DE565935C - Verfahren zum Bleichen und Sterilisieren von Getreide und Koernerfruechten - Google Patents

Verfahren zum Bleichen und Sterilisieren von Getreide und Koernerfruechten

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DE565935C
DE565935C DEC40787D DEC0040787D DE565935C DE 565935 C DE565935 C DE 565935C DE C40787 D DEC40787 D DE C40787D DE C0040787 D DEC0040787 D DE C0040787D DE 565935 C DE565935 C DE 565935C
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23BPRESERVING, e.g. BY CANNING, MEAT, FISH, EGGS, FRUIT, VEGETABLES, EDIBLE SEEDS; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES; THE PRESERVED, RIPENED, OR CANNED PRODUCTS
    • A23B9/00Preservation of edible seeds, e.g. cereals
    • A23B9/16Preserving with chemicals
    • A23B9/24Preserving with chemicals in the form of liquids or solids
    • A23B9/30Inorganic compounds
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23BPRESERVING, e.g. BY CANNING, MEAT, FISH, EGGS, FRUIT, VEGETABLES, EDIBLE SEEDS; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES; THE PRESERVED, RIPENED, OR CANNED PRODUCTS
    • A23B9/00Preservation of edible seeds, e.g. cereals
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Description

  • Verfahren zum Bleichen und Sterilisieren von Getreide und Körnerfrüchten Es ist bekannt, daß Getreide und andere Körnerfrüchte und aus diesen hergestellte Produkte durch Behandlung mit gasförmiger oder gelöster schwefliger Säure oder mit Lösungen schwefligsaurer Salze unter gleichzeitig erfolgender Sterilisation gebleicht werden.
  • Die genannten Behandlungsmittel dringen bis zu einer gewissen Tiefe in die Schale ein und bewirken eine befriedigende Sterilisation und Bleichung, wenn verhältnismäßig große Mengen an Chemikalien verwendet werden und diese während langer Zeit, z. B. mehrere Stunden, einwirken. Man ist daher, abgesehen von den durch den hohen Materialverbrauch bedingten Kosten, gezwungen, eine verhältnismäßig große Apparatur oder z. B. eine große Anzahl von Behältern zur Verfügung zu halten. Bei kontinuierlich arbeitenden Betrieben, z. B. größeren Getreidemühlen, würde man zur Durchführung des Verfahrens z. B. eine beträchtliche Anzahl größerer Getreidekammern benötigen, deren Einbau in einen vorhandenen Betrieb neben den hohen Kosten oft aus räumlichen Gründen sehr schwierig oder überhaupt nicht durchführbar ist. Hierzu kommt bei manchen Getreidesorten, z. B. bei Weizen, noch, daß die zugefügten Chemikalien auf dem Umwege über den Keimling in das Korninnere, eindringen und dort ungünstige Wirkungen ausüben, die z. B. bei Weizen in einer Verschlechterung der Backfähigkeit zum Ausdruck kommen. Der Keimling läßt zwar, solange er völlig unversehrt ist, keine Fremdstoffe in das Endosperm eindringen. Sobald er jedoch, infolge der aus den angeführten Gründen notwendig werdenden längeren Einwirkung der Chemikalien, gelähmt oder sogar abgetötet wird, vermag er dem Eindringen der Chemikalienlösungen gar keinen Widerstand mehr entgegenzusetzen, er saugt diese dann, infolge