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Schreib- und Zeichengerät Der Zweck der Erfindung besteht darin, ein
Schreib- und Zeichengerät zu schaffen, welches in Räumen, die zur Vorführung von
Lichtbildvorträgen mittels Projektionsapparates verdunkelt werden müssen, ein Mitzeichnen
und Mitschreiben des vorgetragenen Stoffes ermöglicht. Das Gerät gemäß der Erfindung
besteht aus einer an einem Rahmen befestigten, durchscheinenden Platte aus Glas,
Zelluloid o. dgl., auf welcher vorzugsweise unter Zwischenlage von mit Linien versehenem
Papier ein Schreiblogen auswechselbar am Rahmen angeordnet ist, unter dem eine Lichtquelle
vorgesehen ist. Die Lichtquelle besteht dabei vorzugsweise aus einer elektrischen
Birne, die unterhalb der durchscheinenden Platte in einem vom Rahmen getragenen
Halter angebracht ist. Dadurch erhält jeder Hörer eine erleuchtete Schreibfläche,
ohne daß diese so viel Licht ausstrahlt, daß sie auf die für den Lichtbildvortrag
notwendige Dunkelheit störend einwirkt. Das Gerät selbst hat eine solche Größe,
daß sie der Hörer in seiner Aktentasche mit sich tragen kann.
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Für Vorträge, bei denen ein maßstal)gerechtes Nachzeichnen zweckmäßig
ist, ist das mit Linien versehene Papier als Maßstabpapier ausgebildet und vorzugsweise
unter einem Winkel parallel verschiebbar angeordnet, so daß der Hörer durch Verschieben
des Maßstabpapieres ohne langwieriges und zeitraubendes Auszählen Strecken von bestimmten
Längen unmittelbar aneinanderfügen und von dem Maßstabpapier ablesen kann. Unter
dem Maßstabpapier ist zweckmäßig zusammen mit ihm verschiebbar ein weiterer Bogen
aus durchscheinendem, widerstandsfähigem Papier, beispielsweise Transparentpapier,
angeordnet, wodurch das Maßstabpapier von dem Zug beim Verschieben entlastet und
gleichzeitig eine Verteilung des Lichtes erreicht wird. An Stelle von Transparentpapier
kann auch
das unter dem Namen Zellophanpapier bekannte widerstandsfähige
Papier genommen werden, welches zweckmäßig mit Leuchtfarbe bestrichen wird, so daß
für längere Zeit während des Vortrages allein die Leuchtkraft der Leuchtfarbe zur
Erhellung der Schreibfläche ausreicht. Zur Erhöhung der Leuchtkraft wird zweckmäßig
auch die Innenwand der Rückseite des Gerätes mit Leuchtfarbe bestrichen. Das Gehäuse
des Gerätes kann entweder aus einem im Querschnitt rechteckigen Karton bestehen
oder die durchscheinende Platte kann in einen Holzrahmen von geringer Stärke eingelegt
sein, wobei die Rückwand nach hinten balgartig ausziehbar ist. In diesem Falle ist
die Rückwand diagonal geschlitzt und die Schlitze durch gefalteten, ausziehbaren
Stoff miteinander verbunden, so daß diese Rückwand nach ihrem Ausziehen eine flachpyramidige
Form erhält. Als Lichtquelle wird in diesem Falle zweckmäßig eine Taschenlampe in
Form einer Stablampe genommen, die in den mit Gummi geschlossenen Mittelteil der
Rückwand einsteckbar ist.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Abb. i ist eine Draufsicht auf das Gerät nach der Erfindung mit teilweise
weggeschnittenem vorderem Rahmenteil, Abb. 2 ist ein Querschnitt durch das Gerät
nach Al>t@. 1, Abb. 3 ist eine Draufsicht auf eine abgeänderte Ausführungsform,
Abb. 4 ist ein Querschnitt dazu.
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Das Schreib- und Zeichengerät nach den Abb. i und 2 besteht aus einem
rechteckigen Holzrahmen i, in dessen Vorderseite eine durchscheinende Platte 2 aus
Glas, Zelluloid o. dgl. eingelassen ist. Über die Seiten der durchscheinenden Platte
reicht eine Verkleidung 3 aus Pappe o. dgl., welche in der Mitte einen Ausschnitt
für die Auflage des Schreib- oder Zeichenpapieres freiläßt. Der Innenrand 4 dieser
Verkleidung ist geschlitzt, so daß er sich auf die Platte gut auflegt. Er ist mit
Haftpunkten 5 für das aufzulegende Schreibpapier versehen, so daß es während des
Schreibens haftet, aber leicht ausgewechselt werden kann.
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Auf der Platte 2 liegt unter dem Ausschnitt der Verkleidung 3 Maßstabpapier
6, unter welchem ein weiterer Bogen Transparentpapier 7 angeordnet ist, oder Zellophanpapier,
welches zweckmäßig auf beiden Seiten mit Leuchtfarbe bestrichen ist. Auf der Glasplatte
2 ist eine Verschiebevorrichtung angeordnet, welche aus Führungen 8 besteht, die
auf der Glasplatte 2 festgeklebt sind. Zwischen diesen Führungen bewegen sich Schieber
9 und io. Der Schieber 9 ist auf der einen Seite mit dem Nlaßstabpapier 6 fest verbunden.
