DE822465C

DE822465C - Reagenzpapier

Info

Publication number: DE822465C
Application number: DEP49475A
Authority: DE
Inventors: Gustav Geiger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-07-21
Filing date: 1949-07-21
Publication date: 1951-11-26

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Reagenzpapier, das auf Rolle gearbeitet zur Verwendung kommt, an Stelle der bisher gebräuchlichen, einzeln geschnittenen bzw. perforierten Papierstreifen. Das aufgerollte Papier hat in der Regel 3 bis 5 m Länge, es kann je nach Bedarf beliebig länger sein. Von ihm trennt der Chemiker durch Abreißen Stückchen wn der jeweils gewünschten Länge ab, z. B. genügt meist ein Stück von nur 3 cm Länge, manchmal mag es sein, daß ein Stück von 20 cm Länge benötigt wird, um es beispielweise in ein hohes Standglas einhängen zu können. Diese Vorteile bieten die bisher etwa 7 cm langen, in Blocks gehefteten Reagenzpapierstreifen nicht, sie sind meist zu lang, aber auch manchmal zu kurz.
Ferner erleidet das Reagenzpapier bei der bisher üblichen Aufbewahrungsweise in der Schublade oder auf dem Regal liegend, infolge der Laboratmosphäre Schädigungen, auch durch zufälliges Bescihmutzen, manchmal eines ganzen Blockes, oder gar mehrerer Blocks auf einmal, treten größere Verluste ein.
Der Zutritt der Laboratmosphäre zu dem fest auf Rolle gewickelten Reagenzpapier ist dem gegenüber verschwindend gering und wird praktisch vollends ganz vermieden durch Aufbewahren der Rolle in einem dicht schließenden, kleinen und handlichen Döschen. In allen Fällen ist das Rollenreagenzpapier vor allem auch gegen Lichteinwirkung geschützt, was bei dem üblichen in Streifen zur Verwendung kommenden Reagenzpapier ganz unbeachtet blieb. Die Entnahme des Reagenzpapiers von der Rolle ist einfach, handsam und sparsam und besonders praktisch beim Gebrauch zu Reaktionsversuchen.
Wesentliche weitere Vorzüge wirtschaftlicher Art bietet die Verarbeitung bzw. Herstellung von Reagenzpapier in Rollenform. Die Imprägnierung mit dem Indikator, beispielsweise Lackmustinktur, geschieht nicht mehr in der bisher bekannten Weise durch Volltränkung des Rohpapiers, sondern im Druckverfahren (Walzen- oder Liniendruck), und zwar in Form von mehr oder weniger breiten Linien bzw. schmalen Bandstreifen, auch in ornamentaler Form, Wellenlinien, Kreisen, Schraffierungen, Rastern, auch durch Aufdruck von Reklametext.
Durch diese Art der Aufdruckweise der Indikatorlösung wird mehr als die Hälfte des bisher für Volltränkung nötigen Indikators eingespart.
Bei dieser Art des Bedruckens bleiben neben den farbigen Bandstreifen unbedruckte Bänder des ursprünglich weißen Rohpapiers frei, wodurch sich weiterhin die farbigen Bänder, z. B. blaue, rote, gelbe usw., sehr gut von den weißen Bandstreifen abheben, und eine Farbengradation während des Reaktionsverlaufes deutlicher als bisher erkennbar wird. Ein besonderer Vorteil ergibt sich ferner durch die Möglichlkeit, ein Alehrfachreagenzpapier in einem Druckvorgang herzustellen, derart, daß beispielsweise auf der Längsseite des Rohpapierbandes gleichzeitig blaue, daneben rote, parallel zueinander verlaufende Bänder aufgedruckt werden.
Ist der Chemiker zunächst noch im Unklaren, ob der zu untersuchende Stoff alkalisch, sauer oder neutral ist, bat er nur ein, das Mehrfachlackmusreagenzpapier nötig, um damit sogleich die Reaktion des Stoffes feststellen zu können.
Zusätzlich kann z. B. in der Mitte des Papierbandes ein Bandstreifen mittels Fett- oder Lackfarbe aufgedruckt werden, z. B. mit Reklametext, der auch ein Ineinanderfließen der Bänder verhindert. Durch den Erfindungsgegenstand wird somit wesentlich an Rohpapier, Indikator und für den Chemiker an Zeit und Arbeit gespart.
Die Zeichnung zeigt in etwas vergrößertem Maßstab in Abb. I das Reagenzpapier auf Rolle gearbeitet, in Abb. 2 ein Stück Reagenzpapier a in einfarbigem, z. B. blauem Aufdruck b, Abb. 3 ein Reagenzpapier in zweifarbigem Aufdruck, z. B. blau b, rot c, Abb. 4 ein Reagenzpapier mit dreifachem Aufdruck, in der Mitte mit Text d, in Fett- oder Lackfarbenaufdruck, die Ränder mit Indikator b und c bedruckt.

Claims

PATENTANSPRUCHE I. Reagenzpapier, dadurch gekennzeichnet, daß es auf Rolle gearbeitet ist.
2. Reagenzpapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator im Druckverfahren (Walzen- oder Liniendruck) aufgebracht ist.
3. Reagenzpapier nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der als Druckfarbe verwendete Indikator in Band- bzw. Linienform, als Raster, als Ornainent oder als Reklametext aufgedruckt ist.
4. Reagenzpapier nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator nur in solcher Breite auf das Rohpapierband aufgedruckt ist, daß unbedruckte Bandstreifen des Rohpapiers verbleiben.
5. Reagenzpapier nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein und dasselbe Rohpapier mit verschiedenartigen Indikatoren bedruckt ist.
6. Reagenzpapier nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß außer den mit Indikatoren bedruckten Bandstreifen, weitere mit Fett- bzw. Lackfarbe aufgedruckt sind, beispielsweise mit Reklametext, durch die ein Ineinanderfließen der Indikatorlösungen verhindert wird.