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Sturmsichere Flach- bzw. Muldendachpfanne Es sind viele Arten und
Formen von aus Lehm oder Ton hart gebrannten Dachpfannen bekannt. Sie entsprechen
noch nicht allen bauseitigen Anf<@rdernngen. Selbst anerkannte Fachleute geben
offen zu, daß das Problem Dachpfanne noch lange nicht als gelöst zu betrachten ist.
Wohl an keinen anderen Bauteil werden derart schwerwiegende Mindestforderungen gestellt
wie gerade an die Dacheindeckung und damit verbunden an die Dachpfanne an sich.
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Es ist eine Tatsache, daß die Pfanneneindeckung die gesündeste und
dauerhafteste ist. Durch Deckung mittels Pfannen können die hohen Werte, wie sie
in Baulichkeiten aller Art investiert sind, am besten und vor allem am rentabelsten
vor den Einflüssen der Witterung geschützt werden.
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Alle bisher bekannten Pfannen, ganz gleich, ob es sich um Flachpfannen
(Biberschwänze), Falzpfaünen verschiedenartigster Formentwickelungen oder um Hohlpfannen
(sog. Holländer Pfannen) handelt, können nur auf die Eigenschaften der betreffenden
Pfannen berücksichtigenden, also normalneigenden Dächern mit etwa 3o bis 55 Grad
Dachneige verlegt «erden und bieten ebenso mehr oder weniger auch nur normal auftretenden
Witterungseinflüssen, Regen, Schnee, Wind, einen Schutz. Damit ist jedoch lediglich
der allgemein notwendige Zweck, den Bau von oben her zu schützen bzw. abzudecken,
erreicht. Weit schwierigere Fragen harren bis heute noch der Lösung. Es handelt
sich um die Verwirklichung folgender Forderungen: r. ob mit der betreffenden Pfanne
eine absolute Sturmsicherung verbunden ist, dergestalt, daß selbst der allergrößte
Sturm Teile oder ganze Dachflächen weder abheben oder auch nur einzelne Pfannen
herunterwerfen kann, 2. ob das durch starken Seitenwind schräg einpeitschende Regenwasser
gut abgefangen wird, 3. ob das Einwehen von Feinschnee, auch dann, wenn keine Bretterunterschalung
vorhanden ist, unmöglich ist, 4. ob auch die steilsten Dächer ohne besondere Verklammerungen
und ebenso ganz flache Dächer bis herunter auf etwa io Grad Dachneigung zuverlässig
eingedeckt werden usw.
Ebenso sind bis heute gerade die Falzpfannen
hinsichtlich der Verlegetoleranz noch nicht derart vollständig ausgebildet, daß
in der Längs- und Querrichtung durch Gegenstoßen oder Auseinanderziehen ein Verteilen
der Schichten auf gleiche, voll aufgehende Reihen entsprechend der Höhe und Breite
der Dachhaut möglich ist.
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Was nun die Dachpfanne gemäß der Erfindung anbetrifft, entspricht
diese auf Grund ihrer besonderen Formgestaltung und Entwickelung allen bautechnischen
und fabrikationsbedingten Forderungen.
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In nachstehenden Ausführungen ist die Erfindung näher beschrieben.
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Abb. i zeigt die angeordnete Pfannenform nach der Erfindung und alle
Einzelausbildungen in der Draufsicht; Abb. 2 ist der Längsschnitt P-q aus Abb. i
; Abb. 3 zeigt die Seitenansicht des unteren Teiles der Wetterwange ii, und zwar
unter a die schraffierte Stelle der Auskehlung 14 und unter b den Schnitt der Auskehlung
i4a ; Abb. 4 zeigt die Sturmsicherungsbrücke 16 an der Wetterwange ii, und veranschaulicht,
daß diese so viel Hochmaß aufweisen muß, daß gemäß a die ganze Pfannenstärke, also
die Pfannenflächei mit den unterhalb angeordneten Leisten 21 usw., der Ecke EZ voll
(siehe b) heruntergeschoben werden kann, wodurch ein Anheben der oberen Pfanne,
wie Abb. 14 veranschaulicht, unmöglich ist; Abb. 5 ist ein Querschnitt i-k aus Abb.
i ; Abb. 6 zeigt die Ecke EZ und kennzeichnet die Sturmsicherung, dergestalt, daß
sich beim Verlegen dieser Pfannen auf dem Dache der Teil A der rechts seitlich höher
liegenden Pfanne auf den Teil B der links tieferen Pfanne herauflegt. Dadurch wird
ein seitliches Umschlagen der Pfannen, wie dieses in Abb. 15 dargestellt ist, verhindert,
wobei gleichzeitig derTei1C der oberen Pfanne, also der Sturmnase, sich unter den
Teil D der unteren Pfanne, also der Sturmsicherungsbrücke 16, herunterschiebt, wodurch
ein Anheben der oberen Pfanne, am unteren Rand fassend (Sturmeinwirkung), unmöglich
ist, wie dieses in Abb. 14 als altes Übel aller bisherigen Pfannen aufgezeigt ist;
Abb. 7 ist ein Querschnitt l-na aus Abb. i, also dem oberen Pfannenteil mit den
unterhalb angeordneten Aufhängenasen 23. Ferner sind die Leistenverlängerungen 18a
und i8b im Schnitt erkennbar; Abb. 8 ist einmal ein Längsschnitt r-s aus Abb. i.
