DE829333C

DE829333C - Spulenwickelmaschine

Info

Publication number: DE829333C
Application number: DEB1022A
Authority: DE
Inventors: Fritz Schneider
Original assignee: Blaupunkt Werke GmbH
Current assignee: Blaupunkt Werke GmbH
Priority date: 1949-12-09
Filing date: 1949-12-09
Publication date: 1952-01-24

Description

Spulenwickelmaschine Die Erfindung betrifft Spulenwickelmaschinen und bezieht sich insbesondere auf Wickelmaschinen zur Herstellung von Spulcnsätzen für Hochfrequenzgeräte, z. B. Rundfunkempfangsgeräte, Fernsehgeräte, Tongeneratoren, Hochfrequenzmeßgeräte tt. dgl. Die bekannten Wickelmaschinen sind meist so eingerichtet, daß jeweils nur eine Spule gewickelt werden kann. Es ist auch versucht worden, mehrere Spulen gleichzeitig zu wickeln. Die Maschinen haben eine Anzahl Drahtführer, welche die von Drahtrollen abgespulten Drähte dem Wickeldorn zuführen. Dabei ist es bisher stets nur möglich gewesen, gleichartige Spulen zu wickeln, d. h. Spulen, die sich 'hinsichtlich der Breite und der Wicklungsart voneinander nicht unterscheiden. Unter Wicklungsart wird hier die besondere Eigenart der Wicklung verstanden, die bei Hochfrequenzspulen zur Verringerung der Kapazität oder zur Erzielung anderer gewünschter Spuleneigenschaften benutzt werden. Sie besteht z. B. darin, daß der Draht während einer Umdrehung der Spule um einen bestimmten Betrag hin und her geführt wird. Dabei entstehen sog. Kreuzwickelspulen, die sich noch durch verschiedene Schlagzahlen unterscheiden, je nachdem, wie oft der Draht während einer vollen Umdrehung hin und her geführt wird. Bei anderen Wicklungsarten entstehen Flachspulen, Zylinderspulen, Spulen mit zu- oder abnehmender Steigung, Lagenzahl usw.
In vielen Fällen ist es nun erwünscht, daß auf einem Spulenkörper Spulen verschiedener Wicklungsart, verschiedener Breite oder verschiedener Drahtstärke aufgebracht werden.
Bisher war es üblich, die Spulen getrennt zu wickeln und dann auf den Spulenkörp,er aufzuschieben. Dazu sind mehrere Maschinen notwendig, und die Fertigungszeit wird durch das getrennte Wickeln bzw. die Cbertragung der Spulen auf den Spulenkörper in unerwünschter Weise verlängert.
Es ist daher ein Ziel der Erfindung, Spulen gleichzeitig auf einer Maschine in ihrer endgültigen Lage auf dein Spulenkörper zu wickeln.
Gemäß der Erfindung sind daher in der Spulenwickelmaschine zwei oder mehrere getrennt gesteuerte Drahtführer vorgesehen. Zweckmäßig sind die Drahtführer der einen Gruppe verschiebbar auf der Führungsstange der anderen Drahtführergruppe befestigt. Die Bewegung der Drahtführer ist zweckmäßig nach Hub, Drahtstärke und Frequenz getrennt für die verschiedenen Gruppen einstellbar. Zu diesem Zweck sind in der Steuervorrichtung für die Drahtführerbewegung Wechselräder oder verstellbare Kurventriebe vorgesehen.
Nähere Einzelheiten gehen aus einem Ausführungsbeispiel hervor, das in der Figur schematisch dargestellt ist.
Die Figur zeigt den Plan einer Wickelmaschine, die zur Herstellung eines Spulenkörpers i mit zwei Spulen 2 und 3 dient, die verschiedene Breite, verschiedene Drahtstärke und einen verschiedenen Wicklungsschlag haben. Von dem Motor 4 wird über ein Vorgelege 5 eine Welle 6 angetrieben, auf die der Wickeldorn 7 aufgesteckt wird. Der Wickeldorn trägt den Spulenkörper 1, auf den die Spulen 2 und 3 aufgewickelt werden sollen. Der Draht für die Spulen wird von zwei Drahtrollen 8 und 9 in an sich bekannter Weise abgenommen und über Drahtführer 1o und i l dem Spulenkörper zugeführt. Die Drahtführer werden zur Erzielung der richtigen Spulenbreite und des Wicklungsschlags hin und her geführt, wie dies durch die Pfeile 12 und 13 angedeutet ist. Der Drahtführer to sitzt dabei fest auf einer Führungsstange 14, die in Lagern 15 gelagert ist.
Eine Feder 16 ist so vorgespannt, daß sie die Stange 14 nach links zu schieben sucht. Das Verbindungsstück 17 drückt dabei gegen eine Rolle 18, die in der Pfeilrichturtg 19 verstellt werden kann und gegen einen Hebel 2o auf der anderen Seite anliegt. Der Hebel 20 trägt eine Rolle 21, die auf einer KUrventlommel22 läuft. Die Kurventrommel 22 sitzt auf der Achse 23' und wird über Wechselräder 24, 25 von der Wickeldornwelle 6 angetrieben.
Eine ähnliche Einrichtung ist zur Hinundherbevvegung des Drahtführers 11 vorgesehen. Der Drahtführer ist jedoch auf der Welle 14 nicht fest, sondern verschiebbar gelagert. Er trägt einen Ansatz 26, mit dem er auf der Führungsstange 27 befestigt ist. Diese Führungsstange entspricht der Stange 14 und ist in Lagern 28 verschiebbar gelagert. Die Bewegungsvorrichtung der Stange 27 enthält die Feder 28', die Rolle 29, den Hebel 3o mit der Rolle 31, die Kurventrommel 32 und die Wechselräder 33 und 34, die über ein Vorgelege 35 von dem Motor 4 angetrieben werden. Zum Betrieb der Einrichtung werden die Wechselräder 24 und 25 so eingestellt, daß die Spule 2 den gewünschten Schlag erhält, d. h. daß z. B.. bei einer Umdrehung des Wickeldornes der Drahtführer to einmal hin und her bewegt wird. Die Breite der Spule 2 wird dadurch eingestellt, daß die Rolle 18 die richtige Höhenlage hat.
Eine entsprechende Einstellung wird dann bei den Wechselrädern 33 und 34 vorgenommen, indem z. B. der Drahtführer während einer Umdrehung des Wickeldornes nur einen Hingang und während der nächsten Umdrehung einen Rückgang ausführt. Der Hub wird entsprechend größer eingestellt, wie es die größere Breite der Spule erfordert. Dann werden die Drähte über die Drahtführer dem Spulenkörper zugeführt und festgelegt. Es kann nun mit dem Wickeln der Spulen begonnen werden.
Die Einrichtung kann in verschiedener Weise abgeändert werden.
So können anstatt der in der Skizze dargestellten zwei Drahtführer zwei Gruppen, von Drahtführern abwechselnd angeordnet sein, so daß gleichzeitig eine ganze Reihe von Spulenkörpern gewickelt werden kann. Die Anordnung läßt sich noch derart erweitern, daß eine dritte Bewegungsgruppe durch eine dritte Gruppe von Drahtführern vorgesehen ist.
Die Erfindung ist auch nicht an die dargestellte Art der Bewegung der Drahtführer gebunden. So können z. B. die Kurventriebe durch andere Vorrichtungen oder Rollen ersetzt werden. Wenn ein besonders schnelles Wickeln bz-. #. Hinundherbewegung gewünscht wird, kann an Stelle der Rückführung der Führungsstangen 14 und 27 durch die Federn 16 und 28' eine zwangsläufige Führung treten. Auf einer derartigen Maschine lassen sich auch Kreuzwickelspulen mit einfach lagenweise gewickelten Spulen gleichzeitig herstellen. Auch die Anfertigung von Spulen mit nur teilweise überlappenden Lagen oder stetig gegeneinander versetzten Lagen ist möglich.
Die Hubbewegung kann auch bei einer oder beiden Fadenführergruppen ungleichförmig gemacht werden, um z. B. Zylinderspulen mit zu-oder abnehmender Windungszahl pro Längeneinhelt zu wickeln. Die eine oder beide Spulen können auch derart gewickelt werden, daß jede Lage gegenüber der vorhergehenden um einen gegebenen Betrag seitlich versetzt ist.

