DE3701268C1 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Kalium-tert.-butoxid - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Kalium-tert.-butoxidInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur kontinuierlichen Herstellung von Kalium-tert.-butoxid
durch Umsetzung wäßriger Kalilauge mit überschüssigem
tert.-Butanol in einer Kolonne in Gegenwart eines Schlepp
mittels. Bei diesem Verfahren werden die Kalilauge und das
tert.-Butanol auf den Kopf der Kolonne aufgegeben und das
bei der Reaktion entstehende Wasser sowie das durch die
Reaktionsteilnehmer mit eingeführte Wasser mit Hilfe des
Schleppmittels über Kopf abdestilliert. Im Sumpf der Ko
lonne fällt eine Lösung des Kalium-tert.-butoxids in
tert.-Butanol an; dieser Sumpf wird kontinuierlich abge
zogen, aus dieser abgezogenen Lösung wird das wasserfreie
Salz gewonnen.
Bei dem in der DE 34 13 212-C1 beschriebenen Verfahren
zur Herstellung von Kalium-tert.-butoxid wird als Schlepp
mittel Cyclohexan oder n-Hexan eingesetzt. Weiterhin wird
die Menge des Schleppmittels so gewählt, daß in der Ko
lonnenmitte mindestens die Hälfte des dort vorhandenen
Gasgemisches auf tert.-Butanol entfällt. Beim Arbeiten
nach dieser Verfahrensweise wird zwar ein Kalium-tert.-
butoxid erhalten, das wasserfrei ist und einen maximalen
Gehalt von 0,8% KOH besitzt; jedoch ist der mögliche
Durchsatz an wäßriger Kalilauge pro Zeiteinheit äußerst
gering, so daß die Raum-Zeit-Ausbeute bei dieser Verfah
rensweise unbefriedigend ist.
Es bestand deshalb die Aufgabe, ein kontinuierliches
Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Kalium-tert.-
butoxid aufzufinden, das es ermöglicht, bei gleichem
Energieaufwand wie bei dem Verfahren der DE 34 13 212-C1
den KOH-Durchsatz pro Zeiteinheit zu steigern und dabei
ein Produkt zu erhalten, das mindestens die gleichen
Qualitäten wie die bekannten Produkte besitzt.
In Erfüllung dieser Aufgabe wurde nun ein Verfahren zur
kontinuierlichen Herstellung von wasserfreiem Kalium-
tert.-butoxid gefunden, bei dem in einer mit Füllkörpern
gefüllten Destillationskolonne wäßrige Kalilauge mit
überschüssigem tert.-Butylalkohol in der Weise umgesetzt
wird, daß diese beiden Reaktionspartner auf den Kopf der
Kolonne aufgegeben werden, das im Reaktionsgemisch ent
haltene Wasser mit Hilfe eines Schleppmittels über Kopf
abdestilliert wird, die mit dem Wasser abgezogene Menge
an organischer Phase dem System wieder zugeführt wird
und das Kalium-tert.-butoxid aus dem am Sieden gehalte
nen Sumpf als Lösung in tert.-Butanol abgezogen wird.
Das beanspruchte Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß als Schleppmittel Methylcyclohexan oder n-Heptan
eingesetzt wird und daß das Gasgemisch in der Kolonne
direkt über dem Sumpf bei Beginn und
während der Zugabe der wäßrigen Kalilauge
und des tert.-Butanols 0,5 bis 2 Gew.-% des
Schleppmittels und in der Kolonnenmitte beim Einsatz
von Methylcyclohexan als Schleppmittel zwischen 32 und
34 Gew.-% und beim Einsatz von n-Heptan als Schlepp
mittel zwischen 36 und 38 Gew.-% des Schleppmittels
enthält.
Beim Einhalten dieser Bedingungen ist das Schleppmittel
während der Umsetzung innerhalb der genannten Kolonne
vorhanden, während im Sumpf maximal nur 0,5 Gew.-% davon
enthalten sind. Bei dem Verfahren der DE 34 13 212-C1
ist dagegen das Schleppmittel nur in einem Teil der Ko
lonne anwesend.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Schleppmittel bilden
bei dem in der Kolonnenmitte geforderten Anteil mit dem
tert.-Butanol ein azeotropes Gemisch, dessen genaue Zu
sammensetzung für das Gemisch Methylcyclohexan/tert.-
Butanol bei 34/66 Gew.-% und für das Gemisch n-Heptan/
tert.-Butanol bei 38/62 Gew.-% liegt.
