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Plansichter Die Aufgabe, bei Plansichtern mit einem zwischen den Siebrahmen
vorhandenen Durchfallkanal, der gegen die Vorsiebe abgeschlossen ist, das Gut einer
beliebigen Siebbespannung, vornehmlich hinsichtlich der ersten fünf Mehlsiebbespannungen
zuzuleiten, ist bereits bei bekannten Plansichtern in an sich durchaus befriedigender
Weise gelöst. Dort sind zwischen den Vorsieben und den Mehlsieben mehrere, der abzuschaltenden
Mehlsiebzahl entsprechende Schaltkammern angeordnet, deren jede mit der zugehörigen
Mehlsiebgruppe verbunden ist.
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Abgesehen davon, daß durch die eingebauten Schaltkammern die Bauhöhe
des Sichters vergrößert wird, ist diese Lösung wenig geeignet für den Umbau von
vorhandenen Plansichtern, um sie so auszubilden, daB bei ihnen eine beliebige Anzahl
der ersten vier oder fünf Mehlsiebe ausgeschaltet werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung unter Verwendung der an sich
bekannten, als Klappen ausgebildeten Leitflächen an den Rändern der Mehlsiebe und
der bekannten, zwischen die Mehlsiebe eingeschalteten bzw. den Mehlsieben vorgeschalteten
Sar$melböden dadurch gelöst, daß zwischen den Vorsieben und den Mehlsieben ein mit
einem am Zuführungsende für das erste Mehlsieb vorhandenen Durchtritt versehener
Sammelboden und zwischen dem ersten Mehlsieb und den folgenden Mehlsieben ein weiterer
Sammelboden mit am Ablaufende des zweiten Mehlsiebes
angeordneter
Klappenleitfläche vorgesehen ist, wobei die Mehlsiebe an ihrem Guteintrittsende
mit je einer, als Klappe ausgebildeten Leitfläche ausgerüstet sind.
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Auf diese Weise kann bei dein Sichter, unter Fortfall der Schaltkammern
bei entsprechender Verringerung der Bauhöhe das von den Vorsieben kommende Gut nach
Belieben auf eines der ersten vier oder fünf Mehlsiebe je nach dem Fortschreiten
der Ausmahlung geleitet werden, wobei die beiden Zwischenböden auch bei bereits
vorhandenen Plänsichtern leicht eingeschoben und die erforderlichen Klappenleitflächen
leicht angebracht werden können.
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Dabei ist es zweckmäßig, daß die Klappen im Querschnitt keilförmig
mit nach dem freien Ende zugekehrter Spitze profiliert sind.
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Wenn es sich um Plansichter handelt, bei welchen zu beiden Seiten
des Schwunggewichtes zwei oder mehr Sichtabteile vorhanden sind, dann sind erfindungsgemäß
die Drehachsen der den in gleicher Höhe liegenden Siebkästen zugeordneten Steuerklappen
der Höhe nach versetzt gegeneinander angeordnet. Diese Drehachsen können aber auch
in bezug auf die in gleicher Höhe liegenden Siebkästen abwechselnd an den Siebkästen
und an der Schachtwandung gelagert sein.
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Dabei ist es möglich, die Drehachsen der Steuerklappen in gleicher
Höhenlage anzuordnen. Für den Fall, daß Klappen verwendet werden, deren Länge die
Schachtbreite unterschreitet, sind erfindungsgemäß an der Schachtwandung bzw. an
dem zugehörigen Siebkasten Anschlagleisten vorgesehen, gegen die sie sich in der
Verschlußstellung mit ihren freien Enden anlegen.
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In der Zeichnung ist der neue Plansichter in den Abb. i bis 5 in senkrechten
Längsschnitten bei verschiedener Leitklappenstellung dargestellt; Abb. 6 zeigt in
einer Ansicht von oben einen Plansichter, bei welchem zu beiden Seiten des Schwunggewichts
zwei Siebabteile vorgesehen sind; Abb. 7 ist ein senkrechter Querschnitt nach der
Linie VII-VII in Abb. 6; Abb. 8 ist ein waagerechter Querschnitt nach der Linie
VIII-VIII in Abb. 7; Abb. 9 bis ii entsprechen der Abb. 7, zeigen aber verschiedene
Lagerungen der Drehachsen der Steuerklappen; Abb. 12 ist eine Sonderdarstellung.
