-
Mehrlagiger Papiersack mit Kreuzboden, Verfahren und Vorrichtung
zu seiner Herstellung
Bei der Fertigung von mehrlagigen Papiersäcken mit Kreuzböden
aus Abschnitten eines Papierschlauches ist es aus der deutschen Patentschrift G40761
bekannt, in den beiden Bodenklappen alle Wan,dllagen außer der innersten in der
zuerst umzulegenden Klappe und der äußersten in der hernach daraufzulegenden Klappe
mit übereinanderliegen den Löchern zu versehen, um eine Verklebung sämtlicher Klappenlagen
mit der Gegenklappe zu erzielen.
-
Für das Aufziehen der Kreuböden ist es,dabei notwendig, in den Schlauchabschnitten
nahe den Abschnittskanten Querverklebungen zwischen den einzelnen Wandlagen anzubringen,
gleichviel, ob das Aufziehen durch Sauger eingeleitet wird oder durch einen an der
einen Sackwand entlanggeführten, durch einen in ihr angebrachten Schlitz oder Einschnitt
einspringenden Finger. Sauger erfassen nämlich nur die äußerste Lage und würden
die inneren Lagen beim Aufziehen nicht mitnehmen, der erwähnte Finger kann aber
leicht unter nur eine oder einige der geschlitzten Wandlagen greifen statt unter
sie alle, und dann besteht die Möglichkeit, daß die nicht unterfaßten Wandlagen
an der Gegenklappe liegenbleiben, der Schlauchabschnitt also nicht richtig aufgezogen
wird.
-
Diese Querverklebungen haben viele Nachteile.
-
Zunächst bedingen sie einen. Mehraufwand von Klebstoff. Bei porösem
Papier oder bei einem Wandern der Querverklebungen in dem Papierschlauch bei dessen
Fertigung werden leicht unerwünschte Verklebungen zwischen den beiden
Sackwände
oder gar zwischen verschiedenen, im Laufe der Fertigung aufeinanderzuliegen kommenden
Schlauchabschnitten hervorgerufen., die dann erst mühsam von Hand getrennt werden
müssen. Erfolgt hernach die Bodenverklebung, so werden die vorgenannten Querverklebungen.
oft wieder feucht und lösen sich. Die für solche Papiersäcke verwendeten Klebstoffe
erhalten aber nach einer Auflösung durch Anfeuchten bei erneutem Erstarren häufig
nicht wieder ihre ursprüngliche Festigkeit, so daß der fertige Sack an diesen Klebstellen
nicht die volle Festigkeit aufweist. Wenn man, um dies zu vermeiden, für die Querverklebungen
einen anderen Klebstoff verwendet als für die spätere Bodenverklebung, der durch
dessen Lösungsmittel nicht oder nur in geringem Maße wieder gelöst wird, so bedeutet
dies, daß die Fertigung der Säcke teurer und umstänldlicher wird. Vor allem ist
es aber nicht möglich, solche quer verklebten Schlauchabschnitte auf Vorrat anzufertigen,
was sehr erwünscht wäre, weil das Bilden des Schlauches mit erheblich größerer Verschubgeschwindigkeit
erfolgen k.ann als das Falten der Kreuzböden, also die Schiauchbildungseinrichtung
eine wesentlich größere Leistungsfähigkeit besitzt als die Bodenfaltvorrichtung.
Diese größere Leistungsfähigkeit kann aber nicht ausgenutzt werden, wenn die Schlauchbidungseinrichtung
im gleichen Takt arbeiten muß wie die Bodenfaltvorrichtung, sofern man nicht eine
solche auf zwei Bodenfaltvorrichtungen arbeiten läßt, was sich aus wirtschaft.lichen
Gründen oft verbietet. Die Querverklebungen machen nämlich die Schlauchwände bei
ihrer Erstarrung wellig, so daß dieBodenfaltung dann beeinträchtigt wird. Diese
wird fern,er dadurch erschwert, daß die einzelnen Lagen des Schlauchabschnittes
infolge der Querverklebungen sich beim Aufziehen der Kreuzböden und beim Umschlagen
der Bodenvklappen nicht mehr gegeneinander verlagern können. Hierdurch entstehen
oft Spannungen, besonders in den Eckeinschlägen, welche unerwünschte Falten sich
emporheben lassen, die an den verschlossenen Sackecken ein dichtes Verkleben verhindern,
an der Ventilecke aber das Ventil sich nicht dicht schließen lassen.
