DE826400C - Verfahren zur UEberfuehrung von feuchten, staerkehaltigen, insbesondere mit Wasser angeteigten plastischen Massen, vorzugsweise von Teigwaren aller Art, in einen getrockneten, haltbaren Zustand - Google Patents

Verfahren zur UEberfuehrung von feuchten, staerkehaltigen, insbesondere mit Wasser angeteigten plastischen Massen, vorzugsweise von Teigwaren aller Art, in einen getrockneten, haltbaren Zustand

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DE826400C
DE826400C DESCH887A DESC000887A DE826400C DE 826400 C DE826400 C DE 826400C DE SCH887 A DESCH887 A DE SCH887A DE SC000887 A DESC000887 A DE SC000887A DE 826400 C DE826400 C DE 826400C
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Dr-Ing Rudolf Schmid
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RUDOLF SCHMID DR ING
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RUDOLF SCHMID DR ING
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L7/00Cereal-derived products; Malt products; Preparation or treatment thereof
    • A23L7/10Cereal-derived products
    • A23L7/109Types of pasta, e.g. macaroni or noodles

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Description

  • Verfahren zur Überführung von feuchten, stärkehaltigen, insbesondere mit Wasser angeteigten plastischen Massen, vorzugsweise von Teigwaren aller Art, in einen getrockneten, haltbaren Zustand Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überführung von feuchten, stärkehaltigen, insbesondere mit Wasser angeteigten, plastischen Massen, vorzugsweise von Teigwaren aller Art in einen getrockneten, haltbaren Zustand. Das Verfahren soll in mehreren, in ihrer Wirkungsweise scharf voneinander getrennten Phasen erfolgen.
  • Die Fachwelt sah bisher das Wesentliche bei zier Herstellung von haltbaren, stärkehaltigen Massen in einer sorgfältigen Trocknung der angeteigten, durch Pressen, Auswalzen o. dgl. Hilfsmittel verformten Ausgangsstoffe, mit dem Ziele, eine riß-und spannungsfreie, glasige, kochfeste Ware zu erhalten. Man begnügte sich deshalb, Trockenverfahren in Vorschlag und Anwendung zu bringen, welche die Erreichung solcher Ziele begünstigten. Zum Beispiel wurde vorgeschlagen, beim Trocknen von Teigwaren diese zunächst der Einwirkung von strömender, vorgewärmter Außenluft, sodann der Einwirkung ruhender Luft und weiterhin von Luft auszusetzen, die in wiederholt wechselnder Bewegungsrichtung die Ware bestreicht: In neuerer Zeit wurden derartige plastische, mit Wasser angeteigte, stärkehaltige Massen überwiegend in drei Phasen mit Temperaturen getrocknet, die im allgemeinen nicht über 5o° C hinausgehen. Gewöhnlich wurden die angeteigten Massen nach erfolgter Formgebung bei 3o bis 40° C wieder angefeuchtet und bei 35° C fertig getrocknet.
  • Das Vortrocknen hat den Zweck, den Wassergehalt der plastischen Massen, der nach der Verformung etwa 5o bis 4o%, bezogen auf Trockenbasis, beträgt, auf 25 bis 30% an der Oberfläche zu senken. Dabei entsteht ein Feuchtigkeitsgefälle zwischen Kern und Oberfläche der Masse von beispielsweise etwa 20%. Die Dauer dieser Phase liegt gewöhnlich zwischen etwa 2o Minuten und 2 Stunden.
  • Das Wiederanfeuchten (Schwitzen) der Masse soll das Feuchtigkeitsgefälle zwischen Kern und Oberfläche auf etwa 12 bis 14% verringern, damit die Masse mit einem möglichst gleichmäßig über dem ganzen Querschnitt verteilten Feuchtigkeitsgehalt in die dritte und Endphase der Trocknung eintritt.
  • Das Fertigtrocknen hat den Zweck, den Feuchtigkeitsgehalt der Masse auf normal 130lo (bezogen auf Trockenbasis) zu senken. Diese Phase dauert sehr lange und benötigt beispielsweise bei strangförmigem Gut 30, 5o und in besonderen Fällen auch mehr Stunden, weil darauf geachtet werden muß, daß das Feuchtigkeitsgefälle in der Masse einen gewissen Betrag nicht übersteigt. Es treten sonst Rißbildungen auf, welche die Ware unbrauchbar machen. Je, schonender die Trocknung unterentsprechender Ausdehnung der benötigten Zeit vorgenommen wird, desto besser wird nach der bisher geltenden Theorie die Beschaffenheit der getrockneten Ware, eine Tatsache, die dem Fachmann geläufig ist und zur Errichtung umfangreicher Anlagen zur Durchführung der Trocknung zwang.