seiner dochtartigen Beschaffenheit, direkt ein. Unbeachtet der Verschlechterung der Backfähigkeit durch in den Mehlkern eindringende Chemikalien ist die Lähmung oder Abtötung des Keimlings auch von nachteiligem Einfluß auf die Mehlqualität, da Teile des getöteten Keimlings im Mehl sehr schneller Zersetzung unterliegen und die Lagerfähigkeit desselben noch mehr gefährden, als dies schon die unvermeidbar in das Mehl gelangenden gesunden Keimlingsteile an sich tun.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich bei gleichzeitiger Einwirkung elektrischer Ströme beliebiger Stromart und Spannung auf das vorher oder während der elektrischen Behandlung genetzte und mit gasförmiger schwefligen Säure behandelte oder direkt mit wäßrigen Lösungen der schwefligen Säure oder ihrer Salze oder auch solchen der hydroschwefligen Säure genetzte Getreide mit wesentlich geringeren Mengen der betreffenden Chemikalien in wenigen Minuten eine so starke Wirkung ergibt, wie sie mittels der bekannten Behandlungen niemals erreicht werden konnten. Außer den Vorteilen der Zeitersparnis, der Verringerung der Chemikalienmengen sowie des Fortfalls größerer Apparaturen kommen vor allem die oben angeführten Nachteile einer Beeinträchtigung der Backfähigkeit in Fortfall. Man hat zwar bereits eine kombinierte Behandlung von Mehl und Mahlprodukten mit elektrischer Energie und Bleichmitteln, wie Ozon, in Vorschlag gebracht, die aber, wie aus den weiter unten angegebenen Ausführungsbeispielen sich ergibt, nicht entfernt die Wirkung haben wie eine Behandlung entsprechend der Erfindung. Selbst nach stundenlanger Behandlung führt die Einwirkung des Ozons in Kombination mit einer Einwirkung elektrischer Energie zu keinem nennenswerten Ergebnis.
  • Für die praktische Ausführung der Behandlung mit elektrischen Strömen kommt beispielsweise eine Apparatur in Frage, in der das Getreide in dünner Schicht zwischen zwei entgegengesetzt gepolten, senkrechten, voneinander isolierten Metallwänden von geringem gegenseitigem Abstand allmählich heruntergleitet. Die Dauer der Einwirkung wird hierbei durch die Geschwindigkeit reguliert, mit der man das Getreide den Apparat durchlaufen läßt. Selbstverständlich können auch andere zweckentsprechende Anordnungen gewählt werden. Beispielsweise kann das Getreide in dünner Schicht auf einem metallenen oder metallisierten Transportband bewegt werden, das mit dem einen Pol der Stromquelle verbunden ist, während die Ableitung des Stromes durch pinselförmige oder federnde Elektroden besorgt wird, die der Getreideschicht aufliegen. Bei einer derartigen Anordnung kann auch durch Unterbringung des Transportbandes in einem Gehäuse entsprechender Länge eine Bestrahlung mit für diesen Zweck geeigneten elektrischen oder anderen chemisch wirksamen Strahlen vorgenommen werden. In gleicher Weise kann hierbei die Behandlung des Getreides in einerNebelatmosphäre aus Lösungen, die die chemisch wirksamen Stoffe enthalten, bei gleichzeitiger Einwirkung von elektrischer oder Strahlungsenergie vorgenommen werden.
