DE815793C - Verfahren und Vorrichtung zum Schlitzen von tierischen Haaren, Borsten und Pflanzenfasern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Schlitzen von tierischen Haaren, Borsten und Pflanzenfasern

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DE815793C
DE815793C DEB2010A DEB0002010A DE815793C DE 815793 C DE815793 C DE 815793C DE B2010 A DEB2010 A DE B2010A DE B0002010 A DEB0002010 A DE B0002010A DE 815793 C DE815793 C DE 815793C
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Josef Baer
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A46BRUSHWARE
    • A46DMANUFACTURE OF BRUSHES
    • A46D9/00Machines for finishing brushes

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  • Surgical Instruments (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Schlitzen von tierischen Haaren, Borsten und Pflanzenfasern
    Es sind schon Verfahren und Vorrichtungen
    bekannt, bei welchen das Schlitzen von Haaren,
    z.13. Roßhaaren, Rinderhaaren und sonstigen
    tierischen Haaren, zur Erzielung borstenähnlicher
    l,' ahnen an dem einen Ende derselben mittels
    spitzer Nadeln erfolgt, welche auf kreisenden
    Scheiben schräg eingesetzt in die Haare ein-
    stechen, die Enden derselben aufreißen und so die
    gewünschte Fahne bilden sollen. Eine Vorrichtung
    nach demselben Verfahren, aber mit umlaufendem,
    mit Nadeln besetztem Zylinder, ist lediglich eine
    technische Abart und ist mit denselben Nachteilen
    behaftet wie Nadeln auf umlaufender Scheibe.
    Die Nachteile des bisherigen Verfahrens und
    der dabei verwendeten Vorrichtungen liegen
    i. darin, daß Nadeln nur in einem gewissen, nicht unbeträchtlichen Winkel in die Oberfläche umlaufender Scheiben oder Zylinder eingesetzt werden können und daher auch nur unter diesem, gegen das eingespannte Schlitzgut (Haare) geneigten Winkel auf die Haare auftreffen können, wodurch insbesondere bei dünneren oder härteren Haaren und Fasern ein Abgleiten der Nadelspitzen von der Oberfläche der Haare eintritt und ein Schlitzen derselben ganz oder teilweise unterbleibt; a. verdrängen Nadeln in großer Zahl, die festigkeitshalber eine gewisse Dicke haben müssen, verhältnismäßig viel Raum beim Durchdringen der zusammengepreßten Haarbunde, so daß, um überhaupt das ganze Haarbund durchdringen zu können, das Bund selbst nur einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser aufweisen darf, was eine geringe Leistung zur Folge hat; 3. haben schräg gegenüber der Oberfläche von Scheiben oder Zylindern sitzende Nadeln in der hier benötigten Anhäufung den Nachteil, daß die beim Schlitzen anfallenden feuchten Haarabfälle sich in dem Winkel zwischen Oberfläche und Nadel festsetzen, damit in kurzer Zeit die ganze, mit Nadeln besetzte Oberfläche verstopfen und die angeschlitzten Fahnen zum großen Teil wieder abreißen. Durch Rückwärtslaufenlassen der Zylinder und Dagegenhalten von steifen, pinselartigen Bürsten können diese Verstopfungen wieder behoben werden, aber der ständige Zeitverlust und die darauf resultierende weitere Leistungsminderung bleibt; ist bei dem bekannten Schlitzverfahren bisher vorgesehen, daß die Haare bündelweise zuerst von Hand mehrere Male stramm mit Bindfaden abgebunden werden, was bei der dabei notwendigen Sorgfalt eine große Nebenarbeit darstellt, die das ganze Verfahren verteuert. Diese Bunde müssen dann noch nach dem an sich notwendigen Weichmachen der Haare von Hand mittels einer besonderen Zange gefaßt und in den Aufnahmezylinder der Maschine unter Beachtung gewisser Vorschriften eingeführt und gedreht werden, was eine schwere körperliche Arbeit darstellt, denn die Zange muß während des ganzen Drehens mit äußerster Armkraft zugespannt erhalten bleiben. Diese schwere körperliche Arbeit kann von schwächeren Personen auf die Dauer 'überhaupt nicht geleistet werden. Es ist also die Produktion an fertig geschlitzten Haaren auch sehr von der körperlichen Leistungskraft der bedienenden Personen abhängig.
