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Leiditmetallfenster Der große Holzmangel und die Notwendigkeit, für
den Wiederaufbau Gebäudefenster in Massenherstellung nach einem für diese geeigneten
vereinfachtenVerfahren zu erzeugen, machteneserforderlich, von der bisher üblichen
Herstellung der Fenster und Fensterrahmen abzugehen. Wünschenswert sind ferner bei
der Schaffung eines neuen Fensters die Verwendung eines Materials, das auch ohne
Anstrich verwendet werden kann, um dem großen Mangel an wetterfestem Anstrichmaterial
zu begegnen, und, wenn möglich, auch eine Verbesserung der Zugfreiheit der Fenster
und ihrer Dauerhaftigkeit.
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Eine Betrachtung der bisher bekanntgewordenen Gebäudefenster auf die
vorgerianntein Merkmale hin, zeigt ihre Unvollkommenheit. Das meist gebräuchliche,
aus Holzleisten zusammengesetzte Fenster ist wenig wetterfest und verlangt unter
allen Umständen einen immer zu wiederholenden Anstrich auf Leinölbasis, es fault
schnell, wenn es vernachlässigt wird. Das unvermeidliche Ziehen und Werfen des Holzes
hat, wenn das Fenster schließend in den Fensterrahmen, eingreift, ein Ecken und
Klemmen des Fensters zur Folge; gibt man, um dieses zu vermeiden, dem Fenster genügend
Spiel im Fensterrahmen, so schließt das Fenster nicht dicht, und die Zugluft kann
ungehindert eindringen.
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Gegossene Eisenfenster, die vornehmlich im Fabrikbau Verwendung finden,
haben infolge ihrer Herstellung im offenen Gußbett (Herdguß) eine rauhe, grobkörnige
Oberfläche und auf der einen Seite keine Profilierung. Es ist nicht möglich, ihnen
die vom Holzfenster gewöhnte, schöne Feinprofilierung
zu geben,
und schon deshalb sind sie als Fenster für Wohn-bauten nicht zu gebrauchen. Schon
bei den Fabrikfenstern schließen die kleinen Lüftungsflügel nicht dicht, und deshalb
würde man die großen Fensterflügel der Gebäudefenster überhaupt nicht den Anforderungen
entsprechend ausführen können. Gußeisen ist zudem nicht korrosionsfest und erfordert
eine dauernde Pflege durch An-strich.
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Die aus Metallrohren wie Holzfenster zusammengesetzten Metallfen-ster
haben den durch diese Bauart bedingten Nachteil der möglichen und damit bei Massenherstellung
wahrscheinlichen Ungenauigkei,ten und außerdem die Schwierigkeiten der zuverlässigen
und zugfreien Verglasung.
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Ein Gübäudefenster, das die vorerwähnten Nachteile der bekannten Fen-ster
nicht hat und sich für die durch den Wiederaufbau bedingte Massenherstellung eignet,
ist durch die vorliegende Erfindung geschaffen. Das Fenster der Erfindung ist aus
Leichtmetall im Kokillengußverfahren hergestellt. Durch diese Herstellungsart erhält
man vollkommen einbaufertige, schablonengen-aue Fensterflügel und Fensterrahmen,
denen man durch das Gießen in. Kokillen jede gewünschte Profilierung ohne Mehrarbei-t
geben kann. Der Kokillenguß gibt den Fenstern und Fensterrahmen feingekörnte Oberflächea,
die weder wie poliert aussehen und dadurch tot wirken noch auch roh und unbearbeitet
aussehen, die Feinkörnung belebt durch ihre Licht- und Schattenwirkung die Außenflächen
nur in vorteilhafter Weise. Die Fenster haben inicht nur die gewünschte, ornamentale
Feinprofilierung ihrer Außenseiten, sondern sind auch an ihren ineinandergreifenden
Stirnseiten so zu profilieren, daß diese labyrinthartig ineinandergeschachtelt sind
und miteinander Hohlräume bilden, welche Expansionsräume für eingedrungene Zugluft
sind und ihrem Durchdringen durch das Fenster entgegenwirken. Da der Kokillenguß
die Fenster in schablonenhafter Genauigkeit liefert und die Fenster durch ihr Material
nicht dem Verziehen unterworfen sind, sind die verbleibenden Spalten an den Fensterflügeln
so klein auszuführen, daß das Fenster praktisch zugfrei ist.
