-
Die
Erfindung betrifft ein Fahrgestell für ein sowohl auf Straßen wie
auch auf Schienen verfahrbares Fahrzeug mit einem gegenüber dem
Fahrgestell drehbaren Ausleger, wie bspw. einen Zweiwege-Bagger,
mit den weiteren Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, wie
es etwa aus der
US 4,534,297
A oder der
DE
1 455 203 A bekannt ist.
-
Zahlreiche
beim Bau und bei der Instandhaltung von Gleisen, sei es auf Eisenbahntrassen,
sei es im U-Bahn- oder Straßenbahnbereich,
verwendete Baufahrzeuge, sind dazu ausgelegt, auf herkömmlichen
Straßen
oder im Gelände
auf gummibereiften Rädern
zu rollen und alternativ dazu wie ein Schienenfahrzeug mit Spurführungsrädern von
den Schienen eines Gleises geführt
zu werden.
-
Ein
gattungsgemäßes Fahrgestell
für ein
solches sog. Zweiwege-Fahrzeug weist üblicherweise einen Rahmen auf,
an dem zwei je ein gummibereiftes Radpaar tragende Achsen angebracht
sind. Häufig
bestehen dabei die Radpaare aus Gründen der Traktionsverbesserung
aus zwei Doppelrädern.
Von den konventionell aufgebauten Achsen ist zumindest eine lenkbar,
und zumindest eine ist antreib- bzw. bremsbar.
-
Parallel
zu den beiden die gummibereiften Radpaare tragenden Achsen sind
bei einem gattungsgemäßen Fahrwerk
zwei weitere Achsen angeordnet, die an ihren Enden jeweils ein Spurführungsrad,
d. h. ein zum Verfahren auf einer Schiene geeignetes Rad mit einem
für die
Schienenführung
notwendigen Spurkranz, aufweisen. Die zuletzt genannten beiden Achsen
sind über
jeweils zumindest zwei Hydraulikzylinder, die jeweils an einem Achsende
angeordnet sind, mit dem Rahmen verbunden und gegen diesen abgestützt.
-
Der
Begriff Spurführungsrad
wird im folgenden auch als ”SFR” abgekürzt.
-
Mit
dem Fahrgestell um eine Hochachse drehbar verbunden ist üblicherweise
ein Aufbau bzw. Oberwagen, der einen Ausleger aufweist. Am Ende des
Auslegers ist bspw. eine Baggerschaufel, eine Arbeitsbühne o. ä. angebracht.
Bei manchen Ausführungen
ist der Oberwagen starr mit dem Rahmen des Fahrgestells verbunden,
wobei dann der Ausleger selbst um eine Hochachse drehbar ist.
-
Solange
ein solches Baufahrzeug, wie bspw. ein Zweiwege-Bagger auf der Straße oder im Baugelände benutzt
wird, sind die Hydraulikzylinder eingezogen, so daß die SFR-Achsen
und die an ihrem Enden gelagerten Spurführungsräder vom befahrenen Boden abgehoben
sind. Das Fahrzeug entspricht dann von der Handhabung her einem
Baufahrzeug mit einem konventionellen Fahrgestell.
-
Soll
das Fahrzeug wie ein Schienenfahrzeug auf einem Gleis geführt werden,
so werden die SFR-Achsen abgesenkt, nachdem das Fahrzeug mit den
gummibereiften Rädern
auf die Schienen gefahren und entsprechend ausgerichtet worden ist.
Um den Konstruktionsaufwand zu verringern, sind die Spurführungsräder nicht
angetrieben bzw. bremsbar, sondern dienen lediglich der Führung des
Fahrzeugs. Die Übertragung
von Antriebs- bzw. Bremskräften
fällt weiterhin
den gummibereiften Rädern
zu, weswegen auch diese mit einem gewissen Mindestanpreßdruck auf
die Schienen gedrückt
werden müssen.
