DE816693C - Verfahren zur Trennung von engsiedenden Kohlenwasserstofffraktionen - Google Patents

Verfahren zur Trennung von engsiedenden Kohlenwasserstofffraktionen

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DE816693C
DE816693C DEP29764A DEP0029764A DE816693C DE 816693 C DE816693 C DE 816693C DE P29764 A DEP29764 A DE P29764A DE P0029764 A DEP0029764 A DE P0029764A DE 816693 C DE816693 C DE 816693C
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boiling
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DEP29764A
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Stanley Francis Birch
Clarence Barnes Collis
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Anglo Iranian Oil Co Ltd
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Anglo Iranian Oil Co Ltd
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Description

  • Verfahren zur Trennung von engsiedenden Kohlenwasserstofffraktionen Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von reinem Cyclohexan aus dieses enthaltenden Fraktionen, insbesondere auf die Gewinnung von C_vclohexan aus Erdölen.
  • Die Schwierigkeiten in der Abtrennung von reinen Kohlenwasserstoffen aus über etwa 65° siedenden Erdölfraktionen sind bekannt. Diese Schwierigkeiten stammen nicht nur von der Nähe der Siedepunkte der Bestandteile her, sondern auch von den Abweichungen von dem Raoultschen Gesetz, die im lalle der Kohlenwasserstoffe dieses Typs auftreten, und insbesondere von dem Auftreten konstantsiedender Gemische. Die Siedepunkte einiger Kohlenwasserstoffe dieses Typs sind in der Tabelle 1 angegeben.
    Tabelle I
    Siedepunkt
    Kohlenwasserstoff @' C; 76o mm
    n-Hexan ....................... 68,75
    Methylcyclopentan .............. 71,85
    2, z-Dimethylpentan . . . . . . . . . . . . . 78,9!>
    Benzol......................... 80,2
    2, 4-Dimethylpentan . . . . . . . . . . . . . 8o,65
    Cyclohexan ..................... 8o,8
    i, i-Dimethylcyclopentan......... 88,05
    trans-i, 3-Dimethylcyclopentan.... 9015
    trans-i, 2-Dimethylcyclopentan.... 9i,9
    cis-i, 2-Dimethylcyclopentan...... 100,8
    Toliiol ......................... iio,8
    Einige der bekannten binären azeotropen Mischungen gehen aus Talelle TI hervor.
    Tabelle II
    Bestandteile der azeotropen Mischung Molprozent von i Siedepunkt der Mischung
    in der Mischung
    I I 2
    Benzol i Methylcyclopentanl) . . . . . . . . . . . . c. 1o c. 71,5
    Benzol 2, 4-Dimethylpentan2)............ 5415 75,2 bei 757 mm 3)
    Benzol Cyclohexan2) .................. 513 77,4 bei 759 mm
    Siehe Griswold u. Ludwig, Ind. Ing. Chem. 35, i i ,- (194-)-
    2) Siehe Richards u. Hargreaves, Ind. Eng. Chem. 36g:05 (1944).
    3) Die Erfinderin hat gefunden, daß der Siedepunkt dieser
    azeotropischen Mischung 76,5° C bei 'J60 mm beträgt.
    Weiterhin weichen manche Mischungen, wie z. B. die Toluolmethylcyclohexanmischung, merklich von dem Ideal ab, obwohl eine definierte azeotrope Mischung nicht beobachtet wurde.
  • Es ist unmöglich, reine Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan aus Erdölfraktionen durch Verfahren der normalen Fraktionierung allein zu gewinnen, zum Unterschied zu der extraktiven Destillation oder zu den üblichen Methoden der azeotropischen Destillation.
  • Es wurde gefunden, daß man durch Anwendung der Eigenschaften der angegebenen Kohlenwasserstoffe und unter Berücksichtigung ihrer Charakteristika reines Cyclohexan durch genaue Fraktionierung aus den angegebenen Mischungen gewinnen kann.
  • Es ist ein Gegenstand der Erfindung, Cyclohexan in einem gewünschten Reinheitsgrad aus Cyclohexan enthaltenden Kohlenwasserstoffgemischen zu gewinnen.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Überführung von etwa vorhandenem Nsethylcyclopentan in Cyclohexan und die Gewinnung des so gebildeten Cyclohexans. Schließlich ist es auch Gegenstand der Erfindung, das Benzol zu gewinnen, und zwar in reinem Zustand, das vorhanden sein kann.
