DE826952C - Verfahren zum Entfernen von erdalkalihaltigem Staub aus Gasen, wie sie bei der Trockenvergasung von Karbid und bei gedeckten oder geschlossenen Karbidoefen anfallen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von erdalkalihaltigem Staub aus Gasen, wie sie bei der Trockenvergasung von Karbid und bei gedeckten oder geschlossenen Karbidoefen anfallenInfo
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- DE826952C DE826952C DEA329A DEA0000329A DE826952C DE 826952 C DE826952 C DE 826952C DE A329 A DEA329 A DE A329A DE A0000329 A DEA0000329 A DE A0000329A DE 826952 C DE826952 C DE 826952C
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- C07C7/11—Purification; Separation; Use of additives by absorption, i.e. purification or separation of gaseous hydrocarbons with the aid of liquids
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Description
- Verfahren zum Entfernen von erdalkalihaltigem Staub aus Gasen, wie sie bei der Trockenvergasung von Karbid und bei gedeckten oder geschlogsenen Karbidöfen anfallen Bei der Trockenvergasung von Karbid fällt ein. heißes, Wasserdampf- und kalkstaubhaltiges Rohacetylen an, das in einem Waschturm von einem großen Teil des Staubes befreit wird. Hierauf gelangt das Rohgas im Gegenstrom zur Reinigung von den restlichen Staubmengen und zur Herunterkühlung in einen mit Füllkörpern beschickten Kühlturm, auf welchem direkt Frischwasser aufgegeben wird. Hierbei wird das Gas von Staub befreit und eine gute Kühlwirkung erreicht, so daß das Gas annähernd mit der Frischwassertemperatur und das Waschwasser annähernd mit der Temperatur des eintretenden Gases, etwa mit 85 bis 900, den Kühlturm verlassen.
- Der Nachteil dieses Verfahrens besteht aber darin, daß sich der vom Rohgas mitgerissene Staub besonders. auf der untersten Schicht der Füllkörpersäule und am darunter angeordneten Rost ansetzt und doen Turm allmählich verstopft, so daß er nach verhältnismäßig kurzer Zeit, d. h. nach etwa a bis 3 Wochen Dauerbetrieb, gereinigt werden muß, wodurch auch der Vergaser ausfällt. Denn aus Betriebs- und Sicherheitsgründen wird im allgemeinen auf einen Reservekühlturm verzichtet.
- Bei der Herstellung von Karbid in gedeckten oder geschlossenen Ofen wird ein hauptsächlich aus Kohlenoxyd bestehendes Gas erhalten, das stark mit Kalk, Magnesia, Kohlenstaub u. dgl. beladen ,ist und .daher in ähnlicher Weise wie oben von diesem mitgerissenen Staub befreit wird. Auch hier treten 'häufig Verstopfungen in mit Füll- körpern beschickten Wasch und Kühlvorrichtungen auf, so .daß ,sie nach verhältnismäßig kurzer Betriebsdauer gereinigt werden müssen, was zu Betriebsausfällen und unerwünschten Kosten führt.
- Es wurde nun gefunden, .daß man diese Nachteile vermeiden kann, wenn man dem Waschwasser für den mit Fülakörpern beschickten Kühlturm dauernd eine geringe Menge sehr verdünnter Säure, vorzugsweise Salzsäure, zusetzt, wodurch die sich auf den Füllkörpern und dem Roste ansetzenden erdalkalihaltigen Stoffe ununterbrochen gelöst werden. Wenn es sich um das bei der Trockenvergasung erzeugte Rohacetylen handelt, kann man an Stelle der verdünnten Salzsäure auch das bei der chemischen Gasreinigung mit verdünnter wässeriger Chlorlösung (nach dem Verfahren gemäß Patent 346 311) anfallende Abwasser verwenden, das geringe Mengen Salzsäure enthält. Dabei ergibt sich zugleich der Vorteil, daß das im verbrauchten Chlorwasser gelöste Acetylen (i Volumen Wasser löst etwa i Volumen Acetylen) durch die Aufheizung des Wassers in der Kühlvorrichtung, welches praktisch acetylenfrei die Vorrichtung verläßt, wiedergewonnen werden kann.
- Die anzuwendende Salzsäuremenge hängt von der vom Gas mitgeführten Staubmenge ab. Sie beträgt z. B. bei einer stündlichen Vergasung von 6 t Karbid, entsprechend etwa 1200m3 Acetylen, etwa z bis 3 kg Salzsäure, iooo/o gerechnet. Es wird zweckmäßig so viel verdünnte Salzsäure dem Kühlwasser zugesetzt, daß das aus dem' Kühlturm ablaufende Wasser im allgemeinen ganz ,schwach alkalisch und nur vorübergehend einmal schwach sauer reagiert.
- Es -hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Salzsäure nur in einer Konzentration von etwa 0,o2 bis i g je Liter dem Kühlwasser zuzusetzen, weil sie sich in dieser Verdünnung besser dosieren läßt. Auf diese Weise gelangt nur eine sehr stark verdünnte Salzsäure in den Kühlturm, und der Kostenaufwand für diese Säure isst verhältnismäßig gering. Wenn es sich um die Reinigung des Rohacetylens handelt und man das aus der chemischen Reinigung des Gases mit Chlorwasser anfallende salzsäurehaltige Abwasser benutzt, dann fallen diese Kosten ganz weg, und man gewinnt daneben noch das im Abwasser gelöste Acetylen wieder, was als. technischer Fortschritt zu werten. ist.