-
Der Erfinder hat erkannt, daß diese seit langem bekannten Nachteile
sich unter Benutzung der aus der eingangs genannten Patentschrift seit mehr als
Io Jahren bekannten Mittel in einfacher Weise vermeiden lassen, wenn beim Aufziehen
der Kreuzböden mit Hilfe von Saugern diese Sauger auf der einen Sch.lauchseite,
bei der die ungelochte Lage sich innen Ibefindttt, in eines oder mehrere der Kleblöcher
eingreifen und durch sie hindurch die unterste ungelochte Lage erfassen, während
sie auf der anderen Schlauchseite in gleicher Weise in zusätzliche Löcher einfassen,
die in allen, außer der innersten, Kleblöcher aufweisenden Lage angebracht sind.
-
In der Auswertung dieser Erkenntnis besteht die Erfindung, und sie
betrifft demgemäß einen mehrlagen Papiersack mit Kreuzboden, in dessen Klappen Löcher
vorgesehen sind, welche in den. einzelnen Lagen übereinanderliegen, sich in der
zuerst umgeschlagenen, also inneren Klappe in allen, außer der äußersten Lage befinden,
in der anderen danach umgeschlagenen, also äußeren Klappe aber in allen, außer der
äußersten Lage, wobei das Neue darin besteht, daß in dieser äußeren Klappe mindestens
eine zusätzliche Lochung in jeder Lage übereinanderliegend vorgesehen ist, außer
in der innersten Lage.
-
Vorteilhaft ist es dabei, wenn die übereinanderliegenden Löcher verschiedene
Gestalt haben, wodurch erreicht wird, daß Löcher in den Zwischenlagen von der obersten
gelochten Lage teilweise überdeckt werden. Hierdurch entstehen in ihnen Hohlräume,
die für das Eintreten des Klebstoffes beim Zusammenpressen der fertig zusammengeschlagenen
Kreuzböden besonders vorteilhaft sind.
-
Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur maschinellen Herstellung
von Papiersäcken. der vorbeschriebenen Art, wobei in den Papierschlauch, dessen
Abschnitte als Sackrohlinge dienen, außer den zur Verklebung der Bodenklappen dienenden
Löchern in der ungelocht bleilenden Zone der äußersten Bahn sowie an darunterliegenden
Stellen aller anderen Bahnen, außer der innersten, Löcher angebracht werden. und
das Aufziehen des flachgedrückten Schlauchalschnittes zum Kreuzboden mit Hilfe von
Saugern eingeleitet wird, die in die letztgenannten Löcher und in solche der Gegenklappe
eingreifen und durch sie hindurch beide Male die innerste Schlauchbahn erfassen.
Querverklebungen in den Schlauchabschuitten können hierbei ganz unterbleiben. Außer
der hier nicht zu berücksichtigenden Längsverklebung der Schlauchbahnen zur Bildung
der Schlauchlängsnähte braucht in dem Papierschlauch überhaupt keine Verklebung
zu erfolgen, und seine Abschnitte können daher beliebig lange lagern, ohne daß zu
befürchten wäre, sie möchten wellig werden oder irgendwie in unerwünschter Weise
zusammenkleben.
-
Hiermit ist die Möglichkeit gegeben, die Schlauchbildungseinrichtung
und die Bodenfaltvorrichtwlg je nach ihrer Leistungsfähigkeit zu betreiben, die
erste also etwa nur halb so lange laufen zu lassen wiediese,oder gar beide Vorrichtungen
abwechselnd mit ein und derselben Belegschaft zu betreiben, die erste dann etwa
halb so lange wie diese.
-
Besonders vorteilhaft ist die Erfindung für Schmalbodensäcke, bei
denen die Kreuzböden die Gestalt von Rechtecken von wesentlich größerer Länge als
Breite aufweisen, da hier auf die Möglichkeit einer Verschiebung der Wandlagen beim
Pressen des Kreuzbodens großer Wert zu legen ist, weil die erwähnte Spannung in
den Kreuzbodeneckeinschlägen bei deren geringer Größe sonst besonders stark auftritt.
Bei nachfolgender Beschreibung ist deshalb die Fertigung solcher Schmalbodensäcke
zugrunde gelegt, und zwar von Ventilsäcken, bei denen also an der einen Sackecke
eine Verklebung der Bodenklappen auf dem Eckeinschlag unterbleibt und hierdurch
ein Ventil entsteht, das sich nach der Füllung des Sackes selbsttätig schließt.
-
Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und zeigt
in Abb. I schematisch eine Papiersackherstellvorrichtung, Abb. 2 einen Teil des
damit hergestellten Schlauchabschnittes in größerem Maßstab; Abb. 3 denselben zum
Kreuzboden aufgezogen, von unten gesehen, Abb. 4 einen Schnitt nach IV-IV der Abb.
