DE10121945A1 - Vorrichtungen zum Einziehen einer Materialbahn - Google Patents
Vorrichtungen zum Einziehen einer MaterialbahnInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Einziehen einer Materialbahn in eine Arbeitsmaschine weist ein entlang eines Einziehweges förderbares Einzugmittel auf, an welches die Materialbahn koppelbar ist. Mindestens eines der Enden ist an einem Spulenkörper befestigt, welcher mittels eines Elektromotors antreibbar ist. Der den Spulenkörper antreibende Elektromotor ist in Abhängigkeit von beim Einziehvorgang ermittelten Messdaten regelbar.
Description
Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Einziehen einer Materialbahn in eine
Arbeitsmaschine nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 oder 3.
Derartige Vorrichtungen werden in Druckmaschinen eingesetzt, um den Bahnanfang der
Materialbahn entlang des gewünschten Einziehweges durch die Druckmaschine
durchzufördern. Dies ist beispielsweise beim Einzug für eine neue Produktion, oder immer
dann erforderlich, wenn während des Druckvorgangs eine Materialbahn abgerissen ist, so
dass der Bahnanfang der neuen Materialbahn nicht im Wege eines fliegenden
Rollenwechsels durchgezogen werden kann. Außerdem können in modernen
Druckmaschinen die Druckwerke entlang unterschiedlicher Förderwege durchfahren
werden, um entsprechend unterschiedliche Druckergebnisse erzielen zu können, so dass
bei einer Umrüstung die neue Materialbahn entlang des entsprechenden Einziehweges
eingezogen werden muss.
Aus der DE 94 15 859 U1 ist eine Vorrichtung zum Einziehen einer Warenbahn in eine
Behandlungsstation bekannt, bei der das bandförmig ausgebildete Einzugmittel von einer
Wickelrolle am Einlauf der Behandlungsstation auf eine Wickelrolle am Auslauf der
Behandlungsstation umgespult werden kann.
Aus der DE 22 41 127 A1 ist eine Vorrichtung zum Einziehen von Materialbahnen in
Rotationsdruckmaschinen bekannt, bei der das in der Art eines Federstahlbandes
ausgebildete Einzugmittel entlang verschiedener Einziehwege, zwischen denen mittels
Weichen umgestellt werden kann, vom Auslauf der Druckmaschine her durchgeschoben
werden kann. Der Antrieb des Einzugmittels erfolgt dabei durch ein ortsfest angeordnetes
Antriebsrad, das am Einzugmittel formschlüssig zum Eingriff kommt und das Einzugmittel
entlang seiner gesamten Länge durch die Druckmaschine schiebt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen zum Einziehen einer
Materialbahn zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 3 gelöst.
Ein Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass das flexibel und endlich
ausgebildete Einzugmittel auf einem Spulenkörper aufgewickelt werden kann, so dass zur
Speicherung des Teils des Einzugmittels, der nicht in die Druckmaschine eingeschoben
ist, nur ein geringer Platzbedarf erforderlich ist.
Die Ausführung als endliches Einzugmittel, welches an einem Ende an einen
Spulenkörper befestigt, und vollständig aufgewickelt werden kann, ist von großen Vorteil,
dass hier im Gegensatz zu endlosen oder umspulbaren Einzugmitteln verschiedene
Einzugswege über Weichen realisierbar sind.
Der Antrieb des Einzugmittels kann grundsätzlich auf beliebige Art und Weise
gewährleistet werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt der Antrieb des
Einzugmittels durch Antrieb des Spulenkörpers, der zum Auf- beziehungsweise Abwickeln
des Einzugmittels in zwei Drehrichtungen antreibbar ist. Ein separates Antriebsrad zum
Antrieb des Einzugmittels kann dadurch entfallen.
Zum Antrieb des Spulenkörpers wird vorzugsweise ein regelbarer Elektromotor
eingesetzt, so dass der Spulenkörper geregelt mit unterschiedlichen
Rotationsgeschwindigkeiten angetrieben werden kann. Durch entsprechende Messung
z. B. der Vorschubgeschwindigkeit des Einzugmittels kann dann durch Regelung des
Elektromotors eine konstante Fördergeschwindigkeit oder ein vergleichbares Moment am
Einzugmittel eingeregelt werden.
Zur Messung der Fördergeschwindigkeit des Einzugmittels sind prinzipiell eine Vielzahl
von Sensoren denkbar. Eine besonders einfache Bauart ergibt sich, wenn der wirksame
Umfang des Spulenkörpers, mit dem das Einzugmittel abgespult wird und die
Rotationsgeschwindigkeit des Spulenkörpers gemessen oder als Kurve vorgegeben wird.
Mit wirksamen Umfang des Spulenkörpers wird dabei der Wert verstanden, der sich aus
dem Umfang des Spulenkörpers selbst und dem Umfang der darauf noch aufgewickelten
Lagen des Einzugmittels ergibt. Durch Auswertung dieser beiden Messwerte kann in
einfacher Weise die linear gerichtete Vorschubgeschwindigkeit des Einzugmittels
festgestellt und anschließend durch entsprechende Regelung der
Rotationsgeschwindigkeit des Spulenkörpers auf einen Sollwert geregelt werden. Auch
eine entsprechende, in der Software als Steuerkurve hinterlegte Abhängigkeit der
Solldrehzahl von der Anzahl der erfolgten Umdrehungen ist denkbar.
