DE1205063B - Verfahren zur Herstellung von Nitrosylschwefel-saeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Nitrosylschwefel-saeureInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
COIb
Deutsche Kl.: 12 i-21/54
Nummer: 1205 063
Aktenzeichen: R 37664IV a/12 i
Anmeldetag: 9. April 1964
Auslegetag: 18. November 1965
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Nitrosylschwefelsäure
nach der Reaktion:
SO2 + HNO3 -». (NO)SO4H.
Nitrosylschwefelsäure wird im allgemeinen in fester Form oder in Lösung in konzentrierter
Schwefelsäure verwendet.
Es ist bekannt, Nitrosylschwefelsäure herzustellen, indem Schwefeldioxyd in bei niedriger Temperatur
gehaltene konzentrierte oder rauchende Salpetersäure eingeführt wird; Nitrosylschwefelsäure in der
Reaktionsmasse, die rasch zu dick wird, als daß die Reaktion bis zur vollständigen Umwandlung der behandelten
Salpetersäure fortschreiten könnte; die durch Filtrieren abgetrennte Nitrosylschwefelsäure
muß von der Salpetersäure, die sie enthält, durch Waschen mit Essigsäure oder Tetrachlorkohlenstoff
befreit werden; man erhält das reine Produkt in einer Ausbeute von 70%, bezogen auf verwendete
Salpetersäure [Piercey, Ward, J. Chem. Soc, S. 3842, (1962)]. Will man eine Lösung von Nitrosylschwefelsäure
in Schwefelsäure erhalten, so überführt man die von nicht umgesetzter Salpetersäure
durch Dekantieren der oberen flüssigen Schicht abgetrennten rohen Kristalle von Nitrosylschwefelsäure
in diese Säure. Diese rohen Kristalle führen eine gewisse Menge Salpetersäure mit sich, die sich dann
in der Lösung befindet und durch einen durch die auf einem Wasserbad erhitzte Lösung geleiteten
trockenen Luftstrom entfernt werden muß (Inorganic Syntheses, 1, S. 55).
Es wurde nun gefunden, daß durch Umsetzung von Schwefeldioxyd mit konzentrierter Salpetersäure
in Gegenwart eines als Verdünnungsmittel der Reaktionsmasse wirkenden organischen Lösungsmittels
die Salpetersäure vollständig in praktisch reine Nitrosylschwefelsäure übergeführt werden kann, die
keine Salpetersäure oder nur Spuren Salpetersäure enthält. Als organisches Verdünnungsmittel kann
man jedes beliebige, gegenüber der Wirkung der besonders aktiven Reaktionsprodukte inerte Lösungsmittel,
das bei Temperaturen in der Nähe von 0° C, bei der die Reaktion durchgeführt wird, nicht kristallisiert,
verwenden. Die üblichen chlorierten Lösungsmittel, wie beispielsweise Chloroform oder Dichloräthan,
können verwendet werden, und Tetrachlorkohlenstoff eignet sich besonders gut. Die Zugabe
des Verdünnungsmittels zu der Reaktionsmasse erfolgt zu Beginn der Reaktion oder dann, wenn
die Bildung von Kristallen von Nitrosylschwefelsäure beträchtlich wird; man setzt die Reaktion fort,
Verfahren zur Herstellung von Nitrosylschwefelsäure
Anmelder:
Rhöne-Poulenc S. A., Paris
Vertreter:
Dr. F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann
und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Luis Linguenheld, St-Genis Laval;
Philippe Perras, Lyon (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 9. April 1963 (930 947)
bis die Absorption des Schwefeldioxyds aufhört, und stellt fest, daß keine freie Salpetersäure mehr in der
Masse verbleibt. Man isoliert dann die Nitrosylschwefelsäurekristalle und erhält sofort ein Produkt
vom F=73° C. Wenn man eine Lösung in Schwefelsäure erhalten will, so genügt es, konzentrierte
Schwefelsäure zu der Suspension von Nitrosylschwefelsäure in dem organischen Verdünnungsmittel
zuzusetzen. Die Nitrosylschwefelsäure löst sich; es bilden sich zwei Schichten, und es reicht
aus, zu dekantieren, um die Schwefelsäurelösung abzutrennen. Die Abwesenheit von Salpetersäure
macht jede nachträgliche Behandlung der Lösung unnötig.
