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Reparaturgerät für StahlmeBbänder Bekannt sind Reparaturkästen für
Stahlmeßbänder, in denen Nietzange, Kneifzange, Ilammer, Amboß, Schraubstock, Blechschere,
Feile u. a. m. enthalten sind. Diese Kästen sind unhandlich und schwer und eignen
sich deshalb wenig zur Mitnahme in den Außendienst. Die Anwendung der Werkzeuge
erfordert großen Zeitaufwand und eine außergewöhnliche Handfertigkeit, um maßgenaue
und saubere Reparaturen auszuführen. Im allgemeinen ist es üblich, Stahlmeßbänder
von einschlägigen Handwerkern reparieren zu lassen. Abgesehen von den Kosten fallen
auch diese Reparaturen nicht immer zufriedenstellend aus, und die Meßbänder werden
zu lange dem Betrieb entzogen.
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Durch Anwendung der Erfindung ist jeder in der Lage, im Felde wie
im Büro, Stahlmeßbänder innerhalb weniger Minuten maßgenau und korrekt zu reparieren.
Man kann folgendes ausführen: Reparaturen von Meßbandbrüchen, Maßteilungen durch
Löcher oder Niete, bei Handrollstahlmeßbändern maßgenaues Ansetzen neuer Ringe mittels
neuartiger elastischer Bandstahllaschen und das Ansetzen neuer Riemenverbindungen
zwischen Meßbandende und Meßbandrolle. Da genannte Bandstahllaschen biegsam sind,
besteht an ihrem Ansatz keine erhöhte Bruchgefahr für das Meßband, im Gegensatz
zu den bisher üblichen starren Laschen.
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Das Gerät befindet sich in einem kleinen handlichen Kästchen, das
die Mitnahme in den Außendienst bequem ermöglicht. In dem Kästchen sind außer dem
Gerät enthalten: Lochtreiber, Einführer und Kopfmacher für @die Nietbolzen -und
Lochtreiber für die Hohlniete, eine -Blechschere, ein Niethammer, Ersatzbandstahl,
Ringe mit Bandstahllaschen, Ersatzriemen, Nietbolzen und Hohlniete.
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Das Gerät besteht aus der Maßstabplatte i und dem in dieser verschiebbarem
Nietschlitten 2.
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Die Maßstabplatte i ist eine Eisen- oder Metallplatte in Form eines
langen Rechtecks und dient zum maßgenauen Halten der Meßbandstücke. Parallel zur
vorderen Längskante befindet sich eine Anschlagkante 3 mit Zentimeterteilung an
die die
Meßhandstücke gelegt werden. Die Anschlagkante 3 ist durch
die rechtwinklig zu ihr verlaufende Führungsnut 4 für den Nietschlitten 2 unterbrochen.
Rechts und links der Führungsnut 4 ist je ein Winkelklötzchen 5 aufgesetzt. Durch
das über die Anschlagkante3 ragende Stück des Winkelklötzchens geht je eine lotrecht
wirkende Rändeldruckschraube 6. Am unteren Ende jeder Schraube befindet sich je
eine Feder 7° und 7b, an deren Enden je zwei "Linken nach unten gebogen sind. Mit
Hilfe der Federn 7a und 7b und ihrer Druckschrauben 6 -,verden die -auf die Zentimeterteilung
maßgerecht aufgelegten Meßbandstücke festgehalten, so daß sie sich im Nietschlitten
überlappen. Links der Führungsnut ,4 befindet sich vor der Anschlagkante 3 ein Anschlagklötzchen
8, das mittels eines an der Vorderkante der Maßstabplatte befindlichen Rändelknopfes
9 aus der Auflagefläche der Maßstabplatte hochgeklappt werden kann. Die rechte Fläche
des hochgeklappten Anschlagklötzchens 8 fällt mit dem Nullstrich io der Zentimeterteilung
zusammen. Rechts am hochgeklappten Anschlagklötzchen 8 befindet sich quer zur Zentimeterteilung
eine längliche Vertiefung i i zur Aufnahme des Laschenwulstes. Soll bei einem Handrollstahlmeßband
ein neuer Ring mittels Lasche angesetzt werden, so kann der Laschenwulst bei hochgestelltem
Ring an das hochgeklappte Anschlagklötzchen 8 gelegt werden. Der Laschenanfang stellt
dadurch die Nullmarke des Meßbandes dar, er kann aber auch genau io cm oder beliebig
von der Nullmarke entfernt sein. Festgehalten wird die Lasche durch die Feder 7a,
die in ihrer Längsrichtung verschiebbar ist und durch den hochgestellten Ring geführt
wurde. Parallel zur hinteren Längskante der Maßstabplatte befindet sich ebenfalls
eine Anschlagkante 12, aber ohne Zentimeterteilung. Sie dient zum Anlegen des Meßbandes
und des Riemens, falls diese bei Handrollstahlmeßbändern gelocht werden sollen,
um sie mittels Hohlniete zu verbinden.
