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Staubdichtung für Achslagerkästen von Schienenfahrzeugen Die Anwendung
von Staubdichtungen in Achslagerkästen ist allgemein bekannt. Diese Staubdichtungen
bestehen in der Regel aus zwei Teilen, und zwar einem Metall- und einem Lederteil,
einem Leder- und einem Filzteil o. dgl., die federnd miteinander verbunden sind
und ein Schutzschild gegen das Eindringen des Staubes durch den Spalt zwischen der
Rückwand des Kastens und der Radachse bilden.
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Diese Staubdichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sie ihren Zweck
nicht ganz erfüllen und den Staub zwischen der Radachse und den Berührungsflächen
der Staubdichtung eindringen lassen. Ferner wird der obere Teil der Staubdichtungen
federnd vom unteren Teil angedrückt und reibt ständig auf der Radachse, wodurch
mit der Zeit ein Verschleiß dieser Achse entsteht. Die Erfindung schafft eine Stauhdichtung,
welche die vorgenannten Nachteile beseitigt, insbesondere das Eindringen des Staubes
durch den Spalt zwischen der Radachse und der Öffnung des Kastenkörpers verhütet
und auch den Verschleiß der Radachse an der Reibfläche der Staubdichtung vermeidet.
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Zu diesem Zweck besteht die Staubdichtung gemäß der Erfindung aus
mehreren ohne Unterbrechung gelenkig mit den Enden oder in sonstiger Weise beweglich
miteinander verbundenen Kreisringstücken. Diese Teile, die zusammen einen Ring bilden,
haben am äußeren Umfang eine nach dem Innern des Kastens abfallende Abschrägung.
Sämtliche Kreisringstücke werden von einer Feder zusammengehalten und gegen den
Achsschenkel gedrückt, und zwar von einer ununterbrochenen
schwachen
Zugfeder, die in einer Umfangsnut am Fuß der Abschrägung sitzt. Ein Belag aus Leder
oder einem ähnlichen Werkstoff ist auf der inneren Umfangsfläche der Ringstücke
befestigt.
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Die Erfindung bezieht sich nur auf die Kombination der beschriebenen
Teile.
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Ein kleines Spiel ist zwischen den Teilen freigelassen, damit sie
sich an Achsschenkel, deren Durchmesser ein klein wenig verschieden ist, anpassen
können. Dieses Spiel ist ohne Bedeutung für die Dichtheit und die Wirkung der Feder
der Vorrichtung gemäß der Erfindung. Die in dieser Weise ausgebildete Staubdichtung
sitzt in einer rechtwinklig zur Achse des Achsschenkels verlaufenden Aussparung,
die zwischen der Rückwand des Kastens und einem durch Schrauben an dieser Rückwand
befestigten Deckel gebildet ist.
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Der Druck der nicht unterbrochenen Zugfeder, z. B. einer Schraubenfeder,
wirkt in einer resultierenden Richtung, die schräg auf die Achse des Achsschenkels
und nach der Außenseite des Kastens zu verläuft, wodurch die Staubdichtung gegen
die Innenseite der Rückwand und gegen den Achsschenkel gedrückt wird. Auf diese
Weise werden die Spalte gut abgedichtet, die noch zwischen dem Achsschenkel und
dem Kasten vorhanden sein können, ohne daß es nötig ist, eine sehr starke Feder
zu verwenden, die einen starken Druck auf die Radachse ausüben und ihren Verschleiß
verursachen würde. .
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Es wird nachfolgend an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes näher beschrieben.
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Fig. i ist ein Längsschnitt durch die Radachse und zeigt ein Ausführungsbeispiel
der im Achslagerkasten angeordneten Staubdichtung; Fig. 2 ist eine Vorderansicht
der Staubdichtung, deren symmetrische Teile voneinander getrennt sind; Fig. 3 ist
eine Seitenansicht der Staubdichtung; Fig.4 ist ein Querschnitt durch einen Teil
der Staubdichtung.
