DE82079C - - Google Patents
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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Description
Die gebräuchlichen Schienenstofsverbindungen in den Gleisen sowohl der Strafsenbahnen wie
der. gewöhnlichen Eisenbahnen leiden durch Lockerung der Schraubenverbindungen, mittelst
welcher die zur Vereinigung der Schienenenden an den Stöfsen dienenden Laschen zusammengehalten
werden. Denn wenn auch diese Schrauben anfangs eine sehr haltbare Verbindung
abgeben, so werden doch die Berührungsflächen zwischen den Laschen und den Schienen infolge der Längenänderungen der
letzteren durch Temperaturwechsel bald etwas abgerieben, so dafs kleine Bewegungen beim
Passiren der Fuhrwerksräder nicht verhindert werden können, und sodann werden die Abreibungen
gröfser. Es wachsen ferner die Stöfse bei jedem Radübergange, so dafs schon
nach kurzer Zeit beim Befahren von Gleisbahnen der bekannte Stofsrhytmus sich einstellt.
In einem Aufsatze von Bernstein: »Der excentrische schwebende Stofs beim Eisenbahn-Oberbau«
im. Jahrgange 1876, Seite 246 bis 248, des Heusinger'scheh Organs für die
Fortschritte des Eisenbahnwesens werden die Mängel des üblichen Gleisoberbaues in ähnlicher
Weise besprochen. Bevor nun der Verfasser zur Beschreibung eines Abhülfsmittels,
nämlich der von ihm für zweigleisige Bahnen empfohlenen unsymmetrischen Placirung der
Schwellen zum schwebenden Stofse, kommt, bezeichnet er als »denkbar« eine in der Fig. 2
der Tafel J dargestellte Verbindung der Schienenenden »mit Hülfe von ein. Paar gebogenen
zusammengenieteten Blechen, mittelst welcher die Durchbiegung der ersten Schiene auf das
unmittelbarste der zweiten mitgetheilt wird, ohne die Dilatation zu beeinträchtigen«.
Wie sich der im genannten Werke veröffentlichten Zeichnung entnehmen läfst, sollen
die zur Herstellung der Verbindung bestimmten Bleche in ihren Obertheilen zu Hülsen, welche
den Schienenfufs umfassen, zurechtgebogen, mittelst eines schlanken Keiles an den Schienenfufs
angeprefst und die abwärts gebogenen, flach gebliebenen Theile sollen unten durch
Vernietung verbunden werden.
Sehen wir von den schwachen Abmessungen der gezeichneten Verbindung, sowie von dem
Umstände ab, dafs die Keile zur Anspannung der-Hülsen behufs Herstellung starker Reibung
auf den Schienenfüfsen über die Schienenlücke durchgehen und damit die Dilatation beeinträchtigen,
so besteht der augenfälligste Mangel darin, dafs eine Hülse nur bei einer gewissen
Vertheilung der abwärts wirkenden, von den belasteten auf die unbelastete Schiene zu übertragenden
Kraft ausreichenden Widerstand würde leisten können, während thatsächlich
die Wirkung sich auf den Rand in Richtung der Ebene des Schienenendes äufsert. Die
Hülse, lediglich an ihrem Rande beansprucht, mufs nachgeben, auch wenn sie, statt wie .gezeichnet
etwa i. cm, das Doppelte oder noch mehr stark wäre.
Wenn aber die Hülse, was zweifellos, schon durch ihre Biegung eine Bewegung zuläfst, so
wird diese noch durch ihre Einpressung und die dadurch hervorgerufene Abnutzung der
Keile vergröfsert, welche zwar durch die
Dilatation keine Abreibung erleiden, hinsichtlich der unmittelbaren Druckwirkungen aber nicht
besser daran sind als die Laschen. Greifen die Laschen unten und oben gegen feste
Flächen der Schienen, so erhalten die Keile ihre oberen Stützpunkte in den Rändern der
Hülsen an der nicht belasteten Schiene.
Die Stofsverbindung, welche Bernstein für geeignet hält, »für schwache Laschen älterer
Construction eine vortheilhafte Verwendung zu bieten« (Seite 247), ist infolge der Nachgiebigkeit
der Hülsen und der unvermeidlichen Einpressung der Hülsenränder in die Keile trotz
der möglichen Vermeidung der Abnutzung durch die Dilatation selbst nur eine schwache
Verbindung; sie kann von Anfang an zur Uebertragung der Verticalkräfte von der einen
Schiene auf die andere ohne Entstehung von Niveaudifferenz und damit des Schiagens der
Rucke nicht dienen, ihre Abnutzung aber würde noch schneller als bei Laschen die Schlagwirkungen
steigern.
Nun könnte man ja die senkrecht anzubringenden schurzartigen Platten mittelst Winkel
und Schraubbolzen an den Schienenfufsenden befestigen und auf diesem Weae die
Nachgiebigkeit der Verbindung abmindern.
