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Verfahren zur Gewinnung von Cyclohexan aus olefinfreien Kohlenwasserstoffgemischen
Die Erfindung betrifft die Gewinnung von Cyclöhexan aus Kohlenwasserstoffgemischen,
wie Erdölen, durch Destillation. Sie beschränkt sich auf die Verwendung von Erdölen
oder anderen Kohlenwasserstoffgemischen, deren Gehalt an Benzol nicht genügt, um
eine azeotrope Mischung mit den gesamten eng mit dem Cyclohexan zusammen siedenden
Paraffinen (im wesentlichen 2, 2- und 2, 4-Dimethylpentanen) zu bilden. Wenn solche
Gemische auf Cyclohexankonzentrate, die im wesentlichen aus Cyclohexan, Benzol und
2, 2- und 2, 4-Dimethylpentanen bestehen, durch fraktionierte Destillation verarbeitet
werden und diese Konzentrate destilliert werden, geht eine azeotrope Mischung aus
Benzol und Paraffin über, während eine binäre Cyclohexan-Paraffin-Mischung zurückbleibt.
Es wurde gefunden, daB Cyclohexarnkonzentrate, die durch fraktionierte Destillation
aus iranischem Erdöl gewonnen werden, diese Eigenschaft besitzen.
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Die eng zusammen mit Cyclohexan siedenden Kohlenwasserstoff e in olefinfreien
Erdölen bestehen aus Naphthenen, Paraffinen und aromatischen Kohlenwasserstoffen
mit folgenden Siedepunkten:
Kohlenwasserstoff Siedepunkt |
bei 760 mm |
2,2-Dimethylpentan .................. 79,2o° |
Benzol............................... 8o,io° |
2,4-Dimethylpentan .................. 80,51' |
Cyclohexan .......................... 8o,74° |
2, 2, 3-Trimethylbutan (Tiptau) . . . . . . . . . 8o,88° |
Der Gehalt der Erdöle an 2, 2, 3-Trimethylbutan ist im allgemeinen sehr gering.
Die
zur extraktiven Destillation von Kohlenwasserstoffen verwendeten hochsiedenen polaren
Lösungsmittel zeigen eine Abstufung ihres selektiven Lösevermögens für Paraffine
Naphthene und Aromaten, die in der angegebenen Folge zunimmt. Die Flüchtigkeit des
Cyclohexans unter den Bedingungen der extraktiven Destillation liegt somit zwischen
der Paraffine und der der Aromaten, die mit ihm besonders eng gemischt sind, daher
kann Cyclohexan aus einer solchen Mischung durch normale extraktive Destillation
nur gewonnen werden, wenn mindestens zwei verschiedene extraktive Destillationen
vorgenommen werden. So können z. B. bei einer kontinuierlich durchgeführten derartigen
Destillation die flüchtigeren Paraffine in einer ersten Stufe entfernt und das verbleibende
binäre Geinisch aus Cyclohexan und Benzol in einer zweiten Stufe abgetrennt werden.
Das Benzol kann aber auch zunächst entfernt und das Cyclohexan dann aus dem verbleibenden
Cyclohexan-Paraffin-Geinisch. gewonnen werden. Ähnliche Arbeitsbedingungen können
bei einem absatzweisen oder einem Verfahren angewandt werden, bei dem die ternäre
Mischung aus Paraffinen, Naphthenen und aromatischen Kohlenwasserstoffen in drei
getrennte Fraktionen zerlegt wird, indem eine einzige Destillationskolonne verwendet
wird.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur vollständigen Abtrennung
von Cyclohexan aus dessen Gemischen mit Paraffinen und aromatischen Kohlenwasserstoffen,
die üblicherweise in olefinfreien Erdölen mit Cyclohexan vergesellschaftet sind,
durch eine Reihe von Arbeitsgängen, jedoch unter Durchführung einer einzigen extraktiven
Destillation von geringerer Wirksamkeit als die bisher geforderte, und zur Gewinnung
des gesamten Cyclohexans ohne Rücksicht auf die Paraffin-Benzol-Konzentration.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf die Gewinnung eines Methylcyclopentankonzentrats,
das unter bekannten Isomerisationsbedingungen in Cyclohexan übergeführt werden kann,
was eine erliebliche Steigerung der Durchschnittsausbeute an Cyclohexan zur Folge
hat, und eines Benzolkonzentrats, das in bekannter Weise, z. B. durch azeotrope
oder extraktive Destillation, in Reinbenzol übergeführt werden kann.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man Cyclohexan aus olefinfreien
Kohlenwasserstoffgemischen, die nicht über 8i° sieden und Cycloliexan, Benzol und
Paraffine enthalten, wobei diese in der Hauptsache aus 2, 2-Dimethylpentan und 2,
4-Dimethylpentan bestehen. Diese Mischungen sind frei von Kohlenwasserstoffen, die
höher sieden als Cyclohexan.
