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Spielfahrzeug, welches beim Auftreffen auf ein Hindernis umsteuerbar
ist Die Erfindung betrifft Spielfahrzeuge, welche beim Auftreffen auf ein Hindernis
selbsttätig von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt oder umgekehrt umgesteuert werden und
zu diesem Zweck mit einer Umschaltvorrichtung versehen sind, die in der Regel aus
einem längs beweglichen Schieber besteht, der die Laufradachse aufnimmt, deren Antriebsritzel
wechselweis-emit zwei gegenläufigen Getrieberädern in Eingriff kommt, je nachdem
der Schieber in der einen oder anderen Endlage sich befindet.
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Bei solchen Spielfahrzeugen liegt der Spielreiz darin, daß das Fahrzeug,
wenn es auf ein Hindernis aufprallt, z. B. an eine Wand anstößt, ohne äußere Beeinflussung
in der Gegenrichtung vom Hindernis wegfährt. Darin liegt eine überraschende Wirkung,
abgesehen davon, daß das Laufwerk nicht, wie dies bei gewöhnlichen Spielfahrzeugen
der Fall ist, abläuft, ohne seine Funktion erfüllt zu haben, wenn die Fahrzeugbewegung
durch ein Hindernis gehemmt ist.
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Die Erfindung ist auf eine Weiterentwicklung solcher Spielfahrzeuge
gerichtet und zielt darauf ab, die Spielwirkung zu erhöhen, zum einen dahingehend,
daß das Spielfahrzeug nicht immer nur geradeaus und rückwärts fährt, zum anderen
dahingehend, daß das spielende Kind eine zusätzliche Betätigungsmöglichkeit erhält.
Es ist aus diesem Grund erfindungsgemäß das Spielfahrzeug mit einer in Abhängigkeit
von dem Steuerschieber wirksamen Lenkvorrichtung versehen. Zu diesem Zweck kann
die Vorderradachse durch den Steuerschieber verstellbar sein. Dieser trägt einen
die Vorderradachse
wechselweise auf Geradeausfahrt oder Kurvenfahrt
einstellenden Hebel, welcher von außen zu handhaben ist.
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Die Erfindung kann so getroffen sein, daß an dem Steuerschieber ein
quer zur Fahrzeuglängsachse gerichteter, zweiarmiger Hebel gelagert ist, dessen
Arme je durch einen Mitnehmer mit der Vorderradachse wechselweise in Nähe des rechten
Rades oder des linken Rades kuppelbar sind. Die Vorderradachse ist dabei in zwei
feststehenden Laschen gelagert, und zwar in der einen mittels eines Rund-1cches
und in der anderen mittels eines Langloches, so daß sie durch den einen Mitnehmer
für Geradeausfahrt feststellbar und durch den anderen Mitnehmen für Kurvenfahrt
schrägstellbar ist.
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Wenn ein gemäß der Erfindung ausgebildetes Spielfahrzeug an ein Hindernis
anfährt, so wird es üblicherweise auf Rückwärtsfahrt umgesteuert. Je nachdem nun
aber der Verstellhebel eingestellt ist, wird dabei unter Wirkung des sich verschiebenden
Steuerschiebers die Vorderradachse in ihrer der Geradenusfahrt entsprechenden Lage
belassen oder so schräg gestellt, daß das Fahrzeug beim Rückwärtsfahren eine Kurve
beschreibt. Es kann dann, wenn es rückwärtsfahrend einen Halbkreisbogen zurückgelegt
hat, rückwärts gegen die gleiche Wand anstoßen und nach Umsteuerung auf Vorwärtsfahrt
entlang einem gleichen oder einem anderen Kreisbogen zurückfahren. Es ergeben sich
also eine Reihe von Fahrmöglichkeiten, welche namentlich auf die mit dem Mechanismus
nicht Vertrauten immer wieder überraschend wirken, andererseits aber auch dem Spielenden
ermöglichen, Fahrten nach seinen Wünschen ausführen zu lassen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt die Zeichnung in schematischer
Darstellung. Es ist Fig. i ein Längsschnitt durch das Unterteil eines Spielzeugautos
(Schnitt nach A-B der Fig. 2), Fig. 2 eine Draufsicht dazu, Fig. 3 einen Schnitt
nach C-D der Fig. 2.
