DE812079C - Verfahren zur Gewinnung von Indol - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Indol

Info

Publication number
DE812079C
DE812079C DEG1219A DEG0001219A DE812079C DE 812079 C DE812079 C DE 812079C DE G1219 A DEG1219 A DE G1219A DE G0001219 A DEG0001219 A DE G0001219A DE 812079 C DE812079 C DE 812079C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
indole
glycol
diphenyl
distillate
azeotropic mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEG1219A
Other languages
English (en)
Other versions
DE1636053U (de
Inventor
Heinz Dr Franck
Eduard Dr Moehrle
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
Original Assignee
Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH filed Critical Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
Priority to DEG1219A priority Critical patent/DE812079C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE812079C publication Critical patent/DE812079C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D209/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
    • C07D209/02Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom condensed with one carbocyclic ring
    • C07D209/04Indoles; Hydrogenated indoles
    • C07D209/06Preparation of indole from coal-tar

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Indol Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Indol aus Steinkohlenteer und insbesondere von reinem oder hochprozentigem Indol aus Indol-haltigen Steinkohlenteerfraktionen.
  • Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, die Gewinnung von Indol unter Verwendung des Verfahrens der azeotropen Destillation, und zwar unter Mitverwendung von Glykolen, insbesondere Diäthylenglykol, durchzuführen. Die Gewinnung von Indol aus Steinkohlenteeren bzw. Steinkohlenteerfraktionen gemäß den bisher bekannten Verfahren war verhältnismäßig kostspielig und umständlich; insbesondere ließ bei Verwendung verhältnismäßig einfacher Methoden die Ausbeute und der Reinheitsgrad zu wünschen übrig.
  • Durch gewöhnliche Destillation läßt sich Indol, selbst bei Verwendung höchst wirksamer adiabatischer Kolonnen, nicht gewinnen, da die Siedepunkte von Indol und seinem Begleitstoff Diphenyl zu nahe beieinander liegen. Bemerkt sei hier, daß bei Atmosphärendruck der Kp von Indol bei 25'2,3 ° C (unkorrigiert) und unter den gleichen Bedingungen der Kp von Diphenyl bei 252,9' C, also o,6' C höher liegt, während bemerkenswerterweise im Vakuum (22 mm) Indol höher siedet als Diphenyl. Der Kp bei 22 mm von Indol liegt bei 145,2' C (unkorrigiert), während der Kp/22 mm von Diphenyl bei 143,4' C, also 1,8' C tiefer liegt. In beiden Fällen reicht das Dampfdruckverhältnis nicht für eine Trennung durch gewöhnliche Destillation hin.
  • Wird dagegen ein z. B. 33o/oiges Indoldestillat in einer üblichen Kolonne, z. B. der sog. Phenolkolonne, unter Verwendung von Glykolen, insbesondere Diäthylenglykol, als azeotrope Komponente destilliert, so lassen sich Fraktionen, die aus praktisch reinem Indol bestehen, und im übrigen Fraktionen, die aus praktisch reinem Diphenyl bestehen, abnehmen selbst, wie in diesem Beispiel, unter Verwendung von nicht besonders trennscharfen Kolonnen.
  • Durch die azeotrope Destillation von Indolmaterial gemäß der Erfindung mit Hilfe von Glykolen, insbesondere Diäthylenglykol, läßt sich also auf einfachste Weise ohne Verwendung kostspieliger und umständlicher Mittel und Verfahren ein hochprozentiges bzw. reines Indol gewinnen, d. h. das Indol von seinem Begleitstoff Diphenyl, der bei diesem Verfahren ebenfalls in hochkonzentrierter bzw. reiner Form gewonnen werden kann, trennen.
  • Zu vorzüglichen Ergebnissen kommt man auch, wenn nicht von einem verhältnismäßig hochkonzentrierten Teeranteil, sondern z. B. von einem Indolöl mit etwa 13% Indol oder Teerfraktionen mit geringerem Indolgehalt ausgegangen wird.
  • Das erhaltene Indol ist für die meisten Verwendungszwecke hinreichend rein und kann auf einfache bekannte Weise in den für Parfümeriezwecke benötigten Reinheitszustand gebracht werden.
