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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reduzieren des
bakteriellen Wachstums in einem Wassermischer, welcher eine Mischwasser-Verbraucherleitung,
eine Heißwasserzufuhrleitung
und eine Kaltwasserzufuhrleitung aufweist.
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Das
Bakterium legionella pneumophila kann in allem Frischwasser gefunden
werden, insbesondere in Oberflächenwasser.
Das Bakterium ist nicht besonders gefährlich in den kleinen Mengen,
in welchen es in Kaltwasser gefunden werden kann. Die Kolonisation
dieses Bakteriums ist besonders bedeutend bei Temperaturen im Bereich
von 40°C,
d. h. bei Duschtemperaturen. Das Wachstum dieser Kolonisation ist
groß genug,
um Menschen einem Infektionsrisiko nach nur einigen Stunden auszusetzen.
Dieses Problem findet man nicht nur in Duschmischern, sondern auch
an allen Orten, an welchen Wasser gezapft wird, d. h. z. B. auch
in Geschirrspülwassermischern und
in Waschbeckenmischern. Wachstumsbereiche sind vorzugsweise Kanten,
Biofilme und Unregelmäßigkeiten
in Wasserleitungen und Ventilen. Das größte Wachstumsrisiko findet
man jedoch in statischem Wasser bei Temperaturen von ungefähr 40°C.
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Das
Spülen
des Mischers mit siedendheißem
Wasser, welches auf eine Temperatur von 80 bis 85°C erhitzt
ist, tötet
die Bakterien und eliminiert dadurch das Wachstumsrisiko. Das Spülen mit
heißem Wasser
stellt jedoch selbst ein ernsthaftes Problem dar, insbesondere im
Falle von Duschmischern.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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SE-C-510 400 (Nutsos)
(
schwedische Patentanmeldung
Nr. 9801626-4 ) schlägt
eine Lösung für dieses
Problem vor, verursacht durch legionella pneumophila in Mischerventilen
in Verbindung mit Wasserhahninstallationen. Gemäß diesem Vorschlag soll der
Mischer mit einem zusätzlichen
Heißwasserauslass
von seinem Heißwasserraum
ausgestattet sein, wobei der Heißwasserauslass geeignet ist
für eine
Verbindung mit einer Heißwasserrückführleitung
durch das Medium einer zweiten Ventileinrichtung in einer geschlossenen
Mischerposition, und um dem Heißwasser
zu ermöglichen,
durch den Heißwasserraum
in der geschlossenen Mischerposition zu zirkulieren. Dieses Dokument
scheint jedoch die Tatsache nicht zu beachten, dass Wärme auch
in die Kaltwasserleitung ausgebreitet wird, um darin einen Bereich
zu erzeugen, in welchem die Wassertemperatur von 40 bis 45°C erreicht,
d. h. wodurch ein erhebliches Wachstumsrisiko des Bakteriums legionella
gefördert
wird.
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Ein
Problem mit dieser vorgeschlagenen Lösung des legionella Problems
besteht darin, dass das System als solches sowohl komplex wie auch
kompliziert ist und eine erhebliche Rekonstruktion existierender
Systeme erfordert, um in der beabsichtigten Weise benutzt zu werden.
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US-A-5 069 241 (Hochstrasser)
beschreibt ein Mischerventil, welches ein zweiseitiges Ventilelement
aufweist. Wenn das Wasser angestellt wird, wird das Ventilelement
in einen inoperativen Modus geschoben durch die Kraft, welche von
zwei gegenseitig entgegenwirkenden Federn ausgeübt wird. Die Verbraucherleitung
wird hierdurch automatisch geleert. Es besteht jedoch weiterhin
eine Gefahr, dass die legionella Bakterien sich in dem tatsächlichen Mischer
multiplizieren.
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US-A-65 050 640 (Cowley)
beschreibt eine Wassermischervorrichtung, welche ein Ventil für Heiß- und Kaltwasser
aufweist. Wenn die Verbraucherleitung abgeschaltet wird, wird die
Kaltwasserzufuhrleitung geschlossen und eine Rückführleitung führt heißes Wasser durch das Ventil,
um das Wachstum von Bakterien zu verhindern. Alternativ kann der Duschhandgriffhalter
mit einem Sensor versehen sein, welcher diesen Prozess initiiert
nach Beendigung einer Verbrauchersequenz, d. h. einer Duschsequenz.