In dem Einzugmittel müssen beim Durchschieben durch die Druckmaschine erhebliche
Druckspannungen übertragen werden, um die Reibungskräfte in den Führungen zu
überwinden. Das Einzugmittel kann deshalb vorzugsweise in der Art eines Stahlbandes,
insbesondere eines Federstahlbandes ausgebildet sein, da Stahlbänder eine hohe
Flexibilität aufweisen und zugleich hohe Zug- beziehungsweise Druckspannungen
übertragen können. Selbstverständlich ist aber auch die Nutzung von bekannten
Kunststoffbändern möglich.
Um die am Einzugmittel auftretenden Reibungskräfte, die durch die Antriebseinrichtung
überwunden werden müssen, nach Möglichkeit zu vermindern, kann das Einzugmittel
zumindest bereichsweise mit einer reibungsvermindernden Schicht ummantelt sein.
Beispielsweise ist es möglich, ein Einzugmittel aus Stahlband mit einer Kunststoffschicht
zu ummanteln, um dadurch die Werkstoffeigenschaften des Stahlbandes mit hoher Zug
beziehungsweise Druckfestigkeit mit den gewünschten reibungsarmen
Werkstoffeigenschaften des Kunststoffes zu kombinieren.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend in der Zeichnung dargestellt und
wird näher beschrieben. Es zeigt eine Druckmaschine mit einer Vorrichtung zum
Einziehen einer Materialbahn in einem schematisch dargestellten Querschnitt.
In eine Arbeitsmaschine 01, z. B. eine Druckmaschine 01, zur Behandlung von
Materialbahnen, z. B. von Papierbahnen, ist zwecks Einziehens eines Anfanges der
Materialbahn eine Vorrichtung 08; 09; 11 zum Einziehen vorgesehen.
Die in der Zeichnung im Querschnitt dargestellte Druckmaschine 01 weist zwei
Druckwerke 02; 03 und drei Rollenwechsler 04; 06; 07 auf.
Hinter dem Auslauf der Druckwerke 02; 03 sind drei Vorrichtungen 08; 09; 11 zum
Einziehen einer Materialbahn in die Druckmaschine 01 angeordnet. Die Vorrichtungen 08;
09; 11 bestehen jeweils aus einem in der Art eines Federstahlbandes 12 ausgebildeten
Einzugmittels 12, das auf einem rotationssymmetrisch ausgebildeten Spulenkörper 13
aufgewickelt werden kann.
In einem ersten Ausführungsbeispiel wird der Spulenkörper 13 mittels eines Motors 17,
z. B. eines Elektromotors 17 (nur für den oberen Spulenkörper 13 dargestellt),
insbesondere mittels eines regelbaren Wechselstrommotors 17 mit Frequenzumrichter,
angetrieben. Die Regelung erfolgt in der Weise, dass mit sich änderndem Spulenradius
die Drehzahl so geändert wird, dass eine nahezu zeitlich konstante
Einziehgeschwindigkeit vorliegt.
Die Regelung kann in einer anderen Betriebsweise auch so erfolgen, dass der
Elektromotor 17 zu jeder Zeit mit einem bestimmten, vorgebbaren Moment betrieben wird
und so zu einem weitgehend konstanten Bahnzug führt. Dieses Moment kann, z. B. für
kurze Einziehwege konstant, und für längere Einziehwege beispielsweise entlang einer
vorgebbaren Kurve erfolgen.
Der Elektromotor 17 kann in allgemeiner Weise in Abhängigkeit von Messdaten regelbar
sein, welche während des Einziehens gewonnen werden und Informationen über den
Fortschritt und/oder anliegende Momente liefern.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel (strichliert dargestellt) ist das Einzugsmittel 12
mittels eines von zwei das Einzugmittel einschließenden Walzen gebildeten
Synchronantriebs 14 antreibbar. Auch der Spulenkörper weist einen Motor auf, welche
jedoch nicht in der Weise wie der vorgenannte Elektromotor 17 regelbar sein muss.
Hierbei ist der Elektromotor 17 (strichliert) den Synchronantrieb 14 (strichliert) antreibend
angeordnet und wird wie oben auf eine konstante Einziehgeschwindigkeit oder ein
konstantes bzw. vorgebbares Moment geregelt.
Der Spulenkörper 13 weist in beiden Beispielen eine Mittelachse auf, an der das eine
Ende des Einzugmittels 12 festgelegt ist. Außerdem sind an den Enden der Mittelachse
seitliche Wangen vorgesehen, an denen der auf den Spulenkörper 13 aufgewickelte Teil
des Einzugmittels 12 seitlich abgestützt wird.
Auch kann hinter dem Auslauf der Druckwerke 02; 03 nur eine einzige Vorrichtung 08; 09;
11 zum Einziehen angeordnet sein, wobei eine Wahl des Einzugsweges durch die
Anordnung nicht dargestellter Weichen realisierbar ist.