Erfinder, der im Hinblick auf die günstigen Erfahrungen bezüglich der Elasticität des Flufseisens
und Flufsstahls die Gelenkbildung an Brücken mittelst Federn empfohlen (Zeitschrift
des Hannoverschen Architekten- und Ingenieur-Vereins 1889), hat auch eine entsprechende
Schienenstofsverbindung probeweise in den Geleisen der Königin Marienhütte in Cainsdorf
bei Zwickau zur Anwendung gebracht. Dieselbe unterscheidet sich von der Bernsteinschen
dadurch, dafs die Befestigung unter dem Fufse mittelst Bolzen, die durch einen Winkelansatz
der Verticalplatte gehen, erfolgt ist. Die daran gemachten Beobachtungen lassen — es
sollen im Laufe von 3 bis 4 Jahren etwa die Hälfte lose geworden sein — aber erkennen,
dafs Bolzen nicht, ausreichen, und führten zu der Ueberzeugung, dafs nur die unmittelbare
Verbindung der Schienen mit den Platten die Möglichkeit bieten kann, ohne merkliche
Niveaudifferenzen der Schienenenden die Radpressungen zu übertragen.
Die hier vorliegende Schienenstofsverbindung bezweckt die Anwendung der Vernietung oder
Verschweifsung von Theilen des Schienenkörpers zur Verhinderung der Verschiebung
der Enden der Schienen vor einander unter gleichzeitiger Erhaltung der Unschädlichkeit des
Dilatationsvorganges. Die zu verbindenden Schienentheile sind die Endstrecken des plattenförmigen
Schienenfufses und Schienensteges; dieselben werden durch Beseitigung des Kopfes
sowie nach Bedarf Herausnahme des unteren, durch geneigte Flächen begrenzten Zwischengliedes
zwischen Steg und Fufs als Platten freigelegt, hierauf nahezu rechtwinklig, und zwar
der Steg seitlich, der Fufs abwärts gebogen und endlich die Enden der einander im Stofse !
benachbarten Platten durch Nietung, gegebenenfalls auch Schweifsung u. s. w., mit einander
verbunden.
Fig. 1 stellt die Seitenansicht eines Schienenstofses dar, bei welchem lediglich die Verhinderung
der Verticalverschiebung angestrebt worden ist. Es ist ein schwebender Stofs einer
verlaschten breitbasigen Schiene zu Grunde gelegt, wie dieses aus Fig. 2, Seitenansicht und
Schnitt darstellend, noch näher entnommen werden kann. Zur Verbindung ist Vernietung :
und dabei behufs Erhöhung des Verschiebungswiderstandes eine Verzahnung innerhalb der
von den Nieten zusammenzupressenden Flächen der schurzartig herabhängenden und zu vereinigenden
Fufsplatten angenommen. In Fig. 3 ist eine möglichst einfache Art der Herstellung '
der Platten durch Ausschneiden mittelst eines ; waagrecht gerichteten Sägenschnitts zum Abtrennen
des Fufses vom Stege und mittelst eines senkrecht gerichteten Sägenschnittes zur
Bildung der glatten Stirn unter Beseitigung des Schienenkopfes und Steges bis auf die Fufsplatle
hinab dargestellt. Die Anbringung von Winkellaschen, welche sowohl gegen Abwärtswie
Seitwärtsbiegung in gewöhnlicher Weise anzubringen sind, wird, wie die Abbildungen
darthun, durch die neue Verbindung weder verhindert, noch auch nur erschwert.
Länge und Stärke der Verbindungstheile sind mit Rücksicht einerseits auf die Lasten
— in Deutschland 3Y2 tons höchstens auf das
Rad — andererseits auf die in den Platten entstehenden Biegungsspannungen und drittens
auf die wegen der Längenänderungen und der Biegung der Schienen nöthige Elasticität zu
bemessen, wobei übrigens die volle Fufsstärke die obere Grenze bildet.
Zu bemerken bleibt, dafs je nach Umständen eine gröfsere oder geringe Länge der Platten
zu wählen ist, wobei die mehr oder weniger vor den Sonnenstrahlen geschützte Lage der
Schienen, sei es in Bettung oder in einer Strafsenbefestigung, und damit der Temperaturwechsel
von Einflufs ist. Bei doppelgleisigen, stets in gleicher Richtung befahrenen Bahnen
kann auch eine ungleichmäfsige Stärke der Platten gewählt werden, um sowohl die Inanspruchnahme
durch die Lasten wie diejenige durch elastische Formänderungen thunlichst abzumindern.
Die Federverbindung nach den vorliegenden Abbildungen und Erläuterungen läfst sich gleich"
wirksam für Eisenbahnschienen gewöhnlicher
— breitbasiger — Art, wie für Stuhlschienen und für Strafsenbahnschienen zur Anwendung
Claims (1)
- bringen. Handelt es sich im letzteren Falle .um elektrische Triebkraft, so können die Federverbindungen zugleich zur Rückleitung des Stromes dienen.Patenτ-Ansρruch:Eine Schienenstofsverbindung mittelst rechtwinklig nach unten abgebogener und unten vernieteter Platten, dadurch gekennzeichnet, dafs die Platten nicht angenietet oder sonst an dem Schienenfufse befestigt sind, sondern aus den Schienen selbst durch Ausschneiden derselben bis auf den Schienenfufs und Biegung der verbleibenden Fufsplatten nach abwärts in nahezu rechtwinkliger Richtung gewonnen werden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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