  • Zur Herstellung quellfähiger, geformter Nährmittel ist insbesondere für Weichweizenmehlprodukte ein Verfahren bekannt, bei welchem der Teig nach der Formung bei einer Temperatur von ioo° C und darüber hinaus mit Wasserdampf allein oder in Kombination mit heißer Luft behandelt werden soll. Als Erfolg dieser 15 Sekunden bis 20 Minuten dauernden Behandlung von Weichweizenmehlprodukten, wobei vorzugsweise höhere als atmosphärische Drücke zur Anwendung gelangen, soll die Elastizität und das glasige Aussehen von Weichwaizenteigwaren verbessert und die Haltbarkeit der Produkte erhöht werden. Irgend eine Lehre, wie die Trocknungszeit bei angeteigten, stärkehaltigen Massen abgekürzt werden kann, enthält die diese Verfahrensschritte beschreibende Druckschrift nicht.
  • In einer weiteren Druckschrift ist ferner schon ein Verfahren zur Herstellung von kpchfesten Nährmitteln in Form von Grieß und reisähnlichen Körnern aus Kartoffelstärke erwähnt, bei dem ein Stärke-Wasser-Gemisch mit einem Stärkegehalt von nur 3o bis 5o% zu einer flüssigen Masse angerührt und durch Erhitzung vollkommen verkleistert wird, bis das Gel in den völlig elastischen, gummiartigen Zustand übergegangen ist. Anschließend erfolgt die Zerkleinerung des Gels zu einem Hilfsprodukt, mit dem Zweck, Kartoffelstärkeprodukte den aus Cerealien hergestellten Nahrungsmitteln an Nährwert und Geschmack anzugleichen. Auch diese Druckschrift enthält keinerlei Anweisung, wie man mit Wasser angeteigte, vorgeformte, plastische Massen rißfrei trocknen und glasige, gutschmeckende, 'haltbare Teigwaren herstellen kann.
  • Die Fachwelt 'hat bisher nicht erkannt, daß neben dem Problem der Trocknung bei der Herstellung von Teigwaren insbesondere aus Getreidegrundstoffen auch ein Problem- der molekularen Veränderung durch eine Verkleisterung und Dextrinierung der Stärke im Trockengut innerhalb bestimmter Grenzen besteht. Vorliegend wird erstmalig dem @ Fachmann mit dein Erfindungsgegenstand die Anweisung gegeben, daß mit Wasser angeteigte, stärkehaltige 1vlassen bei der Überführung in den getrockneten, haltbaren Zustand einer Quellung und Verkleisterung unterzogen werden, bei der der kristallitische Zustand der Stärkekörner erhalten bleibt. Es hat sich nämlich gezeigt, daß diese Vorgänge für die Verkürzung des Trockenvorganges von ausschlaggebender Bedeutung sind. Daneben verbessern diese Zustandsänderungen die Qualität der Produkte entscheidend durch Erhöhung der Quellfähigkeit, Kochfestigkeit und Haltbarkeit.
  • Es ist bekannt, daß Stärkekörner aus konzentrischen Schichten bestellen. Unter dem Polarisationsmikroskop zeigen sie nadelförmige, radiär angeordnete Kristalle. Diese radiär angeordneten Kristallite werden durch Molekülfäden untereinander verbunden (Fransenmizellen) und stellen zusammenhängende Netze aus teilweisekristallisierten Amylopektinmolekeln dar. Die Amylose als weiterer Bestandteil der Stärke ist in Mischkristallen in diesen Verband einbezogen. Stärke nimmt Wasser nicht nur in ihre Poren, sondern auch in die Zwischenräume zwischen den 1Tolekülfäden auf und vergrößert damit ihr Volumen, wobei die Körner infolge der Wasseraufnahme zu großen Blasen anschwellen. Dieser Vorgang wird als Quellung bezeichnet.