  • Die Wirkungsweise dieser gleichzeitigen Anwendung elektrischer Ströme und der obenerwähnten Chemikalien beruht, da völlig gleichartiges Erwärmen auf nicht elektrischem Wege nur geringe Wirkung zeitigt, keineswegs auf der durch den elektrischen Strom bedingten reinen Wärmewirkung. Man muß vielmehr annehmen, daß die zur Anwendung kommenden Stoffe unter dem Einfluß des elektrischen Stromes in einen Zustand erhöhter Aktivität versetzt werden oder, soweit dieses ihrer chemischen Natur nach möglich erscheint, wirksame Stoffe abspalten, die gleichsam in statu nascendi sterilisierend und bleichend wirken. Diese Erklärung wird noch dadurch gestützt, daß auch durch eine Bestrahlung mit chemisch wirkenden Lichtstrahlen und elektrischen Strahlen oder durch Einwirkung elektrischer Wellen verschiedenster Art auf das mit der betreffenden Chemikalienlösung behandelte Produkt oft eine ähnlich starke Wirkung erzielt wird wie durch die vorstehend beschriebene Einwirkung elektrischer Ströme. Eine gleichzeitige Anwendung geeigneter Bestrahlung und elektrischer Ströme ergibt sogar unter Umständen besonders starke Effekte. Auch die Verwendung katalytisch wirksamer, insbesondere kolloider Zusätze zur Erhöhung der Wirkung der benutzten Chemikalien, sowohl allein als auch in Kombination mit dem elektrischen Strom bzw. geeigneten Strahlen oder in Kombination mit diesen beiden, vermag die Wirkung der Chemikalien so zu steigern, daß praktisch brauchbare Bleich- und Sterilisationseffekte mit geringen Mengen an Chemikalien in kürzester Zeit erhalten werden. Als wirksame kolloidale Zusätze kommen z. B. kolloidale Kieselsäure oder kolloidales Tonerdehydrat in Betracht, die, in Mengen von einigen Gramm auf ioo kg des Getreides berechnet, zweckmäßig in Form einer kolloidalen Lösung dem Getreide zugegeben und mit demselben innig vermischt werden. In der angegebenen Weise gelingt es, im kontinuierlichen Betrieb eine vollständige Sterilisation und Bleichung von Getreide und Körnerfrüchten durchzuführen. Beispiele x. 2 kg Manitobaweizen wurde mit i5°/oiger Natriumbisulfitlösung genetzt (entsprechend einer Behandlungsmenge von 50 g Natriumbisulfit auf ioo kg Weizen). Die elektrische Behandlung wurde zwischen 2 Elektroden mit einem Wechselstrom von 5ooo Volt vorgenommen. Der maximale Effekt der Bleichung und Sterilisation war nach 15 Minuten erreicht.
  • 2. 2 kg Manitobaweizen wurde mit i5°/oiger Lösung von hydroschwefligsaurem Natrium genetzt (entsprechend einer Behandlungsmenge von 5o g hydroschwefligsaurem Natrium auf ioo kg Weizen). Die elektrische Behandlung wurde zwischen 2 Elektroden mit einemWechselstrom von 5000 Volt vorgenommen. Der maximale Bleichungseffekt war bereits nach io Minuten erreicht.
  • 3. 2 kg Weizen, wie vorstehend, jetzt der Einwirkung des elektrischen Wechselstroms von 5000 Volt zwischen 2 Elektroden unterworfen und gleichzeitig mit einem ozonisierten Luftstrom behandelt, der in einem Apparat mit einer stündlichen Ozonleistung von etwa i g erzeugt wird, zeigten nach 15 Minuten keinerlei nennenswerten Bleicheffekt. Selbst nach einstündiger Behandlung konnte keine weitere Veränderung konstatiert werden.
  • q.. 2 kg Manitobaweizen wurde mit einer Menge Wasser genetzt, die der bei den Versuchen i und 2 zur Verwendung gekommenen Menge Bisulfitlösung entsprach. Der Weizen wurde der Einwirkung des elektrischen Wechselstroms von 5ooo Volt zwischen 2 Elektroden unterworfen und gleichzeitig mit einem ozonisierten Luftstrom behandelt, der in einem Apparat mit einer stündlichen Ozonleistung von etwa i g erzeugt wird, zeigte nach 15 Minuten keinerlei nennenswerten Bleicheffekt. Selbst nach einstündiger Behandlung konnte keine weitere Veränderung konstatiert werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Bleichen und Sterilisieren von Getreide und Körnerfrüchten sowie von aus ihnen hergestellten Produkten durch gleichzeitige Behandlung mit Chemikalien und elektrischen Einflüssen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Chemikalien schweflige Säure und ihre Salze oder Verbindungen der hydroschwefligen Säure gegebenenfalls unter Anwendung von Katalysatoren verwendet. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatoren in kolloider Form zur Anwendung kommen.
DEC40787D 1927-12-11 1927-12-11 Verfahren zum Bleichen und Sterilisieren von Getreide und Koernerfruechten Expired DE565935C (de)

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