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Vorrichtung zur Bereitung und Verabfolgung von Schaum- und Sprudelbädern
Zur
Aufbereitung von Schaumbädern für Heilzwecke ist es notwendig, eine bestimmte Wassermenge
von bestimmten Wärmegraden mit einem Schaumbildner zu versetzen. Es geschah dies
bisher in der Weise, daß der Boden der Wanne mit heißem Wasser angefüllt wurde,
in einer Höhe, bei welcher das Wasser etwa IO bis 15 cm über dem den Boden der Wanne
ausfüllenden Sprudelrost und dem um ein weniges höher gelegten Sitzrost stand. In
bekannter Weise wurde nun durch den Sprudelrost Luft oder Gas in das Wasser gedrückt,
wodurch die Schaumbildung entstand, welche letzten Endes die Wanne voll ausfüllte.
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Dieses Bereitungsverfahren hat einen wesentlichen Nachteil. Da man,
um den Bandenden nicht durch Verbrühungen zu gefährden, ihn nur einer gewissen Höchsttemperatur
von etwa 380 C aussetzen konnte.
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Diese Wassertemperatur ist aber zur vollen Ausnützung und Erzielung
eines Heilerfolges unzureichend, da bei einer Wassertemperatur von 380 C der Schaum
nur etwa 280 C aufweist, während zur Erzielung eines vollen Erfolges die Wirkung
des Schaumes erst bei 400 und mehr zu vollem Erfolg führt. Diese Wärmegrade des
Schaumes schaden dem Körper nichts, im Gegensatz zu einer Wassertemperatur von gleichen
Graden.
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Um nun eine Schaumbadbereitung mit dem beabsichtigten Heilerfolg
durchführen zu können, schlägt die Erfindung vor, den Schaumbildner bei einer Wassertemperatur
von etwa 500 diesem zu-
zusetzen, damit die erforderliche Schaumtemperatur
von etwa 400 C erreicht wird. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß eine Einrichtung
geschaffen, welche ein Hochstellen des Sitzrostes ermöglicht, und zwar so weit,
daß die erforderliche Wassermenge während der Schaumbildung nicht mehr mit dem I(örper
des Badenden qn Berührung kommt.
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Die Sitz- bzw. Liegeeinrichtung für das neue Schaumbad besteht aus
Idem bekannten Sprudelrost und einem Sitz- bzw. Liegerost, welcher derart den Querlatten
des Sprudelrostes aufliegt, daß die Sprudelroströhren in den Zwischenräumen der
Sitzrostlatten einliegen, damit die Luft oder das Gas ungehindert nach oben steigen
können. Eine einfache Hebelvorrichtung ermöglicht es, den Sitzrost um etwa 10 bis
15 cm zu heben. Bei Verabfolgung von Sprudelbädern kann der Rost in seiner unteren
Lage belassen werden.
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Eine weitere Verbesserung sieht die Erfindung dadurch vor, daß ein
Rückenrost in Form eines Lattengestelles schräg nach oben geführt ist. Dadurch wird
erreicht, daß der Körper des Badenden nicht mehr direkt an der Wannenwand anliegt,
sondern, daß in seinem Rücken ein Raum gebildet wird, in welchem sich Schaum entwickeln
und heilend auch auf den Rücken des Badenden einwirken kann. Ebenso erfolgt bei
Sprudelbädern eine intensive Besprudelung der Rückenpartien des Badenden.
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Dieser Rückenrost kann entweder am Sprudelrost angelenkt sein, wodurch
er feststeht, oder am Liegerost, wobei er mit demselben höhenverstellbar ist. In
seinen Zwischenräumen können die Sprudelröhren in geeigneter Weise einliegen, in
welchem Falle Einrichtungen zum Abstellen des Gas- oder Luftzuflusses vorgesehen
sein müssen oder noch zweckmäßiger, d. h. um eine wirkungsvollere Rückenbesprudelung
zu erzielen, wird der Sprudelrost in der Bodenebene verlängert, wodurch von da aus
die Sprudelwirkung durch die Lattenzwischenräume erfolgt. Diese Anordnung ist die
zweckmäßigere, da dadurch auch die Schaumbildung im Riickenraum ermöglicht wird,
was bei Einlegen der Sprudel röhren in die Rückenrostzwischenräume nicht möglich
ist, abgesehen davon, daß diese Anordnung konstruktiv wesentlich einfacher und billiger
ist.
