-
Zentriereinrichtung für die Halsform an Flaschenblasmaschinen Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung an vollautomatischen Flaschenblasmaschinen.
Die bekannten Maschinen dieser Art besitzen im allgemeinen sechs und mehr um eine
gemeinsame Achse drehbar angeordnete, untereinander vollkominen gleichartig ausgeführte
Stationen, die zeitlich getrennt voneinander arbeiten. Jede dieser Stationen ist
mit drei Formen ausgerüstet, und zwar mit einer Halsform, einer Vorform und einer
Fertigform.
-
Die Halsform dient der Formgebung .des Flaschenhalses und hat außerdem
die Aufgabe, die durch die Vorform angesaugte Glasmasse (Külbel) während der trl>ergabe
derselben an die Fertigform zu halten.
-
Die Vorform saugt, während sie über die mit flüssigem Glas gefüllte
Drehwanne streicht, flüssiges Glas an, welches nach Beendigung des Saugvorgange,
die hals- und Vorform ausfüllt. Während des Saugens befindet sich also die Vorform
unter der Halsform und ist in ihrer Lage zu dieser gut zentriert. Nach wenigen Sekunden
öffnet sich nun die Vorform, und die geöffnete Fertigform fährt unter die Halsform
und schließt sich um das frei hängende Külbel. In dieser Arbeitslage wird mittels
der durch die Halsform eingeblasenen Druckluft die Flasche fertig geblasen.
-
Um eine einwandfreie Flasche zu erzeugen, ist es notwendig, daß die
Fertigform gut zur Halsform ausgerichtet ist. Der Nachteil bei den jetzigen Maschinen
besteht nun darin, .daß bei Unachtsamkeit infolge ungeeigneter Zentrierung Flaschen
mit seitlich versetzten Flaschenhälsen produziert werden, die Qualität also schlecht
wird bzw. als Ausschuß bezeichnet werden muß.
-
Demgegenüber hat sich die hier beschriebene Erfindung zur Aufgabe
gemacht, durch Schaffung einer einwandfreien und dein rauhen Hüttenbetrieb angepaßten
Einrichtung
den geschilderten Übelstand zu beseitigen. Erfindungsgemäß wird eine Zentriereinrichtung
für die Halsform an Flaschenblasmaschinen vorgeschlagen, bei der die die Zentrierung
bewirkenden Teile auf ihrem Sitz an der Fertigform verschiebbar angeordnet sind
und vor dem Öffnen der Halsform aus der Arbeitslage verschoben werden. Die Verschiebung
der Zentrierung erfolgt dabei zweckmäßig durch die Öffnungsbewegung der 1-Ialsformscherenhebel.
-
Der Grundgedanke der Erfindung ist darin zu sehen, die Fertigform
durch einen an der oberen Anlagefläche befindlichen Ring um die Halsform zentrieren
zu lassen. Da jedoch der Arbeitstakt so liegt, daß sich nach dem Fertigblasen der
Flasche zuerst die Halsform öffnet und dann erst die Fertigform nach unten abfährt,
läßt sich ein starrer Zentrierring nicht verwenden. Die Lösung wurde daher grundsätzlich
in der angegebenen Art und Weise gefunden.
-
In `'Weiterausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Verbindung
des Scherenhebels mit der Halsform durch einen in einem Langloch geführten Bolzen
hergestellt ist und der hierdurch bei der Öffnungsbewegung entstehende Leerhub die
Zentrierung unwirksam gestaltet, bevor die Halsform sich öffnet. Dabei kann die
Zentrierung aus den Kopf der Fertigform umschließenden Zentrierbacken bestehen,
die mit in der Fertigform senkrecht geführten Bolzen verbunden sind und Anschläge
aufweisen, die durch die seitlich erfolgende Bewegung der Halsformscherenhebel nach
unten aus der Arbeitslage gedrückt werden. Es können aber auch die Zentrierbacken
mit ihren Führungsbolzen in den Fertigformschließhebeln gelagert sein. Schließlich
ist es auch möglich, die Zentrierbacken von seitlich auf den Fertigformschließhebeln
schwenkbar gelagerten Armen tragen zu lassen.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes sind
nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten schematischen Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch den oberen Teil einer
Fertigform mit in letzterer gelagerten und senkrecht verschiebbaren Zentrierbacken,
Fig. 2 eine Draufsicht dazu, Fig.3 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform,
bei der die Lagerung der Zentrierbacken außerhalb der Fertigform in die Fertigformschließhebel
verlegt sind, Fig.4 eine Draufsicht dazu, Fig. 5 eine Ausführungsform mit ebenfalls
im Fertigformschließhebel gelagerten Zentrierbacken, die eine seitliche Ausweichbewegung
ausführen, Fig.6 eine Draufsicht dazu.
