DE813221C

DE813221C - Plattenverbindung

Info

Publication number: DE813221C
Application number: DER470A
Authority: DE
Inventors: Willy Dipl-Ing Rieger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-12-01
Filing date: 1949-12-01
Publication date: 1951-09-10

Description

Plattenverbindung Die Erfindung betrifft eine lösbare Verbindung von Platten aus Blech, Sperrholz oder anderem Material, um insbesondere Möbel, Wandbekleidungen und auch ganze `Fände herzustellen.
Es sind verschiedene lösbare Plattenverbindungen bekanntgeworden; bei einigen erfolgt die Verbindung durch Reibungsschluß, so daß sie zur Übertragung von Kräften nicht geeignet sind und im übrigen auch die Gefahr des Lockerwerdens besteht, zumal, wenn die Konstruktionsteile Erschütterungen ausgesetzt sind.
Andere bekanntgewordene Plattenverbindungen, bei denen die Verbindung durch Formschlüssigkeit erreicht wird, oder bei denen Paßstifte, Schrauben, Keile u. dgl. verwendet werden, eignen sich wohl für bestimmte Verkleidungen, nicht aber für den Zweck, dem die Erfindung dient.
Der Erfindungsgedanke geht davon aus, die miteinander zu verbindenden Platten, welche beliebige Abmessungen haben können, an den Kanten mit winkelförmigen Schienen zu versehen, die entweder durch Pressen oder Biegen aus der Platte selbst gebildet werden oder, wie beispielsweise bei Sperrholzplatten, besonders hergestellt und mit der Sperrholzplatte verbunden werden. Diese winkelförmigen Schienen sind als rechtwinkelige oder ungleichschenkelige Winkel ausgebildet, wobei der längere Schenkel unter 45° zur Platte geneigt ist. Diese besondere Ausbildung der Winkel hat den Zweck, einerseits eine entsprechende Versteifung der Platten zu erreichen, andererseits eine formschlüssige Verbindung herzustellen.
Erfindungsgemäß ist es möglich, bis zu vier Platten, die unter einem Winkel von jeweils 9o° zueinander stehen, zu verbinden, und zwar so, daß die Platten auch Kräfte zu übertragen vermögen und die Verbindung Erschütterungen standzuhalten vermag, wie sie beispielsweise im Waggonbau auftreten.
Durch die besondere Ausbildung der formschlüssigen Teile, welche im Verein mit den Winkelschienen die Verbindung bewirken, lassen sich aus Platten oder Tafeln die verschiedenartigsten Körper zusammenstellen, beispielsweise Möbel aller Art, wobei die Vielseitigkeit der Ausbildung solcher Möbel praktisch kaum begrenzt ist.
In den Abb. i bis 8 sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens gezeigt. Abb. i bis 4 zeigt die Anwendung des Erfindungsgedankens bei Blechplatten oder bei Material, bei welchem die Winkelschienen angepreßt werden können, während die Abb. 5 bis 8 die Anwendung des Erfindungsgedankens bei Holz oder solchen Platten zeigen, an die die Winkelschienen getrennt angebracht tverden.
In den Abb. i bis 4 bedeutet i die beiden miteinander zu verbindenden Platten; 2 die winkelförmige Anpressung, bei der der lange Schenkel 3 unter 45° zur Platte geneigt ist und der Schenkel 4 zu 3 im rechten Winkel steht. Der Schenkel 4 ist kürzer als der Schenkel 3, um, wie aus Abb. i zu ersehen ist, eine genügende Stärke für die Verbindungsleiste zu erhalten und dennoch eine außen ebene Verbindung der Platten zu erhalten. 5 ist die äußere Verbindungsschiene, 6 ist die innere Verbindungsschiene, 7 sind die Schrauben.
In Abb. i ist die Verbindung von zwei in einer Ebene liegenden Platten gezeigt. Die äußere Schiene 5 greift in die Schenkel der Winkelschienen der Platten i ein, und auf der Gegenseite greift in die Außenkante der Winkel die Schiene 6. Durch die Schrauben 7 werden die beiden Schienen aufeinandergepreßt, und dadurch wird eine formschlüssige Verbindung der Bleche oder Platten miteinander erzielt.
Abb. 2 zeigt die Verbindung von zwei Platten im rechten Winkel zueinander. Hierbei stoßen die kurzen Schenkel 4 der Platten miteinander zusammen, und die äußere Leiste 5, die in diesem Fall dreikantig ausgebildet ist, umfaßt die Schenkel, während die Schiene 6 von innen mit den Schrauben 7 angepreßt wird und so wiederum eine formschlüssige Verbindung schafft.
