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Nähmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an Nähmaschinen
und ist besonders für solche Nährnaschinen anwendbar, die zum Ausbessern von Wirkwaren,
insbesondere Strümpfen, benutzt werden.
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Zur Ausbesserung von Wirkwaren benutzt man bekanntlich eine mechanische
Aufmaschvorrichtung, umLaufmaschen in Strümpfen wieder aufzunehmen, die durch die
Benutzung einer solchen Vorrichtung viel schneller aufgemascht werden können, als
es von Hand möglich ist.
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Nach dem Aufnehmen der Laufmasche muB das Loch, von <lern die Laufmasche
ausgeht, zusammengenäht werden. um den Strumpf vollständig wieder herzustellen.
Solche Löcher werden zur Zeit von Hand -zugenäht, was eine langsame und mühselige
Beschäftigung ist, die ungefähr die Hälfte der ganzen Zeit in Anspruch nimmt, die
notwendig ist, um eine über die ganze Länge laufende mehrfache Laufmasche aufzunehmen.
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Die Erfindung hat eine Maschine zur Ausbesserung solcher Löcher zum
Gegenstand.
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Ein Einwand gegen die Benutzung einer herkömmlichen Steppstich- oder
Kettenstichnähmaschine zu diesem Zweck, selbst wenn sie die notwendigen besonders
feinen Stichabstände von 40 Stichen pro Zoll herstellen kann, besteht darin, daß
Strümpfe in den verschiedensten Farbenschattierungen hergestellt werden, so daB
der Arbeiter den Faden so häufig wechseln müBte, wie Strümpfe von verschiedenen
Farben und Werkstoffen zur Ausbesserung kommen, so daß die durch
die
Benutzung einer Nähmaschine der üblichen Art eingesparte Zeit durch .das Auswechseln
der verschiedenen Fäden wieder verloren ginge.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine Nähmaschine
herzustellen, bei der eine Anzahl von verschieden gefärbten Fäden jeweils einzeln
schnell benutzt werden können, so daß man einen Faden von der richtigen Farbe auswählen
und rasch in Benutzung nehmen kann.
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Zu diesem Zweck besitzt die Nähmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung
mehrere Nadelstangen zum Halten einer Nadel, wobei jede der Nadelstangen mit einer
entsprechenden Fadenrolle oder Spule verbunden ist. Jede Nadelstange kann in die
Arbeitsstellung gegenüber einem Antriebsmittel gebracht werden, das die Nadelstange
in der gewöhnlichen Weise auf und ab bewegt. Nadelstange und Spule können als eine
Einheit gebaut sein, die leicht von der Maschine abgenommen werden kann, so daß
eine Nadelstange mit einer fertig eingefädelten Nadel schnell an Stelle einer anderen
Nadelstange, die einen anderen Faden benutzt, in eine Maschine eingesetzt werden
kann, nachdem letztere aus der Maschine entfernt ist.
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Vorzugsweise weist die aus Nadelstange und Fadenspule bestehende Einheit
auch eine Fadenspann- und Fadengebevorrichtung sowie Führungsösen als zusammengebaute
Bestandteile auf.
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Eine Nähmaschine, die nach dem Kettenstichprinzip arbeitet, ist zum
Ausbessern von Wirkwaren am gefigtietsteit, und die vorliegende Erfindung ist besonders
für eine nach.diesem Prinzip arbeitende Maschine geeignet, da der Kettenstich die
Benutzung nur eines Fadens erfordert.
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Die Zeichnung zeigt als Beispiel eine Ausführungsform der Erfindung.
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Fig. i zeigt die wesentlichen Teile einer Nähmaschine in einer Seitenansicht,
zum Teil im Schnitt, nach Entfernung der Nadelstange; Fig. 2 ist eine Seitenansicht
einer zum Einsetzen fertigen Nadelstange; Fig. 3 ist eine teilweise Vorderansicht
von Fig. i ; Fig. 4 ist eine Vorderansicht von Fig. 2; Fig.5 ist ein Schnitt längs
.der Linie 5-5 in Fig. 3, und Fig.6 ist ein Schnitt längs der Linie 6-6 in Fig.
4.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Bauart einer gemäß der Erfindung
hergestellten Nähmaschine gezeigt, und zwar sind die Teile der Nähmaschine dargestellt,
die zum Verständnis der Erfindung notwendig sind, und da die Antriebsvorrichtung,
der Ständer, die Stoffdrückerstange, der Stoffdrücker und der Stoffschieber in weitem
Umfange in der üblichen Weise arbeiten, beschäftigt sich die Erfindung besonders
mit der Anordnung der Nadelstange an einem hin und her bewegten Träger.
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In der Zeichnung bezeichnet 7 den Ständer der Maschine, der den Kopf
8 trägt. Letzterer umschließt den Nadelstangenträger, der später beschrieben wird
und der von einer Kurbelscheibe g angetrieben wird, die an einem Ende der Hauptwelle
io angebracht ist. Die Hauptwelle wird in geeigneter Weise z. B. durch ein Handt"ad
i ia oder gegebenenfalls durch einen Riemen angetrieben, sie treibt über die Zahnräder
il, 12, 13 eine Antriebswelle 14 für den Greifer. 15 bezeichnet die Drückerstange,
deren Fuß nicht dargestellt ist und der finit einem üblichen Stoffschieber zusammenwirkt.