Das Risiko eines unerwünschten
Bakterienwachstums existiert jedoch weiter, wenn die Temperatur
des Heißwassers
abfällt,
wie bei den beiden früheren
bekannten Lösungen.
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ZIEL DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren und
einen Mischer zu schaffen, welche das ernsthafte Problem des legionella Wachstums
in einfacher und Kosten sparender Weise zuverlässig lösen.
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Ein
anderes Ziel besteht darin, ein Verfahren und einen Mischer zu schaffen,
welche das Risiko des legionella Wachstums vermeiden, welches sich aus
dem Kühlen
des dem Mischer zugeführten
Heißwassers
resultiert derart, dass Bereiche erzeugt werden, in welchen ein
ernsthaftes Risiko eines solchen bakteriellen Wachstums besteht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
und andere Ziele werden durch ein erfindungsgemäßes Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen, wie im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 definiert,
erreicht.
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Im
Unterschied zu dem in der oben erwähnten schwedischen Veröffentlichung
SE-C-510 400 beschriebenen
Verfahren beruht die Erfindung auf der Realisierung, dass dem Wachstum
der legionella Bakterien wirksam entgegengewirkt werden kann durch
Entleeren der Mischkammer und der Verbraucherleitung von ihrem Heißwasser-
oder Mischwassergehalt nach einer Verbrauchersequenz, und durch anschließendes Halten
dieser Systemkomponenten auf einer Temperatur, welche ausreichend
gering ist, um das Wachstum dieser Bakterien zu verhindern.
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Es
ist daher nicht länger
erforderlich, das System wiederholt mit Heißwasser zu spülen, um hierdurch
die existierenden legionella Bakterien zu töten. Solche Heißwasserspülprozesse
beinhalten auch dauerhaft zusätzliche
Wassererhitzungskosten, und es besteht trotzdem immer die Gefahr,
dass das Wasser in dem Mischer und der Verbraucherleitung auf eine
Temperatur abkühlt,
bei welcher sich solche Bakterien vervielfachen.
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Bei
Anwendung der vorliegenden Erfindung kann die Entleerungssequenz
mit Hilfe einfacher mechanischer Vorrichtungen und mit der Verwendung des
existierenden Wasserdrucks gesteuert werden, z. B. einfache federaktivierte
Ventile, wodurch die Systemkosten als Ganzes reduziert werden können.
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In
der Praxis wird bevorzugt, dass mindestens ein Teil des zugeführten Kaltwassers
in einem gesonderten Kreis zirkuliert und zu dem Mischer zum Kühlen desselben
zurückgeführt wird.
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Hierzu
ist der Mischer in geeigneter Weise mit einer Extraverbindung versehen,
welche es dem Kaltwasser ermöglicht,
im vollen Umfang aus der Installation herauszirkuliert zu werden.
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Das
zirkulierende Kaltwasser kühlt
die Gesamtheit des Mischers herunter zu der herrschenden Temperatur
des Kaltwassers, wenn der Mischer nicht in Benutzung ist.
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Eine
solche Kaltwasserzirkulation bringt den zusätzlichen Vorteil mit sich,
zu gewährleisten,
dass der Mischbereich auf der Heißwasserseite immer eine Tempe ratur
höher als
40°C hat,
wobei diese hohe Temperatur die Abwesenheit von legionella Bakterien,
die sich sonst kolonisieren könnten,
gewährleistet.
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Wenn
erforderlich, kann das Wasser in dem getrennten Kreis gekühlt werden,
bevor es zu dem Mischer zurückgeführt wird.
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Ein
solches Kühlen
ist primär
erforderlich, wenn die Umgebungstemperatur hoch ist, wohingegen
in anderen Fällen
darauf verzichtet werden kam.
