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Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen
mit großgruppigen Anrufsuchern In Fernmelde- und insbesondere in Fernsprechanlagen
mit großgruppigen Anrufsuchern wird bei Anruf einer Anschlußleitung außer deren
Prüfkontakt auch die Kontaktgruppe an den Anrufsuchern gekennzeichnet, über welche
die anrufende Anschlußleitung erreichbar ist.
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Es ist weiter bekannt, jeder über eine Kontaktgruppe der Anrufsucher
erreichbaren Gruppe von Anschlußleitungen einen bestimmten Anrufsucher als zuerst
zu benutzenden zuzuordnen. Nur bei Besetztsein des der Gruppe einer anrufenden Anschlußleitung
bevorzugt angeordneten Anrufsuchers wird über eine Bereitstellungseinrichtung oder
über mehrere (Kontaktkette, Zeitkette, Wählersucher) ein anderer Anrufsucher angelassen.
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Die Erfindung bezweckt, bei Anlagen mit einer der Zahl der Kontaktgruppen
an den Anrufsuchern nicht übereinstimmenden Zahl von Anrufsuchern jeder Anschlußleitung
einen Anrufsucher als bevorzugt zu benutzenden zuzuordnen. Erreicht wird dies dadurch;
daß jede der von einer Gruppe von Anrufsuchern zu bedienendenAnschlußleitungen außer
zu einer durch ihren Anschluß in einer Kontaktgruppe der Anrufsucher bestimmten
Gruppe noch zu einer durch das Verhältnis der Zahl der Anrufsucher zur Gesamtzahl
der Anschlußleitungen sich ergebenden Gruppe gehört.
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Die Anschlußleitungen, denen ein Anrufsucher bevorzugt zugeordnet
ist, bilden eine Bereitstellungsgruppe.
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Gemäß weiterer Erfindungen werden über dieselben Kontakte der Leitungsrelais
einer Anschlußleitung sowohl die Kontaktgruppe als auch die Bereitstellungsgruppe
gekennzeichnet. Besondere Kontakte zur Bestimmung der Bereitstellungsgruppe werden
hierbei nicht benötigt.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
sind einer Gruppe von hundert Teilnehmerleitungen sechs Anrufsucher AS i bis
AS 6
zugeordnet. Die Anrufsucher können beliebig ausgebildet sein. Es können
Hebdrehanrufsucher mit Schrittschaltantrieb und mit Motorbetrieb sein. Als Anrufsucher
können auch mehrgruppige Drehwähler mit einem Gruppenprüfarm und einem Schaltarm
zum Prüfen der Einzelleitungen oder Koordinatenwähler oder Relaiswähler verwendet
werden. Beim Ausführungsbeispiel werden als Anrufsucher Schaltwerke mit zwei Bewegungsrichtungen
benutzt.
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In bekannter Weise sind die hundert Teilnehmerleitungen, entsprechend
den zehn Kontaktgruppen an den hundertteiligen Anrufsuchern, in zehnUntergruppen
unterteilt.
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Entsprechend den sechs, der Teilnehmergruppe zugeordneten Anrufsuchern
sind die hundert Anschlußleitungen zu sechs Bereitstellungsgruppen zusammengefaßt.
So bilden nie Teilnehmerleitungen i bis 17 die erste, 18 bis 34 die zweite,
...... 85 bis ioo die sechste Bereitstellungsgruppe.
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Die Teilnehmerleitung i ist über die erste Kontaktgruppe I der Anrufsucher
erreichbar. Sie gehört ebenfalls zur ersten Bereitstellungsgruppe. DieTeilnehmerleitung
17 ist an die zweite Kontaktgruppe Il der Anrufsucher angeschlossen. Sie gehört
aber auch zur ersten Bereitstellungsgruppe. Die Teilnehmerleitung 51 ist über die
sechste Kontaktgruppe VI der Anrufsucher erreichbar. Sie gehört aber zur vierten,
die Teilnehmerleitungen 51 bis 67 umfassenden Bereitstellungsgruppe.