  • Die dicht aneinanderliegenden Fransenmizellen bilden auch nach dein .-\ufquellen gewissermaßen ein Netz mit weit auseinanderliegenden Maschen. Die gequollenen Körner berühren sich und verkleistern, in dem die Amylose- und Amylopektinmoleküle zusammenkristallisieren. Da auch Molekeln benachbarter Körner zusammenkristallisieren, entsteht ein zusammenhängendes Gel. Der Kleister ist demnach als eine Suspension von aufgequollenen Stärkekörnern in Wasser anzusehen, wobei die disperse Phase fest und das Dispersionsmittel flüssig ist. Bei Vergrößerung der Stärkekörner, also beim Quellen, gehen die Stärketeilchen in die grobdispersen Gele über. Die Viskosität (Zähflüssigkeit) eines derartigen Kleisters ist wesentlich höher als die der angeteigten stärkehaltigen Massen in ungequollenem Zustand.
  • Werden die Kristallite über eine bestimmte Temperatur hinaus erhitzt, schmelzen auch die Molekülfäden und lösen sich im Wasser auf. Es entsteht eine amorphe Substanz, deren Stabilität mangels eines inneren Verbandes verringert wird und bei der die den Geschmack beeinflussende Kernigkeit der Massen verlor@engegangen ist.
  • Die Erfindung bedient sich dieser Kristallisationserscheinungen beim Überführen von stärkehaltigen, plastischen angeteigten blassen und erzielt mit dieser Verwendung einen überraschenden Erfolg, der nicht vorauszusehen w-ar. Es hat sich gezeigt, daß das durch die Quellung gebildete, nicht völlig amorphe Gel mit unzerstörten Molekülfäden, welche auch frei der nachfolgenden Trocknung überwiegend erhalten bleiben, eiere qualitätsverbessernde Wirkung ausübt. Durch den mit dem vorgeschlagenen Verfahren erreichten Verkleisterungsgrad von bestimmten Eigenschaften ergeben sich infolge des erhaltenen Netzgefüges erheblich geringere Kochverluste von beispielsweise noch beträchtlich unter 20/0. 13s bleiben also höhere Nährwerte erhalten. Die Zusammensetzung der an das Kochwasser abgegebenen Substanz entspricht dabei der Zusammensetzung der Grundstoffe der Masse. Die Stabilität der Randschichten der Masse gegen Zerkochen wurde bis zu 5o% über den Vergleichswerten der der verfahrensmäßigen Behandlung nicht unterworfener Massen liegend gefunden. Andererseits wird durch die erfolgte Auflockerung des netzartigen Zusammenhalts der Molekülfäden der Stärkekörner eine erhöhte Quellfähigkeit der Masse beim Kochen bewirkt, die Ware nimmt mehr Wasser auf und gewinnt infolge der Vorquellung der Stärkekörner an Geschmack. Es hat sich bei allen Versuchsproben die Überlegenheit gegenüber Teigwaren normaler Herstellungsart überzeugend ergeben.
  • Die abzuwendenden Quelltemperaturen sind je nach Gien in der Masse enthaltenen Stärkearten verschieden. Bei Roggenstärke beginnt die Verkleisterung schon bei 5o° C, während Maisstärke ab 55° C und Weizenstärke ab 65° C verkleistert. Damit die Netzstruktur der Stärkekornschichten und damit der gewünschte Zustand der Verkleisterung bzw. des gebildeten Gels erhalten bleiben und die Stärkekörner nicht durch Einwirkun4 von Temperatur und Zeit völlig aufgelöst (geschmolzen) werden, soll die "Zeitdauer der als Ouellphase bezeichneten Behandlungsperiode einschließlich der zur Durchwärmung der Masse erforderlichen Zeit im Mittel weniger als 30 Minuten betragen und die Temperatur die in der Regel i io° C betragende Auflösungstemperatur der Netzstruktur nicht überschreiten.
  • Die Auflockerung des Molekulargefüges bringt außerdem für die Herstellung der Ware den Vorteil mit sich, daß die Diffusionsgeschwindigkeit des Wassers in den zu trocknenden, stärkehaltigen Massen vom Kern zur Oberfläche beim Trocknen erheblich ansteigt. Mit dem vorliegenden Verfahren wird innerhalb einer Behandlungsdauer von beispielsweise einer Stunde bereits der Entfeuchtungszustand erreicht, der vergleichsweise einer mehr als zehnfachen Normalbehandlung entspricht und demnach eine in der Praxis bisher unmögliche Abkürzung der Gesamtbehandlung, insbesondere der Trocknung, unter erheblicher Einsparung von Betriebskosten und Investitionsmitteln zur Folge hat.