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Das Verfahren besteht darin, daß das Kohlenwasserstoffgemisch fraktioniert
destilliert wird, uni das gesamte Benzol und einen Teil der Paraffine abzutreiben,
wobei Cyclohexan und Paraffine zurückbleiben, die in Gegenwart von hochsiedenden
inerten polaren Lösungsmitteln wie Anilin, Phenol, Nitrobenzol oder einen Äther
oder Ester des Glycerins extraktiv destilliert werden, wobei man ein paraffinisches
Kopfprodukt und ein aus Cvclohexan und dem Lösungsmittel bestehendes Bodenprodukt
erhält, worauf das Bodenprodukt fraktioniert destilliert wird, um Cyclohexan zu
gewinnen.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß das gesamte Benzol und ein großer Teil der paraffinischen Beimengungen,
die mit dem Cyclohexan eng vermengt sind, mittels einer einzigen undverhältnismäßig
einfachen Destillation entfernt «-erden, wobei ein zii vernachlässigender Verlust
an Cyclohexan in Kauf genommen werden muß. Es wird hierbei ein ziemlich konzentriertes
Cvclohexankonzentrat erhalten, das nur paraffinische Beimengungen enthält, von denen
das Cyclohexan mittels extraktiver Destillation abgetrennt werden Scann.
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DasVerfahren wird durch die Zeichnung erläutert. Fig. r zeigt ein
Arbeitsschema und Fig. 2 ein Diagramm. das die Fraktionierung von iranischem Isolieptan
wiedergibt.
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Es wird eine olefinfreie Kohlenwasserstoffmischung, die Cyclohexan,
Benzol, 2, 2-Dimethylpentan und bzw. oder 2, 4-Dimethylpentan, z. B. eine iranische
Isolieptanfraktion vorn Siedebereich 68 bis go°; einer ersten Fraktionierung in
der Zone a unterworfen, die unter solchen Bedingungen durchgeführt wird, daß alle
Bestandteile mit einem höheren Siedepunkt als etwa 8i° entfernt werden und ein Destillat
mit einem Siedebereich. von etwa 68 bis 8i° erhalten wird. Dieses wird dann in b
ein oder mehrmals weiter fraktioniert, wobei eine Fraktion mit einem Siedebereich
von etwa 77 bis 8i° als Rückstand erhalten wird, die eine binäre Mischung aus Cyclohexan
mit 2, 2- und 2, 4-Dimethylpentanen darstellt.
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Diese binäre Cyclohexan-Paraffin-llischungwird dann in Gegenwart eines
oder mehrerer hochsiedender inerter polarer Lösungsmittel, wie Anilin, Phenol, Nitrobenzol,
Äther oder Ester des Glycerins, in c extraktiv destilliert, wo ein paraffinischesKopf-und
ein Bodenprodukt erhalten wird, das im wesentlichen aus Cyclohexaii und dem Lösungsmittel
besteht und aus dem das Cyclohexan in einfacher Weise durch Fraktionierung in d
gewonnen wird, wobei das anfallende L<isungsmittel in c zurückgeführt wird.
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Verschiedene Änderungen können an diesem Verfahrensschema angebrac;it
werden, insbesondere kann die Reihenfolge der Fraktionierungsgänge ina und b abgeändert
und mehrstufig durchgeführt werden.