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In Fig. i der Zeichnung ist mit i der Achsschenkel und mit 2 die Wandung
des Kastenkörpers bezeichnet. 3 ist der getrennt auf die Rückseite des Kastens aufgebrachte
Deckel, der durch nicht dargestellte Gewindebolzen befestigt ist, welche in Löcher
des Flansches 22 eingreifen. Die Abdichtung ist durch einen Dichtungsring 4 gesichert.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Staubdichtung sitzt im Raum 5, der auf
diese Weise zwischen der lotrechten Rückwand 23 und dem Deckel 3 gebildet ist. Sie
weist eine ringförmige Scheibe aus Metall, Formmaterial o. dgl. 6 auf, die, wie
in Fig. 2 dargestellt, aus vier Kreisringstücken io, i 1, 12, 13 bestehen kann,
welche paarweise durch Schrauben 14 und 15 gelenkig miteinander verbunden sind,
zfi diesen symmetrisch liegen und zusammen einen aus vier Teilen bestehenden Körper
bilden. Die Kreisringstücke io und 13 einerseits und die Kreisringstücke i i und
12 andererseits greifen derart ineinander, daß praktisch keine Unterbrechung entsteht.
Die Gelenke 14, 15 und die Verbindungen 16 und 17 können durch Überlappung und durch
Nut und Feder in der in der Zeichnung dargestellten Weise gebildet sein. Die Ringstücke
werden durch eine außen herumgelegte, in einer Umfangsnut 18 liegende Schraubenfeder
7 zusammengehalten und gegen den Achsschenkel i gedrückt. Diese Umfangsnut ist in
den Außenumfang der Kreisringstücke auf der nach dem Innern des Kastens 2 gerichteten
Seite und am Fuß der Abschrägung i9 eingeschnitten, welch letztere selbst nach dem
Innern des Kastens hin abfällt. Ein Reibbelag, der aus einem oder zwei übereinanderliegenden
Streifen 8, 28 besteht, ist all der inneren Umfangsfläche der zusammengefügten Ringstücke
befestigt. Ein Zapfen 9, der in eines der Ringstücke geschraubt ist und in ein zu
diesem Zweck im Kastenkörper vorgesehenes Loch eingreift, dient zum Festhalten der
Staubdichtung, damit sie nicht von der Radachse in Drehung versetzt wird. Der durch
die Spannung der Feder 7 ausgeübte Druck ergibt eine Resultierende R (Fig. 4), die
rechtwinklig zur Schrägfläche i9 an der Berührungsstelle der Feder 7 verläuft. Diese
Resultierende zerlegt sich in zwei Kräfte. Die eine Kraft f' druckt die Staubdichtung
6 gegen den Innenrand des Deckels 3, der zu diesem Zweck bearbeitet ist. Die andere
Kraft f drückt die Staubdichtung 6 der ganzen Umfangslänge nach gegen die Radachse.
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Der angestrebte Zweck ist somit vollkommen erreicht. Die einwandfreie
Abdichtung des Achslagerkastens verhindert jedes Eindringen des Staubes, und es
entsteht kein Verschleiß des Achsschenkels; da die Abschrägung i9 des Ringmantels
den Staubschutz gegen den Deckel 3 zur Folge hat, ist es, um eine gute Abdichtung
zu bekommen, nicht nötig, einen starken Druck auf den Reibbelag 8,28 auszuüben.
Die Feder 7 ist für einen schwachen Druck berechnet, die Anordnung der nach Art
von Feder und Nut ineinander greifenden und sich lösenden Ringteile 16 und 17 hält
den Staub an den Berührungspunkten der Kreisringstiicke io, 11, 12 und 13 zurück.
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Ohne vom Wesen der h.rfindung abzuweichen, kann man an der Einzelausbildung
der Staubdichtung Änderungen treffen. Insbesondere kann das Ineinandergreifen und
die gelenkige Verbindung der Ringstücke sowie die Zahl und die Gestalt der Ringstücke
selbst beliebig gewählt werden. Die Andriickfeder 7 kann durch eine gleichfalls
um die Kreisringstücke gelegte Blattfeder, einen Gummiring o. d-1. gebildet sein.