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Leistungs-Röhrenprüfgerät
Vorliegende Erfindung betrifft ein Leistungs-Röhrentl)rüfgerät,
mit dem eine Messung von Radioröhren durch Schaltung der Röhren als Gleichrichter
erzielt wird. Elierl)ei wird eine Röhre mittels eines Heizstromes geheizt, svodurch
ein Elektronenstrom inne4alb der Röhre ermöglicht wird. P>ei Anlegen einer Wechselspannung
fließt dann durch die Röhre bei der ihr eigenen Bauart nur in einer Richtung Strom
also Gleichstrom.
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Leistungs-Röhrenprüfgeräte, die die Prüfung aller im Handel befindlichen
in- und ausländischen Radiorohren gestatten würden, müßten sehr umfangreich sein,
weil die Röhren nicht nur mit zahlreichen verschiedenen Fassungen in den Handel
kommen, sondern auch Röhren mit gleicher Fassung oft verschiedene Schaltanordnung
besitzen.
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Die verschiedenen Schaltmöglichkeiten betragen dabei ein Mehrfaches
der Zahl der gebräuchlichen Sockelfassungen.
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Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, ein Leistungs-Röhrenprüfgerät
herzustellen, das auf verhältnismäßig kleinem Raum die Prüfung aller im Venkehr
vorkommenden in- und ausländischen Radioröhren gestattet und selbst durch einen
Nichtfachmann bedient werden kann.
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Dies wird dadurch erreicht, daß auf einem Schalthrett bekannter Art
so viel Röhrensockel angebracht sind, wie es verschiedene Arten von Röhrenfassungen
gibt. Um nun den gleichen Sockel für alle in ihn passenden Röhren der verschiedensten
Schaltungsart verwenden zu können, ist eine Schaltmöglichkeit vorgesehen die es
erlaubt. alle
Soel;elkonLtakte in der richtigen Reihenfolge und
mit der richtigen Spannung an die Stromquelle hzw. das Meßinstrument anzuschließen.
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Zu diesem Zweck ist von jeder Kontaktstelle eines jeden Sockels eine
leitende Verbindung mit einem Schaltungswähler hergestellt, der die wahlweise Verbindung
eines jeden Soc.kelkontakts mit einer in ihrer Spannung veränderbaren Stromquelle
oder einem Meßinstrument zuläßt. Der Schaltmechanismus kann in jeder hierfür geeigneten
Ausführungsform bestehen, also z. B. als Drucktastenmechanismus, Walzenschalter,
Stöpselschalter u. dgl. ausgebildet sein.
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Da die Radioröhren fernerhin nicht nur hinsichtlich ihrer Fassungen
und ihrer Kontaktanschlüsse ganz verschieden ausgebildet sind, sondern sich auch
in ihrer tStromaufnahme und -abgabe zum Teil weitgehentd voneinander unterscheiden,
würde man mit einem einzigen Meßinstrument nicht auskommen, weil der innere Widerstand
des Meßinstrumentes konstant ist und sich deshalb nicht den Röhren anpaßt, so daß
man mit jedem Meßgerät immer nur bestimmte Gruppen von Röhren messen kann. Diese,
auch bei anderen Röhrenprüfgeräten bestehende Schwierigkeit wird dadurch behoben.
daß man je nach den Stromeigenschaften der zu prüfenden Röhren dem Meßinstrument
au,swechselbar oder regelbar einen Widerstand, einen Kondensator, ein Potentiometer
oder ein ähnlicher, die Stromstärke beeinflussender Nebenschluß parallel schaltet,
er gegen einen gleichartigen mit höherem oder niedrigerem Widerstandsbetrag ansgetauscht
oder auf ihn eingestellt werden kann. Der Widerstand wird jeweils so bemessen, daß
das Meßinstrument möglichst über seinen ganzen Meßbereich ausgenutzt wird. Vorteilhaft
bemißt man ihn so, daß das Meßgerät bei Einschaltung einer Röhre mit ioo0/aiger
Leistung voll ausschlägt. In diesem Fall kann das Meßinstrument so geeicht sein,
daß man aus der Größe des tatsächlichen Ausschlags die Leistung der zu prüfenden
Röhre unmittelbar in Prozenten ablesen kann. l)ie Erfindung wird an Hand der Abbildungen
an einem Ausführungsbeispiel erläutert, der der Ubersichtlichkeit wegen, lediglich
zur Darlegung des Prinzips, an Stelle von etwa r bis 2 Dutzend Sockeln und etwa
80 bis 100 Schaltmöglichkeiten in der Praxis hier nur drei Sockel mit 15 Schaltmöglichkeiten
zugrunde gelegt sind. Es zeigt Fig. t das Schema des Schaltbretts von oben, Fig.
2 den Plan der Verdrahtung auf der Unterseite des Schaltbretts.