Zur Erzielung guter Ausbeuten und zur Vermeidung einer Zersetzung von Nitrosylschwefelsäure
soll die Reaktion bei Temperaturen in der Größenordnung von —5 bis +50C und unter vollständig
wasserfreien Bedingungen vorgenommen werden. Hierzu muß einerseits eine starke Kühlung der Reaktionsmasse
während der gesamten Reaktionszeit gewährleistet sein, und andererseits müssen nur Reaktionskomponenten,
die kein Wasser enthalten, verwendet werden. So ist es unerläßlich, nur reine oder rauchende Salpetersäure zu verwenden, und
das Schwefeldioxyd muß, wenn es Spuren Feuchtigkeit enthält, zuvor getrocknet werden, beispielsweise
über konzentrierter Schwefelsäure. Wenn man mit
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erheblichen Mengen Salpetersäure arbeitet, kann man auch aus Gründen der Bequemlichkeit der
Handhabung die Salpetersäuremenge in mehreren aufeinanderfolgenden Anteilen zugeben.
Um die Reaktion des Schwefeldioxyds mit der Salpetersäure in Gang zu setzen, ist es zweckmäßig,
vor dem Beginn der Reaktion eine katalytische Menge Nitrosylsulfat zuzusetzen.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
In einen 3-1-Kolben, der mit einem kräftigen
Rührsystem, einem aufsteigenden Kühler und einer Gaszuführung am Boden ausgestattet ist, bringt man
465 g 97%ige Salpetersäure (7,15 Mol HNO3) und 2 g kristallisiertes Nitrosylsulfat ein. Unter Außenkühlung
des Kolbens bei etwa —20° C zur Erzielung einer Innentemperatur in der Nähe von 0° C
und unter Rühren führt man in den Kolben einen Schwefeldioxydstrom ein, dessen Menge so reguliert
ist, daß 110 bis 140 g Dioxyd je Stunde absorbiert werden. Wenn etwa 40% der eingesetzten Salpetersäure
umgesetzt sind, verlangsamt man die Gaszufuhr und setzt zu der Reaktionsmasse einen neuen
Anteil von 265 g 97%iger Salpetersäure (3,95 Mol HNO3) zu. Man fährt dann mit der ursprünglichen
Gasmenge wieder fort, bis der Umwandlungsgrad der Salpetersäure etwa 40% erreicht. Man wiederholt
diesen gleichen Arbeitsgang, indem man in die Reaktionsmasse 331g 97%ige Salpetersäure (5,1 Mol)
einbringt. Man hat so 1250 g 97%ige Salpetersäure (16,2MoI) eingesetzt, von denen 40% in Nitrosylschwefelsäure
übergeführt sind. Man setzt dann 1050 ecm Tetrachlorkohlenstoff zu und nimmt das
Einleiten von Schwefeldioxyd wieder auf. Nach Einführung von 1020 g Schwefeldioxyd hört die
Absorption auf. Man erhält eine Suspension von weißen Nitrosylschwefelsäurekristallen in Tetrachlorkohlenstoff.
Durch Filtrieren und Trocknen im Vakuum erhält man 1972 g reine Nitrosylschwefelsäure.
Ausbeute: 95,8%, bezogen auf eingesetzte Salpetersäure, und 97,4%, bezogen auf verbrauchtes
Schwefeldioxyd.
ίο Man arbeitet in analoger Weise und stellt eine
Suspension von 596 g Nitrosylschwefelsäure in 500 ecm Tetrachlorkohlenstoff her. Zu der Reaktionsmasse
setzt man 580 g 100%ige Schwefelsäure zu. Die Nitrosylschwefelsäure löst sich in der
Schwefelsäure. Man trennt anschließend den Tetrachlorkohlenstoff durch Dekantieren ab, den man
vollständig wiedergewinnt. Man erhält so eine Lösung, die etwa 50 Gewichtsprozent Nitrosylschwefelsäure
enthält und die man direkt für gewisse Reak-
ao tionen, wie beispielsweise die Überführung von Cycloalkancarbonsäuren in Laktame, verwenden
kann.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Nitrosylschwefelsäure durch Umsetzung von Schwefeldioxyd
mit konzentrierter Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart eines Verdünnungsmittels
mit niedrigem Schmelzpunkt, das gegenüber den Reaktionsmitteln inert ist, durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Verdünnungsmittel
Tetrachlorkohlenstoff verwendet.
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