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Mit Bezug auf die Abb. i bis 5 ist folgendes zu sagen: Es sind in
dem Gehäuse 2o des Sichters die beiden Vorsiebe 21 und 22 vorgesehen, über die das
Gut in der durch die eingezeichneten Pfeile ersichtlichen Weise läuft, wobei die
abgesonderten Grieße in den Schacht 23 gelangen, während das durchgesiebte Gut,
welches sich aus Grießen, Mehl und Dunst zusammensetzt, auf den den Mehlsieben I
bis V vorgeschalteten Sammelboden 24 gelangt, der einen Durchlaß 25 an dem Ende
aufweist, an welchem das Gut dem ersten Mehlsieb 26 zugeleitet wird.
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Dieses Mehlsieb ist an den Zuleitungsenden mit einer Leitfläche ausgerüstet
in Form einer Klappe 27, die sich mit ihrem Ende in der in Abb. i gezeigten Lage
gegen die Wandung des Gehäuses 2o anlegt, aber auch in die aus Abb. 2 ersichtliche
Hochstellungslage gebracht werden kann, wo sie den Zutritt des von Sammelboden 24
kommenden Gutes zu dem ersten Mehlsieb 26 verhindert.
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Unter dem ersten Mehlsieb ist ein zweiter Sammelboden 28 vorgesehen,
der an beiden Enden Durchlaßöffnungen aufweist, wobei aber eine Leitklappe 29 an
dem Ende des Sammelbodens vorgesehen ist, wo sich der Ablauf des Gutes von dem zweiten
Mehlsieb 30 befindet. Dieses Mehlsieb ist an seinem Zulaufende mit einer Leitklappe
31 ausgerüstet, während das Barunterliegende Mehlsieb 32 an der gegenüberliegenden
Seite, also auch an seinem Zulaufende mit einer Leitfläche 33 ausgerüstet ist. Die
Barunterliegenden Mehlsiebe 34 und 35 gehen mit ihren bespannten Auffangböden bis
an die entsprechenden Wandungen des Gehäuses 20 heran, und zwar an dem Zuführungsende.
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Es folgen dann die in der Zeichnung nicht mit dargestellten weiteren
Mehlsiebe, über die das Gut in dem bekannten Zickzackwege geleitet wird. Ein Abschalten
kommt in der Praxis gewöhnlich nur für die ersten fünf Mehlsiebe in Frage.
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Bei der Klappenstellung nach Abb. i überläuft das Gut, wie aus den
eingezeichneten Pfeilen ersichtlich ist, sämtliche Mehlsiebe, angefangen vorn ersten
bis zum letzten des Plansichters.
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Bei der Klappenstellung nach Abb. 2 ist das erste Mehlsieb 26 ausgeschaltet
durch Hochstellung der Klappe 27 und Einstellung der Klappe 29, so daß sie sich
mit ihrem Ende an die Gehäusewandung anlegt.
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Bei der Klappenstellung nach Abb. 3 sind die ersten beiden Mehlsiebe
durch Hochstellung der Klappen 27 und z9 abgeschaltet, so daß das von dem ersten
Sammelboden 24 gelieferte Gut unmittelbar auf die Klappenleitfläche 33 und damit
auf das dritte Mehlsieb 32 gelangt.
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Bei der Klappeneinstellung nach Abb. 4 gelangt das Gut mit Hilfe des
zweiten Sammelbodens 28 und Hochstellung oder Flachstellung der Klappe 31 unmittelbar
auf das vierte Mehlsieb, während bei der Klappeneinstellung nach Abb. 5, wo die
Klappen 27, 29 und 33 sich in der Hochstellung befinden, das vom ersten Sammelboden
24 abgegebene Gut unmittelbar auf das fünfte Mehlsieb 35 gelangt.
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Wie ersichtlich, sind bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel die
Klappen im Querschnitt keilförmig profiliert, und zwar mit nach dem freien Ende
der Klappen zugekehrter Keilspitze.