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Demzufolge
kann ein Kühlen
in geeigneter Weise erfolgen, wem eine Temperaturmessung zeigt, dass
ein Kühlungserfordernis
besteht. In dieser Beziehung kam die Zirkulationsleitung einen Thermostaten
aufweist, welcher funktioniert, um ein Kühlelement zu betätigen, wenn
die Temperatur des Wassers in der Zirkulationsleitung einen vorbestimmten Wert überschreitet.
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Das
zirkulierende Kaltwasser wird in geeigneter Weise dem Mischer zugeführt, über eine
Standard-Kaltwasserzufuhrleitung. In diesem Falle wird die Zufuhrleitung
eine Zweigverbindung für
die Zirkulationsleitung aufweisen.
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Bei
einer bevorzugten Methode der Anwendung der Erfindung wird das Kaltwasser
durch einen signifikant größeren Teil
des Mischers gespült
als diejenigen Teile, welche jeweils Heißwasser und Mischwasser aufnehmen.
Hierzu ist der Mischer derart ausgebildet, dass für das Kaltwasser
der größtmögliche Raum
vorgesehen ist, während
die Kanäle
für Heißwasser
und Mischwasser das Minimum an Raum aufweisen.
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Während solcher
Perioden, in welchen kein Wasserverbrauch in dem Kaltwassersystem
stattfindet, derart, dass das Risiko eines Ansteigens der Temperatur
auf ein Niveau, auf welchem legionella Wachstum auftreten kann,
nahe bevorstehend ist, können
sowohl die Mischerleitung als auch die Verbraucherleitung durchgespült werden
als Alternative zu dem oben erwähnten
Kühlungsprozess.
Dies kann aus reichend sein, um sich vollständig gegen legionella Wachstum
abzusichern, insbesondere, wenn die Umgebungstemperatur gering ist.
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Solches
Spülen
kann durch einen Zeitgeber oder einen Temperatursensor in der Kaltwasserleitung
gesteuert werden.
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Das
mit einem solchen Verfahren verbundene Leitungssystem sollte derart
aufgebaut sein, dass keine Blindleitungen oder Kanäle vorhanden
sind, und es wird vorzugsweise sichergestellt, dass Kaltwasser durch
das gesamte System zirkuliert.
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Weitere
kennzeichnende Merkmale der Erfindung und hierdurch begründete Vorteile
werden deutlich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Diese Beschreibung erfolgt unter Bezugnahme auf die
begleitende schematische Zeichnung.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
DER BEGLEITENDEN ZEICHUNG
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1 ist
eine Vorderansicht eines Duschmischers, welcher an seinen Enden
einen Temperaturregulierknopf und ein Abschalt- und Regulierventil aufweist,
und einer zentralen Verbraucherleitung.
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2 ist
eine Querschnittansicht eines schematisch gezeichneten Mischers
zur Anwendung der Erfindung, wobei der Mischer Kammern für Kaltwasser,
Heißwasser
und Mischwasser und eine Kaltwasserzirkulationsleitung aufweist.
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BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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1 illustriert
den allgemeinen Aufbau eines Duschmischers 1, welcher einen
Temperaturregulierknopf 2, ein Abschalt- und Regulierventil 3 und eine
zentral angeordnete Verbraucherleitung, z. B. eine Duschleitung 4 aufweist.
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Alternativ
kann der Mischer ein mechanischer Mischer, ein Mischer mit einem
Handgriff oder ein Thermostatmischer sein, welche druckgesteuert sein
können,
was besonders vorteilhaft ist, wenn das Verbrühungsrisiko vermieden werden
soll.
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Obwohl
nicht in 1 gezeigt, sind Heißwasser-
und Kaltwasserzufuhrleitungen mit dem Mischer verbunden.
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2 ist
eine schematische Illustration, welche grundsätzlich zeigt, wie der innere
Raum eines Mischers für
die Anwendung der Erfindung und auch wie zugeordnete Zufuhrleitungen
und eine Verbraucherleitung angeordnet sein können.
