DE823445C - Verfahren zur Herstellung von Carbodiimiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Carbodiimiden

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DE823445C
DE823445C DEB1403A DEB0001403A DE823445C DE 823445 C DE823445 C DE 823445C DE B1403 A DEB1403 A DE B1403A DE B0001403 A DEB0001403 A DE B0001403A DE 823445 C DE823445 C DE 823445C
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DE
Germany
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carbodiimide
carbodiimides
thiourea
thioureas
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DEB1403A
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Inventor
Dr Erich Schmidt
Dr Robert Schnegg
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B3/00Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
    • H01B3/18Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances
    • H01B3/30Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances plastics; resins; waxes

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Carbodiimiden Carbodiimide der allgemeinen Formel RN = C _ N R', wobei R und R' Wasserstoff oder ein aliphatischer, aromatischer, hydroaromatischer oder heterocyclischer Rest sein kann, werden nach Angaben der Literatur dargestellt durch Einwirkung von Schwermetallbasen, z. B. Quecksilberoxyd oder Bleioxyd, auf die analogen Thioharnstoffe, wobei unter Abspaltung von Schwefelwasserstoff und Bildung der Schwermetallsulfide die Carbodiimide entstehen.
  • Das Verfahren, welches umständlich und zeitraubend ist, konnte in der Technik keinen Eingang finden, so daß die Carbodiimide eine wenig untersuchte Körperklasse geblieben sind, trotzdem sie auf Grund ihrer durch die beiden Doppelbindungen gegebenen großen Reaktionsfähigkeit als Ausgangsstoffe einer Reihe von interessanten Verbindungen dienen können.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich Carbodiimide aus den entsprechenden Thioharnstoffen in großer Reinheit und mit fast theoretischen Ausbeuten herstellen lassen, wenn man die substituierten Thioharnstoffe mit wäßrigen alkalischen Hypohalogenitlösungen behandelt. Dabei wird der aus dem substituierten Thioharnstoff abgespaltene Schwefelwasserstoff zu Schwefel oder Schwefelsäure oxydiert. Die Reaktion findet auch bei niedrigen Temperaturen fast momentan statt; die entstandenen substituierten Carbodiimide können unschwer von der wäßrigen Hypohalogenitlösung getrennt werden.
  • Man kann entweder den substituierten Thioharnstoff in Substanz, z. B. mit einer alkalischen Hypochloritlösung, schütteln, was sich besonders bei der Herstellung von bei gewöhnlicher Temperatur flüssigen Carbodiimiden empfiehlt, da dann das gebildete Carbodiimid sich als 01 auf der Hypochloritlösung abscheidet und abgetrennt werden kann.
  • Man kann aber auch in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln arbeiten, wobei das gebildete Carbodiimid in die Lösungsmittelschicht übergeht und daraus durch Destillation gewonnen werden kann. Als Lösungsmittel eignen sich alle schwer in Wasser löslichen organischen Lösungsmittel, welche das entstandene Carbodiimid zu lösen vermögen. Es ist oft zweckmäßig, solche Lösungsmittel zu verwenden, die gleichzeitig Lösungsmittel für den angewandten Thioharnstoff sind. In diesen Fällen kann der Thioharnstöff in diesem Lösungsmittel erzeugt werden und braucht vor seiner Überführung in das Carbodiimid nicht isoliert zu werden.
  • Ein weiterer Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht darin, daß man das Verfahren kontinuierlich gestalten kann, was für seine technische Durchführung von größter Bedeutung ist.
  • Man arbeitet dann beispielsweise mit einer Anordnung, wie sie die Zeichnung darstellt.
  • Die in der Leitung 1 zulaufende Lösung des Thioharnstoffs in einem organischen Lösungsmittel, das hier schwerer als Wasser ist, wird in einem senkrechten Rohr 2 im Gegenstrom zu der Hypohalogenitlösung, welche bei 3 eintritt, geführt. Nach dem Passieren der Hypohalogenitschicht hat sich der Thioharnstoff in Carbodiimid umgewandelt und sammelt sich im unteren Ende des Rohres irn organischen Lösungsmittel gelöst und wird laufend durch das Rohr 4 abgezogen in ein Zwischengefäß 5. Die verbrauchte Hypohalogenitlauge verläßt das Reaktionsrohr bei 6. Die Lösung von Carbodiimid wird in eine Destillationskolonne 7 geleitet, in welcher das Lösungsmittel ab getrennt wird und wieder zum Einsatz gelangt. Im Sumpf der Kolonne sammelt sich das Carbodümid an und kann dann zur weiteren Reinigung evtl. noch in einer Vakuumdestillationskolonne 8 gereinigt werden.
