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Antrieb für eine Kippvorrichtung für Anhänge- oder Gespannfahrzeuge,
insbesondere für landwirtschaftliche Zwecke Für Kippfahrzeuge ist man bestrebt,
ein leichtes und schnelles Kippen zu ermöglichen. Dies gilt vor allem für Kippfahrzeuge
für landwirtschaftliche Zwecke, die besondere Betriebsbedingungen erfüllen müssen.
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Bei von Menschenkraft betätigten Kippvorrichtungen mit mechanischem
Kippantrieb ist ein leichtes Kippen durch eine kraftsparende Lenkerführung mit geringer
Schwerpunkterhebung erreichbar, doch ist eine verhältnismäßig große Übersetzung
notwendig, wodurch der Zeitaufwand zum Kippen entsprechend steigt.
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Bei hydraulischen Kipptrieben ist zwar im allgemeinen ein großer Kraftaufwand
möglich, so daß kraftsparende Lenkerführungen nicht erforderlich sind, doch ist
hierbei der Zeitaufwand für das Kippen und Rückholen groß, wenn nicht vom Triebfahrzeug
Antriebskraft zur Verfügung steht und deshalb Handantrieb der Pumpe notwendig ist.
Solche Verhältnisse liegen in der Landwirtschaft überwiegend vor, da die Anhängerkippfahrzeuge
nicht immer in Verbindung mit dem Trecker benutzt werden können, beispielsweise,
wenn sie im Gespannzug benutzt werden oder überhaupt abgestellt sind.
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Hydraulische Antriebe werden gerne angewendet, da sie gewisse Vorzüge
besitzen, jedoch sind sie verhältnismäßig teuer und auch nicht ohne weiteres den
besonderen Bedingungen landwirtschaftlicher Benutzung anpaßbar.
Das
Hauptpatent 804 16o gibt eine Lösung, wie die notwendigen Kippkräfte so gering wie
möglich gehalten werden können, und zwar. dadurch, da$^der kippbare Wagenkasten
und das Fahrgestell über, an ihnen angreifende Lenker miteinander verbunden sind,
wobei einer der beiden seitlich angeordneten, auf der hochgehenden Seite auslösbaren
Stützlenker und der etwa in der Längsmittelebene des Wagens angeordnete Trieblenker
mit dem Wagenkasten und dem Fahrgestell ein Gelenkviereck bildet, derart, daß durch
die Schwenkbewegung bei auf der Kippseite seitlich ausweichendem Stützlenker bei
Kippbeginn zunächst eine große horizontale Verschiebung bei geringer Drehbewegung
des Wagenkastens erzeugt wird und erst im weiteren Verlauf des Kippens der Wagenkasten
von dem Trieblenker bei verringerter Seitenverschiebung stärker gedreht wird und
die Systeme Wagenkasten mit zugehörigem Trieblenker-Anlenkpunkt und Fahrgestell
mit zugehörigem Trieblenker-Anlenkpunkt z. B. durch Einlagerung der Anlenkpunkte
in vertikal stehenden Auslegern des Wagenkastens bzw. Fahrgestelles derart sich
überschneidend .angeordnet sind, daß der Anlenkpunkt des Trieblenkers am Wagenkasten
in Ruhelage unterhalb von seinem Anlenkpunkt am' Fahrgestell liegt.
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Die Erfindung weist nun einen Weg, die gesamte Kippvorrichtung so
auszugestalten, daß ein hydraulischer Antrieb betriebssicher und wirtschaftlich
unter den besonderen Betriebsbedingungen der Landwirtschaft eingesetzt werden kann.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, durch die Lenkeranordnung nach dem
Hauptpatent die vom hydraulischen Antrieb aufzubringenden Kräfte so klein zu halten,
daß derselbe einfach und wirtschaftlich ausgebildet werden kann, wobei er den besonders
gelagerten Erfordernissen erfindungsgemäß dadurch angepaßt wird, daß eine während
der Fahrt vom Anhängefahrzeug angetriebene Pumpe das.. flüssige Druckmittel als
Übertragungsmittel zur Kompression eines luftförmigen Kraftspeichermittels fördert
und das Kippen bei Stillstand der Pumpe durch die Expansion des luftförmigen Speichermittels
vonstatten geht unter Übertragung über das flüssige Druckmittel auf einen auf den
Trieblenker wirkenden Druckkolben.