Oberhalb des Sumpfes soll das Gasgemisch einen möglichst
geringen Anteil an Schleppmitteln enthalten, der maximal
bei 2 Gew.-% liegen darf. Der Rest des Gasgemisches be
steht überwiegend aus tert.-Butanol-Dämpfen. Wenn das
Gasgemisch oberhalb des Sumpfes den geforderten Gehalt
an Schleppmitteln in den angegebenen Grenzen aufweist,
läßt sich leicht der geforderte Gehalt an Schleppmitteln
in der Kolonnenmitte einstellen.
Der Sumpf enthält das gebildete Kalium-tert.-butoxid,
gelöst in dem überschüssigen tert.-Butanol. Es wird bei
Siedetemperatur gehalten. Aus ihm wird kontinuierlich,
vorzugsweise über einen Überlauf, Kalium-tert.-butoxid-
Lösung abgezogen, aus der wasserfreies Kalium-tert.-
butoxid in an sich bekannter Weise, z. B. durch Abde
stillieren des tert.-Butanols im Vakuum, isoliert
wird.
Über Kopf der Kolonne geht ein Gasgemisch aus Schlepp
mittel, tert.-Butanol und Wasserdampf ab, dessen Ge
halt nicht mehr der vorgenannten Zusammensetzung des
Azeotrops entspricht. Dieses über Kopf abgehende Gas
gemisch wird anschließend kondensiert und in einem
Phasentrennungsgefäß in die organische Phase und Was
ser aufgetrennt. Die dabei anfallende wäßrige Phase
enthält sowohl das in den Ausgangsprodukten enthal
tene Wasser als auch das bei der Umsetzung entstehende
Reaktionswasser. In dieser Phase kann tert.-Butanol
bis zu ca. 15 % gelöst enthalten sein.
Die bei der Phasentrennung anfallende organische Phase
wird zweckmäßigerweise wieder in den oberen Bereich der Destillationskolonne
zurückgeführt, vorzugsweise auf den Kopf der Kolonne.
Sie enthält
überwiegend das Schleppmittel und den nicht im Wasser
gelösten Anteil des überdestillierten tert.-Butanols.
Die organische Phase kann jedoch auch einer anderen
Verwertung zugeführt werden. In diesem Fall muß jedoch
dafür gesorgt werden, daß der Kolonne der entsprechende
Anteil an Schleppmittel, der in dieser organischen
Phase enthalten ist, zugeführt wird.
Die bei dem Verfahren eingesetzte wäßrige Kalilauge
ist zweckmäßigerweise eine konzentrische Lauge, aus
der bei den Reaktionsbedingungen festes KOH noch
nicht ausfällt. Laugen mit KOH-Gehalten zwischen 50
und 60 Gew.-% sind durchaus einsetzbar. Der KOH-Gehalt
kann zwar auch geringer sein, jedoch sind dann entspre
chende Mengen an Wasser abzudestillieren. Aus diesem
Grunde ist der Einsatz von Kalilauge mit KOH-Gehalten
unter 38 Gew.-% nicht empfehlenswert.
Das tert.-Butanol braucht bei der erfindungsgemäßen Ar
beitsweise nicht absolut wasserfrei zu sein. Wasserge
halte unter 11,76 Gew.-% (Zusammensetzung des Azeotrops
tert.-Butanol/Wasser) stören die erfindungsgemäße Ar
beitsweise praktisch nicht. Bevorzugt soll das tert.-
Butanol jedoch einen Wassergehalt unter 0,1 Gew.-% be
sitzen.
Das tert.-Butanol wird in einer solchen Menge einge
setzt, die zur Bildung des Kalium-tert.-butoxids not
wendig ist, zusätzlich der Menge, die aus dem Sumpf
als Lösungsmittel für dieses Produkt kontinuierlich ab
gezogen wird. Im Fall, daß die über Kopf getrennte
organische Phase nicht der Kolonne zugeführt wird, muß
das zugeführte tert.-Butanol auch noch die Menge mit
enthalten, die kontinuierlich über Kopf abgeht.
