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Waschvorrichtung mit Wasserantrieb Die Erfindung bezieht sich auf
Waschvorrichtungen mit Wasserantrieb und betrifft insbesondere eine Kleinwaschmaschine.
die sich im wesentlichen dadurch auszeichnet, daß der Steuerapparat örtlich unabhängig
vom Waschkessel mit diesem in Verbindung steht.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der
Beschreibung und der Zeichnung, in welch letzterer rein beispielsweise eine Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes dargestellt ist.
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Fig. i zeigt die Gesamtanordnung der Waschvorrichtung, teilweise im
Schnitt, Fig. 2 zeigt den Steuerapparat im Längsschnitt dargestellt.
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Gemäß der dargestellten Ausführung nach Fig. i besteht die Waschvorrichtung
im wesentlichen aus vier Hauptteilen, nämlich einem Waschkessel i, einem
zugehörigen Deckel 2, in welchem ein Stampfer 15 auf und ab verschiebbar angeordnet
ist, sowie einer anschließenden Wasserleitung io bis 13 und einem Steuerapparat
17, der an den Hahn 26 einer beliebigen Wasserleitung anschlieB-bar ist.
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Der Waschkessel i mit den üblichen Henkeln i° weist an diesen schwenkbar
angeordnete Festspannglieder in Form von Federklammern 3 auf, die zum Festhalten
des Deckels 2 dienen. Am Deckel 2 ist in dessen Mitte ein zweiteiliges Rohr d befestigt,
welches im wesentlichen den Zylinder für einen in diesem auf und ab verschiebbaren
Kolben bildet. Im Kolben 5 ist die Kolbenstange 6 befestigt, an deren freiem Ende
ein Stampfteil in Form der Waschglocke 15 befestigt ist. Der Kolben 5, die Kolbenstange
6 und die Waschglocke 15 bilden das eigentliche Arbeitsorgan der Waschmaschine.
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Auf den Kolben 5 wirkt von oben im Zylinderdeckel io der im Hahn 26
eingestellte Wasserdruck, während von unten eine Feder gegen den Kolben wirkt. Diese
Feder besteht aus zwei Federn 7 und 8, von denen die eine links- und die andere
rechtsgewunden ist und zwischen denen ein Führungsring 9 angeordnet ist. In diesem
liegen die entsprechenden Enden der Federn 7 und 8 auf. Der Führungsring 9
vermeidet
einerseits die Knickgefahr der Federn und nimmt andererseits die beim Zusammendrücken
der Federn auftretenden Torsionsbewegungen auf.
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Die Übertragungsleitung io bis 13 zwischen dem Wasserhahn und dem
Waschkessel besteht im wesentlichen aus einem Rohr i i, welches z. B. im Zylinderdeckel
io eingelötet ist und einen drehbaren Griff 12 trägt und ferner zugleich zum Anschluß
eines Druckschlauches 13 dient, der je nach Bedarf kürzer oder länger sein kann.
Der Schlauch 13 wird mittels Muffenklemme 14 an den entsprechenden Leitungsteilen
befestigt.
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Der Steuerapparat 17 weist ein Gehäuse 18, einen oberen Deckel i9,
einen Boden 2o und zwei Steuerkolben 21, 22 auf, die unter dem Einfluß von Federn
23, 24 stehen. Im Deckel i9 ist ein Gummiring 25 eingesetzt, der sich nach oben
konisch erweitert und der als Abdichtung zwischen dem Steuerapparat und dem Wasserhahn
26 dient. Zum Festhalten des Steuerapparates am Wasserhahn ist eine Einhängekette
27 mit Ösen' und Haken vorgesehen. Selbstverständlich kann hierzu auch jede beliebige,
z. B. automatische Festspannvorrichtung vorgesehen sein, z. B. ein Spannzugriemen,
der in der angezogenen Stellung selbsttätig die feste Verbindung des Steuerapparates
17 mit dem Hahn 26 gewährleistet.
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Der Steuerkolben 22 weist an seinem oberen Teil eine Längsbohrung
29 und in deren unterem Teil Querlöcher 3o auf. Ferner ist darunter eine Ringnut
42 im Kolben 22 angeordnet.
