DE820845C

DE820845C - Verfahren zur Gewinnung von Eiweisskoerpern

Info

Publication number: DE820845C
Application number: DEP33738A
Authority: DE
Inventors: Josef Mang
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-02-10
Filing date: 1949-02-10
Publication date: 1951-11-12

Description

Verfahren zur Gewinnung von Eiweißkörpern Es ist bekannt, Eiweißkörper aus Milch durch Fällung unter Anwendung von Säure, Hitze oder Farbstoffen zu gewinnen. .
Andererseits ist es bekannt, daß das bei der Herstellung von Butterschmalz anfallende sogenannte Butterabwasser l-iweißstoffe enthält. Versuche, dieses Butterabwasser zu verwenden, sind bisher erfolglos geblieben und eine Verwertung desselben hat keinen Eingang in die Praxis gefunden. Solches Butterabwasser enthält ungefähr 2,9% Trockenmasse, davon ungefähr 1,5% Eiweißsubstanzen. Der Grund dafür, daß das Butterabwasser noch keine Verwertung für den genannten Zweck gefunden hat, dürfte u. a. darin liegen, daß man bisher noch nicht richtig erkannt hat, wie hochwertig diese Eiweißkörper sind, und wird in der Tatsache begründet sein, daß die im Butterabwasser enthaltenen l@.iweißkö rper besonders innig mit Fettkörpern verbunden sind, welche die Haltbarkeit der Eiweißkörper beeinträchtigen, bei längerer Lagerung einen unangenehmen Geruch erzeugen und unter Umständen sogar die Eiweißkörper zersetzen. Auch in der Fachliteratur war keinerlei Anregung in dieser Richtung vorhanden, im Gegenteil wurde von einer Verwertung dieses Butterabwassers für die verschiedensten Zwecke abgeraten.
Unter Leberwindung der in Fachkreisen herrschenden Abneigung werden durch das Verfahren nach der Erfindung die bisher vorhandenen Nachteile beseitigt, indem unter Feinstverteilung und Trocknung von Butterabwasser die darin enthaltenen Eiweißkörper von den anhaftenden Fettkörpern leichter lösbar gemacht, in Pulverform übergeführt und von den Fettkörpern getrennt werden.
Die Feinstverteilung des Butterabwassers und die darauf erfolgende Trocknung, die in einer die empfindlichen Eiweißkörper schonenden Weise, d. h. bei mäßiger Temperatur zu geschehen hat, kann durch beliebige bekannte Mittel bewirkt werden, wie mittels Sprühdüsen und Trockenwalzen oder mittels eines Sprüh- und Trockenturmes. Wesentlich ist eine möglichst feine Verteilung und Auflösung des Butterabwassers in kleine und kleinste Tröpfchen. Vorteilhaft wird vor diesem Vorgang das Butterabwasser schonend durch Wärme entsprechend eingeengt, z. B. auf den zwei- bis vierfachen Gehalt an Trockenmasse.
Das bei der Trocknung anfallende, Eiweißkörper und Fettkörper enthaltende Pulver wird sodann mit fettlösenden Mitteln, wie Äthylalkohol, Äthylenchlorid, Chloroform, Trichloräthylen o. dgl., behandelt, und dadurch werden die Fettkörper von den Eiweißkörpern getrennt.
Die anfallende Flüssigkeit wird sodann schonend getrocknet und das entstehende Pulver, das praktisch aus reinen Eiweißkörpern besteht, weist eine gute Lagerfähigkeit ohne Veränderung des Geschmacks und Geruchs auf.
Die in dem Butterabwasser.gegebenenfalls noch enthaltenen o,i o/o kochsalzfreie Asche kann im Laufe des Verfahrens auf beliebige und bekannte Weise entfernt, z. B. ausgewaschen werden.
Das Eiweißpulver ist für die verschiedensten Verwendungszwecke geeignet, als Zumischung zu Speisen und Arzneimitteln, zur Herstellung von pharmazeutischen Präparaten, Hautpflegemitteln u. dgl.
Auch die bei der Gewinnung der Eiweißkörper anfallenden Fettkörper können für die verschiedensten Zwecke verwendet werden; die Extraktionsmittel werden in bekannter Weise wiedergewonnen.
Selbstverständlich ist es auch möglich, Eiweißkörper nach ihrer Trennung von den Fettkörpern vor der Trocknung in noch feuchtem Zustand oder aufgeschwemmt in einer Flüssigkeit weiter zu verarbeiten.

Claims

PATE ITA\SFRi@Cfil:: i. Verfahren zur Gewinnung von EiweißkÖrpern, dadurch gekennzeichnet, daß Butterabwasser in feinster Verteilung getrocknet und durch Extraktion mit fettlösenden organischen Lösungsmitteln von den anhaftenden Fettkörpern befreit wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Butterabwasser vor der Feinstverteilung eingeengt wird, z. B. ungefähr auf den zwei- bis vierfachen Gehalt an Trockenmasse.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Eiweißkörper nach der Extraktion mit mäßigen Temperaturen, z. B. ungefähr 30 bis Io" C, getrocknet werden.