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Verfahren zum Trocknen und Bleichen von Nahrungsmitteln, insbesondere
von Obst, Gemüse, Eiern und Milch Die Erfindung betrifft ein Verfahren züm Trocknen
und Bleichen von Nahrungsmitteln, insbesondere von Obst, Gemüse, Eiern und Milch
in einem elektrischen Hochfrequenzfeld.
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Es sind bereits zahlreiche Verfahren und Anordnungen bekannt zur Trocknung
von Nahrungsmitteln aller Art unter Verwendung von Trockenöfen o. dgl., bei denen
durch äußere Wärmezufuhr dem eingebrachten Gut der Wassergehalt entzogen wird. Infolge
dür während des Trocknungsvorganges eintretenden Verkrustung der Oberfläche des
Trockengutes kann die im Innern des eingebrachten Gutes noch vorhandene Flüssigkeit
mit Fortschreiten des Trocknungsvorganges immer schlechter verdampfen, so daß der
Trocknungsprozeß relativ lange dauert. Bekanntlich treten bei den so behandelten
Nahrungsmitteln geschmackliche Veränderungen ein, welche ,den !bekannten Dörrobst-oder
Dörrgemüsegeschmack zur Folge haben. Außerdem erleiden die auf diese Weise behandelten
Nahrungsmittel eitre Verfärbung, wodurch sie unansehnlich werden und deshalb nicht
gern gekauft werden. Man hat daher die getrockneten Nahrungsmittel nach ,der Trocknung
einem chemischen Bleichprozeß unterworfen, um das Aussehen der getrockneten Nahrungsmittel
zu verbessern. Jedoch treten hierbei weitere geschmackliche Veränderungen auf, die
den Genuß der auf diese Weise chemisch gebleichten Nahrungsmittel weitgehend beeinträchtigen.
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Es ist nun bereits ein. anderes Trocknungsverfahren für Zuckerrüben
@bekannt, bei dem keine Wärmezufuhr von außen erfolgt, sondern bei dem durch Amvendung
eines elektrischen Kurzwellen-oder
Ultrakurzwellenfeldes eine Erwärmung
des zu trocknenden Gutes von innen her erfolgt. Infolge der hierbei verwendeten
Wellenlänge des elektrischen Kurzwellenfeldes werden, die Rüben in unzerkleinertem
Zustand in die Vorrichtung eingebracht und der Wirkung des hochfrequenten Feldes
ausgesetzt. Würde man diese Rüben vorher zerkleinern und z. B. zu Rübenschnitzeln
verarbeiten, so würde die erstrebte Wirkung nur in geringem Maße, wenn überhaupt,
eintreten. Denn die zu verwendende Wellenlänge steht, wie Untersuchungen gezeigt
haben, in Beziehungen zu der Größe des zu trocknenden Gutes. Infolgedessen eignet
sich das bekannte Verfahren z. B. auch nicht ohne weiteres zur Trocknung von zerkleinertem
Obst, Milch, Eiern o-dgl. Außerdem müßte nach wie vor auch bei dem bekannten Verfahren
eine Bleichung des Trockengutes vorgenommen werden in der oben geschilderten Art,
wodurch sich wiederum unangenehme geschmackliche Veränderungen ergeben. .
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Demgegenüber wird zur Vermeidung der oben dargelegten Nachteile erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß das zu trocknende Gut im luftverdünnten Raum der Einwirkung eines
starken, in seiner Wellenlänge einstellbaren Ultrakurzwellen, feldes und der infolge
der hierbei sich ergebenden Glimmentladung eintretenden Ozonbildung unterworfen
wird. Auf diese Weise werden gegenüber der :bekannten Anordnung zwei wichtige Vorteile
erzielt. Der eine Vorteil besteht darin, daß die günstigste Wellenlänge entsprechend
der Stückgröße jederzeit wählbar ist, wodurch der Wirkungsgrad der erfindungsgemäßen
Anordnung wesentlich verbessert wird. Der andere sehr wesentliche Vorteil besteht
erfindungsgemäß darin, daß gleichzeitig eine Bleichung des Trockengutes durch
die auftretende Glimmentladung erfolgt, die eine starke Ozonbildung zur Folge hat.
Durch diese Ozonisierung des Trockengutes werden keinerlei geschmackliche Veränderungen
hervorrufen, so daß das fertige Produkt auch in. ,geschmacklicher Hinsicht vollkommen
dem Frischerzeugnis entspricht. Wenn man bedenkt, das man durch das erfindungsgemäße
Verfahren ein Produkt erhält, das in jeder Beziehung dem Frischerzeugnis entspricht
und das infolge des Wasserentzuges, das Frischerzeugnis enthält bekanntlich bis
go% Wasser, eine gewaltige Gewichtsersparnis zur Folge hat, so erkennt man, daß
bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sich auch ein ungeheurer Vorteil
beim Versand der erfindungsgemäß behandelten Nahrungsmittel ergibt.
