DE3603298A1 - Lueftungsanordnung fuer steildaecher - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lüftungsanordnung für wärmege
dämmte Steildächer mit einer aus Dacheindeckungsplatten
bestehenden Abdeckung, die am First oder Grat durch die die
Ränder der jeweils obersten Dacheindeckungsplatten übergrei
fenden Firstziegel abgeschlossen wird, und mit einer zwi
schen Wärmedämmung und Abdeckung verlegten Unterspannbahn,
die im First- oder Gratbereich eine Unterbrechung aufweist.
Wärmegedämmte Steildächer müssen entlüftet sein, um eine
Tauwasserbildung und auf Dauer dadurch bedingte Zerstörungen
zu vermeiden. Die für solche Dächer vorgeschriebene Unter
brechung der Unterspannbahn im First-oder Gratbereich hat
den Zweck, eine ausreichend große Öffnung für den Luftaus
tritt zu schaffen. Die dort austretende Luft muß durch
hierfür vorgesehene Öffnungen in der Dachabdeckung entwei
chen können. Diese Öffnungen dürfen jedoch nicht das Ein
dringen von Regen und Schnee in das Dachinnere zulassen.
Daher werden bei bekannten Dächern dieser Art zwischen den
Firstziegeln und den angrenzenden Dacheindeckungsplatten
sogenannte Firstkappen angeordnet, bei denen es sich um
profilierte Kunststoffstreifen handelt, die an der Firstlat
te befestigt sind und den Spalt zwischen Firstziegeln und
angrenzenden Dacheindeckungsplatten abschließen, jedoch an
unterhalb der Firstziegel liegenden Stellen Lüftungsöffnun
gen aufweisen, die so gelegen sind, daß sie möglichst auch
bei ungünstigen Windverhältnissen nicht von Regenwasser oder
Schnee erreicht werden können. Durch die Anwendung solcher
Firstkappen werden jedoch die Kosten einer Dachdeckung nicht
unerheblich erhöht.
Sieht man von den Lüftungsöffnungen an besonders gestalteten
Firstkappen ab, hatten Firstkappen stets den Zweck, den
Spalt zwischen Firstziegeln und den angrenzenden Dacheindek
kungsplatten zu verschließen. Die Firstkappen waren daher
ursprünglich ein Ersatz für die früher übliche Verlegung der
Firstziegel in Mörtel. Daher bilden die Firstkappen stets
auch zugleich eine Abstützung für die Firstziegel an deren
Rändern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lüftungsan
ordnung für wärmegedämmte Steildächer zu schaffen, die
einfacher aufgebaut und kostengünstiger herzustellen ist als
die Lüftungsanordnungen mit den bekannten, speziellen First
kappen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß im
Abstand über der Unterspannbahn eine deren Unterbrechung
überdeckende und deren der Unterbrechung benachbarte Ränder
übergreifende, wasserundurchlässige Firstbahn angeordnet ist
und daß die Firstziegel mit ihren Rändern im Abstand von den
Dacheindeckungsplatten gehalten sind.
Bei der erfindungsgemäßen Lüftungsanordnung finden demnach
keine besonders gestalteten Firstkappen Anwendung, sondern
es ist lediglich eine Firstbahn zu verlegen, welche die
Unterbrechung der Unterspannbahn mit Abstand überdeckt, so
daß zwischen den Rändern der Unterspannbahn und den Rändern
der Firstbahn ein sich über die ganze First- oder Gratlänge
erstreckender Spalt verbleibt, durch den Luft austreten
kann. Die Luft kann dann den Rand der Firstbahn umströmen
und unterhalb der Dacheindeckungsplatten bis in den First
oder Gratbereich aufsteigen, wo sie dann durch den Spalt
zwischen den Rändern der Firstziegel und den darunterliegen
den Dacheindeckungsplatten nach außen entweichen kann. Dabei
sind sämtliche, das Entweichen der Luft gestattende Öffnun
gen und Spalte labyrinthartig gegeneinander versetzt, so daß
ein Eindringen von Regen oder Schnee in das Dachinnere mit
Sicherheit verhindert wird. Da eine solche Firstbahn von
einem einfachen, relativ schmalen Kunststoffstreifen gebil
det werden kann und die Verlegung eines solchen Kunststoff
streifens keine großen Schwierigkeiten bereitet, werden
durch die erfindungsgemäße Lüftungsanordnung die Kosten für
die Belüftung eines wärmegedämmten Steildaches bedeutend
gesenkt.
