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Schärfeinrichtung an einer Maschine zum Schränken und Schärfen von
Langsägeblättern mit gleichen Zahnflanken Die Erfindung bezieht sich auf eine Schärfeinrichtung
an einer Maschine zum Schränken und Schärfen von Langsägeblättern mit gleichen Zahnflanken,
bei der ein schräg zur Führungsbahn des Werkstückes gestelltes in Arbeitsrichtung
verschiebbares, an einem Schlitten angeordnetes Feilenwerkzeug arbeitsleistend in
jede zweite Zahnlücke des Werkstückes einfällt und der Vorschub des Werkstückes
zwischen je zwei Feilenhüben liegt.
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Die bekannten Maschinen dieser Art zum Schränken und Schärfen von
Sägeblättern weisen verschiedene Nachteile auf, z. B.: i. erfolgt der Arbeitshub
des Feilenwerkzeuges im ersten Arbeitsgang in Richtung der Schränkstellung der Zähne,
wobei diese den erforderlichen Widerstand bieten. Im zweiten Arbeitsgang verläuft
der Arbeitshub des Feilenwerkzeuges dagegen in entgegengesetzter Richtung, so daß
die Zähne in Schwingung geraten und eine glatte Schärfkant@ mit großer Schnittfähigkeit
nicht erreichbar ist.
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2. sind die Maschinen nur für Sägeblätter mit ungleichen Zahnflanken
verwendbar, bei welchen nur die vordere Brustflanke geschärft wird, während die
Rückenflanke unbearbeitet bleibt.
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3. erfolgt nach jedem Arbeitshub des Feilenwerkzeuges ein Leerhub
zwecks Rückführung der Feile, von welchen nur jeder zweite für den Vorschub des
Werkstückes ausgenutzt wird, weil jede Zahnflanke zwei Feilenstriche erhält.
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4. erfolgt, während in einem ersten Arbeitsgang jeder zweite Zahn
geschärft wird, in einem zweiten Arbeitsgang das Schärfen der ausgelassenen Zähne,
und
zwischen beiden Arbeitsgängen liegt eine längere Arbeitsunterbrechung,
weil mit der Umstellung des Werkzeuges oder des Werkstückes ein erheblicher Zeitaufwand
verbunden ist.
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Um diese und andere Mängel bei den eingangs erwähnten Maschinen zum
Schränken und Schärfen von Langsägeblättern mit gleichen Zahnflanken zu beheben,
kennzeichnet sich die Erfindung durch zwei, entsprechend der Zahnschränkung in entgegengesetzter
Schrägstellung zum Werldstück in je einen Feilenhalter gelagerte, gegen das Werkstück
zu schwenk- und kippbare Feilenwerkzeuge, die in der Weise zusammenarbeiten, daß
das erste immer eine Zahnlücke überschlägt, die dann von dem zweiten bearbeitet
wird.
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Die Feilenwerkzeuge sind dabei vorteilhaft so ausgebildet, daß die
Feilen in ihrem Querschnitt als schiefwinklige Parallelogramme ausgebildet sind,
deren in spitzem Winkel zusammenstoßende Arbeitsflächen nach entgegengesetzten Fellrichtungen
hin geschärft sind.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung werden beim Durchgang des Langsägeblattes;
durch die Maschine beide Zahnflanken aller Zahnlücken geschärft, d. h. die Feilen
leisten sowohl beim Vorschub als auch beim Rückgang Arbeit, und dabei greift die
Feile des zweiten Feilenwerkzeuges immer in die Zahnlücken, die von der Feile des
ersten Feilenwerkzeuges überschlagen weiden, so daß das Langsägeblatt die Maschine
geschränkt und vollständig geschärft verläßt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine Sägeschränk- und -schärfmaschine, schematisch, in Draufsicht,
Abb. 2 die Lagerung des Feilenwerkzeugs in Draufsicht, Abb. 3 und 4 die Kippvorrichtung
für das Feilenwerkzeug in Seitenansicht in den beiden Arbeitsstellungen, Abb. 5
Anschläge für die Kippvorrichtung der Feile, Abb. 6, 7 und 8 Querschnitte des Feilenwerkzeugs
und seiner Arbeitsstellungen, Abb. 9 eine Draufsicht auf ein geschränktes Sägeblatt.
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Das gezahnte Sägeblatt wird als Werkstück vorzugsweise in Bandform,
stehend mit den Zähnen nach oben, derart in die Maschine eingesetzt, daß es zwischen
Führungsbacken durch Schaltung längs verschiebbar ist. Nach erfolgter Schränkung
und Schärfung kann das Sägeblattband dann für Bügelsägen u. dgl. in entsprechende
Längen geschnitten werden.