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Der Nietschlitten ist das eigentliche Nietwerkzeug. Sein unterer Teil
bildet die Matrize 13, sein oberer das Führungsstück 14. Die Matrize 13 paßt genau
in die Führungsnut 4 und kann in dieser hin und her gleiten. Ihre Oberfläche schließt
mit den Meßbandauflageflächen der Maßstabplatte ab. Am vorderen Ende beginnend,
befinden sich etwas links der Längsachse zwei hintereinanderliegende Kalotten 15
als untere Nietkopfmacher und zwei Bohrungen 16 für die Nietlochung. Zwecks Entfernung
der Butzen erweitern sich die Bohrungen nach unten und gehen in eine Aussparung
17 über, die bis an das vordere Ende der Matrize reicht. Am hinteren Ende derMatrize
befindet sich die Bohrung 18 für die Lochung von Meßband und Riemen, die ebenfalls
Erweiterung und Aussparung für die Butzenentfernung besitzt. Lochtreiber, sowie
Nietbolzeneinfiihrer und Nietkopfmacher werden durch lotrechte Bohrungen i9, 2o
und i8a geführt, die zentrisch über den Kalotten 15 und den Bohrungen 16 und 18
der Matrize stehen. Zwei lotrecht wirkende Rändelschrauben 21" und 21b drücken während
des Lochens bzw. Vernietens die überlappenden Meßbandteile auf die Matrize 13 und
halten den Nietschlitten 2 in seiner Lage. Im Bereich der Führungsbohrungen ist
zwischen Matrize und Führungskörper an beiden Enden je ein waagerechter Schlitz
22 ausgespart, der das Einlegen der Meßbandstücke bzw. des Riemens ermöglicht. Um
Beschädigungen durch irrtümliches Einsetzen der Lochtreiber in die Kalotten 1 5
zu vermeiden, haben die Lochtreiber einen größeren Durchmesser, als die Führungen
20 über den Kalotten. Zwecks Nacharbeitung der Nietköpfe ist auf der Oberfläche
des Führungskörpers ein gleiches Kalottenpaar 25 angebracht wie auf der Matrize.
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Nietkopfmacher und Lochtreiber haben bekannte Formen. Die Lochtreiber
sind an ihrem oberen Ende mit einem Knebel versehen, um das Herausziehen
aus den gelochten Meßbandstücken zu erleichtern. Der N ietbolzeneinführer ist ein
Röhrchen, das in die Führungen 20 Tiber den Kalotten paßt. Sein innerer Durchmesser
entspricht den Nietbolzen. Das Röhrchen ist oben erweitert, um die Nietbolzen bequem
aufnehmen zu können. Durch einen Stößel mit Kopf 24 wird der Nietbolzen in das Meßbandloch
gedrückt.
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Neben dem Nietschlitten befindet sich eine verstellbare Anschlagbrücke
26, am Nietschlitten ein Anschlagstift 29, der innerhalb der Anschlagbrücke liegt.
Der Weg, den der \Tietsclilitteri zurücklegen kann, entspricht dem Abstand von der
Mitte des Kalottenpaares 15 bis zur Mitte der Bohrungen für die Nietlochung 16.
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Der Nietvorgang ist folgender: Der Nietschlitten wird so gegen den
betreitenden Anschlag der Anschlagbrücke 26 geschoben, daß die Bohrungen der Nietlochung
16 unter den sich überlappenden Meßbandteilen bzw. der Meßbandlasche liegen, nachdem
letztere auf der Zentimeterteilung maßgenau festgeschraubt wurden. Die Rändelschraube
gib wird angezogen, der Lochtreiber nacheinander in seine Führungen 19 gesetzt und
die Löcher mit dem Niethammer in die 1-Ießbandteile getrieben. NachLösung der Rändelschraube
gib wircl der Nietschlitten gegen den anderen Anschlag der Anschlagbrücke 26 geschoben,
so daß jetzt die Kalotten 15 der Matrize 13 unter die Meßbandteile zu liegen kommen,
und die Rändelschraube 2i° angezogen. Nun wird der Nietbolzeneinführer in seine
Führungen 2o gesetzt und die Nietbolzen in die Löcher des Meßbandes gedrückt. Der
Nietbolzeneinführer wird gegen den Nietkopfmacher ausgewechselt und mit ihm und
einigen Hammerschlägen die Nietköpfe ober- und unterhalb des Meßbandes gebildet.
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Für Reparatur von Handrollstahlmeßbändern ist der Nietschlitten für
passende Niete mit entsprechendem Abstand eingerichtet. Für Stahlmeßbänder größeren
Querschnittes ist ein zweiter Nietschlitten für größere Nieten mit weiterem Abstand
vorhanden. Die Anschlagbrücke 26 hat dann ein zweites weiter auseinanderstehendes
Anschlagpaar.