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In 2 ist
ein Mischer 1 gezeigt. Der Temperaturregulierknopf 2 und
das Abschalt- und Regulierventil 3 sind in 2 nicht
gezeigt. Eine Auslassleitung 6, welche eine Abschaltvorrichtung 7 aufweist,
ist schematisch in der Figur gezeigt. Eine Kaltwasserzufuhrleitung 10 und
eine entsprechende Heißwasserzufuhrleitung 11 sind
vorgesehen. Die Kaltwasserzufuhrleitung 10 ist in einer
Kaltwasserkammer 15 enthalten, während die Heißwasserzufuhrleitung 11 in
einer Heißwasserkammer 16 enthalten
ist. Eine Mischkammer 17 ist zwischen der Kaltwasserkammer 15 und
der Heißwasserkammer 16 angeordnet.
Die Kaltwasserkammer 15 ist mit der Mischkammer 17 über ein
Rückschlagventil 18 verbunden,
und die Heißwasserkammer 16 ist
mit der Mischkammer 17 über
ein Rückschlagventil 19 verbunden.
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Zusätzlich zu
der Verbraucherleitung 6 erstreckt sich von der Mischkammer 17 auch
eine Entleerungsleitung 8, welche ein Abschaltventil 9 aufweist,
welches von einer Feder 9a betätigt wird.
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Der
Kaltwasserkammer 15 wird Kaltwasser von der Kaltwasserleitung 10 zugeführt. Von
der Kaltwasserkammer 15 erstreckt sich über ein Ventil 20 eine
Kaltwasserzirkulationsleitung 21, welche mit der Kaltwasserzufuhrleitung 10 über eine
Zweigkopplung verbunden ist. Die Zirkulationsleitung 21 weist
einen Messpunkt auf, der einen Temperatursensor hat, welcher erfasst,
wenn die Temperatur in der Zirkulationsleitung einen vorbestimmten
Wert, z. B. 15°C überschreitet.
Sollte diese Temperatur den vorbestimmten Wert überschreiten, wird das System
gespült und/oder
es wird eine Kühlungsvorrichtung
aktiviert, welche das Wasser in der Zirkulationsleitung kühlt, so
dass das über
die Zufuhrleitung 10 zugeführte Kaltwasser eine ausreichend
niedrige Temperatur hat.
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Das
zirkulierende Kaltwasser kühlt
die Gesamtheit des Mischers auf die Temperatur des Kaltwassers herunter,
wenn der Mischer nicht in Benutzung ist.
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Wie
gezeigt ist der Kaltwasserkammer 15 in dem Mischer 1 der
größtmögliche Raum
gegeben, wohingegen die Kammern 16 und 17 für Heißwasser und
Mischwasser jeweils viel kleinere Abmessungen haben.
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Heißwasser
kann über
eine Zweigleitung zirkuliert werden, wenn der Mischer nicht benutzt
wird.
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Nach
Beendigung einer Verbrauchersequenz wird die Verbraucherleitung 6 über das
Handhabungsventil 7 geschlossen. Hieraus ergibt sich eine
automatische Entleerung des Mischwassers aus der Kammer 17 und
der Verbraucherleitung 6 über die Entleerungsleitung 8 und
das federaktivierte Abschaltventil 9.
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Das
in der Kammer 15 vorhandene Kaltwasser wird den gesamten
Mischer 1 leicht kühlen
auf eine Temperatur, welche ausreichend niedrig ist, um das Risiko
des Wachstums von legionella Bakterien zu vermeiden.
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Zentrales
Spülen
des Systems wird initiiert, wem der Temperatursensor 22 eine
Temperatur registriert, welche die vorbestimmte Temperatur, z. B. 15°C, in der
Zirkulationsleitung 21 überschreitet,
wodurch Entleerung durch die Entleerungsleitung 8 bewirkt
wird.
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Die
oben erwähnte
Zirkulationswasser-Kühlungsvorrichtung
kann aktiviert werden in Verbindung mit dem Durchspülungsprozess.
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Es
wird angemerkt, dass das Leitungssystem derart aufgebaut ist, dass
keine Blindleitungen vorhanden sind, und dass das Kaltwasser in
dem gesamten System zirkuliert.
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Anstelle
eines Mischers der in 1 illustrierten Art kann die
Erfindung z. B. auch in Verbindung mit einem Thermostatmischer oder
einem Mischer mit einem einzigen Handgriff verwendet werden.