DE1913878C3 - Schienenführungseinrichtung für Zweiwegefahrzeuge - Google Patents
Schienenführungseinrichtung für ZweiwegefahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schienenführungseinrichtung für Zweiwegefahrzeuge, die auf Straße und
Schiene von Reifenrädern angetrieben werden, insbesondere für Lastkraftwagen und Mehrzweckfahrzeuge,
mit an dem Fahrzeug federschwingungsfrei angeordneten Schwenkhebeln mit Schienenrädern an ihren freien
Enden, die beidseitig entsprechend der Spurweite vorgesehen und mittels Hydraulik anhebbar und
senkbar sind, wobei die vorderen Schienenräder an einer Pendelachse befestigt sind, die dazugehörige
Hydraulikeinrichtung in der Mitte der Radachse angreift und die Hydraulikzylinder an die über
Steuerventile steuerbare Hydraulikanlage des Fahrzeuges angeschlossen sind.
Es ist eine Schienenführungseinrichtung mit diesen Merkmalen bekannt (DT-PS 6 97 182), bei der zwischen
dem Rahmen und der Schienenradachse zu beiden Seiten der Kolbenstange der Hydraulikeinrichtung je
eine Sicherungsstütze angeordnet ist Bei diesen Sicherungsstützen handelt es sich um Federbeine, die
bei Schwingungen, beispielsweise wenn sich das Fahrzeug in einer Kurve neigt oder die Gleise
Unebenheiten aufweisen, einen ungleichmäßigen Andruck auf die Schienen bewirken. Diese bekannte
Ausführungsform stellt somit streng genommen keine
ίο Pendelachse dar, denn die Achse ist mit Hufe der Arme
und der Diagonalstreben mit der Straßenachse verbunden, um Seitenbewegungen zwischen den beiden
Achsen zu verhindern. Ein konstanter Andruck der Schienenräder ist somit nicht möglich, da dieser
Andruck nur dann erzielbar ist, wenn die Achse der Schienenräder gegenüber der Achse der Reifenräder
frei pendeln kann oder wenn die Schienenräder einzeln aufgehängt sind.
Es ist weiterhin ein Zweiwegefahrzeug bekannt (US-PS 33 56 042), bei dem vordere Antriebsräder
vorgesehen sind, die auf der Schiene mit Hilfe von einzeln aufgehängten Schienenrädern geführt werden,
während das Fahrzeug rückwärts weitere Antriebsräder für die Schiene hat, die bei Straßenbetrieb durch die
gemeinsam heb- und senkbaren Räder vom Boden abgehoben werden können. Eine besondere Einrichtung
zur Konstanthaltung des Andrucks der Schienenräder ist dabei nicht vorgesehen. Bei den bekannten
Schienenführungseinnchtungen ist es nachteilig, daß bei Schienensträngen, die in ihrem Verlauf Höhenunterschiede
bzw. Unebenheiten aufweisen, wie beispielsweise in Kurven oder bei älteren Gleisen, der Andruck aller
Schienenräder auf die Schienen unterschiedlich ist, was zur Folge hat, daß die Gefahr einer Entgleisung des
Fahrzeugs besteht. Ungleichmäßigkeiten im Andruck entstehen auch beim Bremsvorgang, wobei durch dieses
Bremsen Nickschwingungen entstehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schienenführungseinrichtung der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß ein einstellbarer konstanter Andruck aller Schienenräder automatisch
erfolgt, wobei die bei derartigen Fahrzeugen schon vorhandene Hydraulikanlage mit einfachen Mitteln für
automatischen Betrieb ausgerüstet werden kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die hinteren Schienenräder in an sich
bekannter Weise an Rohrrahmen einzeln aufgehängt, mit Hilfe von zwei Hydraulikzylindern mit Kolben heb-
und senkbar sind, und zwischen der Hydraulikpumpe und den Steuerventilen des Fahrzeuges ein elektrisch
betätigbares Vierwegeventil vorgesehen ist, wobei die Hydraulikzylinder über eine Nebenschlußleitung zur
Hydraulikanlage des Fahrzeuges an ihrer Druckseite an das Vierwegeventil angeschlossen sind und zum Steuern
des Vierwegeventils in der Nebenschlußleitung ein einstellbarer, vom Flüssigkeitsdruck beaufschlagter
elektrischer Mikroschalter angeordnet ist.