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Zweckmäßig wird für die beiden Kippseiten je ein Kolben vorgesehen,
deren Arbeitszylinder seitlich am Fahrgestell in V-Form zueinander gerichtet schwenkbar
abgestützt sind. Das flüssige übertragungsmittel ist von dem luftförmigen Speichermittel
durch einen in einem Zylinder angeordneten Schwimmerkolben o. dgl. getrennt. Bei
Fahrzeugen mit Zentralrohr oder sonstigen rohrförmigen Tragelementen werden di-ese
als Behälter für das luftförmige Mittel herangezogen, bzw. es werden die sonst als
offene Profile ausgebildeten Träger in Hohlprofilform 'ausgelegt. Die vom Fahrzeugrad
ständig angetriebene Förderpumpe für das flüssige Mittel wird in bekannter Weise
mit. Umlaufförderung eingerichtet, die sich beim Erreichen der'gewünschten Druckhöhe
selbsttätig einschaltet..
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Die Anordnung nach der Erfindung, die in der Verbindung mit der kraftsparenden
Lenkeranordnung nach denn Hauptpatent eine Lösung des Kippproblems, insbes. bei
den besonderen Verhältnissen landwirtschaftlicber Anhänger darstellt, ist auch bei
anderen Fahrzeugen und auch mit Kippanordnungen mit anders gearteter Lenkerführung
oder Kipplagerung. vorteilhaft anwendbar. Durch einen Anschluß des hydraulischen
Teiles an das Motorfahrzeug kann die Aufladung ohne Betätigung der Förderpumpe erfolgen,
so daß ein Kippen unmittelbar vom Motorfahrzeug aus und ein gegebenenfalls mehrmaliges
Kippen nach Abkuppeln des Anhängers vorgenommen werden kann.
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Zur Erläuterung der Erfindung ist in den Abb. 1 und 2 ein Zweiseitenkippfahrzeug
in Fahr- und Kippstellung schematisch dargestellt und in Abb. 3 der Kippantrieb
in seiner grundsätzlichen Anordnung gezeigt.
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Der Wagenkasten 1 ruht über seinen Längs- und Querträgern mittels
Kippbolzen in den hakenförmigen oberen Lagerstellen der Führungslenker 2, die mit
ihren unteren Enden soweit wie möglich unten und möglichst weit nach außen am Achsbock
3 angelenkt sind. Der Trieblenker 4 ist mit seinem oberen Ende 5 an einer weit nach
oben gezogenen Stütze 6 des Achsbockes 3 und mit seinem unteren Ende 7 tief unten
an einem nach unten ragenden Stützblech 8 des Wagenkastens 1 angelenkt.
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Am Trieblenker 4 greifen die Kolbenstangen 9 (Abb. 3) der in den Hubzylindern
to arbeitenden Kolben i i - an: Die Hubzylinder sind an ihren unteren Enden bei
12 am Achsbock gelenkig abgestützt und stehen in Ruhestellung V-förmig zueinander.
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Der Kippantrieb besteht aus einer kleinen, einfachen Flüssigkeitspumpe
13, z. B. einer Zahnradpumpe, die durch ein Steuerventil 14 jeweils auf einen der
Hubzylinder geschaltet werden kann, wobei der andere Hubzylinder gleichzeitig an
den Pumpensumpf 15 gelegt ist. Gleichzeitig fördert die Pumpe aber auch die Druckflüssigkeit
in den Zylinder 16. Über dem Schwimmerkolben 17 wird die in dem geschlossenen Behälter
18 befindliche Luft zusammengedrückt. Im vorliegenden Falle wird der Behälter durch
das Zugrohr gebildet. Gegebenenfalls kann die Luft in dein Behälter bereits vorgespannt
sein.
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Die Pumpe 13 wird während der Fahrt durch eines der Fahrzeugräder
19 z. B. über einen Zahnkranz 2o an der Breinstronrmel 21 und ein Ritzel 22 angetrieben.
Sie besitzt eine sich beim Erreichen eines gewünschten Druckes selbsttätig einschaltende
Umlaufförderung.
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Das Druckflüssigkeitssystem besitzt einen Anschluß 23, über den es
aus einer auf dem motorischen Zugfahrzeug vorhandenen Pumpe mit Druckflüssigkeit
versorgt werden kann.