  • 5. Ein Nachschärfen von stumpf gewordenen Nadeln ist nicht möglich. Diese müssen durch neue Nadeln ersetzt werden, was durch die Eigenart ihrer Befestigung hohe Kosten verursacht.
  • 6. Das gleichzeitige Eindringen einer großen Zahl von Nadeln in den gesamten Querschnitt des Haarbundes, wie es z. B. bei scheibenförmigen Nadelträgern der Fall ist, verursacht häufig ein Herausreißen des gesamten Haarbundes aus der Zange, was oft eine plötzliche Zerstörung des ganzen Nadelsatzes, durch Abbrechen derselben zur Folge hat.
  • Alle diese Nachteile des bekannten Verfahrens und seiner Vorrichtungen ergeben eine unverhältnismäßig geringe Ausbeute bei einem hohen Arbeitsaufwand und machen dadurch das Schlitzen von Roß- und anderen Tierhaaren usw. teuer.
  • Der Gegenstand der Erfindung vermeidet nicht nur diese Nachteile, sondern ermöglicht darüber hinaus einerseits eine erhebliche qualitative Verbesserung des Schlitzens, eine viel größere quantitative Leistungsfähigkeit und damit eine wesentliche Verbilligung des gesamten Verfahrens. Das neue Verfahren geht völlig neue Wege, indem ein Einschneiden in das Haarende senkrecht zur Haarrichtung vorgenommen und gegebenenfalls am Ende der Schneidbewegung die Schneidkante eine solche Richtung hat, daß eine rückwärts gerichtete Komponente entsteht, wodurch ein beim Beginn des Einschneidens abgebogenes Haar geradegerichtet und in diesem Zustand sicher aufgeschlitzt wird.
  • Das neue Verfahren und die dazu geschaffenen Vorrichtungen sind in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht, und es bedeutet Fig. i eine schematische Darstellung im Schnitt des bisher bekannten Schlitzverfahrens mit Nadeln (Stand der Technik), Fig.2 eine Ansicht einer umlaufenden, mit Nadeln besetzten Scheibe nach dem bisher bekannten Verfahren, Fig.3 eine schematische Darstellung von umlaufenden sichelförmigen Kämmen, wie sie bisher zur Lösung einer anderen Aufgabe, nämlich bei Kämmaschinen für Borsten und Haare usw. zum Auskämmen derselben, verwendet werden, in größerem Maßstab, Fig.4 eine schematische Darstellung des Schlitzverfahrens nach der Erfindung mit umlaufenden sichelförmigen Schlitzorganen, Fig. 5 eine praktische Anordnung von mehreren, auf einer senkrecht umlaufenden Welle nebeneinander eingespannten, sichelförmigen Schlitzorganen in Draufsicht, Fig. 6 dieselbe Vorrichtung im Schnitt, Fig.6a ein Haar mit angeschlitzter Fahne, Fig. 7 eine Halterung für die Haarbunde nach dem Erfindungsgedanken, Fig.8 ein in einem Kartonring gefaßtes Haarbund, in kleinerem Maßstab, Fig. 9 eine andere Ausführungsform der Halterung mit unterem Führungsrand, Fig. io eine einfache Vorrichtung zum Schlitzen von Haaren nach dem Erfindungsgegenstand im Längsschnitt, Fig. i i dieselbe Vorrichtung im Querschnitt, Fig. 12 dieselbe Vorrichtung in Draufsicht, Fig. 13 eine Maschine zum Schlitzen von Haaren nach der Erfindung im Querschnitt, nach einer anderen Ausführungsform, Fig.14 eine schematische Darstellung der Arbeitsweise dieser Maschine in Draufsicht, Fig.15 einen Querschnitt der Maschine ohne Haarbundführung, Fig. 16 ein Antriebselement der Maschine in Draufsicht, Fig. 17 und 18 je eine Aufsicht und eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform einer Halterung für Haarbunde, Fig. i9 einen Querschnitt nach der Linie XIX-XIX der Fig. 18, Fig.2o eine teilweise perspektivische Ansicht der Teile des Gegenstandes der Fig. 17 und 18, Fig.21 einen Mittellängsschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Halterung für Haarbunde, Fig.22 eine Draufsicht auf dieselbe, Fig.23 und 24 je eine Aufsicht und Seitenansicht eines Einsatzteils für die Gegenstände der Fig. 17, 18 bzw. 21, 22, Fig.25 eine teilweise Ansicht eines Schlitzorgans in besonderer Ausführungsform, Fig. 26 und 27 Schnitte nach den Linien XXVI-XXVI bzw. XXVII-XXVII der Fig.25 (alle Fig. 17 bis 25 in größerem Maßstab).
