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Schere zum Spalten und Spreizen der Enden von Stabeisen Die Erfindung
betrifft eine Schere zum Spalten und Spreizen der Enden von Stabeisenabschnitten.
Solche Stabeisenabschnitte mit gespaltenen und gespreizten Endteilen werden insbesondere
für Steinschrauben, Steinanker o. dgl. verwendet, um einen zuverlässigen Halt.der
Schrauben usw. im iNIauerwerk oder Beton zu gewährleisten. Das Spalten und Spreizen
der Stabeisenabschnitte erfolgt bisher von Hand, indem das freie Stabeisenende von
der Stirnseite her gespalten und die Enden senkrecht zur Teilfuge auseinandergebogen
werden. Diese Art der Herstellung ist umständlich, zeitraubend und daher teuer.
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Demgegenüber hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Spalt-
und Spreizvorrichtung zu schaffen, die eine schnelle, maschinelle Herstellung bei
großer Mengenleistung und geringen Fertigungskosten ermöglicht. Dieses Ziel ist
erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch erreicht, daß zwei ein Scherenmaul bildende
Messer vorgesehen sind, deren Trennlinie im wesentlichen auf einer Durchmesserlinie
des zu spaltenden Stabes liegt, wobei vorzugsweise eines der Messer an seinem Stirnende
eine etwa parallel zur Trennebene verlaufende Anschlagfläche aufweist, deren Abstand
von der Trennlinie annähernd dem Radius des zu spaltenden Stabes entspricht, und
das andere Messer eine Schneidkante besitzt, die einen zur Richtung des Stabes spitzen
Winkel bildet, dessen Spitze dem Stabende zugekehrt ist. Dabei empfiehlt es sich,
das die schräge Schneidkante aufweisende Messer in einem Abstand von der zuerst
angreifenden Messerspitze, der der Länge der herzustellenden Spreizung annähernd
entspricht, in Richtung quer zur Stabachse abzusetzen, wobei der Übergang von der
Schneidkante zum abgesetzten Teil eine schräge Schulter bildet. Die abgesetzte Fläche
bildet dabei vorteilhaft eine parallel zur Stabachse verlaufende Anschlagfläche.
Mit einer solchen Schere lassen sich die Stabeisenenden sauber und schnell spalten
und spreizen, indem die Messerschneide
das freie Ende des Stabeisens
von der Seite her aufspaltet und mit Unterstützung durch die geneigte Schulter den
abgescherten, aber an seinem oberen Ende mit dem vollen Stab in Werkstoffzusammenhang
bleibenden Schenkel in der Scherebene auswärts drückt. Die Schulter hat dabei die
besondere Aufgabe, die Schubkräfte nahe an den Knickpunkt zu verlegen, um mit einer
möglichst geringen Schulterhöhe möglichst große Spreizwinkel zu erzielen.
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Um eine ausreichende Spreizwirkung der Schulter ohne unerwünschte
Quetschung des Werkstückes zu erzielen, hat sich ein Neigungswinkel der Schulter
gegen die Anschlagkante von etwa 135° als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Das dem Stab als seitlicher Anschlag dienende Messer weist zweckmäßig
zwischen der Schneidkante und der Anschlagfläche eine Aussparung auf, deren Begrenzungslinie
einem. Viertelkreis etwa vom Radius des zu spaltenden Stabes entspricht. Auch diese
Aussparung ist vorteilhaft quer zur Richtung der Stabachse zurückversetzt, und zwar
gleichfalls in einem Abstande, der der Spreizlänge entspricht. Auch hier empfiehlt
es sich, den Übergang durch eine Schrägfläche zu bilden, die mit der Schrägfläche
des Gegenmessers einen Winkel von rund 9o° einschließt, dessen Spitze dem Stabende
zugekehrt ist. Der Vorteil dieser Ausbildung liegt darin, daß jederzeit in das freie
Scherenmaul ein Stab eingelegt werden kann, gleichgültig, in welcher Stellung die
beiden Messer zueinander stehen.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Maschine zum Spalten von Stabeisen in Seitenansicht,
wobei ein Teil der Gehäusevorderwand weggebrochen ist, Fig. 2 und 3 die Messer allein
in größerem Maßstabe in Seitenansicht und in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen
und Fig. 4 und 5 in je einer Draufsicht zu Fig. 2 und 3. Die dargestellte Maschine
ist eine der üblichen Betoneisenscheren, wie sie insbesondere zum Schneiden von
Stabeisen, namentlich-von Einlagen für den Eisenbetonbau benutzt werden. An Stelle
der üblichen Schneidmesser weist die Maschine zwei Messer 6, 7 auf, die zum Spalten
der Enden von Stabeisenabschnitten benutzt werden sollen. Solche Stabeisenabschnitte
finden als Steinanker; Steinschrauben o. dgl. Verwendung, wobei die gespaltenen
und gespreizten Enden in den Mörtel oder Beton eingebettet werden, um einen sicheren
Halt der Anker o. dgl. zu gewährleisten.