3; Abt. 5 den Schlauchahschnitt aus Abt. 3 zum Kreuzboden zusammengeschlagen, Abb.6hisg
Teile von anderen Ausführungsbeispielen.
-
Drehsinn und Laufrichtung sich bewegenderTeile sind durch Pfeile
angedeutet.
-
Die vier von den Vorratsrollen 10', 10", I0"' und ro"" (Abb. I) abgezogenen
Papierbahnen II', II", II''' und rI"" laufen durch Lochvorrichtungen 12', I2", I2"'
und I2"" zum Walzenpaar I3, das sie ein wenig gegeneinander gestaffelt vereinigt
und sie über die Beleimungswalze I4, die den Klebstoff für die Längsnähte 15 aufträgt,
der Schlauchhildungseinrichtung 16 zu laufen läßt, aus welcher der Papierschlauch
zum Querschneider 17 gelangt, der ihn zu Stücken ablängt. Diese Stücke werden von
dem Förderhand 19 rechtwinklig zur bisherigen Vorschubrichtung in die Walzenstraße
20 geleitet, von der hier nur zwei Walzenpaare dargestellt sind, um eine größere
Klarheit der Zeichnung zu erzielen.
-
Die Löcher in den Bahnen 1 1 werden von den Lochern 12 in je zwei
Reihen derart angebracht, daß das Ablängen durch den Querschneider I7 immer zwischen
diesen beiden Reihen erfolgt. Jeder Schlauchabschnitt weist dann, wie Abb. 2 zeigt,
nahe jeder seiner Schnittkanten eine Lochreihe auf, und zwar im mittleren Teil,
indes die die Kreuzboldeneinschläge ergebenden Wandteile von Löchern frei bleiben.
DieLöcher3I in der einenWandschicht sind in den Lagen 1l", 11"' und II"" angebracht,
nicht aber in der innersten Lage 11', die Löcher 32 in der anderen Wandschicht hingegen
in den Lagen III, II" und II"', nicht in der äußersten Lage II''''.
-
Die Löcher3I und32 sind so gegeneinander versetzt, daß sie heim Zusammenschlagen
des Bodens nicht aufeinanderzuliegen kommen.
-
Ferner sind nocl Lochungen 33 angebracht in den Lagen II", II''',
11"", nicht aber in der innersten Lage 1l', also ebenso wie die Löcher3I, jedoch
in der die Löcher 32 tragenden Wand. Die Löcher 3I und 33 bilden also Durchlässe
durch die Wandung hindurch von außen bis an die innerste Lage heran, aber nicht
durch sie hindurch, die Löcher 32 ebensolche Durchlässe von innen bis an die äußerste
I,age, aber nicht durch diese hindurch.
-
Die Löcher seien beispielsweise etwa 15 mm groß, die beiden Loch
reihen mögen in Längsrichtung der Bahnen etwa 30 mm Abstand haben und die Löcher
in ihnen quer zur Bahnen längsrichtung etwa einen solchen von 45 mm. Da das Ablängen
mitten zwischen beiden Lochreihen erfolgt, sind also die Löcher 15 mm von jeder
Schlauchabschnittkante entfernt, und l>eim Zusammenschlagen der Kreuzbodenklappen
urn die Falzkanten X-X der Abb. 3 kommen beide Lochreihen aufeinanderzuliegen, wobei
sich indes die Löcher der einen Reihe zwischen denen der anderen Reihe befinden,
ihr Abstand also ebenfalls etwa je 15 mm beträgt. Tritt dann beim Zusammenpressen
des Bodens der Klebstoff rings um dieLochränder herum etwas zwischen die Wandlagen,
so wird eine sich über die ganze Klappenlänge des Bodens erstreckende Durchverklebung
erzielt. Die Eckeinschläge sind von Lochungen frei, ihre Lagen erfahren also keine
Verklebung miteinander.
-
Die Walzenstraße 20 führt die Schlauchabschnitte 18 zwischen den
umlaufenden Saugerpaaren 21' und 21" hindurch. Diese Sauger sind so angeordnet,
daß die oheren Sauger 21' in die Löcher 3I eingreifen, die unteren Sauger 2I" aber
in die Löcher 33. Beide Sauger 21' und 2I" erfassen somit die innerste Wandlage
1 1' durch die drei anderen Lagen 11", II"' und II'''' hindurch und öffnen den Schlauchabschnitt
an beiden Schnittkanten. So geöffnet gelangt er in den Kreuzbodenaufzieher 22; bei
dessen Verlassen ist er an beiden Enden nach, unten zu Kreuzböden aufgezogen. Nun
wird er über eine Beleimeinrichtung geführt, die von unten her Klebstoff aufträgt.