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Darüber hinaus kann die als Kopfprodukt aus b erhaltene Fraktion mit
dem Siedebereich von etwa 68 bis 77°, die aus Benzol. n-llexan, @lethylcyclopentan
und 2, 2- und 2, 4-1)inietliylpentanen besteht, als Ausgangsstoff für eine der bekannten
Verfahren zur Isomerisation von ylethylcyclopentan zu Cyclohexan oder zur Gewinnung
von Reinbenzol durch azeotrope oder extraktive Destillation verwendet werden. Nach
einer anderen AusfÜhrungsform 'kann das Kopfprodukt aus der Fraktionierzone b durch
eine weitere Fraktionierung zu einer
Fraktion mit dem ungefähren
Siedebereich von 68 bis 72° verarbeitet werden, die im wesentlichen alles Methylcyclopentan
des Ausgangsstoffes und praktisch 'keine Dimethylpentane enthält, wodurch sie einen
besonders vorteilhaften Ausgangsstoff für die Isomerisation darstellt.
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Das Bodenprodukt mit dem ungefähren Siedebereich von 72 bis 77" stellt
eine 1,Iischung aus 2, 2-und 2, 4-Dimethylpentaiien und Benzol dar, die etwa 5o
Gewichtsprozent des letzteren enthält. Infolge dieses hohen Benzolgehaltes ist das
Bodenprodukt ein vorteilhafter Ausgangsstoff für alle bekannten Verfahren zur Gewinnung
von Benzol durch azeotrope oder extraktive Destillation.
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Die Wahl der Siedebereiche der verschiedenen in den beschriebenen
Verfahrensstufen erhaltenen Fraktionen hängt von den gewünschten Ausbeuten-und Reinheitsgraden
und von der Wirksamkeit der verwendeten Apparatur ab. Es ist jedoch wichtig, aus
derCycloliexan-Paraffin-Mischung, die alsAusgangsstoff für die extraktive Destillation
in der Zone c verwendet wird, alle paraffinischen oder anderen Beimengungen mit
einem höheren Siedepunkt als Cyclohexan zu entfernen, da diese sich sonst in dem
Cyclohexan der extraktiven Destillation anreichern würden. Es ist daher wünschenswert,
einen möglichst scharfen Schnitt zwischen Bestandteilen der Ausgangsstoffe zu ziehen,
die unterhalb und oberhalb 8i° sieden, was im allgemeinen nicht schwierig ist.
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1, ig. i zeigt das Schema einer kontinuierlichen Durchführung des
Verfahrens, doch kann es auch ganz oder teilweise absatzweise durchgeführt werden.
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Folgendes Beispiel beschreibt die Herstellung einerCyclohexan-Paraffin-Mischungaus
iranischem Erdöl, das als Ausgangsstoff für die extraktive Destillation dient.
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Beispiel i leine iranische Isoheptanfraktion mit einem Siedebereich
von etwa 68 bis 9i° wurde in einer absatzweise betriebenen Kolonne, die bei totalem
Rückfluß ioo theoretischen Böden entsprach, bei einem Rückflußverhältnis von ioo
: i fraktioniert. Die Siedepunkte und die entsprechenden Refraktions-.?o werte (n
D ) sind in Fig. 2 für den Teil der Destillation aufgetragen, der sich auf die Entfernung
des Cyclohexankonzentrates vom Siedebereich von 76 bis 8i° bezieht.
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Das zwischen den Schnittpunkten A und C übergehende Destillat ist
eine Mischung aus i i,o Gewichtsprozent Benzol, 72,6 Gewichtsprozent Cyclohexan
und i6,4 Gewichtsprozent Paraffine (im wesentlichen 2, 2- und 2, 4-Dimethylpentane).
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Fig. 2 zeigt, daß die Abtrennung des Cyclohexankonzentrats von den
höher und niedriger siedenden Bestandteilen verhältnismäßig einfach ist, da die
Schnittpunkte A und D sich an Stellen eines schnellen Temperaturanstiegs
befinden.
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Infolge der Neigung des Benzols, mit Dimethylpentanen azeotrope Gemische
zu bilden, destilliert das gesamte Benzol und ein Teil dieser Paraffine im Temperaturbereich
zwischen den Schnittpunkten A und B als Fraktion mit folgender Zusammensetzung 47
Gewichtsprozent Benzol, 49 Gewichtsprozent Paraffine und 4 Gewichtsprozent Cyclohexan.
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Diese azeotrope Benzol-Paraffin-Mischung macht etwa 25% des Gewichts
des Cyclohexankonzentrates aus, so daß der Verlust an Cyclohexan weniger als 1,5
% des gesamtenCyclohexangewichts im Ausgangsstoff beträgt.
