. Die Silicatlösung wird auf den Solfilm aufgespritzt, und es entsteht nachdem
Trocknen ein Gel, welches an der Oberfläche haftet. Wie festgestellt wurde, härtet
das Gel mit der Zeit nach. Die zur Erzeugung des Gels zum Aufbringen auf das Sol
benötigten Elektrolytmengen schwanken je nach der Zusammensetzung und der Konzentration
des Sols.
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Zur Herstellung eines Chromhydroxydsols wird Ammoniak zur Ausfällung:
des Chromhydroxyds aus einerChromchloridlösung verwendet: Die Überführung in kolloidale
Lösung wird mit einem Fünftel der Menge konzentrierter Chromchloridlösung ausgeführt,
die zur Herstellung des Chromhydroxydfilter-
Beton oder Backstein beim Trocknen in Reaktion mit der Oberfläche Kieselsäure erzeugt,
welche eine koagulierende Wirkung auf das Sol ausübt. Auf diese Weise beginnt die
Gelbildung an der Unterseite des Sol$lms, und mit der Zeit verwandelt sich das Sol
in ein Gel. Trotzdem wird zur Beschleunigung der Gelbildung ein Elektrolyt in Lösung
auf die äußere Oberfläche des Solfilms aufgebracht, wenn der letztere trocken oder
nahezu trocken ist. Dies hat die Wirkung, daß die Gelbildung gleichmäßig durch den
gesamten Solfihn erfolgt. Chromhydroxydsole enthalten sehr geringe Säuremengen,
und es kann daher Salzsäure dem Sol zugefügt werden.
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Die verschiedensten Farben können den Gelen durch Auswahl der als
Beimischung dienenden Pulver -verliehen werden. So ergeben z. B. Eisenhydrqxydsole
ohne Beimischung braune Gele, durch Vermischen mit Chromoxyd jedoch grün gefärbte,
durch Vermischen mit Eisenoxyd rotgefärbte und durch Vermischen mitOcker braungelbe
Gele. Chromhydroxydsole ergeben grüne Gele, die in ähnlicher Weise durch geeignet
gefärbte Pulver verändert werden können. Durch Zufügung von Schmalte können z: B.
blaue Farbtöne erzielt werden. Es können auch Mischungen derartiger Pulver verwendet
werden. Wenn erwünscht, können die Beimischungen durch Aufblasen auf das aufgetragene
Sol vor dem Trocknen zugefügt werden. Ocker gemischt mit grünem Chromoxyd ergibt
eine gefällige gelblichgrüne Tönung, während Ocker in Mischung mit etwas rotem Eisenoxyd
dem Eisengel eine Terrakottafarbe verleiht.
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Erfindungsgemäß können sehr gefällige und t dauerhafte Tönungen verschiedener
Farben und Schattierungen auf die Oberfläche des Ursprungsmaterials aufgebracht
werden. So kann z. B. .gewöhnlicher Schiefer einen rötlichen oder grünlichen Ton
dadurch erhalten, 1 daß geeignete färbende Pulver in das Sol eingebracht werden,.
bevor es auf die Oberfläche aufgetragen wird. Ebenso können Farbtöne auf Ziegel,
Backstein u. dgl. aufgebracht werden. i