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Verfahren zum Herstellen sowie Entgraten von Spritzgußstücken und
Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Herstellen und Entgraten von Spritzgußstücken und auf eine Maschine zur Durchführung
des Verfahrens.
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Beim Spritzgießen ist es üblich, ein Spritzgußstück an einer Gießstelle
zu bilden und es sodann durch mechanisch bewegte Mittel zu einer Abgratstelle zu
fördern. Dabei wurde erhebliche Zeit für das Überführen des Gußstückes von der Gießstelle
zur Abgratstelle benötigt, wobei unterdessen kein weiteres Gußstück gebildet werden
konnte.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und den zu seiner Durchführung
vorgeschlagenen Einrichtungen kann während der Zeit, in der ein Gußstück gebildet
wird, das vorher gebildete Gußstück entgratet und aus der Maschine ausgestoßen werden.
Dies wird dadurch erreicht, daß jeder Spritzgußkörper mit Hilfe eines an ihm vorgesehenen
Führungsteiles während seiner Bewegung von der Gießstelle zu einem in Abstand von
der Gießstelle vorgesehenen Bearbeitungspunkt geführt wird.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform wird der Gußkörper durch einen
Kanal zu Abgratwerkzeugen gefördert, die gleichzeitig auch die Abtrennung des Gußstückes
vom Anguß bewirken. Bei der bevorzugten Ausführungsform wird an dem Gußkörper ein
Kernhalteteil angegossen, welcher auf einem Kernstab gebildet wird. Dieser dient
dazu, den Gußkörper aus den geöffneten Formen zu lösen, wonach der Gußkörper von
dem genannten
Kernstab abgestreift wird und unter dem Einfluß des
Eigengewichtes von der Gießstelle zur Abgratstelle fällt.
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Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch sie erzielten
Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung der in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele von Einrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Abb. i ist eine schematische perspektivische Ansicht der wesentlichen
Teile einer Spritzgießmaschine mit den Einrichtungen zur Bildung und Abgratung von
Gußstücken.
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Abb. 2 ist ein Teilschnitt des oberen in Abb. i gezeigten Teiles der
Maschine und zeigt die Teile vor dem Einspritzen von Gießgut in die Form.
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Abb. 3 ist ein Grundriß mit Schnitt eines Teiles der in Abb. i gezeigten
Einrichtung und veranschaulicht den oberen Teil des Führungskanals.
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Abb.4 ist ein Schnitt durch die Abgratwerkzeuge und zeigt, ein Gußstück,
das sich zwischen den Werkzeugen befindet.
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Abb.5 ist eine perspektivische Ansicht eines anderen Gußkörpers, bei
welchem zwei im wesentlichen gleiche Stücke gleichzeitig hergestellt werden; und
Abb. 6 ist eine ähnliche Ansicht wie Abb. 5 und zeigt eine Abänderung des Führungsteiles.
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In Abb. i stellt io, 1o' ein Paar gleichausgebildete Spritzformhälften
dar, die auf irgendeine geeignete Art und Weise gegeneinander und voneinander weg
beweglich sind. Der Formhohlraum umfaßt eine Ausnehmung i i für das eigentliche
Gußstück, eine Ausnehmung 12 für den Führungsteil, eine Ausnehmung 13, in welcher
ein Halteglied gebildet wird, einen Eingußkanal 14, welcher in die Ausnehmung
12 führt und Verbindungskanäle 15 und 16, welche von der Ausnehmung 12 zu
den Ausnehmungen i i und 13 führen. Der Gußkörper 17 besteht aus einem ringförmigen
eigentlichen Gußstück i8, einem länglichen Führungsteil ig mit abgerundeten Enden
20, 21 und einem fingerhutförmigen Teil 22, der um das Halteglied 23 gebildet ist.
Die Eingußteile des Gußkörpers sind bei 24, 25 und 26 gezeigt.