  • Von der Erkenntnis ausgehend, daß bisher Nadeln nur in einem gewissen Winkel ß (Fig. i) auf die eingespannten Haare auftreffen und in dieselben einstechen können, ferner auf ihrem ganzen Durchgangsweg durch das Haarende eine dasselbe abdrängende Wirkung auf dasselbe ausüben, wurde nach einem anderen Schlitzorgan gesucht, dessen Spitze senkrecht auf das eingespannte Haar auftrifft und dadurch leichter in dasselbe eindringen kann. Dieses Schlitzorgan wurde gemäß der Erfindung in einem sichelförmigen Kamm, z. B. in S-Form, gefunden, wie er bei Kämmmaschinen für Borsten, Haare und Faserstoffe zur Lösung einer ganz anderen Aufgabe, nämlich zum sauberen Auskämmen derselben, d. h. zum Entfernen von Unreinigkeiten, schon bekannt ist (I'ig. 3).
  • Erfindungsgemäß werden ferner die Spitzen der sichelförmigen Schlitzorgane flach und dünn ausgeschliffen, so daß messerförmige Schneiden entstehen von geringerer Stärke als dies bei Nadeln möglich ist.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, welches in der Fig. .f dargestellt ist, werden die eingespannten z. B. senkrecht stehenden Haare i sichelförmigen Kämmen in S-Form 2, welche mit besonders hoher Geschwindigkeit umlaufen, durch seitliches Verschieben quer zur Faserrichtung ausgesetzt, wobei die lanzettartig scharf zugeschliffenen Spitzen der Schlitzorgane in die Enden der Haare eingreifen (Bewegungsphase X in Fig.4 angedeutet).
  • Hier berühren die Spitzen 3 der Schlitzorgane die z. B. von links nach rechts geführten Borsten i an ihren äußersten Spitzen bei Punkt 3° in einem den Haarenden abgeneigten Winkel a. Dieser Winkel a verringert sich aber bei weiterem Vorschul> der Haare und erreicht bei Punkt 4 die Größe o°, d. h. in diesem Punkt, der gleichzeitig auch die größte Schlitztiefe 5 aufweist, treffen die Spitzen der umlaufenden Schlitzorgane senkrecht auf die Haare und dringen mit Sicherheit in dieselben ein. Dieser erste Teil der Bewegungsphase X, Phase II, ist als die hochwirksame Phase zu bezeichnen, weil innerhalb dieser das Auftreffen der Spitzen der Schlitzorgane auf die Haare von einem ursprünglich größten, den Haarenden abgeneigten Winkel a bis zu einem kleinsten Winkel a = o° stattfindet, und weil die innere Schneidkante 36 (Fig. 25) der Spitzen der Schlitzorgane eine rückwärts gerichtete Kraft auf das Haarende ausübt, wodurch dieses, gegebenenfalls am Anfang etwas abgebogene Haarende geradegerichtet und das richtige, vollständige Aufschlitzen dieses Endes gesichert ist.
  • Beim weiteren Vorschub der Haare werden die Haarenden unter einem ursprünglich kleinsten Winkel a = o° allmählich bis unter einem den Haaren zugeneigten größten Winkel a von den Spitzen der Schlitzorgane bearbeitet. Die ist als die weniger wirksame Schlitzphase zu bezeichnen, weil hier, besonders gegen das Ende der Phase zu, der Auftreffwinkel der Spitzen keine rückwärts gerichtete Kraft auf die Haarenden mehr ausüben kann, weil das Maximum des den Haarenden zugeneigten Winkels im Vergleich dazu etwa dem verhältnismäßig ungünstig wirkenden Winkel @S des bisher bekannten Verfahrens entspricht.