Während
beim normalen Straßenbetrieb das
Gesamtgewicht des Fahrzeugs auf den vier gummibereiften Rädern ruht,
ergeben sich beim schienengeführten
Betrieb insgesamt acht Auflagerkräfte, wobei der weitaus größere Teil
des Gesamtgewichts über
die Spurführungsräder auf
das Gleis übertragen wird.
-
Den
Spurführungsrädern fällt dabei
die Aufgabe zu, das Fahrzeug bei Schienenfahrt sicher auf den Schienen
zu führen,
was bedeutet, daß die
gummibereiften Räder
bzw. zumindest die Antriebs- bzw. Bremskräfte übertragenden gummibereiften
Räder nicht
zu sehr entlastet werden, da sie ansonsten den Reibschluß zur Schiene
verlieren würden
und keine Kräfte
parallel zur Schiene mehr übertragen
könnten. Diese
Forderung läßt sich
verhältnismäßig einfach erfüllen, solange
es sich nur um statische Zustände handelt
und die Schwerpunktslage des Aufbaus über dem Fahrgestell unveränderlich
ist. Da in den Schwerpunkt des Aufbaus aber insbesondere die Lage
und Belastung des drehbaren Auslegers eingeht bzw. der gesamte Aufbau
unter Umständen
gegenüber
dem Fahrgestell drehbar ist, ändern
sich die Radlasten mit der Drehung des Aufbaus bzw. des drehbaren
Auslegers beträchtlich.
Diese Probleme werden offensichtlich beim Auftreten dynamischer Kräf te noch
weiter verstärkt.
-
In
der Folge kommt es durch die durch den drehbaren Ausleger verursachten
Schwerpunktsverlagerungen zu Wank- bzw. Nickbewegungen des Rahmens
des Fahrgestells und des mit diesem verbundenen Aufbaus des Baufahrzeugs.
Solche Bewegungen des Rahmens und des Aufbaus des Baufahrzeugs um
die Längs-
bzw. Querachse führen
zu einer weiteren Schwerpunktsverlagerung und damit unter Umständen zu
einer unzulässigen
Entlastung der gummibereiften, Brems- und Antriebskräfte übertragenden
Räder.
Darüber
hinaus haben die Wank- und Nickbewegungen des Aufbaus einen ungünstigen Einfluß auf die
gesamte Fahrstabilität
des Fahrzeugs und erschweren dem Fahrzeugführer die präzise Bedienung des Auslegers,
bspw. bei einem Zweiwege-Bagger.
-
Weiterhin
stellt sich beim Schienenbetrieb häufig das Problem, daß induktive
Sicherungseinheiten (Indusi) wegen der auf der Schiene aufliegenden gummibereiften
Räder nicht überfahren
werden können.
-
In
der Folge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Fahrgestell
so zu verbessern, daß die
aufgezeigten negativen Einflüsse
einer Schwerpunktsverlagerung des Auslegers auf die Stabilität des gesamten
Fahrzeuges im Gleisbetrieb weitestgehend vermieden werden.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Fahrgestell nach Anspruch 1 gelöst.
-
Eine
solche Druckregelungsschaltung wird vorzugsweise dann verwendet,
wenn das Fahrzeug – evtl.
mit einer aufgenommenen Last – auf
der Schiene verfahren wird, d. h. im sog. ”Schienen-Fahrbetrieb” betrieben
wird. Steht das Fahrzeug dagegen an einer Stelle der Schiene fest
und wird von dieser Stelle aus im Umkreis des Auslegerschwenkbereichs
gearbeitet, d. h. wird das Fahrzeug im sog. ”Schienen-Arbeitsbetrieb” betrieben,
so kann alternativ eine Steuerschaltung zum Einsatz kommen, die
bei abgesenkten SFR-Achsen bei zumindest zwei, in Abhängigkeit
von der Lage des Auslegers bestimmten Hydraulikzylindern die Hydraulik-Zu-
und/oder Ableitung verschließt.