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Man ist nun gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung nicht gezwungen,
beide Vorgänge gleichzeitig ablaufen zu lassen, sondern man kann auch zuerst die
Trocknung mit Hilfe des Ultrakurzwellenfeldes bewirken und danach in einem zweiten
Arbeitsgang die: Ozonisierung des Trockengutes vornehmen.
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Würde man das zu trocknende und zu bleichende Gut der Wirkung eines
starken Dauerfeldes aussetzen, so würde man sehr hohe elektrische Leistungen benötigen,
wodurch einmal der Betrieb der Anlage wesentlich verteuert werden würde und andererseits
die Anlage insbesondere der Hochfrequenzerzeuger große Dimensionen annehmen würde.
Es wird daher gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal vorgeschlagen, die benötigte
Hochfrequenzenergie nicht dauernd anzulegen, sondern den Ultrahochfrequenzerzeuger
durch Steuerimpulse in an sich beliebigen, jedoch wählbaren Zeitabständen kurzzeitig
hochzutasten, d. h. für die Dauer eines jeden Steuerimpulses kurzzeitig stark zu
überlasten. Bei dieser Betriebsart des Hochfrequenzerzeugers 'besteht keine Gefahr
für eine vorzeitige Zerstörung des Hochfrequenzerzeugers, da das über die einzelnen
Belastungsstöße zu denkende Integral niemals unzulässig hoch sein kann. Die Dauer
eines jeden Tastimpulses beträgt etwa io---6 bis io-7 Sekunden. Hierdurch ergibt
sich aber noch ein weiterer Vorteil, wie nachstehende Überlegung zeigt. Bekanntlich
müssen bei sehr hohen Betriebsspannungen die Isolationsabstände der spannungführen.den
Teile sehr groß sein, um einen Überschlag der hohen Spannung zu vermeiden. Dies
würde aber wiederum eine relativ große Bauart der Anlage bedingen. Wird die hohe
Spannung jedoch nur während der obenerwähnten äußerst kurzen Impulsdauer angelegt,
so kann sich während dieser kurzen Zeit eine Entladung nicht mehr aufbauen. Daher
sind bei der vorgesehenen kurzen Impulsdauer wesentlich kleinere Abstände der spannungführenden
Teile und damit kleinere Abmessungen des gesamten Gerätes möglich. Es kann daher
bei absoluter Spannungssicherheit die Anodenspannung für den Hochfrequenzerzeuger
diesem in Form der obenerwähnten kurzzeitigen Impulse von sehr hoher Spannung zugeführt
werden.
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Diese Tastimpulse können z. B. gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
aus einer Steuerwechselspannung an sich beliebiger Frequenz, z. B. aus der Spannung
des Licht- bzw. Kraftnetzes durch einen Impulsgetber abgeleitet werden, in welchem
die Steuerwechselspannung durch Übersteuerung einer Elektronenröhre mit nachfolgender
Differentiation und Verstärkung in Spannungsstöße von rechteckiger Form und hoher
Spannung umgeformt werden.
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Die Erzeugung der kurzzeitigen Tastimpulse kann aber auch durch Aufladung
eines Kondensators mittels eines gleichgerichteten Wechselstromes und darauffolgender
Entladung über eine Funkenstrecke geschehen. In beiden vorgenannten Fällen ist die
Folgefrequenz der kurzzeitigen Tastimpulse gleich der Frequenz der primären Steuerwechselspannung.
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Je nach Bedarf kann die Stärke der Tastimpulse durch Regelung der
primären Steuerwechselspan, nung und/oder der Verstärkung beliebig gewählt werden.
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Falls erforderlich, kann bei getrenntem Arbeitsgang während des eigentlichen
Trocknungsvorganges ein indifferentes (inertes) Schutzgas, z. B. Stickstoff o..dgl.,
in .den Trockenraum eingebracht werden.
In der Zeichnung ist eine
der möglichen Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes zur Erläuterung seiner
Wirkungsweise schematisch gezeigt.
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Der durch den .dichtschließenden DeCke12 geschlossene Tockenraum i
dient zur Aufnahme des zu trocknenden Gutes. Zweckmäßig besteht der Behälter i aus
Isolierstoff, z. B. aus keramischem Material. Auf den gegenüberliegenden Seiten
des Behälters i sind Kondensatorplatten 3 angeordnet, die unmittelbar mit d-em Ultrakurzwellengenerator4
verbunden sind. Dieser Generator 4 wird durch die von dem Impulsheber 5 erzeugten
ultrakurzen Tastimpulse kurzzeitig hochgetastet, so daß zwischen <len Kondensatorplatten
3 ein sehr starkes Feld entsteht. Die Steuerwechselspannung wird de Impulsgeber
z. B. von dem Licht- oder Kraftnetz 6 zugeführt.