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Einrichtung zur selbsttätigen Verschiebung von Fördermitteln 13s ist
im bergbau bekannt, die Verschiebung des Fördermittels entsprechend dem fortschreitenden
Abbau vorzunehmen, insl>esondere in Kohlenabbaubetrieben mit stempelfreier Ahbaufront
das Fördermittel, wie beispielsweise eine Schüttelrutsche, Förderband oder Kettenförderer
im gesamten oder in Abschnitten mit Hilfe mechanischer Mittel gegen dell Kolilenstoß
hin zu verschiel)en. Zu diesem Zweck wurden auch bereits Druckmittelzylinder benutzt,
welche in größerer Anzahl über die Länge des Fördermittels verteilt am Fördermittel
zum Zwecke des Vorschubes im gesamten oder ahschnittsweise zum Angriff gebracht
wurden. Als Widerlager für derartige Druckmittelzylinder wurden in der Regel Grul>enstempel
üblicher oder besonderer Bauart verwendet, welche besonders fest segel atlas Hangende
verspannt wurden. Trotzdem war es hierbei sehr schwierig, durch die Grubenstempel
jeweils zuverlässige Widerlager zu schaffen, und es war hierfür auf jeden Fall immer
ein besonderer Arbeitsaufwand erforderlich.
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Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, diese Nachteile zu beseitigen
und eine Einrichtung für den mechanischen Vorschub von Fördermitteln o. dgl., insbesondere
in Abbaubetrieben zu schaffen, welche sich im wesentlichen selbsttätig oder doch
in zwangsläufiger Abhängigkeit von der Arheit des Vorschubzylinders zwischen Hangendem
und Liegendem festspannt und löst.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung besteht demgemäß aus zwei etwa
rechtwinklig zueinander angeordneten Druckzylindern, von denen einer zwischen Liegen
dem und Hangendem verspannt den Al )-stützzyl inder für den zweiten als Vorschubzylinder
wirkenden
Zylinder bildet. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Einrichtung nach der
Erfindung können Abstützzylinder und Vorschubzylinder, z. B. über eine gemeinsame
Druckmittelsteuerung, kraftschlüssig miteinander gekuppelt sein.
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Diese gemeinsame Steuerung kann vorteilhaft derart ausgebildet sein,
daß der Kolben des Abstützzylinders eine Voreilung gegenüber dem Vorschubzylinder
besitzt.
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Auf diese und ähnliche Weise kann eine Einrichtung geschaffen werden,
bei deren Betätigung sich das Widerlager für den Vorschubzylinder jeweils selbsttätig
festspannt, dann der Vorschubzylinder im Sinne eines Verschiebens des Fördermittels
o. dgl. unter Benutzung des durch den Abstützzylinder geschaffenen Widerlagers in*Tätigkeit
tritt, darauf sich der Abstützzylinder wieder löst und dann von dem umgekehrt beaufschlagten
Vorschubzylinder zu einer neuen Einsatzstellung nachgezogen wird. Eine Einrichtung
mit einer derartigen Wirkungsweise bildet eines der wesentlichsten 1\merkmale der
Erfindung.
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Im einzelnen kann die Voreilung des Abstützzylinders gegenüber dem
Vorschubzylinder, beispielsweise durch eine Drosselung der Zuführungs-bzw. Auspuffleitungen
des Vorschubzylinders erreicht werden, und es kann in allen Fällen vorteilhaft sein,
den Vorschubzylinder mit dem Abstützzylinder gelenkig zu verbinden, um die Möglichkeit
zu schaffen, daß sich die gesamte Einrichtung den Unebenheiten des Liegenden anpaßt.
Bei Abbaubetrieben mit maschineller Gewinnung kann die Einrichtung gemäß der Erfindung
derart aufgestellt werden, daß die Steuerung der beiden Zylinder durch den Durchgang
des Gewinnungsgerätes betätigt wird. Auf diese Weise kann beispielsweise bei Betrieben
mit Gewinnung durch einen Schälschrapper die Führungsbahn des Schrappers beim Durchgang
des Schrappers durch die über ihre Länge abschnittsweise verteilten Einrichtungen
nach der Erfindung beim Schrapperdurchgang stets selbsttätig fortlaufend nachgeschoben
werden.