-
Es
kann eine Wahlvorrichtung verwendet werden, durch die dem Führer des
Fahrzeugs eine Betriebszustandswahl ermöglicht wird, so daß er entweder
den „Schienen-Fahrbetrieb” mit den
erstgenannten Lösungsmerkmalen
oder aber einen Schienen-Arbeitsbetrieb
mit den zweitgenannten Lösungsmerkmalen
wählen
kann.
-
Erfindungsgemäß wird jeweils
bei zwei bestimmten Hydraulikzylindern der Druck durch eine Steuerschaltung
konstant gehalten und bei zwei bestimmten Zylindern die Hydraulik-Öl-Zu- und/oder -Ableitung verschlossen,
um einen Zu- bzw. Abfluß von
Hydrauliköl
aus dem jeweiligen Hydraulikzylinder zu verhindern. Die beiden Zylinder,
die entsprechend angesteuert werden, werden in Abhängigkeit
von der Lage des drehbaren Auslegers bestimmt. Zu diesem Zweck weist
das Fahrzeug erfindungsgemäß einen Drehsensor
auf, der die Stellung des Auslegers nach einem beliebigen physikalischen
Prinzip ermittelt.
-
Der
Vollkreis, um den sich der Ausleger um seine Hochachse drehen kann,
ist dabei in vier Kreissektoren unterteilt, die sich symmetrisch
zur Längsachse
des Fahrzeugs erstrecken können.
-
Nach
vorne erstreckt sich ein Kreissektor mit einem Zentriwinkel von
bspw. 30°,
der den Bereich festlegt, innerhalb dessen der Ausleger sich ”vorne” befindet,
d. h. im wesentlichen über
die Vorderachse hinausragt. In diesem Fall werden die beiden vorderen
Hydraulikzylinder, d. h. die mit den vorderen Spurführungsrädern bzw.
der vorderen SFR-Achse verbundenen Hydraulikzylinder entsprechend
angesteuert.
-
Entsprechend
schließen
sich Kreissektoren rechts und links an, bspw. mit einem Zentriwinkel
von 145°,
die die Bereiche ”Ausleger
rechts” bzw. ”Ausleger
links” charakterisieren.
Entsprechend werden, wenn sich der Ausleger in diesem Kreissektor
befindet, die beiden auf der rechten Fahrzeugseite angeordneten
Hydraulikzylinder, bzw. sinngemäß die linken
Hydraulikzylinder angesteuert. Entsprechendes gilt selbstverständlich,
wenn sich der Ausleger ”hinten” befindet,
d. h. die hintere Achse überragt.
In diesem Fall werden die beiden hinteren Hydraulikzylinder angesteuert.
Der Zentriwinkel des hinteren Bereichs kann bspw. 30° betragen.
-
Indem
jeweils die beiden der Last am nächsten
liegenden Hydraulikzylinder angesteuert werden, wird das Fahrgestell
versteift, so daß Wank-
und Nickbewegungen unterbunden oder aber zumindest abgemildert werden.
Dabei wird im Schienenfahrbetrieb lediglich ein bestimmter Hydrauliköldruck in
diesen Zylindern konstant gehalten, so daß noch gewisse Bewegungen des
Hydraulikzylinders zugelassen werden und damit ein gewisser Federungskomfort verbleibt.
Im Schienen-Arbeitsbetrieb
hingegen werden die dem Ausleger zugewandten Hydraulikzylinder der
Spurführungsräder vollständig verriegelt,
indem die Hydrauliköl-Zu-
und/oder -Ableitung verschlossen wird. Da das in den Hydraulikzylindern
eingeschlossene Hydrauliköl
nahezu inkompressibel ist, wird auf diese Weise eine nahezu starre
Verbindung zwischen den jeweiligen Spurführungsrädern und den Rahmen des Fahrgestells
geschaffen, wodurch eine relative Wank- oder aber Nickbewegung nahezu vollständig unterbunden
wird.