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.Angenommen, die Teilnehmerleitung i ruft an. In dem über die Sprechapparate
der Teilnehmerstelle geschlossenen Stromkreis spricht das Anrufrelais R i an. Es
öffnet seine Kontakte i r i, 33 r i und schließt seine Kontakte 2 r i, 3
r i, 4 r i .und 31 r i. Durch Schließen des Kontaktes 3 r i wird die Teilnehmerleitung
in den Kontaktbänken der Anrufsucher als Anrufende gekennzeichnet. Das Schließen
des Kontaktes 4 r i bewirkt, daß an den Gruppenprüfkontakt I aller Anrufsucher Prüfpotential
angelegt wird. Es wird außerdem das der ersten Bereitstellungsgruppe zugeordnete
Anrufempfangsrelais An i erregt: +, Widerstand w i, Kontakte 5 t i,
4 r i, Wicklungen I und II des Relais An i, -.
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Das Relais An i spricht an und schließt am Kontakt
6 an i seine hochohmige Wicklung I kurz. Dadurch wird als Prüfpotential -
über die niederohmige Wicklung Il des Relais An i an den Gruppenprüfkontakt
I aller Anrufsucher angelegt. Derselbe Kontakt 4 r i des Relais R i kennzeichnet
also sowohl die Kontaktgruppe I als auch durch Erregen des Anrufempfangsrelais
An i, daß die anrufende Leitung zur ersten Bereitstellungsgruppe gehört.
Beim Auflaufen des Gruppenprüfarmes eines angereizten Anrufsuchers auf den Kontakt
I spricht das Prüfrelais an. Es schaltet den Anrufsucher zur Durchführung der Leitungswahl
in der ersten Kontaktgruppe um.
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Es sei angenommen, da$ der Anrufsucher AS i, welcher der ersten Bereitstellungsgruppe
als zuerst zu benutzender zugeordnet ist, frei ist. Bei Schließen des Kontaktes
7 an i ist der über den Kontakt 8 d i verlaufende Stromkreis für das Anlaßrelais
AR i des Anrufsuchers AS i geschlossen. Der Anrufsucher läuft an und sucht den gekennzeichneten
Gruppenprüfkontakt. Das Relais AR i schließt weiter den Kontakt 9 ar i. Ein
anderes, nicht gezeigtes Relais hat den Kontakt io q i ebenfalls geschlossen, so
daß, wenn der Gruppenprüfarm gp i den gekennzeichneten Gruppenprüfkontakt I (erste
Kontaktgruppe) erreicht, folgender Prüfstromkreis hergestellt ist: +, Kontakt io
q i, Wicklungen I und 1I des Relais P i, Kontakte 9 ar i, i i m i,
Gruppenprüfarm gp i, Prüfkontakt I, Dekadenader da i, Kontakte 5
t i, 4 r i, 6an i, Relais An i Wicklung 1I, -.
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Das Relais P i schließt am Kontakt 12 p i seine hochohmige Wicklung
I kurz, schaltet ein nicht dargestelltes Durchschalterelais PA i ein, welches den
parallel zum Kontakt 9 ar i liegenden Kontakt 13 pa i schließt, und bewirkt
ferner das Ansprechen eines ebenfalls nicht gezeigten Umsteuerrelais M i. Dieses
Umsteuerrelais führt die Umschaltungen herbei, welche notwendig sind, um vom Anrufsucher
anschließend die Einzelleitungswahl durchführen zu lassen. Der Kontakt i i m i wird
geöffnet, der Kontakt 14 m i wird -geschlossen. Das Prüfrelais P i ist vom Gruppenprüfarm
gp i auf den Leitungsprüfarm 15 umgeschaltet. Es wird also für beide Prüfungen benutzt.
Das Relais P i und anschließend auch das nicht dargestellte Relais PA i fallen wieder
ab.
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Wenn bei der folgernden Bewegung des Anrufsuchers der Prüfschaltarm
15 den Prüfkontakt 16 der anrufenden Teilnehmerleitung erreicht, spricht das Prüfrelais
P i erneut an: +, Kontakt io q i, Wicklungen I und II des Relais P r, Kontakte
gar i, 14 m i, Prüfarm 15, Kontakte 16, 3 r i, Relais R i Wicklung 1I, Kontakte
2 r i bzw. 17 t i, Relais T i Wicklung I, -.
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Der Anrufsucher wird unverzüglich stillgesetzt. Das TrennrelaisT i
schaltet durch Öffnen der Kontakte 19 t i und 20 t i die Anrufbrücke ab.