  • Die Abscheidung des azeotropen Hilfsstoffs von dem Indol kann leicht durch Zugabe eines mit dem Glykol mischbaren, das Indol nicht lösenden Mittel, z. B. Wasser, oder umgekehrt, durch Zugabe eines nur das Indol lösenden Mittels, z. B. Benzol, geschehen, während die Abscheidung des Glykols von dem Diphenyl, mit dem es nicht oder kaum mischbar ist, durch Abtrennung der Schichten erfolgen kann.
  • Beispiel i 18o ccm eines Indolkonzentrates mit 33°/0 Indol wurden zusammen mit 27o ccm Diäthylenglykol aus einer i-Liter-Eisenblase über eine mit Siebringen gefüllte Phenolkolonne destilliert.
  • Das Destillat wurde in acht Fraktionen aufgefangen. Aus den ersten vier Fraktionen wurde nahezu reines Diphenyl (Schmelzpunkt 65 bis 67° C) durch Absaugen des Diäthylenglykols von dem auskristallisierten Diphenyl gewonnen. Aus den letzten vier Fraktionen wurde das Indol mit einem mittleren Reinheitsgrad von 950/0 gewonnen; der Indolgehalt der beiden letzten Fraktionen betrug über 99%.
  • Bei der Destillation kann die Abnahme der Fraktionen unschwer dadurch kontrolliert werden, daß, während das azeotrope Gemisch Diphenyl/Diäthylenglykol, aus dem das Diphenyl auskristallisiert, zweiphasig ist, das einphasige azeotrope Gemisch Indol/ Diäthylenglykol sich als klare gelbe Lösung in der Vorlage findet.
  • Aus dieser Lösung wurde das Indol durch Zusetzen von Wasser, wobei zweckmäßig möglichst geringe Mengen verwendet werden, ausgefällt, mit Wasser nachgewaschen und abgesaugt.
  • Die Wiedergewinnung des Diäthylenglykols kann auf beliebige Weise, zweckmäßig durch Abdestillieren des Wassers, vor sich gehen. Beispiel 2 18o ccm Indolöl (Indolgehalt 130/0) wurden mit 360 ccm Diäthylenglykol über eine mit Siebringen gefüllte Phenolkolonne destilliert.
  • Zunächst ging das azeotrope Gemisch Methylnaphthalin/Diäthylenglykol, dann Diphenyl/Diäthylenglykol über und zum Schluß das azeotrope Gemisch Indol/ Diäthylenglykol.
  • Es wurde Indol von 950/0iger mittlerer Reinheit erhalten, wobei die beiden letzten Fraktionen 990/@ges Indol enthielten.
  • Durch .das Verfahren nach der Erfindung läßt sich also nicht nur reines bzw. höchst konzentriertes Indol, sondern auch reines bzw. höchst konzentriertes Diphenyl und gegebenenfalls Methylnaphthalin gewinnen, die ihrerseits als Ausgangsprodukte für Synthesen verwendet werden können.
  • Durch Rückführung des aus dem Destillat abge= schiedenen Glykols in die Kolonne läßt sich das Verfahren leicht kontinuierlich gestalten. Dadurch kann die für die Destillation erforderliche Glykolmenge weitgehend herabgesetzt werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Indol aus Indolhaltigen Steinkohlenteeranteilen, dadurch gekennzeichnet, daß das Indol-haltige Ausgangsmaterial unter Verwendung von Glykolen, insbesondere Diäthylenglykol, als Bildner eines azeotropen Gemisches einer Destillation unterworfen wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, däß aus dem Glykol/Indol-Destillat das Indol durch Versetzen mit einem mit dem Glykol mischbaren, das Indol nicht lösenden Mittel, vorzugsweise Wasser, gewonnen wird.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Glykol/Indol-Destillat das Indol durch 'ein spezifisches Lösungsmittel selektiv herausgelöst wird.
  4. 4. Verfahren gemäß Ansprüchen i, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß neben Indol Diphenyl durch gesondertes Auffangen des azeotropen Gemisches Glykol/Diphenyl und Abtrennen des Glykols und gegebenenfalls Metbylnaphthalin durch gesondertes Auffangen des azeotropen Gemisches Glykol/Methylnaphthalin und Abtrennen der Glykolschicht gewonnen wird.
  5. 5. Verfahren gemäß Ansprüchen i, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Destillat abgeschiedene Glykol laufend durch die Kolonne zurückgeführt wird.
DEG1219A 1950-03-07 1950-03-07 Verfahren zur Gewinnung von Indol Expired DE812079C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG1219A DE812079C (de) 1950-03-07 1950-03-07 Verfahren zur Gewinnung von Indol

