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Einrichtung zur Bestimmung der Chronaxie mittels Kondensatorentladungen
Bekannte Einrichtungen zur Bestimmung der Chronaxie mittels Kondensatorentladungen
sind so ausgebildet, daB im AnschluB an eine Messung der Rheobase Kondensatoren
verschiedener Kapazität abwechselnd auf den doppelten Wert der der Rheobase entsprechenden
Ladespannung aufgeladen und durch Betätigung von Schaltmitteln, z. B. durch Einstecken
von Stöpseln, durch Drücken von Tasten oder durch Betätigen von Drehschaltern, über
den Patienten entladen werden und so durch Versuche der Kapazitätswert ermittelt
werden kann, bei dessen Entladung eine Nervenreizung eintritt. Mit Hilfe dieses
Kapazitätswertes läBt sich dann der Wert für die Chronaxie errechnen.
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Die nach der Ermittelung des Kapazitätswertes, von dem die Nervenreizung
abhängt, zur Bestimmung der Chronaxie notwendige Rechnunz macht diese Bestimmun,-
umständlich. Außerdem kann bei der Errechnung des Wertes für die Chronaxie leicht
ein Fehler unterlaufen. Es ist deshalb von einer hochwertigen Einrichtung zur Bestimmung
der Chronaxie zu fordern, daB die zum Einstellen der verschiedenen Kapazitätswerte
vorgesehenen Schaltmittel nicht in Kapazitätswerten, sondern in Zeiteinheiten, z.
B. in Millisekunden, geeicht sind.
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Eine derartige Eichung der Schaltmittel ist zwar bei Einrichtungen
zur Bestimmung der Chronaxie mittels Kondensatorentladungen mit Tasten zum Einschalten
der verschiedenen Kapazitätswerte bekannt; jedoch sind die Kondensatoren dieser
Einrichtungen so ausgewählt, daB entweder ihre Kapazitätswerte dekadisch geordnet
sind oder durch Zusammenschalten verschiedener Kondensatoren dekadisch geordnete
Kapazitätswerte eingestellt werden können. Die Schaltmittel
(Tasten)
dieser Einrichtungen sind demzufolge in nicht dekadisch geordneten Zeitwerten geeicht.
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Die Erfindung geht davon aus, daß aue diese Einrichtungen den heutigen
AnspruclleW hinsichtlich Ausschaltung von Fehlermöglidä:-keiten bei der Chronäxiebestimmung
und hinsichtlich Einfachheit in der Handhabung nicht genügen. Die Ermittelung der
Summe der eingestellten Zeitwerte; also der Chronaxie, erfordert auch bei diesen
Einrichtungen noch eine verhältnismäßig umständliche Rechnung, nämlich die Addition
aller eingestellten, nicht dekadisch geordneten Einzelwerte, bei der noch leicht
Fehler gemacht werden können.
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Gemäß der Erfindung sind deshalb bei einer Einrichtung zur Bestimmung
der Chrönaxie mittels Kondensatorentladungen nicht nur die zum Einstellen der verschiedenen
Kapazitätswerte vorgesehenen Schaltmittel in Zeiteinheiten geeicht, sondern außerdem
die verwendeten Kondensatoren so ausgewählt, daß die Chronaxiewerte, die sich durch
Umrechnung der bei fortlaufender Betätigung der Schaltmittel eingestellten Kapazitätswerte
ergeben dekadisch geordnet sind. Bei einer Einrichtung mit einem festen Widerstand
im Entladungsstromkreis von i i ooo Ohm, bei der bekanntlich die eingestellten Kapazitätswerte
mit 4 multipliziert werden müssen, um die Chronaxiewerte zu erhalten, sind gemäß
der Erfindung die verwendeten Kondensatoren so auszuwählen, daß sich durch Multiplikation
der bei fortlaufender Betätigung der Schaltmittel eingestellten Kapazitätswerte
mit der Zahl 4 dekadisch geordnete Werte ergeben.
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In der Figur ist das Schaltbild einer gemäß der Erfindung ausgebildeten
Einrichtung zur Bestimmung der Chronaxie mittels Kondensatorentladungen veranschaulicht.
Die Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der im Anschluß an
die nachstehende Beschreibung erläuterten, mit der beschriebenen Einrichtung ausgeführten
Chronaxiemessung.