Die Kontakte 17 t i und 5 t i werden geöffnet. Das Relais An i fällt
ab und öffnet den Kontakt 7a11 i. Im Anrufsudher spricht das Durchschalterelais
PA i an und schließt wieder den Kontakt 13 pa i. Es wird ferner ein die Anlaßkette
steuerndes Relais D i erregt, welches durch Öffnen des Kontaktes 8 d z das Anlaßrelais
AR i abschaltet und am Kontakt i8 d i die Anlaßkette zum nächsten freienAnrufsucher
durchschaltet. Das Relais D i spricht verzögert an, so daß vor Schließung des Kontaktes
18 d i der Kontakt 7 an i wieder geöffnet ist. Ein zweiter Anrufsucher kann,
wenn unerledigte Anrufe nicht vorliegen, nicht anlaufen.
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Ist bei Anruf der Teilnehmerleitung i der Anrufsucher AS i gesperrt,
so wird über den geschlossenen Kontakt 18 d i der in der Kontaktkette nächste freie
Anrufsucher, z. B. AS 2, angelassen.
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Ruft beispielsweise die Teilnehmerleitung 5i, welche zur vierten Bereitstellungsgruppe
gehört, an,
so wird nach Schließen des Kontä.ktes 21 r 51 in dem
über den Kontakt 22 t $z verlaufenden Stromkreis das Anrufempfangsrelais
An 4 der vierten Bereitstellungsgruppe zum Ansprechen gebracht und nach Schließen
des Kontaktes 23 an ¢ Prüfpotential an alle Gruppenprüfkontakte hl der Anrufsucher
angelegt. Das Relais An 4 schaltet am Kontakt 24 an 4 das Anlaßrelais
AR 4 des Anrufsuchers AS 4 ein, wenn dieser frei ist. Der Anrufsucher AS 4 wird
in der beschriebenen Weise zunächst auf die Kontaktgruppe VI und dann auf die anrufende,
in dieser Kontaktgruppe angeschlossene Teilnehmerleitung 51 eingestellt. Das Relais
D 4 spricht dann an, öffnet den Kontakt 25 d 4 und schaltet am Kontakt 26 d 4 die
Anlaßkette weiter. Die Anlaßkette ist in bekannter Weise eine Ringkette, so daß
trotz der Zuweisung je eines Anrufsuchers zu einer Bereitstellungsgruppe bei Besetztsein
dieses jeder andere Anrufsucher in Benutzung genommen werden kann.
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Ruft beispielsweise die Teilnehmerleitung 42, die über die Kontaktgruppe
V aller Anrufsucher erreichbar ist, aber zur dritten Bereitstellungsgruppe gehört,
an, und sind die Anrufsucher AS 3 bis AS 6 gesperrt, so wird nach
Ansprechen des Relais An 3 und Schließen des Kontaktes 27 an 3
das
Relais AR i des freien Anrufsuchers AS i eingeschaltet: +, Kontakte 27 an 3,
28 d 3,, 26 d 4,
29 d 5, 3o d 6, 8 d i, Relais AR i, -.
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Der Anrufsucher AS i sucht den Gruppenpriifkontakt V, wird umgeschaltet
und stellt sich dann auf die anrufende Teilnehmerleitung 42 ein.
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Wenn bei Anruf eines Teilnehmers alle der Leitungsgruppe zugeordneten
Anrufsucher gesperrt sind, ist der Kontakt g geschlossen. Das Relais T i wird über
seine Wicklung II erregt: +, Induktionsspule, Relais T i Wicklung II, Kontakt
31 r i, Widerstand 32, Kontakt g, Widerstand, -.
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Das Relais T i hat verzögerten Ankerabfall. Es öffnet an den Kontakten
19 t 1, 20 t i die Anrufbrücke. Das Relais R i fällt ab und schließt u. a.
seinen Kontakt 33 r i. Das Relais T i bleibt über die Sprechapparate
des anrufenden Teilnehmers erregt: +, Induktionsspule, Relais T i Wicklung II, Kontakte
33 r 1, 34 t i, Teilnehmerschleife, Kontakte 35 t i, i r i, Relais
T i Wicklung I, -.
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An der Primärwicklung der Induktionsspule liegt der Besetztsummer.
Der Teilnehmer erkennt hieran, daß er zur Zeit eine Verbindung nicht erhalten kann.
Er legt seinen Handapparat auf. Das Relais T i fällt ab.