-
Bei der Ausführung nach den Fig. i und 2 sind die beiden Formhälften
der Fertigform i an der Auflagestelle oder Halsform 2 am äußeren Umfang mit einem
Absatz 3 versehen, auf dem von Führungsbolzen 4 getragene Zentrierbacken 5 in senkrechter
Richtung verschiebbar gelagert sind. Die Zentrierbacken 5 werden durch Druckfedern
6 in die Arbeitslage gedrückt und durch in den Zentrierbacken versenkt angeordnete
Distanzbolzen 7 in ihrer Höhenlage begrenzt. Durch seitlich nach außen ragende Anschläge
8, die sich um die Halsformschließhebel 9 legen, -,werden die Zentrierbacken 5 bei
Beginn des Öffnungsvorganges für die Halsform 2 durch die Schließhebel 9 nach unten
gedrückt und so aus dem Bereich .der Halsform gebracht. Um keine Behinderung der
Öffnungsbewegung der Halsform eintreten zu lassen, ist die Anordnung so getroffen,
daß die Verbindung der Schließhebel 9 mit der Halsform 2 durch einen in einem Langloch
io des Verbindungshebels i i geführten Bolzen 12 erfolgt. Die seitlich um die Drehzapfen
13 schwingenden Schließhebel 9 nehmen älso bei der Öffnungsbewegung erst nach Zurücklegung
des dem Langloch to entsprechenden `'Weges, bei dem die Zentrierbacken 5 aus dem
Bereich der Halsform gebracht werden, die Verbindungshebel i i für die Halsformhälften
mit. Nach dem Öffnen der Halsform kann die Fertigform in der üblichen Weise nach
unten abfahren.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 sind die Zentrierbacken
5 mit ihren Führungsbolzen .4 nicht wie bei dem vorhergehenden Beispiel in der Fertigform
selbst, sondern in den Fertigformschließhebeln 14 gelagert. Diese Anordnung weist
gegenüber der ersteren wesentliche Vorteile auf. Da die Zentriervorrichtung bei
der vorliegenden Ausführung einen Bestandteil der ?Maschine bildet, ist nicht mehr
für jede einzelne Form eine besondere Zentrierung erforderlich, so daß eine wesentliche
Ersparnis erzielt wird. Ein weiterer Vorteil ist, daß die die Zentrierbacken 5 in
die Arbeitslage drückenden Federn 6 nicht mit der sehr heißen Fertigform in Berührung
kommen, sondern von der durch den Schließhebel geleiteten Kühlluft bestrichen werden,
wodurch einer Ermüdung entgegengewirkt wird.
-
Zur Vermeidung der Gefahr. daß durch die Verbindung der Zentrierbacken
5 mit den Fertigformschließhebeln 14 infolge einer Ungenauigkeit nur einer der beiden
Teile zur Anlage kommt, entweder die Zentrierbacken 5 oder die eigentliche Schließlasche
15, ist die an den Schließhebeln angelenkte Schließlasche 15 mit einem Langloch
16 an der Verbindungsstelle mit den Formhälften i versehen und zwischen Schließhebel
und Fertigform eine Druckfeder 17 eingefügt, so daß rnit der damit möglichen Längenänderung
ein Ausgleich etwaiger Differen zen stattfinden kann.
-
Als günstig erweist sich auch bei dieser Ausführungsform die Lage
der die Zentrierbacken 5 tragenden Bolzen 4 in b°zug auf die Betätigung durch die
seitlich ausschwenkenden Halsformscherenhebel 9, die hierdurch praktisch senkrecht
auf die Führung der Zentrierbacken 5 einwirken (Fig. 3). Die Anordnung der
Scherenhebel 9 ist dabei die gleiche wie bei der Fig. 2, die durch seitliche Voreilung
erst die Zentrierung aufheben, bevor die Halsform 2 sich öffnet.
-
Die in Fig.5 und 6 dargestellte Ausführung unterscheidet sich von
den vorhergehenden Beispielen
insbesondere dadurch, daß die Zentrierbacken
5 nicht wie bisher in senkrechter Richtung unwirksam gemacht werden, sondern durch
eine seitliche Bewegung ausweichen. Zu diesem Zweck sind die Zentrierbacken 5 auf
den Fertigformschließhebeln 14 mit um Drehzapfen 18 schwenkbaren Armen i9 durch
einen Gelenkbolzen 2o verbunden, die durch kräftige Druckfedern 21 einen Druck auf
die Zentrierung ausüben und damit die Fertigform zur Halsform ausrichten.
-
Die Auslösung erfolgt durch Auftreffen der Halsfornischerenhebel 9
auf seitlich auf den Armen i9 angeordneten Anschlagbolzen 21, wobei die Scherenliebel9
anfänglich infolge einer Schlitzverbindung io einen Leerhub ausführen und dabei
die Zentrierbacken 5 lösen. Bei dem Eintritt des Öffnungsvorganges der Halsform
geht auch zwangsläufig die Öffnung der Zentrierung weiter vor sich, so daß eine
Behinderung der Halsform nicht stattfinden kann.