-
Bei
der Regelung des in den Hydraulikzylindern herrschenden Drucks wird
der Druck in den der Lastseite abgewandten Hydraulikzylindern geregelt, wobei
der der Regelung hier vorgegebene Sollwert vorzugsweise niedriger
ist als der der beiden auf der Lastseite befindlichen Hydraulikzylinder.
-
Die
Erfindung eröffnet
die Möglichkeit,
die Druckregelung bestimmter Hydraulikzylinder einerseits und das
Absperren der Hydrauliköl-Zu-
bzw. Ableitungen andererseits miteinander zu kombinieren, so daß Fahr-
bzw. Arbeitsverhalten eines mit dem erfindungsgemäßen Fahrgestell
ausgestatteten Fahrzeugs, bspw. eines Zweiwege-Baggers, optimiert werden
kann. Im Schienenfahrbetrieb werden sämtliche Spurführungsräder nur
dann über
Hydraulikzylinder mit einem geregelten Anpreßdruck versehen werden, wenn
sich der Ausleger entweder über
der Vorderachse oder aber über
der Hinterachse befindet, die lastzugewandten Spurführungsräder bzw.
die diesen zugeordneten Hydraulikzylinder werden jedoch abgesperrt,
d. h. die den entsprechenden Hydraulikzylindern zugeordneten Zu-
bzw. Ableitungen werden geschlossen, wenn sich der Ausleger auf
der rechten oder linken Seite befindet.
-
Weiterhin
ist es möglich,
die sämtlichen
Hydraulikzylindern zugeordneten Zu- bzw. Ableitungen zu schließen, so
daß die
Möglichkeit
eröffnet
wird, höhere
Lasten zu heben als im Normalbetrieb.
-
Darüber hinaus
besteht die Möglichkeit,
induktive Sicherungseinheiten problemlos zu überfahren, indem die vorderen
bzw. hinteren Hydraulikzylinder jeweils paarweise angesteuert werden,
so daß die
nächstliegenden
gummibereiften Räder
von der Schiene abgehoben werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht eine kombinierte Druckregelungs- und Steuerungsschaltung
für den
Hydraulikzylinder aus hydraulischen Komponenten, die elektrisch
angesteuert werden und mit einem elektrischen Regelungs- bzw. Steuergerät verbunden
sind. Letzteres kann dabei einen Mikroprozessor aufweisen, in dessen
Speicher sämtliche
relevanten Daten, wie bspw. Anpreßdrücke etc. abgelegt sind.
-
Die
Erfindung wird im folgenden an einem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
-
1 ein
gattungsgemäßes Fahrwerk
in schematisierter Darstellung in der Seitenansicht;
-
2 eine
schematisierte Darstellung des Schwenkbereichs des Auslegers, und
-
3 einen
Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäß ausgestatteten Fahrgestells.
-
Wie
in 1 dargestellt, besteht ein gattungsgemäßes Fahrwerk
zunächst
aus einem Rahmen 1, an dem eine vordere Achse 2 und
eine hintere Achse 3 aufgehängt sind. An den Enden der
genannten Achsen sind gummibereifte Räder 4 und 5 angebracht.
Mit dem Rahmen 1 um eine Hochachse 6 drehbar verbun den
ist ein hier nicht dargestellter Aufbau bzw. ein Ausleger. Zur Führung des
Fahrgestells am Gleis weist das Fahrgestell zwei SFR-Achsen 7 und 8 auf,
an deren Enden jeweils ein Spurführungsrad 9 angeordnet
ist. Die SFR-Achsen 7 und 8 sind über je eine
Schwinge 11 und 12 drehbar mit dem Rahmen 1 verbunden.
Die Schwingen sind zweiarmig ausgebildet und greifen an den Enden
der Achsen 7 bzw. 8 an. An je einem Arm der vorderen Schwinge 11 ist
ein Hydraulikarm 14vl und 14vr befestigt, die in der Darstellung
der 1 in der Zeichenebene hintereinanderliegen. Entsprechend
ist an jedem Arm der hinteren Schwinge 12 und damit an
den Achsenden der Achse 8 ein Hydraulikzylinder 14hl bzw. 14hr befestigt.