Die Erfindung bringt dabei den Vorteil, daß bei Automatikbetrieb die Schienenräder mit konstantem
Druck unabhängig von der Gleisform und Beschaffenheit angedrückt werden, wobei die Anpreßzylinder
nachfahren oder einziehen, wenn irgendwelche Bewegungen zwischen Schienen und Treibradachse sowie
Führungsachse und Anlenkpunkt des Zylinders am Rahmen auftreten. Jede das Fahrzeug bedienende
Person muß dazu keinerlei Tätigkeiten ausführen, so daß diese Person von ihrer Fahrtätigkeit beim
Rangieren nicht abgelenkt wird.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den Zeichnungen und den Ansprüchen. Es zeigt, in schema tischen Skizzen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Lastkraftwagens, der
mit der erfindungsgemäßen Schienenführungseinrichtung versehen ist,
F i g. 2 eine Seitenansicht der vorderen Pendelachse,
Fig.3 eine Seitenansicht bezüglich der Anordnung der Hydraulikzylinder zum Betätigen der hinteren
Führungsachse,
Fig.4 den Grundriß der Anordnung gemäß Fig.3
und
F i g. 5 eine Darstellung der hydraulischen Schaltanlage des Fahrzeuges.
In F i g. 1 ist ein Kraftfahrzeug dargestellt, an dessen
vorderer Radachse 1 ein Rohrrahmen 2 schwenkbar angeordnet ist. Der Rahmen 2 besteht aus zwei parallel
verlaufenden Rohren, wobei etwa in ihrer Mitte ein Querrohr 3 eingesetzt ist Am freien Ende des
Rohrrahmens 2 sind die vorderen Schienenräder 4 angebracht Zum Anheben bzw. Absenken der Schienenräder
4 dient der Hydraulikzylinder 5, der am Fahrzeugrahmen 6 befestigt ist und dessen Kolben in
der Mitte des Querrohres 3 des Rohrrahmens 2 angreift. Die hinteren Schienenräder 8 sind an weiteren
Rohrrahmen 9 einzeln an der Hinterachse 7 des Fahrzeuges aufgehängt, wobei an zwei Hebelamen 10
Hydraulikzylinder 11 (Fig.3 und 4) angreifen. Die Enden der Hebel 10 sind über Verbindungsstangen 12
mit den Rohrrahmen 9 verbunden.
In F i g. 2 ist die Anordnung der vorderen Fiihrungsachse
13 dargestellt, wobei die freien Enden der Rohre des Rohrrahmens 2 miteinander durch einen querlaufenden
Achsträgers 14 verbunden sind, in dessen Mitte ein Pendelbalken 15 drehbar befestigt ist. Die vordere
Führungsachse 13 mit den Schienenrädern 4 ist dabei an dem Pendelbalken 15 gelagert, so daß die Schienenräder
4 senkrechte Pendelbewegungen ausführen können.
In F i g. 3 und 4 ist die Anordnung der Hydraulikzylinder
U am Fahrzeugrahmen 6 dargestellt, wobei die Kolben die Bewegung über ein Schwenkrohr 16 auf die
Hebelarme 10 übertragen. Die Hydraulikzylinder 11 sind dabei außenliegend nahe an den einzelnen Trägern
des Fahrzeugrahmens 6 angeordnet.
Das Fahrzeug ist mit einer Hydraulikanlage ausgestattet, die in F i g. 5 schematisch dargestellt ist. Dabei ist
am Fahrzeug ein Flüssigkeitsbehälter 40 vorgesehen, wobei der Flüssigkeitskreislauf von einer Hydraulikpumpe
17 beaufschlagt wird. Das Fahrzeug enthält ferner einen Steuerblock 18, der im wesentlichen zwei
Steuerventile 19 und 19' aufweist, die vom Führerhaus des Fahrzeuges aus betätigt werden und womit die
verschiedenen Einrichtungen des Fahrzeuges gesteuert werden. Die Ausbildung dieses Steuerblocks 18 ist
bekannt und beispielsweise schon an den meisten geländegängigen Kraftfahrzeugen zu finden. Im vorliegenden
Fall dient das Ventil 19 zum Steuern der Bewegungen der beiden hinteren Hydraulikzylinder 11,
während das weitere Steuerventil 19' dem vorderen Hydraulikzylinders zugeordnet ist.