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Der Kondensatorsatz der Einrichtung ist vierteilig und besteht aus
den vier Kondensatörgruppen 11, 12, 13, 14, 111, 112, 113, 114, 211, 212, 213, 214
und 3f i, 312, 313, 314 sowie aus den vier Drehschaltern 15, 16, 17, 18; von denen
jeder einer der vier Kondensatorgruppen zugeordnet ist. Jeder Drehschalter besteht
aus einer Reihe von Kontakten, die zu vier voneinander elektrisch isolierten, durch
unterbrochene Linien angedeuteten kreisringförmigen, konzentrisch angeordneten Kontaktgruppen
(Kontaktbahnen) vereinigt sind, und aus einer verstellbaren Kontaktbrücke, die Kontakte
verschiedener Kontaktbahnen miteinander verbindet. Als Kontaktbrücke ist ein auf
allen vier Kontaktbahnen schleifendes Leiterstück benutzt, das mit.seinem einen
Ende im Mittelpunkt der " kreisringförmigen, konzentrisch angeordneten h'Kontaktbahnen
um diesen Punkt drehbar ge-4',gert ist. Selbstverständlich können die Kontaktgruppen
auch anders als kreisringförmig gestaltet und anders als konzentrisch angeordnet
sein. Jeder Drehschalter hat neun in dekadisch geordneten Zeitwerten (Millisekunden)
geeichte Stellungen. Die Kapazitätswerte der Kondensatoren jeder Kondensatorgruppe
sind entsprechend den Gewichtswerten eines Gewichtssatzes abgestuft und so bemessen,
daß die Chronaxiewerte, die sich durch Umrechnung der bei fortlaufender Betätigung
der Drehschalter eingestellten Kapazitätswerte ergeben, dekadisch geordnet sind.
Beträgt z. B. die Kapazität des Kondensators i i o;25 MF, dann betragen die Kapazitäten
der Kondensatoren 12 und 13 je o,5 jsF und beträgt die Kapazität des Kondensators
14 1,25 ,uF. Die Kondensatorgrüppen sind so abgestuft, däß, von der Gruppe i i bis
14 angefangen, jeder Kondensator der darauffolgenden Gruppe den zehnten Teil des
Kapazitätswertes des entsprechenden Kondensators der vorhergehenden Gruppe hat.
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Jeder Kondensator jeder Gruppe ist an einer der Kontaktbahnen des
zugehörigen Drehschalters angeschlossen. Die Zusammenschaltung der Kontakte zu den
Kontaktgruppen bzw. Kontaktbahnen ist so erfolgt, und die räumliche Lage der Kontakte
innerhalb der Kontaktgruppen und die räumliche Lage der Kontaktgruppen zueinander
ist so gewählt, daß bei fortlaufender Verstellung jeder Kontaktbrücke nacheinander
solche Kondensatoren der gleichen Gruppe zusammengeschaltet und/oder eingeschaltet
werden, i daß die Chronaxiewerte, die sich durch Umrechnung der nacheinander eingestellten
Kapazitätswerte ergeben, dekadisch geordnet sind. In der Stellung i des Schalters
15, Stellung o,1 des Schalters 16 usw. sind ledig- i lieh die Kondensatoren i i;
i 11, 211 bzw. 311 und in der Stellung 2, ö,2 usw. der Schalter lediglich die Kondensatoren
12, 112, 212 bzw. 312 eingeschaltet. In der Stellung 3, 0,3 ... sind dagegen
die Kondensatoren i i, i i i ... und 12, 112 ... und in der Stellung 4, 0,4
... die Kondensatoren 12, 112 ...
und 13, 113 ... zusammen eingeschaltet.
Die Zusammenschaltung der Kondensatoren jeder Gruppe in den übrigen Stellungen der
Schalter geht aus der Figur ohne weiteres hervor.
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Die übrigen Teile der schematisch dargestellten Einrichtung zur Bestimmung
der Chronaxie sind die Spannungsquelle 21, die Spannungsteiler 22 und 23, der Kondensator
i i g, der zur Messung der Rheobase benötigt wird, die im Entladungsstromkreis liegenden
Widerstände
28, 29 und 3o, die Schalter 20; 2q. und 25, 26 und 27 und 31 und 32 sowie die Anschlußklemmen
33 und 34. für den Patienten.
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Die Messung des Wertes für die Chronaxie erfolgt mittels dieser Einrichtung
auf folgende Weise. Bei angeschlossenem Patienten wird zuerst durch Schließen der
Schalter 26, 24., 2o der Kondensator ig aufgeladen und gleich darauf durch Schließen
der Schalter 25 und 31 oder 32, der Kondensator ig über den Patienten entladen.
Dieser Lade- und Entladevorgang wird unter Änderung der am Spannungsteiler 23 abgegriffenen
Ladespannung so lange wiederholt, bis die Entladung des Kondensators eine Nervenreizung
verursacht. Die Größe der Ladespannung ist dann ein Maß für die Rheobase. Sodann
wird der Schalter 2o geöffnet, der Schalter 27 geschlossen und durch abwechselndes
Schließen der Schalter 24 und 25 abwechselnd die doppelte Spannung an die Kondensatoren
i I, 12, 13, 14 gelegt und diese Kondensatoren -bei gleichzeitiger, fortlaufender
Betätigung der Drehschalter 18, 17, 16 und 15 - über den Patienten entladen,
so lange, bis wiederum eine Nervenreizung eintritt. Der in diesem Augenblick an
den Drehschaltern eingestellte, ohne jede weitere Rechnung ablesbare Wert ist dann
der Wert für die Chronaxie.