  • Die wirksamste Phase liegt. etwa in der Mitte zwischen I und 1I, wo der Auftreffwinkel gleich oder wenig kleiner als o° ist, gleichgültig ob der Winkel a den Haarenden zu- oder abgeneigt ist.
  • In den Fig. 5 und 6 ist als erste praktische Anwendung eine einfache Vorrichtung zum Schlitzen gezeigt, bei welcher auf einer rasch umlaufenden Welle 6 dicht nebeneinander eine größere Anzahl von sichelkammförmigen Schlitzorganen 2 fest eingespannt ist und deren lanzettenartig zugeschliffene Spitzen in das Ende eines mittels einer Zange 9 festgehaltenen Haarbundes io eingreifen, wobei die Zange 9 mit Haarbund io zwischen zwei feststehenden Schienen i i in der Pfeilrichtung 12 an der Schlitzwelle 6, 2 in horizontaler Richtung entlanggeführt wird. Zweckmäßigerweise werden die Schlitzorgane 2 spiralförmig auf der Welle 6 angeordnet, indem der vierkantige Teil der Welle schon mit einem entsprechenden Drall ausgeführt ist. Auf diese Weise wird ein stoßfreier Eingriff der Schlitzorgane erzielt, was z. B. bei dem bisherigen Verfahren bei scheibenförmigen Nadelträgern nicht der Fall ist. Die sichelförmigen Schlitzorgane lassen keine Verstopfung durch anfallende Haarabfälle aufkommen, denn sie reinigen sich von selbst beim Durchgang durch die Haarbunde. Außerdem ist die Raumverdrängung in den festgepreßten Haarbunden viel geringer als bei Nadeln, da die lanzettförmigen Einstechspitzen der Schlitzorgane dünner gehalten werden können als Nadeln und trotzdem durch ihre breite Abmessung widerstandsfähiger gegen Bruch sind als die letzteren. Die lanzettförmige Einstechspitze ist auch geeigneter zum Aufspalten der Haarenden als die rasch dicker werdende Nadel, wodurch weit weniger Fahnen abgerissen werden.
  • In den Fig. 7 und 8 sind Metallhülsen 29 bzw. 7 gezeigt. Die offenen Haarbunde von gleichem Gewicht werden mit bekannten Borsten- und Haarbindevorrichtungen in zusammengepreßtem Zustand in diesen Metallbüchsen zusammengefaßt und darin dem Einweich- und Quellvorgang in einer Seifen- oder chemischen Lauge ausgesetzt. Durch diesen Quellvorgang erfahren die Haare einen gegen die umschließende Wand der Metallmäntel gerichteten Druck und bekommen dadurch einen zusätzlichen Halt gegen das Herausreißen durch die Schlitzorgane.
  • In den Fig. io, 1i und 12 ist eine weiterentwickelte Vorrichtung zum Schlitzen nach der Erfindung dargestellt. In Ständern 13 und einem Lager 14 ist eine Schlitzwelle 6 gelagert, welche, wie beschrieben, mit sichelförmigen Schlitzorganen 2 bestückt ist. Über einem in der Höhe verstellbaren, ausgesparten Tisch 15 sind genutete Führungsschienen 16 angeordnet, in deren Nuten eine hülsenförmige Halterung 7 mit dem fest hineingepreßten Haarbund (ohne Bindfaden) 1o über der Schlitzwelle sicher und gefahrlos verschoben und verdreht werden kann. Dies ist von besonderem Vorteil, da der Schlitzvorgang in der Randpartie des Haarbundes beim einfachen Durchschieben nicht genügt, weil die Haare am Rande nicht so fest zusammengepreßt sind wie inderMitte des Ilaarbundes. Man schiebt nun die Halterung 7 finit dem Haarbund 1o so weit über die Schlitzwelle 6, 2, daß die Randpartie des Bundes etwa über der Mitte der Welle zu stehen kommt. In dieser Stellung wird die Halterung von Hand langsam um ihre Achse gedreht, wobei der untere Führungsrand 8 der Halterung eine sichere Führung in den Nuten der Führungsschienen verleiht. Nach erfolgter Drehung wird das Haarbund ein-oder mehrere Male über der Schlitzwelle hin und leer geschoben, wobei gleichzeitig stets. eine geringe Drehung des Bundes durchgeführt wird. Dann ist der Schlitzvorgang beendigt, und die geschlitzten Haare werden aus der Halterung 7, 8 heraus-1estoßen und der sonst noch notwendigen Nachbehandlung zugeführt.