Mittels der Hydraulikzylinder lassen sich die Schwingen um ihre
am Rahmen befestigte Drehachse drehen und so die Spurführungsräder 9 aus
dem Gleis heben bzw. auf das Gleis absenken.
-
2 zeigt
eine schematische eine Draufsicht auf das Fahrgestell gemäß 1,
wobei der Vollkreis, der von dem sich um die Hochachse 6 drehenden
Ausleger bzw. Aufbau bestrichen werden kann, in vier Sektoren V,
L, H und R unterteilt ist. Der vordere schraffierte Sektor V weist
dabei einen Zentriwinkel von etwa 30° auf, der hintere Sektor H etwa 40°. Entsprechend
weisen die Kreissektoren auf der rechten bzw. linken Fahrzeugseite
einen Zentriwinkel von 145° auf.
-
3 zeigt
schematisch dargestellt die vordere absenkbare SFR-Achse 7 mit
den ihr zugeordneten Hydraulikzylindern 14vl und 14vr , sowie die hintere, absenkbare SFR-Achse 8 mit
den ihr zugeordneten Hydraulikzylindern 14hl und 14hr . Die Hydraulikzylinder arbeiten zweiseitig
und weisen jeweils eine Ringkammer 16 und eine Bodenkammer 17 auf.
-
Im
folgenden wird die Ansteuerung der Zylinder erläutert. Das Fahrzeug verfügt in seinem
Aufbau über
eine Druckquelle, von der aus zwei Druckölleitungen 19 und 20 durch
eine Drehverbindung 21 zum Fahrgestell geführt werden.
Die Druckölleitung 19 führt über mehrere
im folgenden noch erläuterte
Ventile zu den Bodenkammern 17 der Hydraulikzylinder 14.
Fließt
das unter Druck stehende Öl
aus der Druckleitung 19 zu den Bodenkammern 17 der
Hydraulikzylinder 14, so werden die Achsen 7 und 8 abgesenkt.
Fließt
umgekehrt unter Druck stehendes Öl durch
die Leitung 20 in die Ringkammern 16 der Hydraulikzylinder 14,
so werden die Kolben der Hydraulikzylinder in der entgegengesetzten
Richtung verfahren und dementsprechend die SFR-Achsen 7 und 8 angehoben.
Durch die Drehverbindung 21 führt zusätzlich eine Vorsteuerleitung 22,
deren Sinn und Zweck im folgenden noch erläutert werden wird.
-
Die
Druckölleitung 19 verzweigt
sich in einen vorderen Leitungsast 19v und
einen hinteren Leitungsast 19h .
Im vorderen bzw. hinteren Leitungsast liegt je ein Ventil 25v bzw. 25h .
Die vordere Druckölleitung 19v verzweigt sich in einem Synchronlaufventil 26v zu den Hydraulikzylindern 14vl und 14vr .
Entsprechend verzweigt sich die hintere Druckölleitung 19h nach dem
Ventil 25h in einem Synchronlaufventil 26h zu den Hydraulikzylindern 14hl und 14hr. In
den zu den Hydraulikzylindern führenden
Teilleitungen der vorderen Ölleitung 19v und der hinteren Druckölleitung 19h sind jeweils vorgesteuerte Rückschlagventile 28vl , 28vr , 28hl und 28hr angeordnet.
Die Vorsteuerleitungen 29 sind über je ein Vorsteuerabschaltventil 30 mit
der Vorsteuerleitung 22 verbunden.
-
In
den Druckölleitungen 19v und 19h angeordnet
sind weiterhin jeweils zwei Druckschalter 32v und 33v bzw. 32h und 33h . Dabei reagieren die Schalter 32 und 33 jeweils
auf einen unterschiedlichen Öldruck,
beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
reagieren die Schalter 32 auf einen Öldruck von 70 bar, während die
Schalter 33 auf einen Öldruck
von 50 bar schalten.
