DE812249C - Verfahren zum Entsaeuern von Gaswaessern - Google Patents
Verfahren zum Entsaeuern von GaswaessernInfo
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- DE812249C DE812249C DEP50676A DEP0050676A DE812249C DE 812249 C DE812249 C DE 812249C DE P50676 A DEP50676 A DE P50676A DE P0050676 A DEP0050676 A DE P0050676A DE 812249 C DE812249 C DE 812249C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/10—Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors
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- Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
Description
- Verfahren zum Entsäuern von Gaswässern Bei der Wärmebehandlung von Brennstoffen, Verkokung, Verschwelung, Vergasung, Hydrierung u. dgl., fallen neben anderen Produkten wäßrige Kondensate an, welche vorwiegend Ammoniak an Kohlensäure bzw. Schwefelwasserstoff gebunden enthalten und allgemeinhin unter der Bezeichnung Gaswässer bekannt sind.
- Diese Gaswässer werden vornehmlich auf dem Wege der Destillation aufgearbeitet mit dem Ziele, den Ammoniak in eine wirtschaftlich verwertbare Form, wie z. B. Ammonsulfat, zu überführen, oder daraus wäßrige Lösungen von Ammoniak bzw. Gemischen von Ammoncarbonaten und -sulfiden in höherer Konzentration herzustellen. Es sind auch Verfahren in Anwendung, die auf eine sogenannte Entsäurung dieser Wässer hinarbeiten und dabei im wesentlichen den an Ammoniak gebundenen Schwefelwasserstoff, welcher in diesen Wässern enthalten ist, durch Einwirkung von Kohlensäure austreiben.
- Nachdem nun zunehmend die Neigung besteht, den Schwefelwasserstoff mehr oder weniger vollständig mit wäßrigen ammoniakalischen Lösungen aus dem Gase zu entfernen, tritt auf den Anlagen, insbesondere den Kokereien und Gaswerken, zunehmend das Problem auf, diese nunmehr im erhöhten Maße anfallenden wäßrigen Lösungen von vornehmlich Kohlensäure- und Schwefelwasserstoffverbindungen des Ammoniaks aufzuarbeiten. Dieses an sich viel Anreiz bietende Verfahren, Schwefelwasserstoff aus Gasen mittels ammoniakalischer Lösungen auszuwaschen, hat jedoch sein technisches Kernproblem weniger auf der Seite des Waschprozesses als auf der der Aufarbeitung der dabei anfallenden Waschlaugen. Ideal wäre, eine reine wäßrige Lösung von Ammoniak für die Aus- Waschung zurückzuführen: Statt dessen muß bisher aus betriebstechnischen und wirtschaftlichen Gründen sowie unter dem Zwang der Leistungsfähigkeit der bisher bekannten Auf rbeitungsverfahren für die sogenannte Entsäurü g' von Gaswässern ein verhältnismäßig hoher Gehalt an Ammoniak in. Kauf genommen werden, welcher noch in einer an Kohlensäure bzw. Schwefelwasserstoff gebundenen Form vorliegt. Dieser Umstand muß sich naturgemäß nachteilig auswirken, besonders bei der Durchführung einer nassen Gasentschwefelung mittels ammoniakalischer Wässer.
- Nach allem wäre erstrebenswert eine Aufarbeitung, die eine getrennte Gewinnung der in den Gaswässern vorhandenen Komponenten Ammoniak, Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff in möglichst reiner Form gestattet. Die Erfindung bezieht. sich auf die Lösung dieser Aufgabe.
- Ausgehend von der Überlegung, daß sich das Ammoniumion bekanntlich in seinem chemischen Verhalten analog den Alkalien verhält, wurde die Frage überprüft, inwieweit eine Elektrolyse analog der Alkalielektrolyse für die Aufarbeitung von ammoniakalischen Lösungen, wie z. B. von Gaswässern, Verwendung finden kann.
- Versuche haben ergeben, daß auf diesem Wege wäßrige Lösungen von Ammoniak in jeder gewünschten Konzentration hergestellt werden können und daß ferner die Gewinnung von reinem Ammoniakgas möglich ist. Auf der anderen Seite gestattet das elektrochemische Trennungsverfahren noch zusätzlich im gleichen Verfahrensgange die Abspaltung des Schwefelwasserstoffes in Form von elementarem Schwefel bei größter Reinheit, ein Ergebnis, welches bisher nur durch besondere Verfahrenswege erreicht werden konnte.
- Für die Durchführung des neuen Verfahrens kommen alle für die Alkalielektrolyse entwickelten Verfahren in Frage. Die sogenannten Quecksilberverfahren sind dabei besonders -geeignet, wenn es auch die Herstellung von reinem, gasförmigem oder flüssigem Ammoniak aus Gaswässern ankommt, da das bei der Elektrolyse an der Kathode sich intermediär --bildende Ammonium (N H4) eine ausgeprägte Tendenz zur Bildung von Ammoniumamalgam besitzt, welches außerhalb der Elektrolyse leicht in Quecksilber, N H3-Gas und Wasserstoff zerlegt werden kann. Die nach der Anode abwandernden sauren Ionen, vornehmlich aus Kohlensäure- und Schwefelwasserstoffanionen bestehend, werden dort entladen. .Die Kohlensäure ergibt Kohlendioxyd, welches auf der Lösung entweicht, während der sich abscheidende Schwefel zunächst von der Badfiüssigkeit im Anodenraum gelöst wird, bis die höchste Polysulfidstufe erreicht ist. Danach beginnt die Schwefelabscheidung im Anodenraum in feinster, jedoch filtrierbarer Beschaffenheit.
- Däs neue Verfahren läßt sich in bekannten Anlagen zur Elektrolyse, besonders zur Alkalielektrolyse, ausüben, deren Anpassung an den neuen Verwendungszweck im Bereich fachmännischen Könnens liegt.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entsäurung von Gaswässern und zur Abscheidung von Ammoniak und Schwefel, gekennzeichnet durch Anwendung von Elektrolyse. z. Verfahren zur Entsäurung von Gaswässern und zur Abscheidung von Ammoniak und Schwefel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Alkalielektrolyse üblichen Verfahren angewandt werden. 3. Verfahren zur Entsäurung von Gaswässern und zur Abscheidung von Ammoniak und Schwefel nach den Ansprüchen i und z, gekennzeichnet, durch die Anwendung von Quecksilberkathoden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP50676A DE812249C (de) | 1949-08-02 | 1949-08-02 | Verfahren zum Entsaeuern von Gaswaessern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP50676A DE812249C (de) | 1949-08-02 | 1949-08-02 | Verfahren zum Entsaeuern von Gaswaessern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE812249C true DE812249C (de) | 1951-08-27 |
Family
ID=7384576
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP50676A Expired DE812249C (de) | 1949-08-02 | 1949-08-02 | Verfahren zum Entsaeuern von Gaswaessern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE812249C (de) |
-
1949
- 1949-08-02 DE DEP50676A patent/DE812249C/de not_active Expired
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