  • In den Fig. 13 bis 16 ist eine weiter vervollkommnete Vorrichtung zum Schlitzen von Haaren dargestellt, bei welcher die Führung der Halterungen der Haarbunde nicht mehr in genuteten Schienen, sondern in einem um eine senkrechte Achse 17 (Hohlwelle) schwenkbaren Doppelarm 18 erfolgt. In äußeren Bohrungen dieses Doppelarms 18 sind Aufnahmekörper i9 drehbar angeordnet, welche mit einem Zahnkranz 20 versehen sind. Diese Zahnkränze stehen mit einem dritten Zahnrad 21 (Stirnrad) im Eingriff, welches seinen Antrieb über eine Welle 22, Schneckenrad 23, Schnecke 24 und zwei Riementriebe 25, 26 von einem Elektromotor 27 erhält. Die Schlitzwelle 6, 2 wird von einem zweiten Motor mit Hilfe eines Riementriebes 28 angetrieben. Als Halterung dienen hier einfache Buchsen 29 ohne Boden, jedoch mit einem einfachen Bördelrand, wie sie in Fig. 7 abgebildet sind. Diese Büchsenhalterung 29 mit samt dem Haarbund wird außerhalb des Bereichs der Schlitzwelle 6, 2 in einem der Aufnahmekörper 19, 20 eingesteckt und wird im Wirkungsbereich der Schlitzwelle durch eine feststehende Abdeckplatte 30 niedergehalten, wobei im oberen Rand der Aufnahmekörper wie auch der Halterungen Kerben und Nasen eine Verdrehung der Halterung innerlialb der :\ufnahmekörper verhindern. Die Schnecke 24 ist mittels einer Kupplung 31 über einen Schalthebel 31° aus- bzw. einrückbar (Fig. 16). 32 sind Handgriffe an dem Doppelarm 18.
  • Die :1rl>eitsweise der Maschine ist folgende: Von den vorbereiteten, in die Halterungen 29 eingepreßten Haarbunden wird das erste in den Aufnahinekörper 19, 20 bei \ (Fig. 14) eingeschoben und der Doppelarm 18 mit Hilfe der Handgriffe 32 gegen einen nicht gezeichneten Anschlag verdreht, der das eben eingesetzte Haarbund in der Stellung A festhält. Dieser Anschlag steht mit dem Schalthebel 31' in Verbindung und bewirkt gleichzeitig das Einrücken der Kupplung 31 und damit eine Ingangsetzung des Zahnradgetriebes, welches den Aufnahmekörper 19, 20 und damit das eingesetzte Haarbund in Umdrehung versetzt. Die Stellung A des Doppelarms entspricht derjenigen, die zum Schlitzen der Randpartie des Haarbundes notwendig ist. Hat der Aufliahlnekörper eine volle Umdrehung gemacht, so bewirkt ein zweiter Allschlag, der z. B. mit dem Schneckenrad 23 in Verbindung steht, das Ausrücken der Kupplung 31 bzw. 31° und dadurch einen Stillstand des Stirnrades 21. Gleichzeitig gibt der erstgenannte Anschlag den Doppelarm 18 frei, so daß derselbe mit dem eingesetzten Haarbund vollends über die Schlitzwelle weggezogen werden kann. Dabei rollt der Zahnkranz 2o des Aufnahmekörpers 19 auf dem stillstehenden Zahnrad 21 ab und versetzt das Haarbund während des Durchschlitzens in eine gleichzeitige geringe Drehbewegung um seine eigene Achse. Diese Bewegung kann nötigenfalls mehrmals wiederholt werden. Nach dem Durchschlitzen des ersten Bundes, was etwa in Stellung B der Fall ist, wird in den noch freien Aufnahmekörper ein weiteres, in seiner Halterung eingepreßtes Haarbund eingesetzt usw. Das vorher fertig geschlitzte Haarbund wird dann beim nächsten \Vechsel der Bunde vorher aus dem Aufnahmekörper herausgenommen. Der Vorteil dieser halbautomatischen Maschine liegt in der leichten Führung der Haarbunde, in der selbsttätigen IZandschlitzung und in der Benutzung von billigeren Halterungen, deren Anschaffungskosten bei den großen -Mengen von Haaren ins Gewicht fallen würden.