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Das Material der Fenster ist auf Aluminium-oder Magnesiumbasis ausgeführtes
Leichtmetall, es macht die Fenster korrosionsfest und dadurch deren Anstrich entbehrlich.
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Die Verglasung der Fenster ist in einwandfreier Weise dadurch gelöst,
daß die Kanten der Fensterscheiben mit einem diese umfassenden, im Quers'chnitt
U-förmigen, Gummirahmen versehen sind und durch eine anzuschraubende Leiste dicht
und fest und doch elastisch angepreßt werden. Diese nachgiebige Einbettung der Scheiben
sichert sie weitgehend gegen Druck und Stoß, außerdem ermöglicht die ein-fache,
ohne fachliche Übung vorzunehmende Befestigung der Fensterscheiben deren Ersatz
auch durch den Nichtfachmann.
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Die beschriebene Herstellungsart des Fensters im Kokillengußverfahren
ermöglicht auch, die Fensterfitschen und sonstige Konstruktionseigenheiten des Fensters
mit anzugießen oder einzugießen, so daß vollkommen fertige Fenster aus der Kokille
kommen.
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Neu ist bei dem Leichtmetallfenster der Erfindung auch der Fensterverschluß.
Ein dem Riegelstangen- oder Basculeverschluß gleichwirkender Verschluß ist inach
der Erfindung dadurch erzielt, daß am einen Fensterflügel zwei Blattfedern sitzen,
welche Riegelnocken tragen, die in, den Fensterrahmen eingreifen und durch schräge
Gleitflächen des anderen Fensterflügels in die Verschlußstellung gedrückt werden.
Der letztgenannte Fensterflügel ist.mit dem ersteren durch eine einfache Schwingzunge
oder Vorreiber verbunden.
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Die Fensterrahmen des erfindungsgemäßen Leichtmetallfensters sind
so gestaltet, daß die Rahmen ineinanderzusetzen sind, so daß die Fenster sowohl
-nebeneinander wie auch übereinander beliebig zu größeren Fenstern, zusammengesetzt
werden können.
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In der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Leichtmetallfenster in einer
als Beispiel gegebenen Ausführungsform dargestellt. Von den einzelnen Abbildungen
zeigt Abb. i einen Querschnitt durch einen Rahmenschenkel eines Fensterflügels und
den diesen umschließenden Fensterrahmen, Abb. 2 den gleichen Querschnitt wie Abb.
i mit der Klemmbefestigung der Fensterscheibe, Abb. 3 die Befestigung der
Scheiben an den Fenstersprossen ' ,
Abb. 4 und 5 die Fitschenverbindung
eines Fensterflügels mit dem ihn umschließenden Fensterrahmen, Abb. 6 und
7 den treibriegelartigen Verschluß der-Flügel eines zweiflügeligen Fensters,
Abb. 8 das Übereinandersetzen zweier Fensterrahmen mit Fensterflügeln.
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Die Fensterflügel und Fensterrahmen sind, wie bereits gesagt, in geschlossenen
Kokillen aus Leichtmetall auf Alutnin#ium- oder Magnesiumbasis so gegossen, daß
die Fenster ohne eine weitere Bearbeitung einbaufertig sind.
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Die Rahmenschenkel des Fensters i haben auf ihren Stirnkanten eine
#durchlaufende, tiefe Rinne 2, welche zusammen mit dem Fensterrahmen 3 bei
geschlossenem Fenster eineia abgeschlossenen, Hohlraum bildet (Abb. i), der als
Expansionsraum für die durch die Spalten zwischen Fensterflügel und Fensterrahmen
eingedrungene Zugluft dient und durch die dadurch ein-tretende Geschwindigkeitsminderung
der Zugluft die Kraft nimmt, auf der anderen Seite des Fensters wieder auszutreten.