Abb. 3 zeigt den Fall der Verbindung von drei Platten, die jeweils im Winkel von 9o° zueinander angeordnet sind. Die äußere Schiene 5 greift hier wiederum von außen in die Schenkel der Platten ein, während die Schienen 6 von innen durch die hier in zwei Reihen angeordneten Schrauben 7 angepreßt werden.
In Abb. 4 ist eine Verbindung von vier Platten, die jeweils in einem Winkel von 9o° zueinander stehen, gezeigt. Hier ist die Schiene 5 als Vierkant ausgebildet. Sie erhält zwei bzw. drei Nuten, in welche die kurzen Schenkel der Winkelschienen eingreifen. Die Schienen 6 werden auch hier durch die Spannschrauben 7 gegen die Schiene 5 angepreßt und dadurch die kraftschlüssige Verbindung erreicht.
Soll der Erfindungsgedanke Anwendung finden zur Verbindung von Platten, die nicht selbst winkelförmig abgebogen werden können, dann werden die Winkelschienen aufgeleimt. In den Abb. 5 bis 8 bedeutet i die miteinander zu verbindenden Platten, 2 die aus besonderem Material, beispielsweise Preßholz, hergestellten Winkelschienen mit ungleichen Schenkeln, 3 den längeren Schenkel, 4 den kurzen Schenkel, 5 die äußere Leiste, welche durch entsprechende Formgebung in die beiden Winkelschienen paßt, 6 die innere Leiste, welche gegen die Schenkel durch die Schrauben 7 gepreßt wird und dadurch die Verbindung herstellt.
Abb.5 zeigt die Anwendung des Erfindungsgedankens zur Verbindung von zwei in einer Ebene liegenden Platten, Abb. 6 die Anwendung des Erfindungsgedankens zur Verbindung von zwei Platten unter 9o°, Abb. 7 Anwendung des Erfindungsgedankens zur Verbbindung von drei Platten unter jeweils 9o°, Abb. 8 die Verbindung von vier Platten unter 9o°. Der Erfindungsgedanke unterscheidet sich von den bisher bekanntgewordenen Ausführungsarten zur Verbindung von Platten wesentlich dadurch, daß er eine formschlüssige Verbindung herstellt, die auch zur Übertragung von größeren Kräften geeignet ist und außerdem auch eine genügende Schwingfestigkeit besitzt, um bei Schienenfahrzeugen u. dgl. Anwendung finden zu können. In gleich vorteilhafter Weise eignet sich die Erfindung auch, um Platten aus Sperrholz oder ähnlichem Material miteinander zu verbinden, wobei als besonderer Vorteil noch hinzukommt, daß bis zu vier Platten im Winkel von je 9o° miteinander verbunden werden können, wodurch ein wahlweises Zusammensetzen von Platten zu Wänden oder Möbelstücken beliebiger Art möglich ist. Je nachdem, ob die Verbindung durch Schrauben oder gegebenenfalls durch Nieten erfolgt, kann die Verbindung lösbar oder unlösbar gemacht werden, so daß sie für die verschiedenartigsten Aufgaben und Arbeitsgebiete geeignet ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Plattenverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander zu verbindenden Platten (i) längs ihrer Kanten mit ungleichschenkeligen rechtwinkeligen Winkelschienen (2) versehen sind, deren längerer Schenkel (3) zur Plattenebene unter 45' geneigt ist.
2. Plattenverbindung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelschienen (2) durch Pressen oder Biegen aus der Platte selbst hergestellt werden.
3. Plattenverbindung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß, insbesondere bei Platten aus nichtmetallischen Werkstoffen, die Winkelschienen (2) gesondert hergestellt und mit den Platten durch Verleimen oder auf ähnliche Weise verbunden werden.
4. Plattenverbindung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Platten (r) durch mindestens zwei Formschienen (5) und (6) erfolgt, welche die gleiche Länge haben wie die Winkelschienen (2) und die durch eine entsprechende Formgebung die Schenkel (3) und (4) der Winkelschienen (2) innen und außen anpressen.
5. Plattenverbindung nach Anspruch i und 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung derselben zur Verbindung von Möbelteilen mindestens die äußere Verbindungsschiene (5) aus Holz hergestellt wird.