  • Selbstverständlich ist die Anlage zur technischen Durchführung des Verfahrens einer weitgehenden Variation fähig und richtet sich nach der Art des verwendeten organischen Lösungsmittels als auch nach dem darzustellenden Carbodiimid.
  • Beispiel 1 20 g fein gepulverter Diisopropylthioharnstoff (dargestellt nach Ber. dtsch. chem. Ges. 74, 1289, 194 werden in einer Stöpselflasche von einem Liter Inhalt mit 675 ccm eisgekühlter Natriumhypochloritlösung (dargestellt nach Ber. dtsch. chem. Ges. 35, 2753 19o2), entsprechend 2,4 Mol Hypochlorit pro Mol Thioharnstoff, geschüttelt. Dabei erwärmt sich die Lösung, deren Temperatur durch Kühlung auf 5 bis 1o° gehalten wird. Nach 45 Minuten ist der Thioharnstoff zersetzt, und das gebildete Carbodiimid scheidet sich als ölige Flüssigkeit auf der wäßrigen Phase ab und wird abgetrennt oder gegebenenfalls mit Äther aufgenommen und über Calciumchlorid getrocknet. Nach Abdampfen des Äthers wird das Carbodiimid im Vakuum als einheitlich siedende Flüssigkeit vom Kp" = 36-37° destilliert. Die Ausbeute beträgt 12,5 g farbloses Diisopropylcarbodiimid, entsprechend einer Ausbeute, von 79,20/0 der Theorie. Beispiel 2 Die Aufschlämmung von 40 g Dicyclohexylthioharnstoff (A. Skita u. H. Rölfes, Ber. dtsch. chem. Ges. 53, 1247, 1920) in 200 ccm Methylenchlorid wird zu einer alkalischen Hypobromitlösung von - ro° gegeben. Diese wurde aus 84,3 g (95°/o) Natriumhydroxyd, goo ccm Wasser, 34 ccm Brom (= 1o6,6 g) bei - 1o° bereitet (vgl. die Angaben von C. Graebe, Ber. dtsch. chem. Ges. 35, 27531f, 1902).
  • Nach il/zstündigem Schütteln des Reaktionsgemisches wird das Methylenchlorid abgetrennt, mit Wasser mehrfach gewaschen und mit Calciumchlorid getrocknet. Nach dem Abdestillieren des filtrierten Lösungsmittels destilliert unter 1o mm Druck, Dicyclohexylcarbodiimid, von dem die ersten 2 ccm als Vorlauf getrennt werden. Ausbeute 30 g = 87,50/a der Theorie.
  • Bei nochmaliger Destillation siedet das Dicyclohexylcarbodiimid bei 154 bis 156° ,/ 11 mm (F. i. D., Ölbad Temperatur etwa 185°, vgl. E. Schmidt, F. Hitzler u. E. Lahde, Ber. dtsch. chem. Ges. 71, 1938 1938) Beispiel 3 73,12 g (= 1/2 1'1o1) Methyl-tert-butyl-thioliarnstoff (dargestellt nach Liebigs Ann. Chem. 56o, 225, 1948) wird in Anteilen zu einer auf -g' gekühlten analog Beispiel 1 hergestellten Natriumhypochloritlösung gegeben. Angewandt werden 215o ccm Hypochloritlösung, entsprechend 2,1 Mol. Wird durch Rühren für eine gute Durchmischung gesorgt, so ist die Reaktion in etwa zwanzig Minuten beendet und der Thioharnstoff in das Carbodiimid umgewandelt. Durch Titration der Hypochloritlauge wird gefunden, daß etwa 3,2 Mol Hypochlorit pro Mol Thioharnstoff verbraucht wurden.
  • Die das gebildete Carbodiimid enthaltene Methylenchloridschicht wird abgelassen, mit Wasser gewaschen und mit Calciumchlorid getrocknet. Nach Abdestillieren des Methylenchlorids geht das gebildete Methyltert-butylcarbodiimid bei go mm bei 64 bis 65° als angenehm riechende wasserhelle Flüssigkeit über.
  • Es werden 51,i5 g Methyl-tert-butylcarbodiimid gewonnen, entsprechend einer Ausbeute von g1,20/0 der Theorie.

Claims (3)

  1. PATENTA-NSPRUCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von beliebig substituierten Carbodiimiden, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen analoge Thioharnstoffe einer Behandlung mit wäßrigen alkalischen Lösungen von Hypohalogeniten unterwirft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation der substituierten Thioharnstoffe in Gegenwart von den Thioharnstoff und bzw. oder das Carbodiimid lösenden organischen, in Wasser schwer löslichen Lösungsmitteln durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren in ununterbrochenem Betriebe, vorzugsweise im Gegenstrom, durchführt.
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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