Auf der anderen Seite ist er mit einer Zugvorrichtung i i versehen. Der Schieber
io ist an einem Gummiband oder einer Feder 12 befestigt, welche auf seinem freien
Ende an der Glasplatte befestigt ist. Beim Ziehen an der Zugvorrichtung i i verschiebt
sich also das Maßstabpapier unter der Verkleidung 3 in dem durch die Verschiebevorrichtung
bestimmten Winkel. Beim Loslassen derZugvorrichtung 11 geht dasMaßstabpapier
unter der Wirkung des Gummibandes 12 oder der Feder selbsttätig in die Ausgangslage
zurück. Die Verkleidung 3 ist zweckmäßig als besonderer Rahmen ausgebildet, der
abklappbar bei 13 an dem Holzrahmen i angebracht ist, so daß man leicht das Maßstabpapier
auswechseln 'kann.
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Auf der Rückseite des Holzrahmens i ist die Rückwand 14 des Gerätes
angeordnet, die im vorliegenden Falle ebenfalls aus Pappe besteht und bei 15 diagonal
geschlitzt ist. Die Schlitze 15 sind mit in Richtung der Schlitze gefaltetem Papier
oder Stoff versehen, und der Mittelteil mit Gummi 16, welcher eine öffnung zum Einführen
einer Stablampe 17 trägt. Zieht man diese Rückwand nach hinten aus, ergibt sich
dabei eine flache Pyramide, wodurch die in die -litte eingesteckte Taschenlampe
17 den notwendigen Abstand von der Schreibfläche bekommt. Die Schwere der Taschenlampe
verhindert ein selbsttätiges Zurückgehen der Rückwand. Die Innenseite 18 dieser
Rückwand wird zweckmäßig mit Leuchtfarbe bestrichen, so daß im Zusammenwirken mit
dem ebenfalls mit Leuchtfarbe bestrichenen Unterlegpapier für das Maßstabpapier
für längere Zeit das Einschalten der Taschenlampe nicht notwendig ist. Durch die
Ausziehbarkeit der Rückwand hat das Gerät im zusammengelegten Zustand eine sehr
flache Form, und es läßt sich leicht transportieren. Auf der Innenseite ist die
Glasplatte 2 mit einem Papier i9 beklebt, welches den Ausschnitt der Schreibfläche
von innen begrenzt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und 4 besteht das Gerät aus einem
gewöhnlichen auseinandernehmbaren Karton von flacher Form. Die -Anordnung der durchscheinenden
Platte 2 mit Verkleidung 3 und den verschiedenen Papieren, Maßstabpapier, Unterlegpapier,
ist die gleiche wie bei Abb. i und 2. Die Glasplatte 2 ist in dem oberen Teil des
Kartons befestigt. Abstandsstücke 2o in dem unteren Kartonteil sorgen für eine feste
Auflage der Glasplatte.
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Auf der unteren Seitenwand ist eine Taschenlampenbirne 21 mit Halter
22 befestigt, die an einer Taschenlampenbatterie 23 über einen Schalter 24 angeschlossen
ist. Die Rückwand des Gerätes ist mit einem das Licht gleichmäßig reflektierenden,
weißen Bogen 25 ausgelegt und die Birne gegen direktes Bescheinen der Platte 2 mit
einem Schirm 26 abgeschirmt.
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An Stelle einer Taschenlampenbatterieanordnung können auch elektrische
Birnen für den gewöhnlichen Netzstrom vorgesehen sein, wobei es zweckmäßig ist,
an jedem Gerät einen Stecker so vorzusehen, daß eine Mehrzahl von solchen Geräten
hintereinander an eine Steckdose angeschlossen werden kann.
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Dieses Gerät hat weiterhin den Vorteil, daß der Schüler gezwungen
wird, mit leichter Hand, also unter Vermeidung eines festen Auflegens des ganzen
Unterarmes, zu zeichnen.
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Bei Hintereinanderschaltung von einer Mehrzahl von Taschenlampenbirnen
ermöglicht ein zusätzlicher zweiter Stecker, der die Verbindung mit
einer
Ersatzbirne herstellt, ein schnelles Weiterzeichnen auch dann, wenn bei Durchbrennen
einer Birne der Stromkreis der vielteiligen Gesamtanlage unterbrochen wird.
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Zum Zwecke des Zeichnens isometrischer Darstellungen wird Millimeterpapier
mit den bei Isometrien gebräuchlichen Neigungen verwendet. Die Lotabstände entsprechen
der jeweiligen maßstäblichen Zehnereinheit.
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Die Arbeitsweise entspricht sonst grundsätzlich der beschriebenen
Art des Zeichnens mit recht-« inkligem Millimeterpapier.