Die Ausbildung der erfindungsgemäßen Lüftungsanordnung wird
dann besonders einfach, wenn, wie es häufig der Fall ist,
die Unterspannbahn auf den Dachsparren mittels einer Konter
lattung befestigt ist, auf der dann die Dachlatten zum
Halten der Dacheindeckungsplatten befestigt sind. In diesem
Fall kann die Firstbahn einfach auf der Konterlattung ange
bracht werden, so daß sie sich in einem durch die Höhe der
Konterlatten bestimmten Abstand von der Unterspannbahn
befindet.
Im Allgemeinen haben die als Dacheindeckungsplatten verwen
deten Dachziegel oder Pfannen eine solche Profilierung, daß
zwischen ihrer Unterseite und den parallel zum First oder
Grat verlaufenden Dachlatten Zwischenräume ausreichend
großen Querschnittes bleiben, um eine einwandfreie Belüftung
des Daches zu gewährleisten. Sollten jedoch im wesentliche
ebene Dacheindeckungsplatten verwendet werden, so können die
Dachlatten für die oberste Reihe der Dacheindeckungsplatten
von durchlochten Blech- oder Kunststoffprofilen gebildet
werden, deren Löcher einen ausreichend großen Querschnitt
für den Luftdurchtritt ergeben. Insbesondere können die
Blech- oder Kunststoffprofile einen dreieckförmigen Quer
schnitt mit nach außen ragenden Randleisten aufweisen. Die
Randleisten ermöglichen in einfacher Weise das herkömmliche
Aufnageln solcher Profile auf die Sparren oder die Konter
lattung des Daches.
Die Belüftung des Daches kann darüberhinaus noch weiter
verbessert werden, indem eine Firstbahn verwendet wird, die
aus einer zwar wasserdichten, aber luftdurchlässigen Kunst
stoffolie besteht.
Die Firstziegel können in einfacher Weise auf eine im Ab
stand über der First- oder Gratlinie angeordneten Firstlatte
mittels Klammern befestigt sein, wie es auch schon bei
bekannten Dächern der Fall ist, bei denen unterhalb der
Firstziegel Firstkappen angeordnet sind. Zur Befestigung der
Firstlatte können dann auch hier wieder schon übliche First
lattenhalter verwendet werden.
Obwohl die erfindungsgemäße Lüftungsanordnung den Zweck hat,
die Verwendung kostspieliger Firstkappen zu vermeiden,
können auch bei einer nach der Erfindung ausgebildeten
Lüftungsanordnung zwischen den Firstziegeln und den Dachein
deckungsplatten mit Lüftungsöffnungen versehene Firstkappen
angeordnet sein. Bei solchen Firstkappen brauchen die Lüf
tungsöffnungen dann aber nicht mehr selbst gegen das Ein
dringen von Wasser und Schnee geschützt zu sein, sondern
können in einfacher Weise mehr oder weniger offenliegend
angebracht werden. Solche Firstkappen können in besonders
gefährdeten Gebieten einen zusätzlichen Schutz gegen das
Eindringen von Schnee, aber auch gegen das Eindringen größe
rer Verunreinigungen sowie kleiner Tiere bieten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und
erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entneh
menden Merkmale können bei anderen Ausführungsformen einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination Anwen
dung finden. Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch den
Firstbereich eines Daches mit einer nach der Erfindung
ausgebildeten Lüftungsanordnung.
Das in der Zeichnung dargestellte Dach weist auf einem
Firstbalken 1 aufliegende Dachsparren 2 auf, zwischen denen
wärmedämmende Matten 3 befestigt sind. Auf den Dachsparren 2
ist mittels einer Konterlattung 4 eine Unterspannbahn 5
befestigt. Zwischen der wasserdichten Unterspannbahn 5 und
den Wärmedämmungsmatten 3 ist ein Zwischenraum 6 vorhanden,
welcher der Dachbelüftung dient. Die in dem Zwischenraum 6
aufsteigende Luft kann den von der Unterspannbahn 5 abge
schlossenen Dachraum durch eine Öffnung 7 verlassen, die von
einer im Firstbereich vorgesehenen Unterbrechung der Unter
spannbahn 5 gebildet wird.