Der Nadelstangenträger 16 besteht aus einem rechteckigen Metallblock, der mit einer
senkrecht angeordneten Aussparung 17 zur Aufnahme der Nadelstange i8 versehen ist,
wobei der Nadelstangenträger oben und unten rohrförmige Ansätze i9 bzw. i9' besitzt,
die in dem Kopf 8 der Nähmaschine gleiten und den N adelstangenträger bei seiner
Aufundabbewegung führen. Diese Bewegung erhält der Nadelstangenträger durch die
Kurbelscheibe 9 vermittels eines Kurbelzapfens 2o, der mit einer Aussparung 22 an
der Rückseite des Nadelstangenträgers zusammenwirkt.
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Um die Nadelstange i8 in der Aussparung 17 und in der richtigen Stichstellung
zu halten, besitzt der Nadelstangenträger oben und unten zwei Sperrzungen 23, 23,
die bei 24, 24 abgelenkt sind und nach innen gerichtete Enden 23 ltesitzen, von
denen das eine in einen entsprechenden Schlitz 26 an der einen Seitenkante der Nadelstange
18 und das andere in die V orderfläche der Nadelstange eingreift und diese 'dadurch
gegen Verschiebung nach vorn oder in senkrechter Richtung in der Aussparung 17 verriegelt.
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Es braucht nur ein einziger Schlitz 26 vorgesehen zu sein, es können
jedoch, Wetin es wünschenswert erscheint, zur zusätzlichen t#berlappung derVorderfläche
vier benutzt Nverden. Die Sperrzungen 23 sind durch die gebogenen Federn 27, die
zwischen den Seitenwänden des Nadelstatigenträgers und einem daran befestigten Widerlager
28 verankert sind, federnd belastet. Die Federn 27 legen sich mit ihren freien Enden
auf die Sperrzungen 25, um diese in Eingriff mit der Nadelstange zu bringen. Die
Sperrzungen werden entgegen der Federbelastung durch eine drehbare Nockenstange
29 geöffnet, die sich durch die rohrförmigen Ansätze i9 und i9' hindurch erstreckt
und an einer neben den Sperrzungen liegenden Stelle mit Abflachungen 30 versehen
ist, die mit Ansätzen 31 an den Sperrzungen zusammenwirken. Durch Drehung der Nockenstange
29 vermittels des abgewinkelten Teiles 32 werden die Ansätze 31 nach außen gedrückt
und bringen dadurch die nach innen gerichteten Zungen 25 außer Eingriff mit der
Nadelstange 18 und ermöglichen das Entfernen der letzteren und das Einsetzen einer
neuen Nadelstange.
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Die Nadelstange 18 trägt an ihrem unteren Ende den üblichen normalen
Halter 33 für eine Nadel 34 und eine Fadenführung 35, und an ihrem oberen Ende trägt
ein kurzer Stift 36, auf den eine gerändelte Mutter 37 aufgesetzt ist, eine Spule
38. Zwischen den Enden der Nadelstange 18 ist an ihr eine Fadenspannvorrichtung
39 von bekannter Bauart angebracht. Zusätzlich zu diesen Einrichtungen besitzt die
Nadelstange noch einen Fadengeber, der
aii, einem zweizinkigen "teil
4o besteht, der an der Nadelstange befestigt ist und mit einem einzinkigen Teil
oder einem Zahn 41 am Kopf der Nähmaschine zusammenwirkt. Die Anordnung ist so getroffen,
daC1, wenn der zweizinkige Teil 4o zu beiden Seiten des Z;ihues 41 abwärts gleitet,
in der Fadenzuführung einc Schlaufe gebildet wird, indem der Faden von der Spule
38 durch den Fadengeber 40, 41 zu der Fadenspannvorrichtung 39 und von hier durch
die Führung 35 zur Nadel 34 geht, die mit dem (reifer .12 zusammenwirkt, wenn die
lfaschine in Benutzung ist.
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Es ist ersichtlich, daß jede Nadelstange für sich ein vollständiges
Ganze: bildet und schnell und leicht ausgewechselt werden kann, so daß eine .Maschine
für eine Anzahl von Fäden verschiedener Farbe und Beschaffenheit verwendet werden
kann.
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Natürlich kann die vorliegende Erfindung nicht nur an Maschinen zum
Reparieren von Wirkwaren oder besonders Strümpfen verwandt werden, sondern auch
an jeder Maschine, bei der ein schneller Wechsel des Fadens erwünscht ist bzw. ein
Faden von verschiedener Farbe oder Beschaffenheit ausgewählt werden soll.
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Durch die Erfindung wird es möglich, bei der Bedienung von Nähmaschinen
für industrielle Zwecke erheblich an Zeit zu sparen.