Sie besteht aus den. beiden auf der Welle 23 sitzenden Scheiben 24' und 24"; an
der Scheibe 24' sind Lappen 25' und 25" angebracht, an der Scheibe24" nur Lappen
25". Ähnliche, jedoch spiegelgleiche Lappen 27', 27" und 28 sind ferner an auf der
Welle 23 sitzenden Armen angeordnet. Die Scheiben 24' und 24" sowie die Lappen 25',
25", 26', 26", 27', 27" und 28 tauchen beim Umlauf in die Klebstoffwanne 29 ein.
-
Die Leimvorrichtung ist so bemessen, daß die Scheiben 24' und 24",
wie Abb. 3 zeigt, über die Reihe der Löcher 32 hinweglaufen und über die ganze Bodenlänge
hinweg einen Klebstoffstreifen auftragen, indes die Lappen 25', 25", 26', 26", 27',
27" und 28 den Eckeinschlägen dreieckige Klebstoffbenetzungen gehen.
-
Der Schlauchabschnitt tritt jetzt in die Bodenbildungseinrichtung
30 ein. In ihr wird zuerst die die Löcher 31 tragende Wand um die Falzkante X-X
der Abt. 3 zur Bodenklappe emporgeschlagen und dann die die Löcher 32 und 33 enthaltende,
in ganzer Länge mit Klebstoff henetzte Wand als äußere Bodenklappe daraufgeschlagen,
so daß aus der Einrichtung 30 ein mit zwei. Kreuzböden versehener Ventilsack verausgabt
wird. Soll die Erfindung für das Fertigen offener Kreuibodensäcke benutzt werden,
so unterbleibt das Falten der Böden au£ der einen Seite, zweckmäßig der Ventilseite,
zu welchem Zweck die Mittel 2I' und 2I" dieser Seite sowie die Klebglieder 24",
25", 26" und 27" ausgeschaltet werden und die Schlauchabschnitte I8, die an der
von diesen Mitteln behandelten Schnittkante dann auch keine Löcher erhalten, nur
an ihren anderen Abschuittenden Kreuzböden erhalten.
-
Bei den in Abb. 6 bis 8 veranschaulichten Säcken weisen die übereinanderliegenden
Löcher der einzelnen Wandlagen unterschiedliche Formen auf. So ist nach Abb. 6 die
äußerste Lage mit quadratischen Löchern 43 versehen, während in der darunter-
liegenden
Lage größere Quadrate 44, spießkantig liegende Quadrate 45 oder Recktecke 46 vorgesehen
sind; nach Abb. 7 befinden sich unter den dreieckigen Löchern 47 der obersten Lage
auf dem Kopf stehende gleiche Dreiecke 48 und bis zum Klappenrande laufende Schlitze
49, während Abb. 8 ovale Löcher 51 und winkelrecht zu ihnen liegende gleiche Ovallöcher
5L sowie Schlitze 52 zeigt. Alle diese Ausführungen ergeben Hohlräume in den Zwischenlagen
der Wand, die dem Klebstoff ein leichtes Eintreten erlauben. Die sich bis zur Schnittkante
erstreckenden Schlitze dagegen erfordern nur je eine Stanze für zwei Löcher benachbarter
Lochreihen, wodurch die Lochvorrichtungen. 12 sich vereinfachen.
-
Abb. g endlich zeigt eine andere Ausführungsform, bei der zahlreiche
kleine Löcher 53 gitterartige Zonen bilden. Zweckmäßig wenden dabei die Lochabstände
in den. einzelnen Lagen ein wenig verschieden bemessen, wodurch erreicht wird, daß
an einer Stelle immer ein durch alle Lagen hindurchgehender Durchlaß gebildet wind,
an einer anderen Stelle aber Hohlräume in den Zwischenlagen. Diese Unterschiede
wenden durch da.s Verschieben der Lagen gegeneinander beim Pressen der Böden noch
begünstigt. Die gitterartige Ausbildung der Wände erstreckt sich hier auch auf die
Eckeinschläge 54, soweit diese mit Klebstoff benetzt werden. Dadurch erfahren auch
sie beim Fertigstellen des Bodens eine Verklebung, was die Bodenfestigkeit weiter
erhöht und außerdem ein Eintreten von Füllgut zwischen die Lagen der Eckeinschläge
abwehrt.