Um das Eindringen von Feuchtigkeit in Form von Wasser oder
Schnee in die Öffnung 7 zu verhindern, ist auf der Konter
lattung 4 eine Firstbahn 8 angeordnet, welche die Öffnung 7
überspannt und deren Ränder die die Öffnung 7 begrenzenden
Ränder der Unterspannbahn 5 übergreifen.
Auf der Konterlattung 4 sind weiterhin in üblicher Weise
Dachlatten 9, 10 aufgenagelt, welche die Dacheindeckungs
platten 11 halten, bei denen es sich bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel um übliche, profilierte Dachziegel
handelt. Der Spalt zwischen den Rändern der oberen Dachzie
gel wird von Firstziegeln 12 überdeckt, die so angeordnet
sind, daß sich ihre Ränder 13 im Abstand von den angrenzen
den Dacheindeckungsplatten 11 befinden. Zu diesem Zweck sind
die Firstziegel 12 mittels je einer Klammer 14 auf einer
Firstlatte 15 befestigt, die von auf der Konterlattung 4
befestigten Firstlattenhaltern 16 getragen wird.
Es ist ersichtlich, daß die aus dem Innenraum des Daches
aufsteigende und durch die Öffnung 7 austretende Luft durch
den Spalt 17 zwischen Unterspannbahn 5 und Firstbahn 8 in
den unterhalb der Dacheindeckungsplatten 11 gelegenen Raum
18 strömen und von dort in den vom Firstziegel 12 überdeck
ten Raum gelangen kann. Dieser Weg der Luft ist in der
Zeichnung durch die Pfeillinien 19 veranschaulicht. Dabei
kann die Luft durch die Öffnungen entweichen, die sich
zwischen den Dachlatten 10 und der Unterseite der Dachein
deckungsplatten 11 infolge von deren Profilierung ergeben.
Aus dem sich unterhalb der Firstziegel 12 befindenden Raum
kann die Luft endlich durch die Spalte zwischen den Rändern
13 der Firstziegel und der Oberseite der Dacheindeckungs
platten 11 austreten.
Es ist ferner ohne weiteres ersichtlich, daß die den Luftweg
begrenzenden Abschnitte der Unterspannbahn 5 und der First
bahn 8 eine Art Labyrinth bilden, das mit Sicherheit verhin
dert, daß unter ungünstigen Umständen unter den Firstziegel
12 getriebenes Wasser in den Dachinnenraum gelangt, weil
solches Wasser an der wasserundurchlässigen Firstbahn 8
abfließt und von dort auf die ebenfalls wasserundurchlässige
Unterspannbahn 5 gelangt. Im Bereich des Überganges von der
Firstbahn auf die Unterspannbahn herrschen auch unter ungün
stigen Bedingungen keine Verhältnisse, durch die Wasser an
der Unterspannbahn 5 nach oben bis in den Bereich der Öff
nung 7 getrieben werden könnte. Der Weg möglicherweise
eindringenden Wassers ist in der Zeichnung durch die Punkte
20 veranschaulicht.
Für den Fall, daß die Profilierung der Dacheindeckungsplat
ten nur gering ist, sodaß sich zwischen der Unterseite der
Dacheindeckungsplatten und den Dachlatten 10 keine Öffnungen
mit einem für den Luftdurchtritt ausreichenden Querschnitt
ergeben, sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die
oberen Dachlatten 10 als gelochte Blechprofile ausgebildet.
Wie ersichtlich, handelt es sich um ein Winkelprofil mit
dreieckigem Querschnitt, von dessen Schenkeln der dem First
zugewandte Schenkel 21 zur Oberseite der Konterlattung 4 im
wesentlichen senkrecht steht, während der andere Schenkel 22
im wesentlichen der Diagonalen einer normalen Dachlatte, wie
z.B. der Dachlatte 9, entspricht. Die beiden Schenkel 21, 22
weisen an ihren Enden nach außen ragende Randleisten 23 auf,
mit denen diese von Profilen gebildeten Dachlatten 10 in
herkömmlicher Weise auf die Konterlattung aufgenagelt werden
können. Die Lochung der Profile ist so ausgebildet, daß sie
allein einen ausreichenden Strömungsquerschnitt für die Luft
ergibt.