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Der Gußkörper,17 hängt nach dem Öffnen der Formhälften io, iö an der
Haltestange 23. Eine Abstreifbüchse 27 ist gleitend auf der Stange 23 gelagert;
sie kann über einen Gabelhebel28 oder ein ähnliches Organ betätigt werden. Die Büchse
27 sitzt beim Gießen auf den Formhälften, um die Ausnehmung 13 abzuschließen. Sie
wird später auf der Stange 23 abwärts bewegt, wobei sie den Gußkörper 17 von der
Stange abstreift, um ihn in den oberen beweglichen Teil 29 des Führungskanals
30 zu fördern.
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Im Führungskanal 30- fällt der Gußkörper 17 von der Gießstelle zwischen
den Formen in eine Abgratstelle zwischen Abgratwerkzeuge 31 und 32, wobei die Abwärtsbewegung
des Gußkörpers im Kanal durch eine Anschlagstange 33 begrenzt wird. Der Kanal
30 weist einen weiteren Kanalteil 34 auf, welcher Führungsschultern 35 und
37 für den Führungsteil i9 besitzt, einen vorderen Schlitz 36 für den Durchtritt
der Teile 25 und 26 und einen hinteren Schlitz 38 für den Anguß 24.
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Der bewegliche obere Teil 29 des Kanals 3o besitzt zwei Plattenteile
39 und 40, welche auf einer Stange 41 schwingend gelagert sind, welche, wie in Abb.
i und 3 der Zeichnung gezeigt ist, in einem Lagerblöck 42 abgestützt ist. Die Teile
39 und 4o besitzen Fingerstücke 39' und 40', mittels welchen sie um die Achse
41 geschwungen werden können. In der Mitte des Lagerblockes befindet sich ein Distanzglied
43, auf welches eine Kurvenfläche 44 der Platte 4o bei diesem Schwingen wirkt, so
.daß die Plattenteile entgegen der Wirkung einer Feder, die in einer Ausnehmung
46 des Lagerblockes sitzt (siehe Abb. 3), aufeinanderbewegt werden. Der Zweck dieser
Konstruktion besteht darin, einen Spritzgußkörper, der aus irgendeinem Grund im
Kanal festgeklemmt ist, freigeben zu können. Die Öffnung 47 ist so breit, daß die
Teile 18 und 22 des Gußstückes frei hindurchgehen können.
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Der Block 42 besitzt einen inneren Plattenteil 48, welcher einstellbar
in einem Tragteil 49 auf der Maschine abgestützt ist, um den beweglichen Teil 29
mit dem Gußstück in Übereinstimmung zu bringen, wobei der Tragteil 49 den Führungskanal
3o abstützt und die Platte 48 im Tragteil durch eine Klemmplatte 5o zurückgehalten
wird.
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In Abb.4 der Zeichnung ist ein schematischer Schnitt durch die Abgratwerkzeuge
31 und 32 gezeigt. Das Werkzeug 31 weist einen rohrförmigen Formtei152 für das Entgraten
der äußeren Umfangsfläche des ringartigen Gußstückes 18 auf. Innerhalb des rohrförmigen
Abgratwerkzeuges 52 befindet sich ein Kernabgratwerkzeug 53 für das Entgraten der
Bohrung des Ringgußstückes 18. Auf dem Werkzeug 53 ist innerhalb des Werkzeuges
52 eine mit Flansch versehene Büchse 54 gleitbar gelagert, welche normalerweise
durch eine Feder 55 in herausgedrückter Lage gehalten wird, wobei der Flansch 56
der Büchse 54 auf der Innenfläche des Werkzeuges 52 sitzt, wie in Abb. 4 gezeigt
ist. Das Werkzeug 32 hat die Form eines Stempels mit rohrförmigem Endteil
57, der dazu bestimmt ist, über das Werkzeug 53 zu gleiten, wobei das Stempelende
das Gußstück 18 erfaßt und dasselbe über das Werkzeug 53 preßt. Die Büchse .54 .wird
bei. diesem Arbeitsvorgang einwärts gedrückt. Gleichzeitig wird das Gußstück 18
durch die Werkzeuge 31 und 32 vom Eingußteil abgetrennt. Bei dem ausgeübten Trennvorgang
durch die Werkzeuge 31 und 32 wirkt die Büchse 54 so, daß das entgratete Gußstück
18 vom Werkzeug 53 ausgestoßen wird; es fällt in einen geeigneten Behälter. Der
Rest des Gußkörpers kann dann abwärts durch den Kanal 3o hindurchgehen, nachdem
der Anschlagstift 33 weggezogen worden ist. Der Rest des Gußkörpers kann in einem
anderen Behälter angesammelt werden, so daß diese Teile wieder in den Schmelztiegel
der Maschine für das Wiederschmelzen bei der Herstellung anderer Gußstücke zurückgebracht
werden
können und keinen wesentlichen Abfall verursachen.