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Auf der Bodenplatte a ist in üblicher Weise das Laufwerk b befestigt,
welches dem Antrieb des Fahrzeugs dient.
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Auf der Bodenplatte a ist der Schieber c längs beweglich, welcher
mit einer Ausnehmung d das Laufwerkgehäuse umgibt und an diesem geführt ist. Der
Schieber überragt das Fahrzeuggehäuse und ist vorn und hinten mit einer Stoßstange
e bzw. f
versehen bzw. als solche gestaltet.
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Die Laufradachse, also die Achse g der Laufräder lt, ist in den Lappen
i des Schiebers gelagert. Sie durchgreift die gegenüberliegenden Laufwerkgehäusewände
in Schlitzen, kann also die Längsbewegung des Schiebers mitmachen. Dabei gelangt
ihr Antriebsritzel k wechselweise mit den Getrieberädern 1 und sn in Eingriff, wodurch
das Fahrzeug das eine -Mal auf Vorwärtsfahrt, das andere Mal auf Rückwärtsfahrt
angetrieben wird.
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Die Vorderradachse n ist in den Laschen o und p der Bodenplatte
a gelagert. Sie durchgreift die Lasche o mittels eines Rundloches, die Lasche p
mittels eines Langloches q. Je nachdem ,sie in diesem Langloch hinten liegt (s.
Fig. t und 2) oder an das Vorderende des Langloches verschoben ist, also in Richtung
der in Fig.2 strichpunktiert angedeuteten Linie x zu liegen kommt, fährt das Fahrzeug
vorwärts oder einen Rechtsbogen.
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An dem Schieber c ist im Bereich der Vorderradachse n an dem Bock
r der doppelarmige Hebels
gelagert, der mittels des hochstehenden, aus dem
Fahrzeuggehäuse herausragenden I landgriffes t verstellbar ist. Der Hebel s besitzt
auf seiner einen Seite einen Mitnehmerlappeti u, der zwischen Lagerlasche o und
Vorderrad aiigrcift, und an seinem anderen Arm einen Stellfinger z!, Nvelcher innerhalb
der Lagerlasche p wirksam wird.
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Wird der Handgriff t nach rechts verschwenkt, so daß der Mitnehmerlappen
u sich vor die Vorderradachse legt, so wird, wenn der Schieber sich beim Auftreffen
auf ein Hindernis gegenüber dem Fahrzeuggehäuse nach hinten bewegt, der Mitnehinerlappennach
hinten mitgenommen, mithin die Vorderradachse in Schräglage gebracht, welche von
der in Fig. 2 strichpunktiert angedeuteten Linie x dargestellt wird. Da gleichzeitig
die Getriebeumschaltung erfolgt, so durchfährt das Fahrzeug bei seiner Rückwärtsfahrt
einen Bogen.
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Wird der Handgriff nach der anderen Seite, also nach links geschwenkt,
so legt sich der Stellfinger v vor die Vorderradachse. Diese kann sich mithin in
dem Langloch q nicht mehr verschieben. Sie ist nunmehr auch auf dieser Seite im
Sinne eines Rundloches gelagert. Daher bleibt sie trotz Bewegung des Schiebers bei
der Umsteuerung auf Rückwärtsfahrt in ihrer Lage, welche Geradeausfahrt entspricht.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht die
Zeichnung in Fig. 4 bis 7. Es zeigt Fig.4 einen Längsschnitt durch das Vorderteil
eines Spielzeugautos, Fig. 5 einen gleichen Schnitt in Gegenrichtung gesehen, Fig.