  • Wird die Maschine mit zwei unter einem Winkel voll 9o° zueinanderstehenden Schlitzwellen ausgeführt, wie es in Fig. 14 bei 6° angedeutet ist, und der drehbare Doppelarm zu einem vierteiligen Armkreuz mit vier Aufnahmekörpern ausgebildet, so kann der Schlitzvorgang in zwei Stufen (Vorschlitzen auf etwa halbe Tiefe und Nachschlitzen auf volle Tiefe) durch entsprechende Höher- bzw. Tieferstellung einer der Schlitzwellen vorgenommen werden, was bei verschiedenen Materialien von großem Vorteil ist. Die einzelnen Schlitzvorgänge bleiben sich dabei genau gleich, obgleich jeweils zwei l1aarbunde auf einmal geschlitzt werden, und die Leistungsfähigkeit der Maschine wü-d verdoppelt bei gleicher Bedienung.
  • Ähnliche Maschinen, mir dafl hei denselben eine Umkehrung der Bewegungen vorgenommen wird, dergestalt, daß z. B. das Haarbund stehenbleibt und daß dadurch die rotierende Schlitzwelle die entsprechenden Drehbewegungen ausführt, sind ebenfalls möglich, bedeuten aber nur eine technische Abart, da <fier Schlitzvorgang immer derselbe bleibt. Eine besonders zweckmäßige Bauart der sichelförmigen Schlitzorgane ist in den Fig.25 bis 27 veranschaulicht. Hier liegt der Anfang der Außenkante 33 der Einstechspitze des Schlitzorgans 2 ganz oder annähernd auf dem Spitzenkreis 34 des Schlitzorgans mit Mittelpunkt 35. Zweckmäßig liegt dabei die Innenkante 36 annähernd auf einem Kreis 37 von ungefähr gleichem Durchmesser mit etwas seitlich verschobenem Mittelpunkt 37a. Die Außenkante 33 ist zugeschärft, die Innenkante 36 dagegen abgerundet (vgl. il ig. 26, 27, Stromlinienform), wodurch ein Abschneiden der Haarenden vermieden wird.
  • Die =\ußenkante des plattenförmigen Mittelteils, der als Befestigungsteil dient, weist zweckmäßig einett wesentlichen Abstand a von der Unterkante 39 <tes Ilaarbundes io auf und geht mit sanfter Rundung 4o in die Einstechspitze über.
  • Mit den Ausführungsformen nach den Fig.24 bis 27 wird eine wesentliche Beschleunigung des ganzen mit dem Schlitzen von Haaren verbundenen Verfahrens erzielt. Dieses krankte bisher nämlich an dem Umstand, daß die Vorbereitungshandlungen, insbesondere das genaue Abteilen und Binden zusammen mit dem darauffolgenden Einweichen durch Kochen, umständlich waren und erhebliche Zeit in Anspruch nahmen.
  • Eine Halbbüchse mit Öffnung 42 (Fig. 17, 18) weist einen Flausch 43 mit Nut 44 auf. Parallele Wände 45 besitzen an der offenen Seite fingerartige, tangential verlaufende Arme 46, in deren Zwischenräume ein Druckglied 47 nach Einlegen des Haarbundes io eingesetzt werden kann. Mittel, z. B. Exzenterhebel 48, sind vorgesehen, durch welche das Druckglied 47 an den Armen 46 durch Klemmung gehalten werden kann. Die Öffnung im Flansch 43 wird dabei durch Einschwenken einer halbkreisförmigen federnden Klinke 49 'in Richtung des Pfeiles A verschlossen, wobei diese Klinke durch Klemmwirkung in der Schließstellung hält. Diese Art der Halterung ist u. a. geeignet, offene und vorgeweichte Haarbunde aufzunehmen.