Durch Antrieb der Spulenkörper 13 im Uhrzeigersinn können die endlichen Einzugmittel
12 von den Spulkörpern 13 abgewickelt und je nach Stellung der lediglich schematisch
dargestellten Weichen 16 entlang unterschiedlicher Einziehwege durch die
Druckmaschine 01 durchgeschoben werden. Das Einzugmittel 12 wird dabei von nicht
dargestellten Führungsschienen geführt. Im Bereich des Einlaufes in die Druckmaschine
01 an den Rollenwechslern 04; 06 beziehungsweise 07 kann das Einzugmittel 12 mit dem
Bahnanfang der jeweiligen Papierbahn gekoppelt werden, so dass die Papierbahn durch
das Zurückziehen des Einzugmittels 12 entlang des gewünschten Einziehweges durch die
Druckmaschine 01 durchgefördert wird.
Die Regelung des den Spulenkörper 13 antreibenden Elektromotors 17 gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel, ist ebenso auf Vorrichtungen zum Einziehen anwendbar,
wobei ein endliches Einzugmittel 12 von einem nicht dargestellten Spulenkörper im
Bereich des bzw. der Rollenwechsler 04; 06; 07 auf einen Spulenkörper 13 hinter dem
Auslauf der Druckwerke 02; 03 umgespult wird und umgekehrt.
01
Arbeitsmaschine, Druckmaschine
02
Druckwerk
03
Druckwerk
04
Rollenwechsler
05
-
06
Rollenwechsler
07
Rollenwechsler
08
Vorrichtung
09
Vorrichtung
10
-
11
Vorrichtung
12
Einzugmittel, Federstahlband
13
Spulenkörper
14
Synchronantrieb
15
-
16
Weiche
17
Motor, Elektromotor, Wechselstrommotor
Claims (14)
1. Vorrichtung (08; 09; 11) zum Einziehen einer Materialbahn in eine Arbeitsmaschine
(01) mit einem entlang eines Einziehweges förderbaren Einzugmittel (12), an welches
die Materialbahn koppelbar ist, wobei mindestens eines der Enden an einem
Spulenkörper (13) befestigt ist, welcher mittels eines Elektromotors (17) antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der den Spulenkörper (13) antreibende Elektromotor
(17) in Abhängigkeit von beim Einziehvorgang ermittelten Messdaten regelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einzugmittel (12)
flexibel und endlich ausgeführt ist, und dass an das erste Ende des Einzugmittels (12)
die Materialbahn koppelbar ist und das zweite Ende des Einzugmittels (12) an einem
Spulenkörper (13) befestigt und auf den Spulenkörper (13) aufwickelbar ist.
3. Vorrichtung (08; 09; 11) zum Einziehen einer Materialbahn in eine Arbeitsmaschine
(01) mit einem flexibel und endlich ausgebildeten Einzugmittel (12), an dessen erstes
Ende die Materialbahn koppelbar ist, und dessen zweites Ende an einem
Spulenkörper (13) befestigt und auf den Spulenkörper (13) aufwickelbar ist, dadurch
gekennzeichnet, dass das Einzugmittel (12) mittels eines von einem Elektromotor (17)
angetriebenen Synchronantriebes (14) entlang eines Einziehweges förderbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor
(17) in Abhängigkeit einer Fördergeschwindigkeit des Einzugmittels (12) regelbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor
(17) in Abhängigkeit eines am Elektromotor (12) anliegenden Momentes regelbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor
(17) in Abhängigkeit von einem wirksamen Umfang des Spulenkörpers (13) mit einem
Moment beaufschlagbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks
Konstanthaltung einer Fördergeschwindigkeit eine Drehzahl bzw.
Winkelgeschwindigkeit des Elektromotor (17) in Abhängigkeit von einem wirksamen
Umfang am Spulenkörper (13) regelbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fördergeschwindigkeit des Einzugmittels (12) im wesentlichen konstant gehalten
werden kann.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fördergeschwindigkeit des Einzugmittels (12) mit zumindest einem Sensor mittelbar
oder unmittelbar messbar und durch Regelung der Antriebseinrichtung (13, 17; 14, 17)
in Abhängigkeit des Messergebnisses auf einen Sollwert geregelt werden kann.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor
(17) als ein mittels Frequenzumrichtung geregelter Wechselstrommotor (17)
ausgeführt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur mittelbaren
Bestimmung der Fördergeschwindigkeit des Einzugmittels (12) der wirksame Umfang
und die Rotationsgeschwindigkeit des Spulenkörpers (13) gemessen wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmoment
des Synchronantriebs (14) im wesentlichen schlupffrei auf das Einzugmittel (12)
übertragbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Führung des
Einzugmittels (12) entlang des Einziehwegs zumindest ein Führungselement
vorgesehen ist, welches das Einzugmittel (12) auf dem Einziehweg hält.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Einzugmittel
(1 2) als Stahlband, insbesondere als Federstahlband (12), ausgebildet ist.
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