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Auf einem Schaltbrett a (Fig. I) sind drei Sockel b, c, d mit vier
bzw. sechs bzw. fünf Kontakten. ein Milliamperemeter e, ein Spannungsschalter t.
ein Schaltungswähler g, ein auswechsellarer Widerstand h und ein an ein Wechselstromnetz
angeschlossener Transformator i montiert.
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1)er Widerstand lt ist so bemessen, daß er bei 1oo°/oiger Leistung
einer Röhre des zu prüfenden Typs einen ioo0/oigen Ausschlag gibt. Die Skaila des
Meßinstrumentes ist dann so eingeteilt, daß ein z. B. 750/oiger oder 50%iger Ausschlag
des Zeigers des Meßinstrumente einer 750/oigen bzw. so°/oigen Leistung der Röhre
elltsl)ricllt.
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Von jedem Kontakt eines jeden Sockels führt (Fig. 2) ein Schaltdraht
zu dem Schaltmechanismus g. Dieser besteht aus deii parallel und voneinander isoliert
gelagerten 1ontaktschienen k, l, m, n, o, p und den vorteilhaft um 90° gegen sie
versetzten. ebenfalls unter sich parallel und voneinander isoliert gelagerteii Kolltal-tschienen
q, r, s, t, u, v. Beide Kontaktschienenreihen sind in zwei parallel zueinander liegenden
Ebenen angeordnet. Die Schienen k. l, m, it sind mit je einem Kontakt k', l', m',
w1' der .Sockel h, c, d verbunden; die Schiene o ist mit je einem weiteren Kontakt
o' der Sockel c und d und die Schiene p mit dem letzten noch freien Kontakt p' des
Sockels c verhunden.
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Von der Schiene (/ führt eine Leitung üll)er tlen Spannungsschalter
f, von der Schiene r eine Leitung unmittelbar zum Transformator i und damit zur
Stromquelle. Die Schienen s. t, ls, v sind unter sich und über das Meßinstrument
e. dem der auswechselbare Widerstand h parallel geschaltet ist, mit dem Transformator
i verbunden.
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An jedem Kreuzungspunkt der Schienen k, 1, m, n, o, p mit den Schienen
q. r. s, t, u, v kann durch Betätigung einer Drucktaste eine leitende Verbindung
zwischen den übereinanderliegenden Längs- und Querschienen hergestellt werden.
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Durch eine Federverriegelung an sich bekannter Art ist dafür Vorsorge
getroffen, daß auf einer Schiene zwei oder mehr Schaltungen gleichzeitig nicht möglich
sind. I)ie Entriegelung einer vorgenommenen Schaltung kann mittels einer Auslöserreihe
w erfolgen.
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Welche Kontakte der zu prüfenden Röhren. zu dem Heizfaden, der Anode
und den Gittern gehören, ist für die verschiedenen Arten von Röhren verschieden
und muß im allgcmcinen, ebenso wie die an ihre Heizung aiizulcgeude und durch den
Spannungsschalter f einzustellende Spannung, Tabellen entnommen werden. Es können
aber auch Lochkarten vorgesehen sein. die auf einen nach dem Stöpselprinzip ausgebil(lete1l
Schaltungswähler gelegt werden und durch Einsetzen von Stöpseln an den gelochten
Stellen ohne \s eiteres die Herstellung der richtigen Verbindungen gewährleisten.
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Angenommen, eine zu prüfende Radioröhre mit fünf Kontakten die also
in den Sockel d einbzusetzen ist, habe bei k' und 1' die Anschlüsse zum Heizfaden,
während die Kontakte m' ' und o' zur Anode und den Gittern führen.
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Durch Betätigung der Drucktasten an den Kreuzungspunkten klq und
llr wird der Heizfaden der eingesetzten Röhre mit dein durch den Spannungsschalter
f auf die erforderliche Spannung gebrachten Strom versorgt. I)ie \N echselspannung,
die der Kontakt 1' gleichzeitig mit dem Heizstrom über die Schiene vom Transformator
i empfängt, wird als von der Röhre gleichgerichtete Spannung an den Kontakten m',
n', o' abgenommen und bei Betätigung der entsprechenden Druckschalter an den Kreuzungspunkten
m/s, n/t und o/u über die mitein-
ander verlundenen Schienen s,
t, it auf das Meßinstrument übertragen.
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Sind alle Verhindungen in der vorbeschriebenen \\reise hergestellt.
so muß, wenn die zu prüfende Röhre in Ordnung ist, bei Unterbrechung einer der Verbindungen
m/s, Iilt oder olit das Amperemeter mehr <>der weniger zurückgehen. A ndert
sich dabei der Ausschlag am Amperemeter nicht, so zeigt dies an, daß die Elektrode,
deren Verbindung mit dem Meßinstrument gelöst wurde. nicht arbeitet, also fehlerhaft
ist.