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Da die Hebevorrichtung für den Rost sich innerhalb der Wanne befindet,
ergibt sich noch ein Vorteil. Nämlich, daß der Ba.dende selbst, wenn die höhere
Wassertemperatur mit der Schaumtemperatur zum Ausgleich gekommen ist, den Sitzrost
wieder in seine Bodenlage zurückversetzen kann.
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Für kleine Personen kann eine verstellbare Fußstütze auf dem Lattenrost
eingesetzt werden, und da bei diesen Bädern der Auftrieb des Wassers fehlt und das
Sitzen auf den Holzlatten, besonders fiir dicke Personen, beschwerlich ist, können
die Latten des Sitzrostes mit einer Auflage von elastischem Gummi belegt werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt Abb. 1 eine Seitenansicht der Anlage, Abb. 2 die Hebevorrichtung als
Seitenansicht und im Schnitt, Abb. 3 Drauf- und Seitenansicht des Rückenrostes und
Abb. 4 Drauf- und Seitenansicht der Fußstütze.
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Auf dem Boden der Wanne I liegt ein Sprudelrost aus auf Querhölzern
2 aufgesetzten Röhren 3 mit gemeinsamem Zuleitungsrohr, um gleichzeitig von einem
Sprudelbereiter über ein Zuführungsrohr 4 beschickt werden zu können. Über diesem
Sprudelrost ist auf Lücke mit den Sprudelröhren ein Lattensitzrost 5 lose aufgesetzt,
welcher durch Hebel 6, mit Exzentern 7, Zapfen 8 in Führungen 9 gehoben und gesenkt
werden kann. Um ein unbeabsichtigtes Zurückgleiten des Hebels und damit ein ungewolltes
Senken der Sitzfläche iu verhindern, wird der Hebel und damit der Exzenter über
einen Winkel von go0 hinaus geschwenkt. Verbindungsstangen IO geben dem Rost bei
der Hebe- und Senkbewegung einen Halt und unterstützen dieselbe.
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Um die Heilwirkung des Bades auch den Rückenpartien des Körpers teilhaftig
werden zu lassen, ist am Sitz- oder am Sprudelrost angelenkt, schräg nach oben führend,
ein dem Bodenrost gleichgearteter Rückenrost 1 1 mit dazwischenliegenden Sprudelröhren
angeordnet, wobei das Verteilerrohr 12 dieser Röhren mit dem des Bodenrostes derart
verbunden ist, daß eine Höherstellung des Rückenrostes auch dann erfolgen kann,
wenn der Sprudelrost nicht höhenverstellbar ist.
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Eine bessere Sprudelwirkung auf die Rückenpartien des Körpers und
gleichzeitig eine Möglichkeit zur Schaumbildung wird dadurch erzielt, wenn die Sprudelröhren
3 in geeigneter Weise in der Bodenebene bis unter den durch die Schräglage des Rücken
rostes gebildeten Winkel geführt werden (in der Zeichnung nicht dargestellt).
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Da, insbesondere bei Hochstand des Sitzrostes, der Kopf des Badenden
über den Wannenrand hinausragt, ist eine Kopfstütze I3 vorgesehen.
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Für Kinder oder kleine Personen ist am Fußende des Sitzrostes eine
Stiitze 14 angeordnet, die längenverstellbar mit einem Dorn I5 in beiderseitig in
den Außenlatten angeordneten Einkerbungen i6 einrastet.
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PATENTANSPRC( LIE I. Vorrichtung zur Bereitung und Verabfolgung von
Schaum- und Sprudelbädern, gekennzeichnet durch die höhenverstellbare Anordnung
des über dem Sprudelrost angeordneten Sitz- oder Liegerostes.
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2. Vorrichtung zur Bereitung und Verabfolgung von Schaum- und Sprudelbädern
nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz-oder Liegerost (5) mittels
Hebel (6), Exzenter (7), Zapfen (8) in Führungen (g) gehoben und gesenkt werden
kann.