Die Entlüftung des Daches kann weiterhin noch dadurch ver
bessert werden, daß als Firstbahn eine zwar wasserundurch
lässige, jedoch luftdurchlässige Kunststoffolie verwendet
wird. In diesem Fall muß nicht die gesamte Luftmenge den
durch die Pfeillinie veranschaulichten Weg nehmen, sondern
es kann ein Teil davon in Abhängigkeit von den herrschenden
Druckverhältnissen unmittelbar durch die Firstbahn 8 hin
durch nach außen in den von den Dacheindeckungsplatten 11
und den Firstziegeln 12 überdeckten Raum eintreten, wie es
in der Zeichnung durch die Dreiecke 24 veranschaulicht ist.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das darge
stellte Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern Abwei
chungen davon möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. So ist die Anordnung und Befestigung der First
bahn vom Dachaufbau und insbesondere von der Anordnung der
Unterspannbahn abhängig. Auch besteht die Möglichkeit, bei
einer nach der Erfindung ausgebildeten Lüftungsanordnung
Firstkappen zu verwenden, die dann auch zur Abstützung der
Firstziegel mit verwendet werden können. Solche Firstkappen
müssen zwar wiederum Lüftungsöffnungen aufweisen, jedoch
kann es sich dabei um einfache Durchbrechungen handeln, weil
nicht dafür Sorge getragen werden muß, daß sie eine einwand
freie Abdichtung gegen Schnee und Regen gewährleisten, da
eine solche Abdichtung ohnehin durch den Aufbau der erfin
dungsgemäßen Lüftungsanordnung gewährleistet ist. Solche
Firstkappen können jedoch dazu dienen, das Eintreiben einer
übermäßigen Schneemenge sowie auch das Eindringen von
Schmutz, Laub sowie auch kleinen Tieren in den Dachraum zu
verhindern.
Claims (7)
1. Lüftungsanordnung für wärmegedämmte Steildächer mit
einer aus Dacheindeckungsplatten bestehenden Ab
deckung, die am First oder Grat durch die die Ränder
der jeweils obersten Dacheindeckungsplatten übergrei
fenden Firstziegel abgeschlossen wird, und mit einer
zwischen Wärmedämmung und Abdeckung verlegten Unter
spannbahn, die im First- oder Gratbereich eine Unter
brechung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß im
Abstand über der Unterspannbahn (5) eine deren Unter
brechung (7) überdeckende und deren der Unterbrechung
benachbarten Ränder übergreifende, wasserundurchlässi
ge Firstbahn (8) angeordnet ist und daß die Firstzie
gel (12) mit ihre Rändern (13) im Abstand von den
Dacheindeckungsplatten (11) gehalten sind.
2. Lüftungsanordnung nach Anspruch 1 für Dächer, bei
denen die Unterspannbahn unterhalb einer Konterlattung
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die First
bahn (8) auf der Konterlattung (4) befestigt ist.
3. Lüftungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dachlatte (10) für die oberste
Reihe der Dacheindeckungsplatten (11) von einem durch
lochten Blech- oder Kunststoffprofil gebildet wird.
4. Lüftungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das die Dachlatte (10) bildende Profil
einen dreieckförmigen Querschnitt mit nach außen
ragenden Randleisten (23) aufweist.
5. Lüftungsanordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Firstbahn (8)
aus einer luftdurchlässigen Kunststoffolie besteht.
6. Lüftungsanordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Firstziegel
(12) auf einer im Abstand über der First- oder Grat
linie angeordneten Firstlatte (15) mittels Klammern
(14) befestigt sind.
7. Lüftungsanordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Firstziegeln und den Dacheindeckungsplatten mit Lüf
tungsöffnungen versehene Firstkappen angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863603298 DE3603298A1 (de) | 1986-02-04 | 1986-02-04 | Lueftungsanordnung fuer steildaecher |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19863603298 DE3603298A1 (de) | 1986-02-04 | 1986-02-04 | Lueftungsanordnung fuer steildaecher |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3603298A1 true DE3603298A1 (de) | 1987-08-06 |
Family
ID=6293290
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863603298 Ceased DE3603298A1 (de) | 1986-02-04 | 1986-02-04 | Lueftungsanordnung fuer steildaecher |
Country Status (1)
Country | Link |
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