-
An
die Druckölleitung 19v und 19h sind
jeweils angeschlossen weiterhin je ein der Druckabsenkung dienender
Leitungsast, der jeweils aus einem auf 50 bar ausgelegten Druckbegrenzungsventil 36,
einem Dreiwegeventil 37 und einem auf 20 bar ausgelegten
Druckbegrenzungsventil 38 besteht.
-
In
den zu den Ringkammern 16 der Hydraulikzylinder führenden
Asten der Druckölleitung 20 sind
jeweils Tankschaltventile 40vl , 40vr , 40hl und 40hr angeordnet.
-
Die
Stellung des Auslegers wird durch ein Drehsensor 41 erfaßt. In Abhängigkeit
von dem Sektor gemäß 2,
in dem sich der Ausleger befindet, und der durch ein Signal des
Drehsensors 41 dargestellt wird und in Abhängigkeit
von der vom Fahrer gewählten
Betriebsweise – Schienen-Fahrbetrieb oder
Schienen-Arbeitsbetrieb – werden
die dargestellten hydraulischen Ventile elektrisch angesteuert.
-
Zunächst erläutert wird
die Betriebsweise ”Schienen-Fahrbetrieb”. Befindet
sich der Ausleger in Sektor V, so werden die Hydraulikzylinder 14vl und 14vr auf
einen Druck von 70 bar und die hinteren Hydraulikzylinder 14hl und 14hr auf
einen Druck von 50 bar geregelt. Hierzu sind zunächst die vorgesteuerten Rückschlagventile 28 auf
Durchlaß geschaltet. Hierzu
schalten die Vorsteuerabschaltventile 30 die Vorsteuerleitung 22 auf
Durchgang. An der vorderen Achse wird der 50-bar-Druckschalter 33v totgeschaltet.
-
Fällt der
Druck unter 70 bar, so schaltet der Druckschalter 32v durch, was über das nicht dargestellte
elektrische Steuergerät
bewirkt, daß das
Ventil 25v durchschaltet, so daß der Druck
in den Bodenkammern 17 der vorderen Hydraulik zylinder erhöht wird.
-
Entsprechend
wird der Druck in den Bodenkammern 17 der hinteren Hydraulikzylinder
auf einem Druck von 50 bar gehalten. Der Druckschalter 32h , der bei 70 bar schaltet, ist totgeschaltet,
so daß ein
Unterschreiten des Druckes von 50 bar vom Druckschalter 33h gemeldet wird. Das Ventil 25h schaltet darauf hin durch, so daß der Druck
wieder erhöht
wird.
-
Das
Druckbegrenzungsventil 36h ist
durch das Dreiwegeventil 37h unmittelbar
auf den Hydrauliköltank 42 des
Fahrzeugs geschaltet, so daß bereits ein Überschreiten
eines Drucks von 50 bar zu einem Ablassen von Hydraulikflüssigkeit
in die Hydrauliköltank-Leitung 42 führt.
-
Man
erkennt, daß die
Anordnung der Hydraulikventile vorne und hinten symmetrisch ist.
Meldet daher der Drehsensor 41, daß sich der Ausleger gemäß 2 im
hinteren Sektor befindet, so werden die Verhältnisse lediglich umgekehrt.
Der Druck in den Bodenkammern 17 der hinteren Hydraulikzylinder
wird nunmehr auf 70 bar gehalten, indem der Druckschalter 33h totgeschaltet und der Druckschalter 32h aktiviert wird. Das Dreiwegeventil 37h schaltet die beiden Druckbegrenzungsventile 36h und 38h in Serie,
so daß erst
bei einem Erreichen eines Druckes von 70 bar Hydrauliköl in den
Hydrauliköltank 42 abgelassen
wird. Analog werden bei der Vorderachse der Druckschalter 32v totgeschaltet und der Druckschalter 33v aktiviert, während das Dreiwegeventil 37v das Druckbegrenzungsventil 36v unmittelbar auf den Hydrauliköltank schaltet.