- Das durch Trockenvergasung von Karbid erzeugte Rohacetylen enthält nebenanderen Verunreinigungen in besonders hohem Maße Schwefelwasserstoff, der meistens in einem vor den Kühlturm geschalteten, leeren und mit Verteilungskörpern ausgestatteten Waschturm durch in Rundlaufgeführtes kalkhydrathaltiges Wasser von dieser Verunreinigung befreit wird. In diesem Falle ist es sehr zweckmäßig, den Kühlturm direkt über diesen leeren Waschturm zu stellen. Dadurch wird eine meistens zwischen den beiden Türmen angeordnete Gasleitung, die ,sich allmählich zusetzt und dem noch stark wasserdampfha1tigen Acetylen einen großen Widerstand entgegensetzt, vermieden. Das .den Kühd'turm verlassende heiße Wasser kann dann in guter Verteilung direkt in den leeren Waschturm fließen, wodurch entweder eine bessere Auswaschung des Rohgases erfolgt oder Wasser für den ersten Waschturm eingespart werden kann. Darüber hinaus ist es möglich, den Trockenvergaser auch noch nach einer Betriebszeit von 6 bis Monaten dauernd mit der Höchstleistung zu betreiben, was einen großen technischen Fortschritt bedeutet, zumal viele Betriebsausfälle und große Reinigungskosten erspart werden.
- In ähnlicher Weise kann auch bei der Reinigung der aus den gedeckten oder geschlossenen Kai#bidöfen stammenden Abgase eine Verstopfung der mit Füllkörpern beschickten Wasch- und Kühltürme lange Zeit verhindert werden. Hier kann allerdings nur verdünnte Salzsäure verwandt werden. Das bei der chemischen Reinigung von Rohacetylen anfallende salzsäurehaltige Abwasser ist hierzu nicht geeignet. Die aufrecht stehenden Wasch-bzw. Kühltürme können .sowohl bei der Rohacetylenals auch bei der Karbidofengasreinigung ganz oder teilweise durch liegende, fest stehende oder bewegte Trommeln o. dgl. ersetzt werden, z. B. durch Waschvornichtungen nach Art eines Wäschers, bei dem die feine Verteilung der Waschflüssigkeit durch schnell rotierende, bisweilen mit Rillen versehene Scheiben erfolgt. In diesem Falle werden u. a. auch die die feine Flüssigkeitsverteilung beeinträchtigenden Verkrustungen dieser Scheiben verhindert. An Stelle des mit Füllkörpern beschickten Kühlturmes kann auch eine mit solchen Körpern angefüllte rotierende Trommel genommen werden, in welcher durch salzsäurehaltiges Wasser Verschmierungen und Verstopfungen der Füllkörper verhindert werden. Dabei kann diese Trommel so angeordnet sein, daß das Abwasser aus dieser in die darunter befindliche Waschvorrichtung abläuft.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entfernen von erdalkalihaltigem Staub aus Gasen, wie sie bei der Trockenvergasung von Karbid und bei ge-.deckten oder geschlossenen Karbidöfen anfallen, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Wasser für das Auswaschen und direkte Kühlen des Gases dn einem mit Füllkörpern beschickten Kühlturm dauernd eine geringe Menge sehr verdünnter Säure, vorzugsweise Salzsäure, zusetzt. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der verdünnten Säure das bei der chemischen Reinigung des Rohacetylens mit verdünnter wässeriger Chlorlösung anfallende salzsäurehaltige Abwasser verwendet wird. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und z, dadurch gekennzeichnet, daß so viel Salzsäure zugesetzt wird, daß das aus dem Turm ablaufende Wasser gerade noch schwach alkalisch reagiert. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlturm direkt über einem leeren, nur mit Verteilungsvorrichtungen ausgestatteten Waschturm angeordnet ist. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis .4, gekennzeichnet durch eine liegende, fest stehende oder bewegte Trommel o. dgl. 'an Stelle der beiden aufrecht stehenden Türme oder eines Turmes, bei welchen gegebenenfalls in bekannter Weise eine feine Verteilung des Wasch- bzw. Kühlwassers durch schnell rotierende Scheiben o.dgl. erfolgt, und/oder durch Füllkörper im zweiten Turm, welcher der Kühlung dient.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA329A DE826952C (de) | 1949-10-11 | 1949-10-11 | Verfahren zum Entfernen von erdalkalihaltigem Staub aus Gasen, wie sie bei der Trockenvergasung von Karbid und bei gedeckten oder geschlossenen Karbidoefen anfallen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE826952C true DE826952C (de) | 1952-01-07 |
Family
ID=6919182
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEA329A Expired DE826952C (de) | 1949-10-11 | 1949-10-11 | Verfahren zum Entfernen von erdalkalihaltigem Staub aus Gasen, wie sie bei der Trockenvergasung von Karbid und bei gedeckten oder geschlossenen Karbidoefen anfallen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE826952C (de) |
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1949
- 1949-10-11 DE DEA329A patent/DE826952C/de not_active Expired
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