Zwischen den Steuerventilen 19 und 19' ist ein elektrisch betätigbares Vierwegeventil 20 angeordnet,
das über eine Nebenschlußleitung 21 mit Druckminderventilen 22 verbunden ist, die wiederum an den
Druckseiten 23 der Hydraulikzylinder 5 bzw. 11 angeschlossen sind. An der Nebenschlußleitung 21 ist
ferner ein vom Flüssigkeitsdruck beaufschlagter elektrischer Mikroschalter 24 vorgesehen, der über eine
elektrische Leitung 25 mit dem Vierwegeventil 20 verbunden ist Das Einschalten der Automatik erfolgt
dabei über den vom Führerhaus aus zu betätigenden Schalter 26. Zwischen der Rückleitung 27 des Flüssigkeitssystems
und der Druckseite der Pumpe 17 ist ein Druckbegrenzungsventil 28 angeordnet In die Nebenschlußleitung
21 ist ferner ein Rückschlagventil 29 eingeschaltet, ferner ist ein Druckspeicher 30 vorgesehen.
Die Anhebseiten 31 der Hydraulikzylinder 5 und 11 sind über entsperrbare Rückschlagventile 32 an die
Rückleitung 27 angeschlossen.
Zum Anheben bzw. Aufsetzen des Fahrzeuges auf den Schienenstrang ist die Automatik ausgeschaltet was
durch Öffnen des elektrischen Schalters 26 erfolgt. Dabei läuft der Flüssigkeitsstrom der Pumpe 17, die im
Fahrbetrieb ständig arbeitet, über das Vierwegeventil 20, die Leitung 33 mit dem Rückschlagventil 34 über den
Steuerblock 18 im drucklosen Umlauf über die Leitungen 37 und 27 in den Behälter 40 zurück. Durch
entsprechendes Betätigen der Steuerventite 19 und 19'
wird die Flüssigkeit nunmehr unter Druck zu den Hydraulikzylindern 5 und 11 gefördert, wobei durch
entsprechendes Betätigen des Steuerventils 19 die Flüssigkeit über die Leitung 35 zu den beiden
Hydraulikzylindern 11 gelangt und ein Absenken der hinteren Schienenräder 8 bewirkt. Zum Anheben der
Schienenräder 8 wird das Steuerventil 19 so betätigt, daß die Flüssigkeit über die Leitung 38 zur Anhebseite
31 der Hydraulikzylinder 11 gelangt.
Durch das Steuerventil 19' wird der weitere Hydraulikzylinder 5 für die vordere Führungsachse 13
entsprechend betätigt, wobei zum Absenken der Führungsachse 13 die Flüssigkeit über die Leitung 36 zu
dem Hydraulikzylinder 5 und zum Absenken über die Leitung 39 zu diesem gelangt.
Das Einschalten der Automatik, d. h., zum Erzielen eines konstanten Anpreßdruckes der einzelnen Schienenräder
wird der Stromkreis über den Schalter 26 geschlossen, wodurch das Vierwegeventil 20 eine
derartige Stellung erlangt, daß die Flüssigkeit über die Nebenschlußleitung 21 und die Druckminderventile 22
zur Druckseite 23 der Hydraulikzylinder 5 und 11 gelangt. Dies dauert so lange, bis der Druckspeicher 30
und die Gesamtanlage auf den zuvor eingestellten und gewünschten Druck aufgeladen ist. Dieser kann
beispielsweise 135 atü betragen, wobei die Hydraulikzylinder 5 und 11 über die Druckminderventile 22 einen
konstanten Andruck von beispielsweise 1200 kp pro Radachse bewirken.
Läßt der durch das Druckbegrenzungsventil 28 gehaltene Druck aus irgendwelchen Gründen nach,
beispielsweise durch Leckölverlust, durch Aus- und Einfahren der Zylinder 5 und 11, durch Unebenheiten
u. dgl., so schaltet sich der Mikroschalter 24 sofort ein, bis der eingestellte Druck vieder erreicht ist, worauf das
Vierwegeventil 20 wieder ausgeschaltet wird, so daß die Flüssigkeit drucklos über die Leitungen 33, 31 und 27
zum Behälter 40 strömen kann.