-
Wird
der Ausleger in die Sektoren L bzw. R gemäß 2 geschwenkt,
so liegen ungünstigere Hebelverhältnisse
vor, als wenn sich der Ausleger in den Bereichen V bzw. H befindet.
Die auf der Lastseite liegenden Hydraulikzylinder wer den daher nicht
so angesteuert, daß der
in ihren Bodenkammern 17 herrschende Druck konstant bleibt,
sondern sie werden blockiert, indem die entsprechenden Rückschlagventile 28 von
den Vorsteuerleitungen 29 getrennt werden. Wird bspw. der
Ausleger nach rechts verschwenkt, so sind die Hydraulikzylinder 14vr und 14hr zu
blockieren. Hierzu schalten die Vorsteuerabschaltventile 30vr und 30hr ab,
so daß die
Vorsteuerleitung 22 nur auf die Rückschlagventile 28vl und 28hl wirkt.
Da die Bodenkammern 17 der Hydraulikzylinder 14vr und 14hr mit
inkompressiblen Hydrauliköl
gefüllt
sind, ist die rechte Seite des Fahrgestells auf diese Art und Weise
versteift. Die auf der lastabgewandten Seite liegenden Hydraulikzylinder 14vl und 14hl werden
so angesteuert, daß die
lastabgewandten Spurführungsräder nahezu
ohne Druck auf den Schienen gehalten werden.
-
Hierzu
sind die Druckschalter 32v und 32h totgeschaltet, so daß lediglich
die Druckschalter 33v und 33h aktiv sind. Die Dreiwegeventile 37v und 37h schalten
die Druckbegrenzerventile 36v und 36h unmittelbar auf die Hydrauliköltank-Leitung 42.
Entsprechend werden die Ventile 40vl und 40hl so geschaltet, daß Hydrauliköl aus den Ringkammern 16 der
Hydraulikzylinder 14vl und 14hl ungehindert in die Hydrauliköltank-Leitung 42 abfließen kann.
-
Sollen
bei stehendem Fahrzeug größere Lasten
angehoben und verschwenkt werden, so wird die Betriebsweise ”Schienen-Arbeitsbetrieb” vorgewählt. Je
nach Stellung des Auslegers werden nun die beiden lastseitigen Hydraulikzylinder
verriegelt, d. h. die Druckölzuleitungen
durch die Rückschlagventile 28 versperrt,
und die beiden gegenüberliegenden Hydraulikzylinder
so angesteuert, daß der
Druck in den Bodenkammern 17 auf 50 bar konstant gehalten wird.
Befindet sich bspw. der Ausleger in Stellung V gemäß 2,
so werden die vorderen Rückschlagventile 28vl und 28vr durch
die Vor steuerabschaltventile 30vl und 30vr verriegelt. Die Ventile 30hl und 30hr schalten
hingegen durch, so daß die
hinteren Rückschlagventile 38hl und 38hr offenstehen.
Der hintere Druckschalter 32h wird
totgeschaltet, während
der Druckschalter 33h abgewählt wird,
so daß die 50-bar-Grenze
angezeigt wird. Die hinteren Tankschaltventile 40hl und 40hr werden auf den Hydrauliköltank 42 geschaltet.
Das Dreiwegeventil 37h wird so
geschaltet, daß das
Druckbegrenzungsventil 36h unmittelbar
auf den Hydrauliköltank 42 führt.
-
Beim
weiteren Verschwenken des Auslegers bspw. in den rechten Sektor
hinein, wird der Hydraulikzylinder 14hr verriegelt,
während
die Hydraulikzylinder 14vl und 14hl , d. h. die den lastabgewandten Spurführungsrädern zugeordneten
Hydraulikzylinder so angesteuert werden, daß die lastabgewandten Spurführungsräder ohne
Druck auf den Schienen gehalten werden.