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Die Fraktion, die zwischen den SchnittpunktenB und D übergeht (das
ist der nach der Entfernung der Fraktion A, B verbliebene Rückstand) stellt
ein im wesentlichen benzolfreies binäres Gemisch aus 94 0/0 Cyclohexan und 6 % Paraffinen
(im wesentlichen 2, 2- und 2, 4-Dimethylpentanen) dar.
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Es ist somit durch eine einzige Destillation möglich, die Konzentration
des Cyclohexans von 73 auf 94 Gewichtsprozent zu erhöhen und gleichzeitig das ganze
Benzol zu entfernen, wobei ein Verlust von weniger als 1,5 % des gesamten Cyclohexans
entsteht. Diese Abtrennung des azeotropen Paraffin-Aromaten-Gemisches ist leicht
durchführbar, da ein verhältnismäßig großer Unterschied zwischen den Siedepunkten
des Paraffin-Aromateri-Gemisches und der Naphthen-Paraffin-Mischung besteht, wie
die Schärfe des Schnittpunktes B in Fig. 2 zeigt. Reincyclohexan kann durch normale
Destillation gewonnen werden. In der Tat stellt die zwischen den Schnittpunkten
C und D siedende Fraktion Cyclohexan von 99,5%iger Reinheit (bestimmt durch den
Gefrierpunkt) dar und bildet 6o% des gesamten eingeführten Cyclohexans. Hingegen
ist die Trennung des Cyclohexans von den ihn begleitenden Paraffinen schwierig,
da der Schnittpunkt C mit keinem schärferen Temperaturanstieg zusammenfällt, so
daß 40 % des gesamten Cyclohexaris in der Zwischenfraktion, die zwischen den Schnittpunkten
B und C siedet, verlorengehen. Es ist daher von erheblichem Vorteil, die Abtrennung
des Cyclohexans aus den Cyclohexan-Paraffin-Mischungen durch exträktive Destillation
durchzuführen, da die Gegenwart hochsiedender polarer Lösungsmittel die Siedepunktunterschiede
so vergrößert, daß die Gewinnung des Cyclohexans leicht möglich ist. Dies wird im
folgenden Beispiel gezeigt.
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Beispie12 Eine Mischung aus Cyclohexan mit 2o% Paraffinen (im wesentlichen
2, 2- und 2, 4-Dimethylpentanen) wurde in Gegenwart von Anilin in einer Kolonne,
die bei totalem Rückfluß ioo theoretischen Böden entsprach, extraktiv destilliert,
wobei 5o0/0 der eingesetzten Flüssigkeit aus Anilin bestand und die Strömungsgeschwindigkeit
24 ccm je Stunde betrug. Die Destillation wurde absatzweise in bezug auf das Kohlenwasserstoffgemisch
und kontinuierlich in bezug auf das Lösungsmittel durchgeführt. 75 0/0 des in dem
Ausgangsstoff vorhandenen Cyclohexans wurden in einer Reinheit von 99,4 0/0 gewonnen.
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Eine Mischung aus Cyclohexan und Paraffinen (im wesentlichen 2, 2-
und 2, 4-Dimethylpentanen),
die 6 Gewichtsprozent dieser Paraffine
enthielt, wurde in der gleichen diskontinuierlich beschriebenen i oo-Böden-Kolonne
unter Bedingungen einer normalen Feinfraktionierung destilliert, wobei das Rückflußverhältnis
so gewählt wurde, daß 12 ccm je Stunde abdestillierten. 65 % des vorhandenen Cyclohexans
wurden in einer Reinheit von 99,4% gewonnen. Dieses Beispiel zeigt klar, daß selbst
bei einem Ausgangsstoff von geringerer Konzentration und bei der doppelten Strömungsgeschwindigkeit
die extraktive Destillation die größere Ausbeute an Cyclohexan gibt. Es ist einleuchtend,
daß die extraktive Destillation in einer weniger wirksamen Kolonne durchgeführt
werden kann, als es für eine normale Feinfraktionierung verlangt wird.
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Das folgende Beispiel erläutert die Gewinnung eines benzolfreien Cyclohexankonzentrates
aus einem industriellen Ausgangsstoff durch Fraktionierung in einer kontinuierlich
betriebenen Kolonne.