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Wenn nun zwei oder mehr Sichtabteile zu beiden Seiten des Schwunggewichtes
vorhanden sind, dann ergeben sich Schwierigkeiten aus der Anordnung der Klappendrehachsen
in Hinsicht darauf, daß die Klappen ja bei den beiden nebeneinanderliegenden Sichtabteilen
für die in gleicher Höhe liegenden Siebkästen bzw. Sammelböden getrennt ausgeführt
werden müssen, wenn in den einzelnen Sichtabteilen verschieden gearbeitet wird,
d. h. in dem einen Sichtabteil andere Mehlsiebe abgeschaltet werden sollen als in
dem Nebenabteil. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in der aus den Abb. 6 bis ii
ersichtlichen Weise gelöst, und zwar bei einem Plansichter, bei welchem zu beiden
Seiten des Schwunggewichtes 36 je zwei Sichtabteile 37 vorgesehen sind. Hier sind
die Klappen 27 und 27' der in den beiden nebeneinanderliegenden Sichtabteilungen
37 in gleicher Höhenlage vorgesehenen Mehlsiebe 26 so
gelagert,
daß die Drehachse 38 der Klappe 27 am Siebrahmen und die Drehachse 39 der Klappe
27 an der Schachtwandung des Gehäuses gelagert ist.
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Dadurch kommen die beiden Drehachsen 38 und 39, wie insbesondere aus
Abb. 6 ersichtlich ist, nebeneinander in der gleichen Höhenlage mit solchem Abstand
zu liegen, daß sie j e für sich, also unabhängig voneinander, bequem bedient werden
können. In gleicher Weise sind die Drehachsen 38 und 39 der nachfolgenden Mehlsiebe
bzw. des nachfolgenden Sammelbodens 28 gelagert.
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Bei der in Abb.9 gezeigten Lösung liegen beide Drehachsen 38 und 39
an den Siebkästen gelagert, jedoch mit Abstand untereinander. Diese Ausführung ist
weniger zu empfehlen, da der Höhenabstand der beiden Drehachsen voneinander naturgemäß
gering ausfällt und dadurch die Handhabung der Drehachsen, auf deren aus dem Gehäuse
vorragenden Enden Handfächer angeordnet sind, erschwert wird.
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Bei der Lösung nach Abb. io sind die Drehachsen 38 und 39 der beiden
Klappen 27 und 27', welche den in gleicher Höhenlage befindlichen nebeneinanderliegenden
Siebkästen 26 zugeordnet sind, an der Wandung des Gehäuses 20 gelagert. Hier können
die Höhenabstände der Drehachsen untereinander so bemessen werden, daß eine gute
Handhabung ohne weiteres möglich ist.
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Auch für die Klappen 31 (s. die Abb. i bis 5) gelten die vorstehend
geschilderten Maßnahmen in bezug auf die Anordnung der Drehachsen dieser Klappen.
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Wenn man nun die Klappen kürzer ausführt, als die Breite des zwischen
den Enden der Siebkästen bzw. der Sammelböden verbleibenden Schachtes ausmacht,
dann werden Anschlagleisten 4o bzw. 41 an den Schachtwänden bzw, an den Siebkästen
vorgesehen, die in den Schacht hineinragen, und an die sich die Enden der Leitklappen
anlegen.
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Diese Leisten sind zweckmäßig, wie aus Abb. ii ersichtlich ist, oben
abgeschrägt, so daß das auf sie gelangende Gut leicht abläuft.
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Alle die geschilderten Einrichtungen können nicht nur bei neu zu bauenden
Plansichtern Verwendung finden, sondern insbesondere auch dort, wo es gilt, bereits
in der Mühle befindliche Plansichter auf die Abschaltungsmöglichkeit der ersten
vier und fünf Mehlsiebe umzustellen.
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Wie aus Abb. 12 ersichtlich ist, sind auf den Drehachsen 38 bzw. 39
der Klappen Stellhebel 42 so angeordnet, daß sie in der Ebene der in Abb. 12 durch
gestrichelte Linien angedeuteten Klappe 27 bzw. 27' usw. stehen, also in gleicher
Flucht mit den Klappen liegen.
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Die Stellhebel werden in an sich bekannter Weise an einem Bügel 43
geführt, der an der Außenwand des Gehäuses 2o angeordnet ist; und sie werden mittels
einer Stellschraube 44 bzw. einer Federklinke o. dgl. in der ihnen gegebenen Lage
festgehalten.
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Auf dem Bügel sind die nötigen Markierungen bzw. Inschriften angebracht,
um erkenntlich zu machen, wie die Klappe im Einzelfalle einzustellen ist und eingestellt
ist, wenn es sich um die Leitung des Gutes nach den einzelnen Sieben I bis V handelt.