  • Die Trennung von Kohlenwasserstoffen durch azeotrope Destillation ist ausführlich in Research Paper R. P. 1402 vom U. S. National Bureau of Standards geschildert, wo angegeben ist, »daß die organischen Verbindungen, die mit diesen Kohlenwasserstoffen azeotrope Gemische bilden, solche umfassen, die Hydroxyl-, Carboxyl-, Cyan-, Amino-, Nitro- und andere Gruppen, die die Neigung haben, in organischen Molekülen eine Polarität zu verursachen, enthalten« (Journal of Research of the National Bureau of Standards, Bd. 27, S. 44). Darüber hinaus sind die gewünschten Eigenschaften der Substanzen, die azeotrope Gemische bilden, in diesem Aufsatz wie folgt angegeben: a) nicht mehr als um 30 bis 40° von dem Siedebereich der zu trennenden Kohlenwasserstoffe abweichender Siedepunkt, b) vollständige Löslichkeit in Wasser und vorzugsweise geringe Löslichkeit in den Kohlemvasserstoffen bei Zimmertemperatur, c) vollständige Löslichkeit in den Kohlenwasserstoffen bei Destillationstemperatur, d) leichte Zugänglichkeit in ausreichend reinem Zustand zu vernünftigen Preisen, e) keine Reaktionsfähigkeit mit den Kohlenwasserstoffen oder dem Werkstoff der Destillationsblase (a. a. O., S. 49).
  • Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber den üblichen Verfahren der azeotropischen Destillation besteht darin, daß der Zusatz einer fremden, ein azeotropes Gemisch bildenden Substanz, die kein Kohlenwasserstoff ist, nicht notwendig ist, und daß es somit nicht notwendig ist, den zugesetzten azeotropischen Bestandteil aus den Produkten zu gewinnen. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß der zugesetzte azeotrope Bestandteil im allgemeinen in nennenswerten Mengen in der zu behandelnden Fraktion vorhanden ist. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß der zugesetzte Bestandteil nicht in reinem Zustand zugesetzt zu werden braucht, sofern die vorhandenen Verunreinigungen die Schlußdestillation nicht beeinträchtigen. Ein weiterer Vorteil ist, daß die latente Verdarnpfungswärme des zugesetzten azeotropen Bestandteils kleiner ist als die der üblicherweise verwendeten Verbindungen, so daß der Wärmebedarf des erfindungsgemäßen Verfahrens geringer ist. Es ist ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß es mit Erfolg auf die azeotropische Destillation von reinen Naphthenen angewandt werden kann, "vährend die üblichen Verfahren der azeotropen Destillation nur mit großen Schwierigkeiten bei der Trennung von Naphthenen angewandt werden können. Es wird aus der folgenden Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens offensichtlich werden, daß eine merkliche Abweichung von dem Raoultschen Gesetz, selbst wenn keine definierten Azeotropen festgestellt werden können, die Anwendung des Verfahrens befähigen wird, obwohl die Bildung von azeotropischen Gemischen mit definiertem Minimumsiedepunkt die einfachste Grundlage für die Anwendung des Verfahrens darstellt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß eine Kohlenwasserstoffmischung, die im wesentlichen aus Cyclohexan und Benzol besteht, mit 2, 2-Dimethylpentan und bzw. oder 2, 2, 3-Trimethylbutan fraktioniert destilliert wird, wobei der Gehalt der Gesamtmischung am Benzol oder an den Isoheptanen (2, 2-Dimethylpentan und/oder 2, 2, 3-Trimebhylbutan) so eingestellt wird, daß die anwesende Menge Benzol genügt, um eine konstantsiedende mit allen der anwesenden Isoheptane zu bilden, jedoch nicht genügt, um eine wesentliche Menge Cyclohexan in eine Vorlauffraktion zu bringen und diese fraktionierte Destillation mit solcher Genauigkeit durchgeführt wird, d@aß die Isoheptane und das Benzol als konstantsiedende Mischung mit einem Minimumsiedepunkt in einer Vorlauffraktion entfernt wird, während im wesentlichen reines Cyclohexan als Nachlauf gewonnen wird.
  • Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird zunächst aus dem Erdöl eine Fraktion isoliert, die das Cyclohexan und gegebenenfalls Benzol, 2, 2-Dimethylpentan, 2, 4-Dimethylpentan, 2, 2, 4- und 2, 2, 3-Trimethylbutan (Triptan) enthält, jedoch von weiteren Kohlenwasserstoffen frei ist. Der Benzolgehalt dieser Fraktion wird so eingestellt, daß die anwesende Menge Benzol ausreichend ist, um mit den anwesenden Isoheptanen eine azeotropische Mischung zu bilden, aber nicht ausreicht, um eine wesentliche Menge Cyclohexan in Form seines konstantsiedenden Gemisches mit 1N1 iniintimsiedepunkt in eine Vorlauffraktion zu bringen, und die Mischung in eine wirksame Fraktionierkolonne eingeführt, in der der Azeotrop als Kopffraktion entfernt wird, während im wesentlichen reines Cyclohexan als Bodenprodukt gewonnen wird.
  • Abb. I zeigt die bei der Destillation einer praktisch benzolfreien Mischung aus 2, 2-Dimethylpentan, 2, 4-Dimethylpentan und Cyclohexan in einer Ioo-Boden-Kolonne mit einem Rüc'kflußverhältnis von 200: I erreichten Ergebnisse. Als Ausgangsstoff wurde ein Cyclohexankonzentrat aus iranischem Isoheptan verwendet, aus dem das Benzol durch extraktive Destillation entfernt wurde. Es war durch diese Destillation möglich, reine Cyclohexan zu gewinnen.
  • Aibb. I zeigt, daß sehr merkliche Abweichungen von dem Raoultschen Gesetz bei diesem Gemisch auftreten. Es ist zu beachten, daß die erste Fraktion eine Cyclohexan-Paraffin-Mischung ist, und daß der Übergang von dieser Mischung zu reinem Cyclohexan von einer Siedepunkterhöhung von nur o,5° C begleitet wurde. Das Beispiel zeigt die Schwierigkeiten in der Gewinnung von reinem Cyclohexan aus Mischungen, die weniger Benzol enthalten als die für die Bildung eines Benzolhar@iffiit2izeotrol)en notwendige Menge, und zwar einmal wegen der Nähe der Siedepunkte der Bestandteile und andererseits wegen der unvermeidlichen Verluste an Cyclohexan in der bekannten Idealmischung, die sich zwischen den erwähnten Isoheptankohlenwasserstoffen und Cyclohexan bildet. Die Kurve in Abb. 2 zeigt im Verhältnis zur Abb. t die unter den gleichen Fraktionierbedingungen in einer Sumpfkolonne mit einer Mischung mit etwa optimalem Benzolparaffinverhältnis erhaltenen Ergebnisse. Die Kurven zeigen klar die stark erhöhte Schärfe des Schnittes in Gegenwart von zugesetztem Benzol.
  • Es wurde gefunden, daß sich bei atmosphärischem Druck eine azeotrope Mischung aus 2, 2-Dimethylpentan und Benzol mit Minimumsiedepunkt bildet, die folgende Eigenschaften hat: Siedepunkt 76° C, Benzolgehalt 52,5 Molprozent, Refraktionsindex 1,4267.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß sich bei atmosphärischem Druck zwischen Benzol und Tripatmosphärischem Druck zwischen Benzol und Triptan eine azeotrope Mischung mit Minimum Siedepunkt 76,5° C bei 76o mm, Benzolgehalf 50,0 Gewichtsprozent, Refraktionsindex 1,436o.
  • Es wurde auch gefunden, daß sich bei atmosphärischem Druck eine azeotrope Mischung aus Cyclohexan und 2, 4-Dimethylpentan mit Minimumsiedepunkt bildet, die folgende Eigenschaften hat: Siedepunkt 80,2'C bei 76o mm, Cyclohexangehalt 43,o Gewichtsprozent, Refraktionsindex 1,3990-Dieses letzte Beispiel bestätigt die Existenz eines definierten Azootropen zwischen einem Naphthen und einem Paraffin und zeigt den Grund für die Unmöglichkeit, Paraffine und Cyclohexan in Abwesenheit von Benzol durch Destillation vollständig zu trennen.
  • Wenn die zu behandelnde Fraktion mehr Benzol enthält, als es erforderlich ist, um alle die vorerwähnten Isoheptanparaffine zu entfernen, wird erfindungsgemäß die Zusammensetzung der Mischung durch Zusatz von Isoheptanparaffinen in solchen Mengen eingestellt, die zur Bildung einer konstantsiedenden Mischung mit Minimumsiedepunkt mit dem überschüssigen Benzol ausreichen.