6 eine Draufsicht, Fig. 7 den gleichen Schnitt wie Fig. 5 bei anderer Schaltstellung.
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Bei dieser Ausbildungsform ist gegenüber der Bodenplatte i der Schieber
2 längs beweglich. Dieser ist zwischen der Bodenplatte und einer unteren Deckplatte
3 angeordnet. An ihm ist in der oben geschilderten Weise die Laufradachse gelagert,
welche mithin die Längsbewegung des Schiebers mitmacht.
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Die Vorderradachse .4 ist in Längsschlitzen 5 der beiden an die Bodenplatte
i artgebogenen Laschen 6 und 7 gelagert. Sie kann sich also in diesen Schlitzen
verstellen, so daß sie die für Kurvenfahrt geeignete Schräglage einnimmt. Es ist
möglich, in ihrer Mitte auf der Bodenplatte zwei Nasen 8 und 9 vorzusehen,
zwischen welche sich die Achse 4 einlegt und welche ihren Gelenkpunkt bilden.
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Die Vorderradachse 4 steht, wenn die Lenkvorrichtung nicht eingeschaltet
ist, unter Wirkung einer Feder io, welche auf dein Boden i befestigt ist und unten
gegen die Achse drückt, so daß diese gegen die Oberkante der Lagerschlitze 5 aiigepreßt
wird. Auf diese Weise wird die Achse in jeder Schräglage festgestellt, wenn sie
von Hand in die gewünschte
Fahrtrichtungstellung gebracht wird.
Diese Ausbildung ist deshalb besonders vorteilhaft, weil die Bremswirkung der Feder
einerseits ein selbsttätiges Verstellen der Achse verhindert, andererseits (las
Einstellen der Achse nicht erschwert.
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An dem Lagerbock i i ist in 12 der Schwenkliebel 13 gelagert, dessen
Handgriff 14 aus dem Fahrzeuggehäuse herausragt, und zwar vorzugsweise vorn aus
dem Kühler, so daß er leicht zugänglich ist, aber bildlich nicht störend auffällt.
Dieser Hebel greift mit seiner Nase 15 in den Führungsschlitz 16 des in 17 gelagerten
Mitnehmerarmes 18 ein, der durch eine geeignete Ausnehmung i9 unten gabelartig gestaltet
ist. Befindet sich der Hebel in der Stellung gemäß Fig. 4 und 5, so übergreift der
Mitnehnlerarm 18 mit der Ausnehmung i9 die Vorderradachse 4. Diese wird also auf
der Seite, auf welcher die Gabel angreift, nach hinten mitgenommen, wenn der Schieber
sich beim Auftreffen auf ein Hindernis verschiebt. Infolgedessen wird die Achse
für Linksbogenfahrt schräg gestellt. Dabei ist durch den seitlichen Druckarm 2o
des Hebels 13 die Feder io nach unten gedrückt worden, so daß ihre Bremswirkung
auf die Achse 4 aufhört. Die Feder ist also außer Funktion, wenn die Achsverstellung
durch den Schieber 2 bewerkstelligt wird.
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Wird dagegen der Hebel 13 in die Lage gemäß Fig. 7 gebracht, so schwenkt
er mittels seiner Nase 1,5 den Mitnehmerarm 18 hoch, so daß dessen Ausnehmung i9
außer Eingriff mit der Vorderradachse 4 gelangt. Gleichzeitig wird der Druckarm
20 aus der Preßlage bewegt, weshalb die Feder io nunmehr ihre Bremswirkung auf die
Vorderradachse 4 ausübt. Bei dieser Stellung der Teile kann das Fahrzeug von Hand
auf Kurvenfahrt von mehr oder weniger großem Krümmungsradius eingestellt Nverden.
Das Fahrzeug kann mithin wie ein gewöhnliches Spielzeugauto zu beliebigen Bogenfahrten
verwendet werden, wenn die Umschalteinrichtung und die von dieser betätigte Lenkeinrichtung
nicht ausgenutzt werden sollen.