Ferner ist gezeigt, wie sich die Pfannen in der Längsrichtung mit ihren Wasserleisten
18 bis 22 übereinanderlegen, und es ist veranschaulicht, wie die Leisten beim Herauflegen
(s. oberen Teil) und anschließenden Herunterschieben (s. unteren Teil) zueinander
stehen. Diese Ausbildungen sind die Pfannenkopfverfalzung; Abb. 9 ist ein Querschnitt
a-b aus Abb. i, und es wird veranschaulicht, daß die Sturmnase 7 in gleicher Höhe
und Stärke der Pfannenfläche und dazwischen der Damm 8 angeordnet sind; Abb. io
ist ein Querschnitt c-d aus Abb. i. Erkennbar ist die Wasserableitnase 4, die in
das Innere des Wulstes hineinpaßt, außerdem ist die Auskehlung 14 im Schnitt gezeigt;
Abb. ii ist ein Querschnitt e- f aus Abb. i, und es ist die Überdeckungsnut 12 im
Schnitt erkennbar, ferner links in der Darstellung der Ableitkanal 5, die Leiste
2 und die Abflußrinne 6 in überdeckter Stellung; Abb. 12 ist ein Querschnitt --h
aus Abb. i mit der Wetterwange ii und der Leiste 2 oben ain Ende 3 (vgl. Abb.,i);
Abb. 13 zeigt, daß die bisher als Flachpfanne dargestellte Dachpfanne ebenso als
Muldenpfanne geformt werden kann, wobei alle aufgezeigten Einzelausbildungen keinerlei
Abweichungen usw. erfahren, weil lediglich die Pfannenfläche i, hier unter _'llld
gekennzeichnet, muldenförmig ausgebildet ist; Abb. 14 veranschaulicht die Schadensursache
bei allen bisherigen Sturmschäden, weil sich alle bekannten Pfannen in der Pfeilrichtung
H anheben ließen, und Abb. i5 zeigt ebenso, daß sich die meisten Pfannen auch seitwärts
in Pfeilrichtung S umschlagen ließen, was wiederum zu Sturmschäden führte.
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Gemäß Abb. i ist auf der Fläche der Dachpfanne i, die durch die Ecken
E', E=, E3 und E4 in ihrer Formgestaltung und ihrem Größenverhältnis erkennbar ist,
an der linken Seitenkante, also von der Ecke EL bis E2, eine Führungs- und Wetterleiste
2 angeordnet, die auch in Abb. 2 als Längsschnitt unter 2 aufgezeigt ist, und nach
oben zu konisch verlaufend sich erhöht, jedoch nicht bis an die obere, äußerste
Ecke führt, sondern bei. Punkt 3 eine scharf abfallende Unterbrechung aufweist und
unten bei 2a in eine quer angeordnete Wasserableitnase .4 mündet.
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An der Außenkante dieser Leiste 2 (als äußersten Pfannenrandabschluß)
ist ein Tropfwasserableitkanal 5 ausgebildet, der von der am Rande verlaufenden
Kanalleiste 5a abgedämmt ist und durch seine am unteren Ende angeordnete Unterbrechung
die Ablaufmündung 5b bildet und am oberen Ende einen Abschluß hat.
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Rechts von der Leiste 2, also nach innen zu, ist eine nach oben zu
spitz auslaufende, sich an die Leiste 2 anschmiegende Verstärkung 6 angeordnet,
die eine Abflußrinne 6a aufweist, mit der Mündung 6b.
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An der Ecke EZ ist eine Sturmnase 7 ausgebildet, die seitlich durch
einen Ableitdamin 8 begrenzt wird, der jedoch nicht bis ganz an die unterste Ecke
führt, wodurch eine scharf hervortretende Schutzecke 9 gebildet ist.
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An der rechten Seitenkante der Pfanne i, also von der Ecke E3 bis
E4, ist ein konisch geformter, sich nach oben zu verjüngender, ferner in der Höhenbestimmung
der Leiste 2 entsprechend sich nach oben zu erhöhender Überdeckungswulst io ausgebildet;
dieser findet nach außen zu durch die seitliche, scharf abfallende Wetterwange ii
(s. auch Abb. 12) ) einen Abschluß. Dieser Überdeckungswulst io, ii legt sich beim
Verlegen der Pfannen über die Leiste 2 cier benachbarten Pfanne i.
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An der Innenwandung des Wulstes io ist eine in gleicher Breite des
Tropfwasserableitkanals 5 ausgebildete Überdeckungskehle 12 angeordnet, die sich
beim Verlegen auf den Kanal 5 in der ganzen Länge auflegt. Diese Kehle, deren Form
auch aus den Schnitten Abb. io und ii erkenntlich ist, verläuft
nach
miten zu nur bis zum Punkt 1211, also bis zu der Stelle, wo auf der entgegengesetzten
Längsseite der Pfanne die Wasserableitnase 4 oberhalb abschneidet, jedoch oben bis
an die äußerste Ecke E3 bis 12°.