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Der Zylinderraum des Kolbens 22 ist oben durch einen Kanal 28 mit
der Wasserzuführung des Hahns 26 verbunden, sowie ferner mit einer Leitung 41, die
einerseits über einen Kanal 31 in den Schlauch 13 und andererseits über Kanäle 32,
33 zu dem Zylinderraum des zweiten Steuerkolbens 21 führt. Ein weiterer Kanal 39
verbindet den unteren Zylinderraum des Steuerkolbens 22 mit einem Kanal 38, der
in den Zylinderraum des Steuerkolbens 21 führt. Der Kanal 41, der mit dem Zylinderraum
des Kolbens 22 in Verbindung steht, kommuniziert ferner mit einem Kanal 40, der
einerseits den Wasserablauf des Steuerapparates 17 bildet und andererseits mit dem
Zylinderraum des Kolbens 21 in Verbindung steht. Der Zylinderraum des Kolbens 21
ist ferner durch einen Kanal 35 und einen Kanal 34 mit dem Wasserzulauf des Hahns
26 verbunden. Der Kolben 21 weist ferner Ringnuten 36, 37 auf.
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Der Arbeitskolben 5 ist so ausgebildet, daß schon ein niedriger Wasserdruck
vonheispielsweise 1,5 atü genügt, um den Apparat betreiben zu können. Ferner ist
die Feder 24 des Steuerkolbens 22 so bemessen, daß der zum Antrieb des Arbeitskolbens
5 nötige Druck keinen Einfluß auf den Kolben 22 ausübt, während die Feder 23 des
Steuerkolbens 21 so bemessen ist, daß der Kolben 21 auf minimalen Wasserdruck, auf
alle Fälle auf den Arbeitswasserdruck, reagiert. Der Querschnitt der Löcher
30 und der Querschnitt des Kanals 31 und der Übertragungsleitung io bis 13
ist größer gehalten als der Querschnitt von Kanal 28. Die Wirkungsweise der genannten,
in ihrem Aufbau beschriebenen Vorrichtung ist nun wie folgt: Die Stellung der Teile
in den Fig. i und 2 entsprechen der Stellung bei bzw. vor Inbetriebsetzung der Vorrichtung.
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Es sei angenommen, daß in den Waschkessel 1 im unteren Teil desselben
Wäsche eingebracht ist, wobei der Wasserspiegel mit 16 angedeutet sei.
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Beim Öffnen des Wasserhahns 26 dringt das Druckwasser durch die Kanäle
28 und 34 in die weiteren Kanäle des Steuerapparates ein. Das durch den Kanal
28 strömende Druckwasser gelangt in die Kolbenbohrung 29, die Löcher
30 und durch die Bohrung 31 über die Leitung 1i, io bis vor den Arbeitskolben
5. Der Steuerkolben 22 bleibt unter dem Einfluß der Feder 24 in seiner Lage stehen.
Gleichzeitig dringt das Druckwasser aber auch über die Kanäle 32,_ 33 in den Zylinderraum
des Steuerkolbens 21 und drückt diesen nach unten, wodurch die Ringnut 37 nun die
Kanäle 38 und 40 verbindet, so daß das Sickerwasser vom Kolben 22 durch den letzteren
Kanal abläuft. Inzwischen hat aber das Druckwasser den Arbeitskolben 5 nach unten
gedrückt, wodurch die Waschglocke ihre untere Arbeitsendstellung (strichpunktiert
gezeichnet) erreicht hat und die `'Findungen der Federn 7 und 8 zusammengedrückt
sind. In diesem Zeitpunkt stellt sich ein Staudruck in der Wasserzufuhrleitung ein,
der den Steuerkolben 22 nun nach unten zu drücken vermag, bis die Ringnut 42 mit
dem Querteil des Kanals 41 in Verbindung gelangt. Zu dieser Senkbewegung des Kolbens
22 ist es nötig, daß unter dem Kolben 22 sich kein G°_geiidruck befindet. Dies wird
durch den Steuerkolben 21 besorgt, indem dieser in diesem Zeitpunkt, wie erwähnt,
durch die Ringnut 37 und den Kanal 38 und damit auch den Kanal 39 mit dem
Ablaufkanal 4o verbindet.