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Beispie13 In einer ersten Stufe wurden die höher als Cyclohexan siedenden
Stoffe entfernt, während in einer zweiten Stufe die Kopffraktion aus der ersten
Stufe fraktioniert wurde, um als Bodenprodukt benzolfreies Cyclohexankonzentrat
zu erhalten. In beiden Stufen wurde eine kontinuierlich betriebene Kolonne, die
83 theoretischen Böden entsprach, verwendet.
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Der Ausgangsstoff war eine raffinierte Isoheptanfraktion, die aus
iranischem Erdöl stammt und 14,92 Gewichtsprozent Cyclohexan enthielt. Die Siedepunktskurve
dieses Ausgangsstoffes wurde in einer absatzweise betriebenen 4o-Böden-Füllkörperkolonne
bestimmt und aus den erhaltenen Daten errechnet, daß 38 bis 4o Gewichtsprozent abgetrieben
werden müssen, um eine Kopffraktion zu erhalten, die frei von Bestandteilen ist,
die höher als Cyclohexan sieden.
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Dieser Ausgangsstoff wurde dann in einer 83-Böden-Kolonne destilliert,
die kontinuierlich unter folgenden Bedingungen betrieben wurde: Atmosphärendruck;
Kopftemperatur 74 °, Fußtemperatur 93 bis 95°; Rückflußverhältnis io : i, Kopffraktion
38, 43 Gewichtsprozent des Einsatzes.
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Von Zeit zu Zeit wurden Muster der Bodenprodukte abgezogen, um die
Menge Cyclohexan zu bestimmen, die in den Nachläufen verlorengeht und um kleine
Anpassungen vorzunehmen, die diese Verluste auf ein Minimum reduzieren. Die Kopffraktion
aus dieser Destillation wurde dann durch laboratoriumsmäßigeFraktionierung analysiert,wobei
gefunden wurde, daß sie frei von Bestandteilen ist, die höher als Cyclohexan sieden.
Der Schnittpunkt der zweiten Destillationsstufe wurde aus der Siedepunktskurve dieser
Fraktionierung errechnet. Die Kopffraktion wurde dann in der gleichen kontinuierlich
betriebenen Kolonne unter folgenden Bedingungen destilliert: Atmosphärendruck; Kopftemperatur
71 °, Fußtemperatur 85° ; Rückflußverhältnis 15 : i, Kopffraktion 68,2 Gewichtsprozent
des Einsatzes. Der Rückstand (3I,8 °/o) bestand aus Cyclohexan von 93o/oiger Reinheit,
das bei der spektroskopischen Analyse keinen Benzolgehalt zeigte. Die Ausbeute an
Cyclohexan betrug 76 Gewichtsprozent des im Ausgangsstofi vorhandenen.
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Wie bereits dargelegt wurde, ist eine Mischung, die im wesentlichen
aus Cyclohexan, Benzol, 2, 2-und 2, 4-Dimethylpentallen und so viel überschüssigem'
Benzol besteht, daß mit den vorhandenen ,paraffinischen Bestandteilen keine azeotrope
Mischung mit Minimumsiedepunkt entstellt, für das erfindungsgemäße Verfahren nicht
geeignet. Es wurde gefunden, daß in solchen Kohlenwasserstoffgemischen das gegenüber
der zur Bildung der azeotropen Mischung mit den Paraffinen erforderlichen Menge
überschiissige Benzol mit dem ganzen oder einem Teil des Cyclohexans eine azeotrope
oder pseudoazeotrope Mischung bildet, in :Uhängigkeit von der relativen Menge an
Cyclohexan in dieser Mischung. Dieses azeotrope Gemisch hat einen Siedepunkt, der
nur i° höher liegt als der des azeotropell Paraffin-Benzol-Gemisches, und obwohl
das erste im wesentlichen aus Cyclohexan und Benzol besteht, enthält es auch nennenswerte
Mengen (bis zu io Gewichtsprozent) 2, 2- und 2, 4-Dinlethylpentane. Es ist daher
unmöglich, eine Cyclohexall-Paraffin-1Iischung von einer Mischung, die im wesentlichen
aus Cyclohexan, Benzol, 2, 2- und 2, 4-Dimethylpentanen besteht und einen Überschuß
an Benzol in dein angegebenen Sinne enthält, durch normale Fraktionierung zu trennen.
Auf solche -Mischungen bezieht sich das erfindungsgemäße Verfahren also nicht.