  • Bei der Ausführungsform nach den . Fig. 21 bis 22 sind zwei Halbschalen 5o, 51 vorgesehen, die fingerartig ineinandergreifen, durch ein Gelenk ,32 miteinander verbunden sind und durch Zugglieder in geschlossenem Zustand gehalten werden. Als letztere dienen z. B. Zugfedern 53, 54, die an einem Ende an dem Gelenk 52 und am anderen Ende an den freien Enden der Halbschalen befestigt sind. Hier greifen ferner Gelenkarme 55, 36 bzw. 57, 58 an, die durch einen Hebel 59 nach \rt eines Kniegelenkverschlusses zum Öffnen der llalbschalen bewegt werden. Diese Halbschalen sind zweckmäßig in einem topfartigen Gebilde 6o untergebracht, das gegebenenfalls mit einem Zahnkranz 61 versehen ist. Diese Art von Halterung ist besonders geeignet, vorbereitete Haarbunde aufzunehmen. Solche sind in den Fig. 23, 24 dargestellt, wo ein Haarbund to von einer elastischen Manschette 62 fest umschlossen wird und in diesem Zustand eingeweicht wird. Diese Art der Halterung zusammen mit den elastisch gefaßten Haarbunden gestattet ein besonders rationelles Arbeiten durch rasche Auswechslungsmöglichkeit. Ein solches Haarbund kann auch zur Verwendung bei der Halterung nach Fig. 17 bis 2o dienen.

Claims (25)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Schlitzen von tierischen Haaren, Borsten und Pflanzenfasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzorgane die einzelnen Haare zunächst unter einem Winkel von ungefähr 9o° angreifen und sich sodann so weiterbewegen, daß beim Durchdringen des Haares eine nach der Spitze desselben gerichtete wachsende und gegebenenfalls rückwärts gerichtete Komponente auftritt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß offene Haarbunde von gleichem Gewicht in zusammengepreßtem Zustand in Metallbüchsen gefaßt, darin dem Einweich- und Quellvorgang in einer Seifen- oder chemischen Lauge ausgesetzt und nach Herausnahme aus dem Einweichbehälter in den Metallbüchsen den Schlitzorganen dargeboten werden.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch sichelförmige Schlitzorgane, die auf einer umlaufenden Welle angeordnet sowie an den Enden dünn ausgeschliffen sind, und eine Halterung für Haarbunde.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sichelförmigen Schlitzorgane (2) S-förmig ausgebildet sind.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet; daß der Anfang der äußeren Kante (33) der Einstechspitzen ganz oder annähernd auf dem Spitzenkreis (34) der Schlitzorgane (2) liegt.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kante (36) der sichelförmigen Schlitzorgane an der Einstechspitze auf einem Kreis (37), gegebenenfalls von ungefähr gleichem Durchmesser mit seitlich versetztem Mittelpunkt (37a) liegt.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkante (38) des plattenförmigen Mittelteils (Befestigungsteils) der sichelförmigen Schlitzorgane zweckmäßig einen wesentlichen Abstand (a) von der Unterkante (39) des zu bearbeitenden Haarbundes aufweist und mit sanfter Rundung (40) in die Einstechspitze übergeht. B.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von sichelförmigen Schlitzorganen mit ihren Einstechspitzen gegeneinander versetzt, z. B. auf einer gewundenen vierkantigen Welle (6) angeordnet ist.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halterung für ein Ilaarbund und Führungsglieder für die Halterting vorgesehen sind, welche die aus der Halterung vorragenden Haarenden in den Bereich der Einstechspitzen der sichelförmigen Schlitzorgane führen und in diesem Bereich halten. io.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, da-B die Halterung aus einer zwischen Führungsschienen (i i) geführten Zange (9) zweckmäßig mit Begrenzung für die Eingriffstiefe der Schlitzorgane besteht. i i.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung aus einer Metallhülse (7) besteht, in die die Haare, mit den Enden etwas vorragend, eingepreßt sind.