Claims

PATEN TA\SPRIC11E: 1. Spulenwickelmaschine, insbesondere zum Wickeln von Spulensätzen für Hochfrequenzgeräte, dadurch gekennzeichnet, daß zum gleichzeitigen Wickeln von Spulen verschiedener Breite, Drahtstärke oder Wicklungsart zwei oder mehrere getrennt gesteuerte Drahtführer vorgesehen sind.
2. Spulenwickelmaschine hach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gruppe von Drahtführern auf der Führungsstange anderer Gruppen von Drahtführern verschiebbar gelagert ist.
3. Spulenwickelmaschine na-,:h Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub der Steuervorrichtung für die Hinundherbewegung der verschiedenen Gruppen von Drahtführcrn getrennt einstellbar ist. Spulenwickelmaschine nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der Hinundherbewegung der Steuervorrichtung der verschiedenen Drahtführergruppen einstellbar ist. 5. Spulenwickelmaschine nach Anspruch t und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinundherbewegung der Steuervorrichtung so einstellbar ist, daß gleichzeitig Spulen mit verschiedener Drahtstärke gewickelt «-erden können. 6. Spulenwickelmaschine nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere verschiedene, über Wechselräder und Kurventriebe vom gleichen Motor angetriebene Steuervorrichtungen für die Drahtführer vorgesehen sind. 7. Spulenwickelmaschine nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubbewegung einer oder mehrerer Drahtführergruppen ungleichförmig ist.