  • Auch bei den gebräuchlichen Trocknungsverfahren wird in gewissem Umfange, vor allem durch die viel längere Dauer der Behandlung eine allmähliche Quellung der Stärkekörner erreicht, die jedoch wesentlich unvollkommener ist, da bisher nur niedrige, unterhalb der für den Verkleisterungsbeginn erforderlichen, nach der durch die Erfindung vermittelten Lehre unzureichende Temperaturen angewandt wurden. Diese können nicht zu einem raschen Aufbrechen der Stärkekörner führen, so daß Quellung und angehende Verkleisterung in einer Phase mit der Trocknung parallel liefen, wobei den plastischen Massen das beim Ant-eigen zugegebene Wasser größtenteils schon wieder entzogen war. Eine ausreichende Quellung und Verkleisterung im Sinne des Verfährens kann aber nur bei genügendem Vorhandensein des Dispersionsmittels Wasser erfolgen.
  • Die Anwendung vonWärme allein zur Erzielung des vorerwähnten Zustandes der Masse genügt nicht, würde vielmehr eine schädliche Schwindungsdifferenz der Massenschichten zwischen Kern und Oberfläche, insbesondere infolge der vorgeschlagenen hohen Temperaturen zur Folge haben. Erfindungsgemäß wird daher der Umwandlungsvorgang beim Zusammenkristallisieren der Stärkemoleküle dadurch praktisch verwertbar gemacht, daß der Sättigungsgrad der die Masse umgebenden Gase mit Feuchtigkeit so gehalten wird, daß der Dampfdruck der umgebenden Gase gleich oder größer ist als derjenige des in der Massenfeuchtigkeit im Entstehen begriffenen Dampfes. Erst durch die Kombination dieser beiden Merkmale wird der angestrebte Erfolg erreicht.
  • Die Erfindung schlägt weiterhin vor, zwischen die Quellung und Verkleisterung der Masse einerseits und ihre Trocknung andererseits eine Erstarrungsphase zu legen, in welcher- der durch die Quellung bedingten höheren Viskosität Rechnung getragen und durch Weitererhitzer der Masse bei vorübergehend gesenkter relativer Feuchtigkeit der umgebenden Gase ein besonders rasches und gutes Stabilisieren der Form der Masse bewirkt wird.
  • Ferner schlägt die Erfindung vor, die Quellung und Verkleisterung, die Stabilisierung und die Trocknung in voneinander getrennten, aufeinanderfolgenden Phasen durchzuführen und den gesamten Quell- und Verkleisterungsvorgang an den Anfang der Behandlung zu legen und in kürzester Zeit so zu bewirken, daß der nachfolgende Entzug der überschüssigen Feuchtigkeit von da ab in beliebiger, ebenfalls kurzer Zeit vorgenommen werden kann. Das Verfahren sieht demnach vor, in der Erstarrungsphase den bereits gequollenen und verkleisterten Massen durch fortwährendes Erhitzen auf Temperaturen zwischen 50 und i io° C, jedoch unter Absenkung der relativen Feuchtigkeit der umgebenden Gase, innerhalb weniger als 6o Minuten etwa die Hälfte des Feuchtigkeitsüberschusses zu entziehen, welcher sich aus der Differenz zwischen der Anfangsfeuchtigkeit der angeteigten plastischen Massen und der gewünschten Endfeuchtigkeit des fertigen Produkts errechnet, und damit den Erstarru.ngszustand der Masse bereits herbeizuführen.
  • Schließlich wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, in der an die Quellung, Verkleisterung und Erstarrung anschließenden Phase der Verdampfung des in der Masse verbliebenen Feuchtigkeitsüberschusses die Temperaturen und den relativen Feuchtigkeitsgehalt der umgebenden Gase so abzustufen, daß je Flächeneinheit die Diffusionsgeschwindigkeit des Wassers von der Massenoberfläche in die diese Oberfläche berührende Grenzschicht der umgebenden Gase annähernd gleich der Diffusionsgeschwindigkeit des Wassers vom Massenkern zur Oberfläche gehalten wird. Dieses Verfahren bewirkt, daß die Feuchtigkeitsabnahme über den ganzen Querschnitt der Masse gleichmäßig erfolgt. Es verhindert das Antrocknen der Oberfläche der Masse bei noch feuchtem Kern und damit das Auftreten von Spannungen zwischen Oberfläche und Kernschichten als eine der für die Rißbildung in der Masse hauptsächlich in Erscheinung tretenden Ursachen.