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a ist das Sägeblattband, welches geradlinig oder, wie die Zeichnung
zeigt, aus praktischen Erwägungen winklig geführt werden kann. i ist eine Führungsrolle,
und 2, 3, 4, 5 sind Führungsbacken für das Werkstück, das durch die` Schaltklinken
6, 7 Vorschub erhält. Die Schaltklinken 6, 7 werden gesteuert durch eine Nockenscheibe
8 durch Vermittlung einerseits des doppelarmigen Hebels 9, des Stirnrades io und
der Zahn-stangen 11, 12, andererseits der Welle 13, des fest damit verbundenen
Hebels 14 und der Schubstangen 15.
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Das Schränken der Sägeblattzähne erfolgt durch die entsprechend der
Stellung der Zähne gegeneinander versetzten Stempel 16, 17, die ihre zeitlich aufeinanderfolgenden
Druckbewegungen entgegen dem Werkstück durch den Exzenter 18, die Stange i9; den
um den festen Zapfen 2o drehbaren doppelarmigen Hebel 21 und den Lenker 22 erhalten.
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Die Feilenwerkzeuge 23, 24 weisen, wie Abb. 6, 7 und 8 zeigen, die
Form eines schiefwinkligen Parallelogramms auf, dessen im spitzen Winkel zusammenstoßende
Arbeitsflächen x, y nach entgegengesetzten Richtungen hin geschärft sind. Durch
diese Anordnung wird erreicht, daß die eine Feilenfläche beim Vorschub des Werkzeugs,
die andere Feilenfläche beim Rückzug desselben Arbeit leistet, wobei die Feile nach
Beendigung jedes Arbeitshubes gekippt wird, um sich von der Flanke des einen Zahnes
loszulösen und mit der Flanke des Nebenzahnes in Eingriff zu gelangen.
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Die Feilen 23, 24 befinden sich in einem Halter 25 bzw. 26, die schwingbar
um die Achse 39 mit einem auf einer Führung 27 bzw. 28 gleitbar gelagerten Schlitten
29 bzw. 30 verbunden sind. Beide Feilen nehmen eine schräge, einander entgegengesetzte
Arbeitsstellung ein und erhalten ihren Antrieb durch eine Kurbelscheibe 34 deren
Pleuelstange 32 an den Schlitten 29 der Feile 23 angelenkt ist, dessen hin und her
gehende Bewegungen durch die Zahnstange 33, Zahnrad 34 und Zahnstange35 auf den
Schlitten 3o der Feile 24 übertragen werden, derart, daß beim Vorschub der Feile
23 die Feile 24 eine Rückzugbewegung erhält und umgekehrt.
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Nach Beendigung jedes Arbeitshubes der Feilen 23, 24 werden die letzteren
angehoben, gekippt und wieder gesenkt. Da beide Feilen 23, 24 mit den gleichen technischen
Mitteln ausgestattet sind, so soll im nachstehenden nur die Feile 23 und ihre Bewegungselemente
beschrieben werden.
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Die Peile ist, mit ihrem spitzen Winkel nach unten, in eine Klemmlasche
36 eingespannt, die um sich gegenüberliegende Zapfen 37 drehbar in dem Halter 25
gelagert ist, wobei der Drehpunkt aus der Längsachse der Feile versetzt ist. Im
rückwärtigen Kopf 251 des Feilenhalters 25 befindet sich ein mit einer Körnerspitze
ausgestatteter, federbelasteter Bolzen 38, und in der Klemmlasche 36 sind zwei nebeneinanderliegende
Rasten d, dl vorgesehen, in welche der Bolzen 38 mit seiner Spitze abwechselnd einfällt.
40 und 41 sind ortsfeste schräge Auflaufflächen für an dem Feilenhalter 25 angeordnete
Paßanschläge 42, 43. An der Klemmlasche 36 sind Anschläge 44, 45 angeordnet, die
mit ortsfesten Widerlagern 46, 47 im Eingriff stehen.
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Der Antrieb der Maschine erfolgt vorzugsweise durch einen elektrischen
Motor, der durch die auf der Antriebswelle,49 sitzende Riemenscheibe 48 mit der
Maschine verbunden ist. Die Antriebswelle 49 trägt ferner die Kurbelscheibe 31 sowie
das Stirnrad 5o, welches mit einem auf der Welle 51 sitzenden Stirnrad 52 kämmt
und dadurch den Antrieb der auf gleicher Welle sitzenden Nockenscheibe 8 und des
Exzenters 18 vermittelt.
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Das Werkstück a, das als Band aufgerollt auf einem Werktisch liegen
kann, wird in die Maschine eingespannt, wobei es nur notwendig ist, einen Zahn entsprechend
vorzufeilen, beispielsweise an dem vorderen Ende des Sägeblattbandes, und dann die
Schaltvorrichtung gegen diesen Zahn zu setzen,'so daß von hier die Vorschubbewegung
des Werkstücks beginnt. Zunächst erreicht das Sägeblatt in absatzweisem Vorschub
die Schränkstempel 16, 17, wobei das Werkstück
von den Führungsbacken
3 als Widerlager gehalten wird. Die Bewegungen der Schaltklinke 6 und gleichzeitig
der Schaltklinke 7 vermittelt die Nockenscheibe 8 mit Hilfe der Zahnstangen 11,
12 und des Zahnrades io bzw. der Welle @13, des Hebels 14 und der Stange 15. Selbstverständlich
ist es, daß der Vorschub der Schaltklinken 6, 7 durch eine Regulierung der Nockenscheibe
8 eine Einstellung für lange und kurze Zähne zuläßt. Wesentlich ist, daß die Schaltklinken
6, 7 das Werkstück in genauester Cbereinstimmung jeweils um zwei Zähne vorschieben,
wobei die Feilenwerkzeuge 23,24 eine solche Stellung zueinander einnehmen, daß die
zweite Feile 24 immer in die von der ersten Feile 23 überschlagene Zahnlücke eingreift.