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Die Maschine erhält ihren Antrieb von einer als Schwungscheibe ausgebildeten
Riemenscheibe 8, die ihre Drehbewegung über ein Untersetzungsgetriebe 9, 10,
11, 12 auf einen Exzenter 13 überträgt, von dem aus über ein Pleuel 14 ein Schlitten
15 in hin und her gehende Bewegung versetzt wird. An dem Schlitten 15 ist das eine
der beiden Messer 6 befestigt, während das Gegenmesser 7 starr am Maschinensockel
16 angebracht ist. Die Schneidmaschine als ganzes ist mittels Rädern 17 fahrbar
eingerichtet, um schnell und leicht von einer Arbeitsstelle zur nächsten bewegt
werden zu können. -Das an dem in nahezu waagerechter Richtung hin und her bewegten
Schlitten 15 befestigte Messer 6 und das ortsfeste Gegenmesser 7 sind aus
je einer Stahlplatte von flachrechteckigem Querschnitt hergestellt und seitlich
so gegeneinander versetzt, däß die einander zugekehrten Längsflächen 18, i9 in einer
Ebene liegen.
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Die Stirnfläche des beweglichen Messers 6 springt in ihrem unteren
Teil 20 gegenüber dem oberen Teil 21 vor. Dabei verläuft der obere Teil 21 senkrecht
sowohl zur Rückenfläche 18 als auch zur Oberkante des Messers, während der untere
Teil 20 gegen die Rückenfläche 12 unter dem Schneidwinkel a geneigt ist. Gleichzeitig
ist die Schneide 2o aber auch noch gegen die Messerunterkante in der Weise geneigt,
daß das untere Schneidenende gegenüber dem oberen voreilt. Auf diese Weise wird
ein ziehender Schnitt des Messers 6 erreicht. Die Schneide 20 und der als Anschlagfläche
dienende obere Teil 21 der Messerstirnfläche gehen über eine Schulter 22
ineinander über. Dabei ist die Schulter unter einem Winkel von rund 45° geneigt
und etwa in der Mitte der Messerstirnfläche vorgesehen.
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Das Gegenmesser 7 weist eine Aussparung,23 auf, die von der Stirnseite
des Gegenmessers her in die Vorderfläche i9 eingeschnitten ist und halben U-förmigen
Querschnitt hat. Der Durchmesser des Rinnengrundkreises entspricht dabei in etwa
dem der zu spaltenden Stäbe x, die somit in dieser Rinne auf einem Viertel ihres
Umfanges abgestützt werden können. Der hintere, etwa parallel zur Trennebene verlaufende
Schenkel 27 der Rinne dient dabei als Anschlagfläche für das Stabeisen. Die Rinne
oder Aussparung 23, 24 ist wie die Stirnkante des beweglichen Messers 6 in der Messermitte
geteilt und die beiden Teile 23, 24 in Richtung der Messerlängsachse gegeneinander
versetzt. Auch hier springt der untere Teil 23 gegenüber dem oberen Teil 24 vor,
und den Übergang bildet wiederum eine Schulter 25, die in gleicher Höhe wie die
Gegenschulter 22 angeordnet und in entgegengesetzter Richtung unter 45° gegen
die Senkrechte geneigt verläuft. Unterhalb der rinnenförmigen Aussparung 23, 24
des Messers 7 ist an der Unterfläche des Messers 7 eine rechteckige Anschlagplatte
26 vorgesehen, die den zu spaltenden Eisenstab x nach unten abstützt.