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Die Federn 7 und 8 drücken nun den Arbeitskolben 5 wieder nach oben
und stoßen das Wasser über die Bohrung 31 und die Kanäle 41 und 40 aus. Erst wenn
der Arbeitskolben 5 sich in seiner oberen Endstellung befindet, wird der Druck im
Kanal 33 und damit auf den Kolben 21 ganz aufgehoben. Dieser bewegt sich demgemäß
wieder nach oben, unterbricht die Verbindung der Kanäle 38, 4o und stellt die Verbindung
der Kanäle 34, 35 und 38 wieder her. Hierbei fließt über die Kanäle 34, 35, 38 und
39 Druckwasser unter den Kolben 22, wodurch der Wasserdruck von oben auf den Kolben
22 aufgehoben wird und die Feder 24 den Kolben 22 wieder in seine Ausgangsstellung
zurückschiebt, worauf sich das Spiel wiederholt.
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Der zweite Steuerkolben 21 dient somit dazu, einmal den Zylinderraum
unter dem Kolben 22 druckfrei zu halten, wenn der Staudruck in der Leitung 1o, 1
i sich einstellt und das andere Mal den Kolben 22 wieder in seine Arbeitslage zurückzuführen,
wenn er den Arbeitskolben in seine untere Endstellung gesteuert hat.
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Die in ihrem Aufbau und in ihrer Wirkungsweise beschriebene Waschvorrichtung
ermöglicht es der Hausfrau, die täglich anfallende Kleinwäsche immer
sofort
und fast mühelos wieder in Ordnung bringen zu können. Unter dieser Kleinwäsche sind
Hemden, Taschentücher, Handtücher, Küchentücher, Unterwäsche, Tischtücher, Kleinkinderwäsche
usw. zu verstehen. Für den eigentlichen Waschtag verbleiben der Hausfrau dann nur
noch große Stücke, z. B. Leintücher. Nötigenfalls l,Cönnten auch diese einzeln mit
dieser Maschine gewaschen werden.
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Der Wasserantrieb gestattet wirtschaftliche Konstruktionsausführungen
im Gegensatz zu elektrischen Antrieben. Der Druckwasserverbrauch ist sehr klein.
Die Betriebssicherheit ist sehr groß. Die Antriehseinrichtung ist einfach und, robust.
DieBedi-enung der Maschine ist einfach, und bei falscher Bedienung kann auch kein
Schaden entstehen. Der Betrieb ist ungefährlich, im Gegensatz zu elektrischem Strom
an Wasser führenden Apparaten. Der Apparat läuft ohne Schmierung. Der Abwasserauslauf
ist, dank der besonderen Steuerungsart, sehr praktisch in der Anordnung und bringt
keine Schwierigkeiten mit sich. Alle Teile können leicht ersetzt werden.
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Die Maschine kann in der Küche oder im Badezimmer in Funktion gesetzt
werden. Nicht stark verschmutzte Wäsche kann z. B. wie folgt gewaschen werden: Man
legt die Wäsche in den Kessel, gibt heißes Wasser dazu und ein Waschmittel, stellt
den Kessel mit geschlossenem Deckel in die Badewanne oder auf den Abwaschtrog und
stellt den Anschluß am Wasserhahn her. Hierauf wird der Wasserhahn geöffnet, wodurch
die Maschine in Betrieb gesetzt ist. In io bis 2o Minuten ist die Wäsche fertig
und kann auf die gleiche Weise noch gespült werden mit einer frischen Kalt- oder
Warmwasserfüllung. Die Wäsche kann vor dem Stampfen im gleichen Kübel auch gekocht
werden, und bei günstiger Anordnung von Kochherd und Abwaschtrog ist es auch möglich,
die Wäsche während des Kochens zu stampfen. Ein besonderer Vorteil der Waschvorrichtung
ist auch darin zu erblicken, daß der Ablauf des Wassers am gleichen Ort erfolgt
wie die Wasserzufuhr und daß es für den Betrieb nur einer einzigen Wasserleitung
zum Waschkessel bedarf. Der Waschkessel braucht somit nicht nur über einem Ablauf,
wie z. B. einem Abwaschtrog, sondern kann auch auf einem Kochherd, einem Tisch o.
dgl. aufgestellt werden.
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Die Waschmaschine könnte auch auf einem Ständer mit Ablaßhahn angeordnet
sein und mit elektrischer Heizung und Wärmeisolation ausgerüstet werden. Sie könnte
in Badezimmern fest eingebaut werden (isoliert). Für elektrische Kochherde wären
Kontaktböden an den Kesseln nötig.