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In Abb. i und 2 der Zeichnung ist bei 58 schetnatisch (las Austrittsende
einer Spritzdüse gezeigt, aus welcher erhitztes Gießmaterial unter Druck in die
Hohlräume eingespritzt wird, wenn sich die Formen in Schließlage befinden.
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In Abb. 5 und 6 ist die Herstellung anderer (nußstücke gezeigt. "1..13.
stellen in Abb.5 die Teile 59 und 6o zwei im wesentlichen gleiche Gußstücke in der
Gestalt von Taschenbuchknöpfen (bar, @\elche im Eingußtei16i vereinigt sind. Dieser
ist mit dem Führungstei162 verbunden, welcher den primären Anguß 63 aufweist. Vom
Führungsteil 62 erstreckt sich eine Verbindung 64 zu einem Teil 65, der um eine
Stange oder einen anderen Halter, der gleich dem Halter 23 ist, gebildet wird. Anstatt
der Ausbildung eines zylindrischen Teiles, wie bei 22, weist jedoch der Teil 65
einen im wesentlichen U-förmigen Körper auf. Dieser Körper ist so geformt, daß er
ein unabhättgiges Gußstück bildet. Die benutzten Abgratwerkzeuge trennen jedes Gußstück
59 und 6o vom Eingußteil 61 und entgraten sie von Umfangsgraten. Der Rest des Gußkörpers
mit dem Teil65 wird durch den Führungskanal zu einer zweiten Abgratstelle geleitet,
wo das zweite Gußstück entgratet oder auf andere Weise bearbeitet «erden kann.
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In Abb. 6 unterscheidet sich der erhaltene Gußkörlter (i6' voni (ittßkörl)er
66 im wesentlichen dadurch, daß der Führungstei162' einen Endtei167 besitzt, der
im Querschnitt im wesentlichen gleich wie der Schlitten 62 der Abb. 5 ist, während
der Rest so geformt ist, daß zwei Paare von Führungsstiftteilen 68 und 69 gebildet
werden, welche dazu dienen, den Körper im Kanal 30 zu führen. 59 'und 6o'
sind ähnliche Gußstücke wie die in Abb.5 dar<-estelltet). ()t', 63' und 64' zeigen
die Eingußteile. Auch unterscheidet sich in Abb.6 der Teil 65' voni Teil 65, indem
er im wesentlichen von z0indrischer Form und in bezug auf den Teil 22 so abgeändert
ist, daß er einen verengten unteren Endteil 70 besitzt; hier kann wiederum
der Teil 65' ein zweites Gußstück sein.
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ati Stelle der Ausbildung von zwei im wesentlichen gleichen Teilen
oder Gußstücken, wie 59, 6o. 5o', <,o', kötineti natürlich zwei unterschiedliche
(@ußstücke gebildet und gleichzeitig entgratet und vom Rest des Gußkörpers an der
Entgratstelle abgetrennt werden.
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Als Spritzgießgut kann irgendeine Art von Metall oder Kunststoff verwendet
werden.