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Handhabung und Wirkungsweise der neuen Maschine sind wie folge: Die
Maschine wird in Gang gesetzt, wobei über Exzenter 13 und Pleuel 14 den Schlitten
15 mit dem daran befestigten Messer 6 hin und her gehende Bewegung erteilt wird.
Das Gegenmesser 7 steht still. Nun wird ein Stabeisenabschnitt x von oben her in
das Scherenmaul eingesetzt, ßnd zwar in der Weise, daß sich sein unterer Teil an
den Grund der unteren Rinne 23 anlegt und sich auf der Anschlagplatte 26 abstützt.
Bei der Bewegung des Messers 6 auf das Gegenmesser 7 zu tritt zunächst dessen Schneide
20 in das Stabeisen ein und schert im Zusammenwirken mit der Kante der Vorderfläche
i9 des feststehenden Messers 7 das Ende des Stabeisens in der Längsmittelebene ab.
Beim
weiteren Gegenineinanderbewegen der beiden Messer 6, 7 werden die abgescherten Teile
x', x"
(siehe Fig. 4 und 5) nahe ihren oberen Enden, mit denen sie in Werkstoffverbindung
mit dem vollen Stabeisenquerschnitt bleiben, von den Schultern 22, 25 erfaßt und
in der Scherenebene in entgegengesetzten Richtungen auseinandergedrückt. Zugleich
tritt dabei der obere, volle Querschnitt des Stabeisens in den oberen, zurückspringenden'
Teil 25 der Rinne 23, 24 des festen Messers 7 ein, bis am Ende der Einwärtsbewegung
des Messers 6 der obere Teil des Eisenstabes x zwischen dem oberen Rinnenteil 24
des ortsfesten Messers und der Anschlagfläche 21 des beweglichen Messers 6 gehalten
ist. Zu diesem Zeitpunkt sind die abgescherten, aber mit ihren oberen Enden mit
dem Stabeisen in Werkstoffverbindung bleibenden Schenkel x', x" V-förmig
auseinandergespreizt.
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Nun geht das bewegliche Messer 6 wieder zurück und gilt das Stabeisen
frei, das aus dem Scherenmaul entfernt und in einer anderen Schere gewünschtenfalls
noch auf Länge geschnitten werden kann.
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Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Ausführungsform nur eine
beispielsweise Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt, vielmehr
sind noch mancherlei andere Ausführungen undAnwendungen derErfindungmöglich. So
könnten die Spaltmesser 6, 7 statt an der dargestellten Maschine auch an jeder anderen
Stabeisenschere angebracht werden, insbesondere auch an einer solchen mit waagerechtem
Scherenmaul, also mit in senkrechter Richtung bewegtem Messersatz. Auch wäre es
möglich, statt nur ein Messer zu bewegen, beide Messer gegeneinander zu bewegen.
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Gewünschtenfalls könnte auch der untere Teil 23 der der Rinne 23,
24 des festen Messers 7 in gleicher Weise wie die Gegenschneide 2o des beweglichen
Messers 6 geneigt verlaufen.
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Für den Fall, daß es ausreichend erscheint, wenn nur einer der abgescherten
Schenkel x' oder x" aus der Längsachse des Stabeisens herausgedrückt
wird und der andere in dieser Achse verbleibt, würde es genügen, wenn nur ein Messer
mit einer Schulter 21 oder 25 ausgestattet wäre. Das andere Messer könnte in diesem
Falle eine gerade, ununterbrochene Stirnkante aufweisen.