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Die Wetterwange 1i erfährt unterhalb eine entsprechend der Längen-
und Formausbildung des Ableitdammes 8 gleich große Auskehlung 14, die sich zufolge
der gleichen Abstände beim Verlegen der Pfannen überdeckend auf den Ableitdamm 8
legt. Am unteren Rand nimmt jedoch die Wetterwange ii ihre normale Formstärke 15
ein, um sich beim Verlegen der Pfannen auf die Schutzecke 9 voll aufzusetzen, wodurch
schließlich auch die Bruchsicherheit der Wetterwangenkante (vorderer Rand) gefördert
wird.
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Der Überdeckungswulst io erfährt am oberen Ende eine genau gleichlange
Unterbrechung, wie die Leiste 2 (auf der entgegengesetzten Pfannenseite) bei Punkt
3 inne hat, und beträgt das innere lichte Höhenmaß so viel, wie die Leiste 2 am
oberen Ende hoch ist, so daß der Wulst die Leiste 2 voll überdeckt.
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Die seitliche Wetterwange 1i schneidet nicht mit dem oberen Schlußrand
des Überdeckungswulstes ab, sondern erfährt einen lotrechten Ausschnitt 17 in der
Länge der Sturmnase 7. Dieser Ausschnitt bildet die Sturmsicherungsbrücke 16, die
auch im Schnitt Abb. 6 gezeigt ist, und unter die beim Verlegen der Pfanne die Sturmnase
7 herunterfaßt.
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In der ganzen Länge des oberen Querrandes der Pfanne i ist eine Wasserfangleiste
18 angeordnet, die in zweckmäßiger Höhe und Breite über die Pfannenfläche übersteht.
Zur Pfannenfläche zu ist eine weitere, in gleicher Formausbildung parallel verlaufende
Wasserstauleiste i9 angeordnet, die jedoch in der Mitte eine entsprechend lange
Unterbrechung (s. Abb. i, oberen Teil) aufweist deshalb, daß durch diese eine geeignete
Mitteldammleiste 2o, beginnend an der oberen Wasserfangleiste 18, in zweckmäßiger
Länge im Verlauf der Mittelachse der Pfannenfläche i verläuft. Die obere Leiste
18 erfährt um die Ecke E' herum eine Verlängerung 18a, die bis gegen die Leiste
2 bei Punkt 3 gegenstößt. Desgleichen ist um die Ecke E3 herum eine gleiche Verlängerung
18° angeordnet, die bis gegen den Wulst 1o stößt. Durch diese Anordnungen wird die
obere Pfannenfläche einmal durch die Leiste 18 mit den Verlängerungen 18a und 18°
und zum Teil durch die Leiste 19, zum anderen durch die links vorhandene Leiste
2 und rechts durch den Wulst io umrandet, wodurch ein Ablaufen von anfallendem Wasser
weder nach hinten zu noch in den Ecken ausgeschlossen ist.
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An der Unterseite des vorderen Teiles der Pfanne i sind gleichfalls
Wasserleisten derart angeordnet, daß diese beim Verlegen {Überdecken) der Pfannen
ineinanderpassen, und zwar: hart an der Vorderkante von Ecke 9 (E2) bis zum Wulst
1o verläuft die WasserfangleiSte 21, weiter zurückgesetzt die Wasserstauleiste 22
und zwischen beiden in der Mitte die Riegelleiste 22a mit der eingebrachten Nut
22° derart weit, daß beim Übereinanderlegen diese in die Mitteldammleiste 20 hineingreift
(vgl. Abb. 8). Am oberen Teil der Pfanne sind auf der Unterseite (s. Abb. 7 und
8) zwei Aufhängenasen 23 in geeigneten Stärken und Abständen so angeordnet, daß
diese gemäß Abb. 7 beim Zusammenstellen (im Brennofen oder beim Versand) der Pfannen
ineinandergreifen (Abb. 7 unter 23v), wodurch die Breite der Nasenstärke Raum einspart.
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Gemäß Abb, 8 sind in benannte Aufhängenasen 23 entsprechend große
Öffnungen (Löcher) 24 zu dem Zweck angeordnet, daß durch diese beim Verlegen der
Pfannen auf dem Dach kopflose Nägel eingeführt und in die betreffenden Dachlatten
26 eingeschlagen werden, wodurch ein Abheben der Pfannen verhindert wird, jedoch
ein Auswechseln der evtl. beschädigten Pfannen durch Zurückziehen über den kopflosen
Nagel jederzeit möglich ist.
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Gemäß Abb. 7 und 8 sind an den Aufhängenasen anstoßend nach vorn zu
verlaufend etwa in der Länge der Dachlattenbreite je eine schmale Auflagezunge 25
angeordnet, so daß sich die Pfanne nicht in der ganzen Fläche auf die Dachlatte
auflegt, vielmehr eine Belüftung der Latten erfolgen kann und die Aufnahme der evtl.
Pfannenfeuchtigkeit durch die Holzlatte wesentlich unterbunden wird.