  • Nach der Erfindung wird eine Kohlenwasserstoffmischung mit dem ungefähren Siedebereich von 69 bis 85° C fraktioniert, um eine leichtere Fraktion im Siedebereich von 69 bis 74° C und eine schwerere Fraktion im Siedebereich von 74 bis 85° C zu bilden. Die leichtere Fraktion wird entweder direkt oder nach Durchlaufen einer intermediären extraktiven Zone zur Gewinnung des Benzols in eine Isomerisationszone eingeführt, in der Methylcyclopentan in Cyclohexan übergeführt wird und dann in eine Fraktionierzone, in der rohes Cyclohexan als Bodenprodukt gewonnen wird. Das Kopfprodukt wird in einer anderen Zone fraktioniert, um nicht umgewandeltes Methylcyclopentan und trotz der extraktiven Destillation noch verbliebenes Benzol zu entfernen, wobei die Fraktion, die das Methylcyclopentan und möglicherweise eine kleine Menge Benzol enthält, im Kreislauf entweder in die extraktive Destillationszone oder in die Isomerisationszone zurückgeführt wird.
  • Das rohe Cyclohexan wird mit der schwereren Fraktion vermischt und die Mischung, nachdem ihr Gehalt auf das erforderliche Verhältnis ihrer Bestandteile eingestellt worden ist, in eine Zone mit genauer und wirksamer Fraktionierung eingeführt, in der das Cyclohexan in reinem Zustand gewonnen wird. Nach dieser Ausführungsform der Erfindung wird nicht nur das ursprünglich vorhandene, sondern auch das durch Isomerisation von Methylcyclopentan erhaltene Cyclohexan gewonnen.
  • Als Ausgangsstoff für diese weitere Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im allgemeinen eine Isoheptan- oder Cyclohexanfraktion verwendet, wie sie durch normale Destillationsverfahren gewonnen wird. Diese Fraktion enthält nahezu das gesamte in dem Erdöl enthaltene Cyclohexan und Methylcyclopentan. Diese Fraktion wird durch Destillation in zwei Fraktionen zerlegt. Die niedriger siedende Fraktion enthält das Methylcyclopentan, die Hexane und etwas Benzol, aber nur geringe Mengen von Cyclohexan und von Heptankohlenwasserstoffen. Die höher siedende Fraktion enthält das Cyclohexan, 2, 4-Dimethylpentan, etwas Benzol und etwa vorhandenes 2, 2-Dimethylpentan, aber nur kleine Mengen fMethvlcyclopentan (Triptan könnte anwesend sein, doch wurde gefunden, (laß dieser Kohlenwasserstoff in nennenswerter Menge in natürlichen Erdölfraktionen nicht vorkommt). Diese Fraktionen werden in der ersten Fraktionierung so gewonnen, daß andere als die angegebenen Kohlenwasserstoffe darin nicht vorhanden sind.
  • Die niedriger siedende dieser Fraktionen wird dann in eine Isomerisationszone eingeleitet, wobei eine Vorbehandlung, z. B. extraktive Destillation, azeotropische Destillation oder Extraktion mit einem Lösungsmittel, vorangehen kann, um das vorhandene Benzol zu entfernen, in welcher Isomerisationszone ein Teil des vorhandenen Methylcyclopentans durch Anwendung eines aus Aluminiumchlorid und Kohlenwasserstoffen dargestellten .komplexen Katalysators in Cyclohexan übergeführt wird, während das normale Hexan teilweise in Methylpentane umgewandelt wird. Das so gebildete Cyclohexan wird in späteren Stufen des Verfahrens gewonnen.
  • Die Abtrennung des reinen Cyclohexans von der höher siedenden der beiden Fraktionen wird wie folgt durchgeführt: Die zu behandelnde Fraktion muß von einem so engen Siedebereich sein, daß die Zahl der anwesenden Kohlenwasserstoffe so klein wie möglich ist. Die chemische Zusammensetzung der Fraktion wird dann auf spektroskopische oder andere Weise bestimmt. Es ist nicht immer notwendig, das Verhältnis der einzelnen Kohlenwasserstoffe zu wissen; in vielen Fällen genügt es, die Mengenverhältnisse der aromatischen, naphthenischen und paraffinischen Bestandteile zu bestimmen. Benzol oder ein Isoheptan wird zu dieser Fraktion bekannter Zusammensetzung zugesetzt. Wenn gefunden wurde, daß das in der Kohlenwasserstofffraktion anwesende Benzol in einem Überschuß gegenüber der Menge vorhanden ist, die für die Entfernung aller Isoheptane als konstantsiedende Mischungen mit Minimumsiedepunkt erforderlich ist, ist es notwendig, dem Ausgangsstoff vor der Schlußdestillation Isoheptane zuzusetzen. Im allgemeinen ist aber 2, 4-Dimethylpentan im Überschuß gegenüber dem Benzol in den Erdölfraktionen votihanden, so daß üblicherweise der Zusatz von Benzol erforderlich ist. Die Menge des zuzusetzenden, den Azeotropen bildenden Kohlenwasserstoffs entspricht somit dem Unterschied zwischen der bereits vorhandenen Menge und der für die Entfernung der unerwünschten Bestandteile in der beschriebenen Kopffraktion erforderlichen Mengen.