  12. 12. Vorrichtung nach Anspruch 3 und i i, dadurch gekennzeichnet, daß die als Halterung dienende Metallhülse (7) einen unteren Flansch (8) aufweist, der geeignet ist, in einer Führung (16) unter Drehmöglichkeit das Haarbund über die umlaufenden Schlitzorgane hinwegzuführen.
  13. 13. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung aus einer Halbbüchse (41) mit einem Verschlußteil besteht, der Bunde verschiedener Stärke aufzunehmen und unter jeweils gleichen Druck zu setzen gestattet.
  14. 14. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbbüchse (41) an der Öffnungsstelle fingerartige, tangential verlaufende Arme (46) aufweist, in deren Zwischenräume ein zweckmäßig federndes Druckglied (47) eingesetzt und an ihnen durch Klemmwirkung, z. B. Exzenterwirkung, festgehalten wird.
  15. 15. Vorrichtung nach Anspruch 3, 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbbüchse unten einen mit einer Nut (44) versehenen vorstehenden Führungsflansch (43) aufweist und eine halbkreisförmige Klinke (49) vorgesehen ist, die den Führungsflansch bei geschlossenem Zustand der Halbbüchse zum Kreis ergänzt.
  16. 16. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Halterung zwei Halbschalen (5o,51) vorgesehen sind, die fingerartig ineinandergreifen, durch Gelenk miteinander verbunden sind und durch Zugglieder in geschlossenem Zustand gehalten werden.
  17. 17. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbschalen um einen Bolzen schwenkbar gelagert sind und auf die Außenwand wirkende Zugfedern (53, 54) vorgesehen sind und die freien Enden der Halbschalen an Kurbelarmen einer Kurbel über Gelenkarme (55 bis 58) befestigt sind.
  18. 18. Vorrichtung nach Anspruch 3, 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbschalen in einem topfartigen Gebilde (6o) angeordnet sind, welches als Träger des Verbindungsbolzens und der Zugkurbel dient, ferner gegebenenfalls mit einem Zahnkranz (61) versehen ist. i9.
  19. Vorrichtung nach Anspruch 3 sowie .16, 17 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme in die Halbbüchse (41) bzw. die Halbschalen (5o, 51) ein Haarbund dient, das von einer elastischen, zweckmäßig kochbeständigen Manschette (62), z. B. aus Kunststoff, fest umschlossen ist.
  20. 20. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung aus einem schwenkbaren Mehrfacharm, z. B. Doppelarm (18), zweckmäßig mit Handgriffen (32) besteht.
  21. 21. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 20, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Doppelarm drehbare Aufnahmekörper (i9) für Haarbunde angeordnet sind, die von einer Welle (22) langsam in Umdrehung versetzt werden und den eingesetzten Metallhülsen (7) mit den Haarbunden diese Drehung erteilen.
  22. 22. Vorrichtung nach Anspruch 3, 20 und 21, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Doppelarm zu einer Verteilung der Schlitzarbeit mehrere umlaufende Schlitzwellen (6, 6°) mit Schlitzorganen angeordnet sind.
  23. 23. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 7 und 22, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schlitzarbeit zuerst aufnehmenden Schlitzorgane tiefer zu den vorstehenden Haarenden eingestellt sind als die die spätere Schlitzarbeit bewirkenden Schlitzorgane.
  24. 24. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 7 und 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag vorgesehen ist, der den einen Arm des Doppelarmes nur bis zu einer Teilberührung des Haarbundes durch die Schlitzorgane verschwenken läßt (Stellung A) und der einen Schalthebel (3 i°) für die Ingangsetzung der Drehbewegung der Einsatzbüchsen (29) einrückt.
  25. 25. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 7 sowie 2o bis 22 und 24, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Anschlag die selbsttätige Ausschaltung der Drehbewegung der Einsatzbüchsen (29) nach einer vollständigen Umdrehung derselben bewirkt.
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DE896041C (de) * 1950-11-21 1953-11-09 Konrad Bayer Fa Maschine zum Schlitzen von Tierhaaren, Pflanzenfasern od. dgl. mit umlaufendem Schlitzwerkzeugtraeger
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CN110512313A (zh) * 2019-09-24 2019-11-29 禹州市渲和工艺品有限公司 一种发用纤维加工用的切割装置

Cited By (6)

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