Zum Anheben oder Absenken der Radachsen wird dann wieder die Automatik abgeschaltet, wobei die
entsperrbaren Rückschlagventile 32 die Aufgabe haben, die Radachse in der jeweiligen Stellung zu halten und
diese Rückschlagventile 32 erst durch Gegendruck wieder gelöst werden, in der Hydraulikanlage sind
zusätzlich eine Anzahl von Drosseln eingebaut, die für eine langsame Ausführung der einzelnen Bewegungen
sorgen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Schienenführungseinrichtung für Zweiwegefahrzeuge,
die auf Straße und Schiene von Reifenrädern angetrieben werden, insbesondere für
Lastkraftwagen und Mehrzweckfahrzeuge, mit an dem Fahrzeug federschwingungsfrei angeordneten
Schwenkhebeln mit Schienenrädern an ihren freien Enden, die beidseitig entsprechend der Spurweite
vorgesehen und mittels Hydraulik anhebbar und senkbar sind, wobei die vorderen Schienenräder an
einer Pendelachse befestigt sind, die dazugehörige Hydraulikeinrichtung in der Mitte der Radachse
angreift und die Hydraulikzylinder an die über Steuerventile steuerbare Hydraulikanlage des Fahrzeuges
angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die hinteren Schienenräder (8) in an sich bekannter Weise an Rohrrahmen (9) einzeln
aufgehängt, mit Hilfe von zwei Hydraulikzylindern (11) mit Kolben heb- und senkbar sind, und zwischen
der Hydraulikpumpe (17) und den Steuerventilen (19 und 19') des Fahrzeuges ein elektrisch betätigbares
Vierwegeventil (20) vorgesehen ist, wobei die Hydraulikzylinder (5 und 11) über eine Nebenschlußleitung
(21) zur Hydraulikanlage des Fahrzeuges an ihrer Druckseite (23) an das Vierwegeventil (20)
angeschlossen sind und zum Steuern des Vierwegeventils (20) in der Nebenschlußleitung (21) als
einstellbarer, vom Flüssigkeitsdruck beaufschlagter elektrischer Mikroschalter (24) angeordnet ist.
2. Schienenführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckseiten (23)
der Hydraulikzylinder (5 und 11) über Druckminderventile (22) an die Nebenschlußleitung (21) angeschlossen
sind.
3. Schienenführungseinrichtung nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Nebenschlußleitung (21) ein Druckspeicher (30) angeordnet ist.
4. Schienenführungseinrichtung nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Druckseite der Pumpe (17) und der Rückleitung (27) ein Druckbegrenzungsventil (28) vorgesehen ist.
5. Schienenführungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Anhebseite (31) der Hydraulikzylinder (5 und 11) entsperrbare Rückschlagventile (32) angeschlossen
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691913878 DE1913878C3 (de) | 1969-03-19 | Schienenführungseinrichtung für Zweiwegefahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691913878 DE1913878C3 (de) | 1969-03-19 | Schienenführungseinrichtung für Zweiwegefahrzeuge |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1913878A1 DE1913878A1 (de) | 1970-10-22 |
DE1913878B2 DE1913878B2 (de) | 1977-07-14 |
DE1913878C3 true DE1913878C3 (de) | 1978-02-23 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3149221A1 (de) * | 1981-12-11 | 1983-06-16 | Zweiweg-Fahrzeug-GmbH & Co Vertriebs-KG, 8200 Rosenheim | Zug- und stosseinrichtung fuer fahrzeuge zum fahren auf strassen- und schienenwegen |
DE4330951A1 (de) * | 1993-09-08 | 1995-03-09 | Niesky Waggonbau Gmbh | Drehgestell, insbesondere für Zweiwegefahrzeuge |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3149221A1 (de) * | 1981-12-11 | 1983-06-16 | Zweiweg-Fahrzeug-GmbH & Co Vertriebs-KG, 8200 Rosenheim | Zug- und stosseinrichtung fuer fahrzeuge zum fahren auf strassen- und schienenwegen |
DE4330951A1 (de) * | 1993-09-08 | 1995-03-09 | Niesky Waggonbau Gmbh | Drehgestell, insbesondere für Zweiwegefahrzeuge |
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