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG1219A DE812079C (de) 1950-03-07 1950-03-07 Verfahren zur Gewinnung von Indol

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE812079C true DE812079C (de) 1951-08-27

Family

ID=7116171

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG1219A Expired DE812079C (de) 1950-03-07 1950-03-07 Verfahren zur Gewinnung von Indol

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE812079C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2837531A (en) * 1955-05-09 1958-06-03 Union Carbide Corp Extraction of indoles
US2916497A (en) * 1955-05-09 1959-12-08 Union Carbide Corp Recovery of indoles
EP0100109A1 (de) * 1982-07-24 1984-02-08 Rütgerswerke Aktiengesellschaft Verfahren zur Isolierung von Basen aus Gemischen mit aromatischen Kohlenwasserstoffen

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2837531A (en) * 1955-05-09 1958-06-03 Union Carbide Corp Extraction of indoles
US2916497A (en) * 1955-05-09 1959-12-08 Union Carbide Corp Recovery of indoles
EP0100109A1 (de) * 1982-07-24 1984-02-08 Rütgerswerke Aktiengesellschaft Verfahren zur Isolierung von Basen aus Gemischen mit aromatischen Kohlenwasserstoffen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1493001C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von 13-Butadien oder Isopren aus einem im wesentlichen diese und geringe Mengen Acetylene enthaltenden Kohlenwasserstoffgemisch
DE2104506A1 (de) Verfahren zur Abtrennung von Acrylsäure aus wäßriger Rohacrylsäure
DE812079C (de) Verfahren zur Gewinnung von Indol
DE1255103B (de) Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Acrylsaeurenitril und Acetonitril aus deren waessrigen Loesungen
EP0074506B1 (de) Verfahren zur Abtrennung von Aceton aus Carbonylierungsgemischen
DE1056128B (de) Verfahren zur Gewinnung von Anhydriden zweibasischer organischer Saeuren aus den Daempfen der Oxydation aromatischer Kohlenwasserstoffe
DE2359300A1 (de) Verfahren zur gewinnung von gesaettigten kohlenwasserstoffen hohen reinheitsgrades aus kohlenwasserstoffgemischen
DE2723474A1 (de) Verfahren zur auftrennung von wasser und amine enthaltenden mischungen
DE3701268C1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Kalium-tert.-butoxid
DE950549C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von wasserloeslichen Carbonylierungsprodukten
DE1202778B (de) Verfahren zur kontinuierlichen Aufarbeitung von Essigsaeure enthaltenden Gemischen
DE861248C (de) Verfahren zur Gewinnung von Styrol
DE925648C (de) Verfahren zum Zerlegen von Kohlenwasserstoffgemischen durch extraktive oder azeotrope Destillation
DE595499C (de) Verfahren zur Konzentrierung waesseriger Loesungen einbasischer aliphatischer Carbonsaeuren, insbesondere Essigsaeure
DE1183071B (de) Verfahren zur Gewinnung von Iopren aus C-Fraktionen
DE956576C (de) Verfahren zur Trennung von Vielstoffgemischen
DE767277C (de) Verfahren zur Gewinnung von Essigsaeure
DE1941704A1 (de) Verfahren zur Entfernung von Cyclopentadien aus C5-Fraktionen
DE600625C (de) Verfahren zur Abscheidung der Verunreinigungen aus rohem Methanol
DE866937C (de) Verfahren zur Entfernung von Divinylacetylen aus Acrylnitril
DE2303863C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von hochgereinigtem Isopren aus Kohlenwasserstoffgemischen
DE876993C (de) Verfahren zur Reinigung von technischem Methylalkohol
DE722042C (de) Verfahren zur Gewinnung von Vinylmethylketon aus seinen waesserigen Loesungen
DE927628C (de) Verfahren zur Extraktion von Essigsaeure aus waessrigen Loesungen
DE533312C (de) Verfahren zur Herstellung von konzentrierter Essigsaeure aus verduennter Essigsaeure