-
Zusätzlich besteht
die Möglichkeit,
zur Hubkrafterhöhung
alle vier Hydraulikzylinder 14vl , 14vr , 14hl und 14hr abzusperren. Bei dieser Schaltungsmöglichkeit
bei stehendem Fahrzeug wird das gesamte Fahrgestell so versteift,
daß besonders schwere
Lasten gehoben werden können.
-
Zum Überfahren
einer induktiven Sicherungseinheit können entweder die vorderen
Hydraulikzylinder 14vl und 14vr oder aber die hinteren Hydraulikzylinder 14hr und 14hl jeweils
paarweise ausgefahren werden. Fährt
das Fahrzeug bspw. vorwärts,
so werden zunächst
die Hydraulikzylinder 14vl und 14vr gemeinsam ausgefahren, so daß die in 1 dargestellte
vordere Achse 2 und die an ihr aufgehängten gummibereiften Räder von
der Schiene abgehoben werden, während
die hinteren gummibereiften Räder 5 der
hinteren Achse 3 weiterhin Bremskräfte übertragen können. Nachdem die induktive
Sicherungseinheit überrollt
worden ist, werden die vorderen Hydraulikzylinder 14vr und 14vl wieder abgesenkt,
so daß die
gummibereiften Räder 4 wieder
auf der Schiene aufsitzen, während
die hinteren gummibereiften Räder 5 durch
entsprechendes Ansteuern der hinteren Hydraulikzylinder 14hl und 14hr von
der Schiene abgehoben werden, bis die induktive Sicherungseinheit
vollständig überfahren
worden ist. Nach Überfahren
der induktiven Zugsicherung wird die Steuerung wiederum auf eine
der oben geschilderten Betriebsweisen zurückgesetzt.
-
Es
ist einleuchtend, daß die
bei den oben geschilderten Betriebsweisen zu betätigenden Ventile elektrisch
angesteuert werden können,
wobei sämtliche
notwendigen Schaltvorgänge
von einer speicherprogrammierbaren Steuerung ausgeführt werden können, deren
Programmierung im Können
des Durchschnittsfachmanns liegt.
-
Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines
Fahrgestells wird die Fahrstabilität eines Zweiwege-Fahrzeuges
sowohl im Fahr- wie im Arbeitsbetrieb wesentlich erhöht.
-
- 1
- Rahmen
- 2
- vordere
Achse
- 3
- hintere
Achse
- 4
- vordere
gummibereifte Räder
- 5
- hintere
gummibereifte Räder
- 7
- vordere
SFR-Achse
- 8
- hintere
SFR-Achse
- 9
- Spurführungsrad
- 11
- vordere
Schwinge
- 12
- hintere
Schwinge
- 14vl, 14vr
- vordere
Hydraulikzylinder
- 14hl, 14hr
- hintere
Hydraulikzylinder
- 16
- Ringkammer
- 17
- Bodenkammer
- 19
- Druckleitung
- 20
- Druckleitung
- 21
- Drehverbindung
- 22
- Vorsteuerleitung
- 25v, 25h
- Ventil
- 26v, 26h
- Synchronlaufventile
- 28vl, 28vr, 28hl, 28hr
- vorgesteuerte
Rückschlagventile
- 29
- Leitung
- 30vl, 30hl, 30vr, 30hr
- Vorsteuerabschaltventile
- 32v, 32h
- Druckschalter
70 bar
- 33v, 33h
- Druckschalter
50 bar
- 36v, 36h
- Druckbegrenzungsventil
50 bar
- 37v, 37h
- 3-Wegeventil
- 38v, 38h
- Druckbegrenzungsventil
20 bar
- 40vl, 40vr, 40hl, 40hr
- Tankschaltventile
- 41
- Drehsensor
- 42
- Hydrauliköltank-Leitung