  • Die Schlußdestillation wird in einer Fraktioniereinrichtung von hoher Wirksamkeit durchgeführt, da im Falle der Gewinnung von Cyclohexan der zugesetzte Bestandteil eine konstantsiedende Mischung mit Minimumsiedepunkt sowohl mit Cyclohexan als auch mit dem unerwünschten Bestandteil oder den unerwünschten Bestandteilen bilden kann. Die Wirksamkeit der Kolonne muß so hoch sein, daß die konstantsiedende Mischung mit Minimumsiedepunkt mit dem unerwünschten Bestandteil von der nächstsiedenden Komponente getrennt werden kann, die in diesem Fall die Minimummischung aus dem zugesetzten Bestandteil und Cyclohexan ist. Eine Verminderung in der Wirksamkeit der Fraktionierung in dieser Stufe ist bis zu einem gewissen Grade auf Kosten des Cyclohexans möglich, das dann in der Vorlauffraktion verlorengeht. Die Anwendung von mehreren Fraktionierstufen in diesem Stadium des Verfahrens ist von Vorteil, wobei das Verhältnis der zugesetzten Bestandteile in den verschiedenen Stufen genau eingestellt werden kann. Diese mehrstufige Fraktionierung liegt ebenfalls im Umfange der Erfindung.
  • Die Gewinnung der Fraktion für die Schlußdestillation kann so durchgeführt werden, daß ein von höher siedenden Bestandteilen freies Produkt erhalten wird. Es wurde gefunden, daß eine obere Siedegrenze von 85° C im allgemeinen befriedigende Ergebnisse liefert.
  • Die Zusatzstoffe brauchen nicht rein zu sein. So kann man bei der Gewinnung von Cyclohexan nach dem erfindungsgemäßen Verfahren als Zusatzstoff Benzol verwenden, das mit Methylcyclopentan vermischt ist, ein Produkt, das aus dem Isomerisationsprodukt der früheren Fraktionen gewonnen werden kann, wie im folgenden im einzelnen angegeben wird. Das erforderliche Benzol kann als Konzentrat aus der Benzol-Paraffin-Mischung gewonnen werden, die in der Schlußdestillation als Vorlauf anfällt. Diese Gewinnungkann durch extraktiveDestillation, Extraktion mit einem Lösungsmittel oder auf andere bekannte Weise erfolgen. Beispiele Eine Cyclohexanfraktion mit einem Siedebereich von etwa 65 bis 85° C wird gewonnen. Sie wird durch Fraktionieren in einer Kolonne mit 3o bis 40 theoretischen Böden in zwei Fraktionen getrennt. Die leichter siedende Fraktion, die bei etwa 74 bis 75° C übergeht, enthält im wesentlichen die gesamten Hexane (hauptsächlich n-Hexan) und Methylcyclopentan, etwas Benzol und nur kleine :Mengen anderer Kohlenwasserstoffe. Diese Fraktion bildet den Ausgangsstoff für die Isomerisationsstufe, und die Menge des darin enthaltenen Benzols darf nicht zu hoch sein und vorzugsweise weniger als etwa 15 Gewichtsprozent betragen. In der lsomerisationsstufe wird das Methlylcyclopentati teilweise in Cyclohexan und das n-Hexan in Methylpentan übergeführt Ls wurde gefunden, daß unter den für die Bildung von Cyclohexan günstigsten Bedingungen die Menge der gebildeten verzweigten 1lexane gering ist.