Die Fensterscheibe 4 hat, wie die Abb. 2 und 3 zeigen, einen aus Gummi oder
gleichwertigem anderem nachgiebigen Material bestehenden U-förmigen Rahmen
5 und ist durch Klemmleis,ten dicht an den Rahmen des Fensterflügels und
seine Sprossen 15 angepreßt. Das Anpressen der Leisten 6 an den Fensterflügel
geschieht durch Schrauben 7, welche durch die Rahmenschenkel des Fensterflügels
hindurch in die Dichtungsleisten 6 eingreifen. Die Leisten 6, die
mit einer ihrer Längskanten am
Rahmen des Fensterflügels anliegen,
führen hierbei eine Kippbewegung aus. Bei der Abdich,tung der Scheiben an den Fenstersprossen
15 sind die Dichtungsleisten 16, wie Abb. 3 zeigt, einfache Andrückleisten,
welche die Ränder von zwei nebeneinanderliegenden Scheiben erfassen und andrücken.
Die Dichtu,ngsleisten bestehen zweckmäßig aus Preß-Stoff, z. B. aus Kunstharz, und
die Schraubenmuttern der Leisten 6 sind in diese eingebackt.
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Die beiden Teile der Fensterfitschen sind angegossen, wie es Abb.4
und 5 zeigen. Der obere Tei18 der Fensterfitsche hat den Führungsstift9,
der in den unteren hülsmförmigen Teil io der Fitsche eingreift. Letzterer ist mit
einer Preßstoffhülse ii ausgekleidet, welche durch eine Öffnung des Fensterflügelrahmens
eingeschoben und dadurch festgehalten ist, daß die Kanten ihrer Einschiebeöffnung
über sie gebördelt sind (Abb. 5). Zweckmäßig trägt nur das halbkugelige Kopfende
des Fitschenstif tes 9 iin seiner Gleitbüchse i i.
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Der Fensterverschluß kann nach Abb. 6 und 7
ausgeführt
sein. Ein dem Treibriegelverschluß ähnlicher Verschluß ist dadurch geschaffen, daß
an die obere und untere Stirrikante des Fünsterflügels i je eine Flachfeder
12 angenietet ist, die an, ihren Enden Riegelbolzen 13 tragen, die bei geschlossenem
Fenster in den Fensterrahmen 3 eingreifen und den Fensterflügel feststellen.
Das Eindrücken der Riegelbolzen in die Fensterrahmenöffnungen bewirken schräge Keilflächen
14 des anderen Fensterflügels. Der andereFensterflügel wird mit dem festgestellten
Fensterflügel durch eine einfache Zunge verbunden, die durch einen Handgriff zu
drehen ist.
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Um die Fenster beliebig zu größeren Fenstern aufeinander- und nebeneinandersetzen
zu können, sind die Fensterrahmen so ausgebildet, daß sie mit geringen Abweichungen
von, ihrer Normalform in dieser Weise zusammengesetzt werden können. Die Anschlagflächen
für die Fensterflügel bleiben die gleichen, nur die sonst am Mauerwerk anliegenden
Flächen des Fensterrahmens sind verkürzt und so ausgebogen, daß die einander gegenüberliegenden
Außerrkanten der Fansterrahmen, ineinandergreifen. Die Verkürzung der Außenschenkel
-der Fensterzahmen hat den Vorteil, daß ihre Breite geringer wird und die Fensterflügel
der zusammengesetzten Fenster näher zusammenrücken. Eine der möglichen Ausführungen
der Fensterrahmen von, zusammengesetzten Fenstern zeigt die Abb. 8.
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Das erfindungsgemäße Fenster läßt sich ohne weiteres als dreiflügeliges
Fenster ausführen-, bei dem jeder Fensterflügel beweglich ist. Bei einem solchen
Fenster wird einer der äußeren Fenslerflügel am Fensterrahmen durch eine von Hand
aushebbare Flachfed#er festgestellt, welche in einen Schlitz des Fensterrahmens
eingreift. Die Flachfeder sitzt an der unteren StirnIkante des Fensterflügels und
steht mit einem Griffende etwas vor, so daß sie erfaßt werden kannf.
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Die Befestigung des Fen,sterrahmens geschieht bei Mauerwerk durch
an, den Fensterrahmen angenietete Maueranker, bei Holzfachwerk unmittelbar durch
Holzschrauben.