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In der Zeichnung ist die Einrichtung nach der Erfindung an einem
Ausführungsbeispiel erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel im Querschnitt, Fig. 2 in
Draufsicht und Fig. 3 und 4 eine selbsttätige Steuerung in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen.
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Die in Fig. l und 2 dargestellte Einrichtung nach der Erfindung besteht
im wesentlichen aus dem Abstützzylinder I und dem Vorschubzylinder 2, deren Kolben
3 und 4 durch die Betätigung der Steuerung 5 über gemeinsame Zu- und Abluftwege
in zwangsläufiger Abhängigkeit abwechselnd mit Druckluft beaufschlagt werden. Im
einzelnen ist die Frischluftzufuhr zum Steuerorgan 5 mit 6 und sein Auspuff mit
7 bezeichnet. Durch die aus dem Steuerorgan 5 austretende Leitung 8 wird einerseits
die rechte Seite des Vorschubzylinders 2 und andererseits über die Verbindungsleitung
g die Oberseite des Kolbens 3 des Abstützzylinders I mit Frischluft beaufschlagt.
Durch den Austrittsstutzen 10 des Steuerorgans 5 wird einerseits die linke Kolbenseite
des Vorschubzylinders 2 und andererseits über die Verbindungsschlauchleitung 1 1
die Unterseite des Kolbens 3 mit Frischluft beaufschlagt. Das Steuerorgan 5 ist
derart ausgebildet, daß bei Frischluftzufuhr der einen Seite, beispielsweise 8,
jeweils die andere Seite, beispielsweise Io, an den Auspuff 7 angeschlossen ist.
Die Wirkungsweise der dargestellten Einrichtung ist wie folgt: Wird der Hebel 12
des Steuerorgans 5 in dem Sinne betätigt, daß die Leitung 10 mit Frischluft beaufschlagt
und die Leitung 8 unter Auspuff steht, so tritt die Druckluft durch den Stutzen
I3 in den linken Zylinderraum des Vorschubzylinders 2 und über die Schlauchleitung
11 unter den Kolben 3. Der Stutzen I3 besitzt einen gegenüber der Schlauchleitung
1 1 gedrosselten Querschnitt, so daß zunächst der Kolben 3 durch die Frischluft
angehoben wird, bis der Kopf 14 seiner Kolbenstange gegen das Hangende 15 drückt
und den Abstützzylinder fest zwischen Liegendem und Hangendem verspannt. Hierauf
wird der linke Zylinderraum des Vorschubzylinders 2 mit Druckluft beaufschlagt,
so daß sich der Zylinder 2 gegen den Kolben 4 unter Benutzung des Zylinders I als
festes Widerlager mit Hilfe seiner Kufenführung auf dem Liegenden nach links verschiebt
und das Fördermittel gegen den Kohlenstoß drückt. Hierauf wird der Hebel 12 in die
Gegenlage umgelegt. Die Leitungen II, I3 und 10 sind mit dem Auspuff 7 verbunden,
und es fällt zunächst der Kolben 3 infolge seines Gewichtes und durch die über die
Leitung 9 eintretende Frischluft unterstützt in die Ausgangsstellung herunter, so
daß sich der Kopf 14 vom Hangenden 15 löst. Die infolge der Drosselung der Querschnitte
nunmehr durch den Stutzen I6 in den rechten Zylinderraum des Zylinders 2 eintretende
Druckluft drückt den Kolben 4 innerhalb des Zylinders 2 nach links, wobei dieser
mit seiner Kolbenstange I7 den Abstützzylinder I zu neuer Einsatzstellung nach links
zieht. Die Kolbenstange I7 ist im einzelnen mit dem Zylinder 1 über einen Gelenkbolzen
I8 und eine Kulisse 19 gelenkig und höhenverschieblich verbunden, so daß sich die
gesamte Einrichtung den Unebenheiten des Liegenden anpassen kann.