  • Das Produkt der Isomerisationsstufe wird in die hraktionierzone eingeführt und dort in drei Teile getrennt. Der erste Teil, der am niedrigsten siedet, enthält die Hexane und nur eine kleine Menge Metliylcyclopentan und Benzol. Diese Fraktion kann in einer normalen Destillatiottsanlage zur Veredlung von niedrig siedenden Produkten aufgearbeitet werden. Die zweite Fraktion enthält Methylcyclopentan, ti-Hexan, Benzol und eine kleineMenge Cyclohexan. Diese Fraktion kann in die Isomerisationszone zurückgeführt werden, wobei eine extraktive Destillation, eine azeotropische Destillation, eine Extraktion mit einem Lösungsmittel oder äquivalente Verfahren zwischengeschaltet werden können. Das Benzol kann zuerst von dem Merhylcyclopentan und den Hexanen abgetrennt werden. Durch diese vollständige oder teilweise Abtrennung des Benzols kann die Zusammensetzung des in die Isomerisationszone zurückgeführten Produkts eingestellt werden und zugleich ein etwas Methylcyclopentan und möglicherweise Hexane enthaltendes Produkt gewonnen werden. Dieses Konzentrat kann als azeotropische Zusatzkomponente an Stelle von reinem Benzol in der Schlußfraktionierung verwendet werden. Die dritte Fraktion aus dem Isomerisationsprodukt ist das Cyclohexan, das in der letzten Destillationsstufe zurGewinnung von reinem Cyclohexan gereinigt oder auch für sich fraktioniert werden kann.
  • Die zweite oder restliche Fraktion der ursprünglichen Fraktionierung enthält im wesentlichen das gesamte Cyclohexan, die anwesenden 2,2- und 2, 4-Dimethylpentane und im allgemeinen etwas Benzol. Weiteres Benzol wird dieser Fraktion zugesetzt, so daß die gesamte anwesende Menge genügt, um die gesamten anwesenden Dimethylpentane als konstantsiedende Mischung mit einem Minimumsiedepunkt im Vorlauf zu entfernen. Es wurde gefunden, daß eine gute Ausbeute an Cyclohexan von hoher Reinheit in einer Destillationskolonne,gewonnen werden kann, die ioo theoretischen Böden entspricht und gut wirksam ist.
  • Um den Einfluß der Fraktionierwirksamkeit zu zeigen, wurd12 eine Kohlenwasserstoffmischung von folgender Zusammensetzung unter verschiedenen Bedingungen destilliert:
    ti-Hexan . . . . . . . . . . . . . . . . . o, i Gewichtsprozent
    1\iethylcyclopentan ......... 5,2 -
    Cyclohexan . .. .. .. ... .. .. . 58,9 -
    2, 2- und 2, 4-Dimethylpentane 13,7 -
    Benzol ..................io,8 -
    höher siedende Bestandteile . 12,3 -
    Die Ergebnisse, die durch eine Reihe von Sumpfdestillationen erhalten wurden, sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
    Tabelle III
    Anzahl der theoretischen Ausbeute an Cyclohexan Reinheit
    Kolonnenböden RückfluBverhältnis in Gewichtsprozent des Gesamt- des gewonnenen
    gehalts der Charge Cyclohexans
    40 50:1 20,3 97,5
    ioo 50 : 1 28,3 9957
    100 ioo : 1 66,6 9941
    100 200: 1 51,7 99,96
    - _ 67,0 99,81
    77,3 99,38
    Die Steigerung der erhaltenen Ausbeute durch Erhöhung der Anzahl der theoretischen Kolonnenböden und des Rückflußverhältnisses, bei dem die Kolonne betrieben wurde, ist offensichtlich. Der Einfluß des Verhältnisses zwischen dem Benzol und den 2,2- und 2, 4-Dimethylpentanen auf den Benzolge'halt des erhaltenen Cyclohexans geht aus den Ergebnissen der Tabelle IV 'hervor, die bei der Fraktionierung in einer Kolonne mit ioo theoretischen Böden bei einem Rückflußverhältnis von Zoo : i und bei gleichem Verhältnis zwischen Cyclohexan und Dimethylpentanen erhalten wurden. Die Tabelle IV zeigt den Einfluß des Benzolgehalts auf die Ge-«-innung von Cyclohexan. Aus den in den Tabellen I bis III gegebenen Ergebnissen kann die zu gewinnende Menge Cyclohexan abgeleitet werden, die unter Fraktionierbedingungen von verschiedener Witiksamkeit und bei verschiedenen Mengenverhältnissen zwischen Benzol und Paraffinen erwartet werden darf. Da in der Tabelle IV der Reinheitsgrad des gewonnenen Cyclohexans verschieden war, wurden die Ausbeuten an Cyclohexan von einem Reinheitsgrad von 99,5°/o, 99o/o und 97% aus den Daten der verschiedenen Tabellen errechnet und in der Tabelle V zusammengefaßt.