Dadurch wird erreicht, daß am Ende des Sägeblattbandes sämtliche Zähne, und zwar
abwechselnd mit der ihnen entsprechenden Schräge, geschärft sind.
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Wenn das Sägeblatt in den Führungsbacken 4 die Feile 23 erreicht hat,
befindet sich die letztere auf Schubstellung, wobei das Werkzeug die Stellung b
der Abb. 3 und 7 einnimmt. In dieser Stellung, die durch den in die Raste d eingesenkten
Federbolzen 38 gesichert ist, liegt die Arbeitsfläche y der Feile 23 auf Schnitt
fest gegen die Flanke des Zahnes, welcher sich durch die Schränkung in Richtung
der Vorschubbewegung der Feile befindet (Abb. 9, Pfeil I). Nach Beendigung der Bewegung
I der Feile 23 erfolgt noch keine Schaltung des Werkstücks, es wird vielmehr nur
die Feile 23 angehoben, in die Stellung c der Abb. 4 und 8 verschwenkt und wieder
gesenkt, so daß die Arbeitsfläche x der Feile arbeitsleistend eingestellt ist zwecks
Ausführung der rücklaufenden Arbeitsbewegung (Abb.9, Pfeil 1I1). Dieser Vorgang
entwickelt sich wie folgt: Kurz vor Beendigung des ersten Feilenhubes trifft der
Anschlag 42 des rückwärtigen Feilenhalterkopfes 25'
gegen die feste, schräge
Auflauffläche 40, schiebt sich daran hoch und verschwenkt den Feilenhalter 25 dabei
um die Achse 39, so daß die Feile 23 aus der Zahnlücke des Werkstücks gehoben wird.
Durch die Schwenkbewegung des Feilenhalters 25 löst sich der Anschlag 44 zwangsläufig
von seinem Widerlager 46, bis der Anschlag 45 Berührung mit dem Widerlager 47 findet.
Durch diese Verschwenkung der Klemmlaschen 36, deren Stellung durch Einsenken des
Federbolzens 38 in die zweite Raste dl gesichert ist, erhält die Feile 23 die Stellung
c der Abb. 4 und B. Sobald der Rücklauf der Feile durch die Kurbel 31 eingeleitet
ist, läuft der Anschlag 42 vom Widerlager 4o ab, und das Werkzeug fällt wieder in
die Zahnlücke zurück, wobei sich nun die Arbeitsfläche x mit Schnitt gegen die Flanke
des zweiten Zahnes legt und diesen ebenfalls wieder in seiner Schränkrichtung mit
entsprechender Schräge schärft (Abb.9, Pfeil 1I).
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Kurz vor Beendigung der Rücklaufbewegung der Feile läuft der Anschlag
43 des Halterkopfes 251 auf die Schrägfläche 41 auf, wodurch der Feilenhalter wieder
angehoben wird und eine abermalige Verschwenkung der Klemmlaschen 36 und eine Stellungsänderung
der Feile von c auf b erfolgt. Vorteilhaft ist es, wenn jede Zahnflanke zwei Feilenstriche
erhält, worauf nach der zweiten Rückbewegung der Feile eine Schaltung des Werkstücks
um zwei Zähne erfolgt.
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Während das Werkzeug 23 eine unbearbeitete Zahn-Lücke ausläßt, überschlägt
das Werkzeug 24 eine bearbeitete Zahnlücke. Demgemäß bearbeitet jedes Werkzeug die
sich gegenüberstehenden Flanken von zwei Zähnen, und zwar dadurch, daß das Werkzeug
sowohl bei seiner Vorschubbewegung als auch bei seiner Rückführung auf Schnitt gestellt
und durch Drehung um seine Längsachse auf Arbeitsleistung eingestellt ist. Abb.
9 läßt die Arbeitsweise erkennen. I Vorschub und II Rückzug der Feile 23, III Rückzug
und IV Vorschub der Feile 24.
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Die Maschine bearbeitet das eingesetzte Sägeblattband von Anfang bis
Ende ohne Arbeitsunterbrechung und ohne Leerlauf mit abwechselnder Schräge der Zähne
an ihren Schnittflanken, ohne die Zähne in Schwingungen zu versetzen, so daß eine
gleichmäßige Fase mit größter Schnittschärfe erreicht wird.