  • Erfindungsgemäß wird noch vorgesehen, daß die Absenkung der relativen Luftfeuchtigkeit und Temperatur unmittelbar im Anschluß an den in der Erstarrungsphase erreichten Stand bis zum Schluß der Behandlung so gesteuert wird, daß die Temperatur und relative Feuchtigkeit im Behandlungsraum (Trocknungsvorrichtung) bei Erreichen der gewünschten, in der Masse verbleibenden Restfeuchtigkeit, beispielsweise von 12 bis 15% (a. Tro.), der vorhandenen natürlichen relativen Luftfeuchtigkeit und Temperatur in der Atmosphäre entsprechen. Fertige stärkehaltige Massen, wie Teigwaren, sind nämlich sehr empfindlich gegen Temperatur- und insbesondere Feuchtigkeitsänderungen, wobei schon Unterschiede von io bis 15010 genügen, um Rißbildungen herbeizuführen. Deshalb ist es ein besonderer Vorteil, die vorgenannten Verfahrensmerkmale anzuwenden. Ausführungsbeispiel Rohteigware, nach üblichen Fabrikationsmethoden hergestellt, wird unmittelbar nach der Verformung in einer mit Einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens zweckentsprechend ausgestatteten Behandlungsanlage (Trocknungsvorrichtung) in aufeinanderfolgenden Phasen folgendermaßen behandelt:
    Temperatur Mittlere relative
    Vorgang Daqer Restfeuchtigkeit
    von I bis Luftfeuchtigkeit
    Erhitzung ................. 15 Min. 50° 8o° 800/0 3 1 % Anfang
    Quellung ................ 15 Min. 8o° 96° 900/0
    -
    Aufschließung ............. 3o Min. 99° 97 % -
    Erstarrung ............... 30 Min. 85° 70° 92% 23 % Ende
    Trocknung a).............. io Std. 67° 36° 8o % -
    b) ............... i Std. 36° 30° 6o % 13 % Ende
    Gesamtdauer. . . 12,5 Std.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Überführung von feuchten, stärkehaltigen, insbesondere mit Wasser angeteigten, plastischen Massen, vornehmlich Teigwaren aller Art in einen getrockneten, haltbaren Zustand in mehreren Behandlungsstufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Teigmassen ,nach der Verformung bis zur Quellung der Stärkekörner in einem Zeitraum von nicht mehr als 6o Miinuten auf hohe, vorzugsweise zwischen 5o und i io° C liegende Temperaturen unter gleichzeitiger Befeuchtung der Behandlungsluft bzw. -gase auf einen bis zu ioo% betragenden relativen Feuchtigkeitsgehalt erhitzt werden, wobei der erzielte Feuchtigkeitsgehalt der Behandlungsluft bzw. -gase bis zur Beendigung des Quellungsvorgangs beibehalten wird, und daß anschließend der Feuchtigkeitsgehalt der Teigmassen zunächst unter Aufrechterhaltung der Behandlungstemperatur bei verringerter relativer Feuchtigkeit der umgebenden Behandlungsluft bzw. -gase auf etwa die Hälfte des Feuchtigkeitsüberschusses, der sich aus der Differenz zwischen der Anfangsfeuchtigkeit der Teigmassen und der gewünschten Endfeuchtigkeit des Fertigprodukts ergibt, herabgesetzt wird, worauf bei erniedrigter, bei etwa 5o° C liegender Temperatur und entsprechend erniedrigter relativer Feuchtigkeit der Behandlungsluft bzw. -gase fertig getrocknet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Aufschließung, Quellung und Verkleisterung der Stärkekörner angewandten Temperaturen nach oben so begrenzt werden, daß sie unterhalb der die Netzstruktur der zusammenkristallisierten Amylose-und Amylopektinmoleküle auflösenden Temperatur der jeweils verwendeten Stärkeart bleiben.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampfdruck der die Teigmassen umgebenden Luft bzw. Gase gleich oder größer gehalten wird als der Dampfdruck, der in der Teigmasse bei der jeweils angewandten Temperatur entsteht.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teigmassen in der Trocknungsstufe Behandlungsluft bzw. -gasen mit einer relativen Feuchtigkeit von mehr als 6o% so lange ausgesetzt bleiben, bis die Restfeuchtigkeit in den Teigmassen annähernd bereits ihren Endw=ert erreicht hat. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 718873.
DESCH887A 1950-01-08 1950-01-08 Verfahren zur UEberfuehrung von feuchten, staerkehaltigen, insbesondere mit Wasser angeteigten plastischen Massen, vorzugsweise von Teigwaren aller Art, in einen getrockneten, haltbaren Zustand Expired DE826400C (de)

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