  • Die Tabelle V zeigt somit die Ergebnisse bei der Gewinnung von Cyclohexan verschiedener Reinheit.
    Tabelle IV
    Benzolgehalt Dimethytpentangehalt Anteil des gewonnenen reinen Reinheitsgrad des Be-
    in Gewichtsprozent in Gewichtsprozent Cyclohexans in Gewichtsprozent wonnenen Cyclohexans
    des gesamten eingesetzten in Gewichtsprozent
    0 I5,3 62,4 99,62
    5,4 I4,5 58,8 99,84
    - - 67,3 99,72
    1o,8 I3,7 5I,7 99,96
    - - 67,0 99,81
    - - 77,3 90,38
    I5,1 I3,0 82,5 9963
    - - 85,7 99,54
    21,7 12,0 77,I 99,93
    - - 8o,o 99,80
    Tabelle V
    Anzahl der Prozentgehalt Ausbeute an Cyclohexan in Gewichtsprozent
    theoretischen Rückfluß-
    Kolonnen- verhältnis im Ausgangsstoff des eingesetzten vom Reinheitsgrad
    böden Benzol Paraffin 970/- 99 99,50/.
    40 50:1 1o,8 I 13,7 23,4 - -
    1oo 50:1 1o,8 I 13,7 36,7 30,9 28,5
    Zoo Zoo : 1 1o,8 13,7 76,5 68,1 64,5
    100 200 :1 1o,8 13,7 89,8 80,7 74,7
    Zoo 200:1 0,0 I5,3 75,0 65,7 63,5
    Zoo 200:1 5,4 14,5 79,6 71,0 68,3
    100 200:1 1O,8 13,7 89,8 80,7 74,7
    1o0 20O:1 15,1 ; 13,0 97,0 90,6 85,8
    100 200:1 21,7 12,0 88,1 83,4 82,I
    Diese Ergebnisse zeigen klar, daß die optimale Ausbeute an Cyclohexan bei einer bestimmten Benzolkonzentration erhalten wird, die ziemlich genau der Konzentration entspricht, die für die Zusammensetzung der konstantsiedenden Mischung mit Minimumsiedepunkt aus Benzol und Dimethylpentan angegeben wurde. Zugleich geben sie die optimalen Benzblkonzentrationen für die besonderen geschilderten Beispiele. Für Ausgangsstoffe, deren Zusammensetzung nennenswert von der des Beispiels abweicht, kann der optimale Benzolgehalt leicht aus diesen Ergebnissen errechnet werden, wenn man berücksichtigt, daß das Verhältnis zwischen Benzol und den 2,2- und 2, 4-Dimethylpentanen der wichtige Faktor ist, während das Verhältnis von Cyclohexan zu jeder dieser Komponenten von verhältnismäßig geringer Bedeutung ist. Eine wichtige Bedingung in dieser Beziehung ist, daß der Cyclohexangehalt nicht zu gering sein darf; denn gleich wie groß die in einem Ausgangsstoff von gegebenem Benzol- und Dimethylpentangelialt enthaltene Menge Cyclohexan ist, wird der Verlust an Cyclohexan bei der gleichen Fraktionierungswirksamkeit in den Zwischenfraktionen der gleiche sein. Daher wird der Prozentsatz an Cyclohexan, das in reinem Zustand abgetrennt werden kann, bei einem Ausgangsstoff mit niederem Cyclohexangehalt geringer sein als bei einem Ausgangsstoff mit hohem Cyclohexangehalt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Trennung von engsiedenden Kohlenwasserstofffraktionen, die im wesentlichen aus Cyclohexan, 2, 2-Dimethylpentan oder 2, 2, 3-Trimedhylbutan und gegebenenfalls Benzol bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß so viel Benzol oder so viel eines oder mehrerer Isohelitane zu der Kohlenwasserstofffraktion zugesetzt wird, daß die Menge des anwesenden Benzols ausreicht, um eine konstantsieden<ie Mischung mit Minimumsiedepunkt mit allen anwesenden Isoheptanen zu bilden, aber nicht ausreicht, um eine nennenswerte :Menge Cyclohexan in eine Vorlauffraktion zu bringen, und daß die erhaltene Kohlenwasserstoffmischung einer genauen fraktionierten Destillation unterworfen wird, wobei die Isoheptane und das Benzol als konstantsiedende Mischungen mit :Minimumsiedepunkt in einer Kopffraktion und das im wesentlichen reine Cyclohexan als Bodenprodukt erhalten werden. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Abwesenheit oder Anwesenheit von Benzol in Mengen, die für die Entfernung der gesamten anwesenden Isoheptatie nicht ausreichen, so viel Benzol der zu behandelnden Kohlenwasserstofffraktion zugesetzt wird, daß dessen Menge ausreicht, um eine'konstantsiedende :Mischung mit Minimumsiedepunkt mit allen anwesenden Isoheptanen zu bilden, aber nicht ausreicht, um eine nennenswerte Menge Cycfohexan in eine Vorlauffraktion zu bringen. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwesenheit von Benzol im Übersc'huß gegenüber der Menge, die für die Entfernung der gesamten anwesenden Isoheptane erforderlich ist, so viel eines oder mehrerer Isoheptane der zu behandelnden Kohlenwasserstofffraktion zugesetzt wird, daß deren Menge ausreicht, um eine konstantsiedende Mischung mit Minimumsiedepunkt mit dem anwesenden Benzol zu bilden. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorlauffraktion, die aus der konstantsiedenden Mischung mit Minimumsiedepunkt aus Isoheptanen und Benzol besteht, bekannten Verfahren, wie Extraktion mit Lösungsmitteln, azeotropischer Destillation oder extraktiver Destillation, unterworfen wird, und das hierbei erhaltene Benzol oder Isoheptan in die SchluBdestillation als Zusatzkonponente zur Bildung einer azeotropen Mischung im Kreislauf eingeführt wird. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kohlenwasserstoffmischung, die im wesentlichen aus Cyclohexan, Benzol, Methylcyclopentan, 2, 2-Dimethylpentan und/oder 2, 2, 3-Trimethylbutan besteht und gegebenenfalls 2, 4-Dimethylpentan und geringe Mengen anderer Kohlenwasserstoffe, wie n-Hexan, enthält, durch fraktionierte Destillation in eine schwere Fraktion, die in dem Siedebereich von 74 bis 85° C siedet, und eine leichte Fraktion, die im Siedebereich von etwa 69 bis 74° C siedet, zerlegt wird, die leichte Fraktion in eine Isomerisationszone eingeführt wird, in der Methylcyclopentan in Cyclohexan übergeführt wird, und dann in eine Fraktionierzone eingeleitet wird, in der rohes Cyclohexan als Bodenprodukt gewonnen wird, während das Kopfprodukt in einer anderen Zone fraktioniert wird, um nicht umgewandeltes Methylcyclopentan und stets anwesendes Benzol von den Hexanen abzutrennen, und das erhaltene Cyclohexan mit der schweren Fraktion vermischt wird, worauf die Mischung nach Ansprüchen i bis 4 behandelt wird. 6. Verfahren nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus Erdöl stammende Cyclohexanfraktion, die im wesentlichen das ganze Cyclohexan und Methylcyclopentan aus dem Erdöl enthält, in zwei Fraktionen zerlegt wird, von denen die niedriger siedende Fraktion, die Methylcyclopentan, die Hexane und etwas Benzol, aber nur eine kleine Menge Cyclohexan und Heptanparaffine enthält, nach Entfernung des anwesenden Benzols in eine Isomerisationszone eingeführt wird, in der ein Teil des anwesenden Methylcyclopentans in Cyclohexan und das normale Hexan zum Teil in Methylpentane übergeführt werden, indem sie mit einem Katalysator in Berührung gebracht werden, der aus Aluminiumchlorid oder einem aus Aluminiumchlorid und Kohlenwasserstoffen dargestellten Komplex besteht, worauf die Fraktion in eine Fraktionierzone eingeleitet wird, in der das rohe Cyclohexan als Bodenprodukt gewonnen wird, während das Kopfprodukt in einer anderen Zone fraktioniert wird, um das nicht umgewandelte Methylcyclopentan und das stets anwesende Benzol von den Hexanen zu trennen, und die höher siedende Fraktion, die das Cyclohexan und gegebenenfalls 2, 2-Dimethylpentan, 2, 4-Dimethylpentan und/oder 2, 2, 3-Trimethylbutan (Triptan) und etwas Benzol, aber nur kleine Mengen Methylcyclopentan enthält, mit dem als Bodenprodukt aus der ersten Fraktion erhaltenen rochen Cyclohexan vermischt und nach Ansprüchen i bis 4 behandelt wird. . Verfahren nach Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kohlenwasserstofffraktion .behandelt wird, die eine kleine Menge 2, 4-Dimethylpentan enthält.
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