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Über die Ausdehnung des Fördermittels können abschnittsweise eine
Anzahl von Einrichtungen der dargestellten Art angeordnet sein, mit deren Hilfe
je nach der Art des Abbaubetriebes und der Hereingewinnung das Fördermittel abschnittsweise
oder im ganzen dem Abbau nachfolgend verschoben werden kann.
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Dort, wo die jeweils gewählten Abmessungen des Zylinders I und sein
Kolbenhub nicht ausreicht, kann bei größerer Mächtigkeit auf den Kolben 14 ein Rohrstück
20 oder sonstiges Zwischenstück eingesetzt werden.
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Wie in Fig. 3 und 4 in Anwendung auf einen Schälschrapper als Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, kann die Betätigung des Steuerorgans 5 auch jeweils selbsttätig
beim Durchgang der
Gewinnungsmaschine erfolgen. Zu diesem Zweck
ist in gewissen Abständen und wiederum in einer gewissen Entfernung von dem jeweiligen
Standort der zugehörigen Vorschubeinrichtung ein besonderer Steuerzylinder 2I angeordnet,
über den die Steuerung der Frischluft und des Auspuffers der Zylinder I und 2 erfolgt.
Der Stutzen 22 des Steuerzylinders 21 ist zu diesem Zweck an die Leitung 10 und
seine Stutzen 23 an die Leitung 8 angeschlossen. In die lahn des Schrapperkastens
24 ragt ein schwenklarer Steuerhebel25 hinein, der vom Schrapperkasten oder ein
anderes Gewinnungsgerät l>eim Durchgang umlegt, so daß der Steuerkoll)en 26 des
Steuerzylinders 21 in die in Fig. 3 dargestellte Lage gelangt. In dieser strömt
die durch den Stutzen 27 in den Steuerzylinder eintretentle Frischluft durch die
Bohrung 28 und die Ofinungen 29 in den Ringraum 30 und die Leitung 22, so daß die
Leitung 10 im Sinne einer Festspannun" des Abstützzylinders 1 und eines Vorschu;bes
des Fördermittels mit Preßluft beaufschlagt wird.
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Das Fördermittel bzw. die Führungsschiene 31 der Schrapperbahn wird
hierdurch gegen den Kohlenstoß hin verschohen, sobald der Schrapperkasten den von
der jeweiligen Vorschubeinrichtung beherrschten Alschni tt verläßt. Nach dem Durchgang
des Schrapperkastens nimmt der Steuerhebel 25 die in Fig. 4 dargestellte Lage ein,
wobei die Leitung lo über den Stutzen 22 und den Ringraum 32 mit dem Auspuff 33
verbunden ist, während die Leitung 23 iiber die Bohrungen 28 und 34 und den Ringraum
35 mit Frischluft beaufschlagt wird. Uber die Leitung 23 erhält daher die obere
Seite des Ahstiitzzvlinders 1 und die rechte Kolbenseite des Vorschubzylinders 2
Frischluft, d. h. der Kolben des \l>stützzylinders I fällt herab, und der Abstützzylinder
I wird durch den Kolben 4 des Vorschubzyliiders 2 nachgezogen.
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In dieser und ähnlicher Weise kann ein völlig selbsttätiger Vorschub
des Fördermittels oder einer sonstigen Einrichtung in Abbaubetrieben erreicht werden.
in Fig. 4 ist laut Zeichnung ein Steuerhel)el mit 36 bezeichnet, der die Möglichkeit
gibt, das Steuerorgan 21 von Hand zu betätigen. Außerdem besteht auch die Möglichkeit,
den Handhebel 36 durch eine Befestigung 37 das Steuerorgan festzusetzen, so daß
der eine oder andere Vordruckzylinder nach Belieben außer Betrieb gesetzt werden
kann.