Als Füllkörper werden die in der Destillationstechnik
an sich bekannten Füllkörper eingesetzt. Vorzugsweise
werden Gewebepackungen aus Edelmetall verwendet.
In einer erfindungsgemäßen Variante des vorliegenden
Verfahrens wird ein Teil der beanspruchten Schlepp
mittel im Kopfbereich der Kolonne durch Cyclohexan er
setzt. Dieser Teil kann maximal so groß sein, daß die
über Kopf abgehende Gasphase so viel Cyclohexan auf
weist, daß nach Kondensation und Phasentrennung die
organische Phase einen Anteil bis zu 20 Gew.-% an
Cyclohexan besitzt.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise ermöglicht es, bei
gleichem Energieverbrauch wie bei den bekannten Verfah
ren bis zu einem Drittel mehr KOH pro Zeiteinheit durch
zusetzen und Produkte gleicher Qualität wie bei dem be
kannten Verfahren zu erhalten.
Die praktische Durchführung der erfindungsgemäßen Ver
fahrensweise erfolgt zweckmäßigerweise in einer Edel
stahl-Destillationskolonne, die mit einer Edelstahlge
webepackung gefüllt ist und an die ein Phasentrennge
fäß zur Abtrennung der wäßrigen von der organischen
Phase und Rückführung der organischen Phase auf den
Kopf der Kolonne angeschlossen ist. Die im Sumpf an
geordnete Destillationsblase ist mit einem Überlauf
zur Abnahme der entstehenden Lösung von Kalium-tert.-
butoxid in tert.-Butanol versehen. Der Querschnitt der
Kolonne beträgt vorzugsweise 400 mm, die wirksame Höhe
vorzugsweise 10 m.
Zur Einstellung der Kolonne wird im Phasentrenngefäß
eine für die Phasentrennung ausreichende Menge Wasser
vorgelegt und im Sumpf tert.-Butanol zum Sieden er
hitzt. Das Schleppmittel und ggf. das Cyclohexan wer
den dann in solchen Mengen hinzugegeben, daß die unten
genannten Bedingungen sich einstellen. Dabei werden die
Methylcyclohexan- bzw. n-Heptan- und Cyclohexanmengen
so gewählt, daß die Kondensatzusammensetzung in der Ko
lonnenmitte der jeweiligen Azeotropzusammensetzung
tert.-Butanol/Methylcyclohexan bzw. tert.-Butanol/
n-Heptan entspricht; vor Beginn und während der Zugabe
von Kalilauge und tert.-Butanol soll dabei im Gasraum
über dem Sumpf Methylcyclohexan bzw. n-Heptan im Kon
densat noch zu 0,5 bis 2 Gew.-% nachweisbar sein und
ggf. in der auf die Kolonne zurückgeführten organischen
Phase der Cyclohexangehalt vorzugsweise 14 bis 17 Gew.-%
betragen. Diese einmal eingestellte Zusammensetzung soll
während der gesamten Reaktionsdauer eingehalten werden.
In eine so vorbereitete Kolonne werden daraufhin konzen
trierte wäßrige Kalilauge und tert.-Butanol kontinuier
lich eindosiert. Aus dem Phasentrenngefäß wird dann das
dabei anfallende Lösungs- und Reaktionswasser kontinu
ierlich abgezogen und dem auf Siedetemperatur gehaltenen
Sumpf die entstandene Lösung von Kalium-tert.-butoxid in
tert.-Butanol kontinuierlich entnommen, wobei daraus in
an sich bekannter Weise das alkoholfreie Kalium-tert.-
butoxid gewonnen wird.
Die Durchführung erfolgt in einer oben beschriebenen
Kolonnenapparatur. Im Sumpf der Kolonne wird tert.-
Butanol vorgelegt und am Rückfluß gekocht. Anschließend
wird so viel n-Heptan hinzugefügt, bis dieses in der
Kolonnenmitte nachweisbar ist. Daraufhin erfolgt Zusatz
von Cyclohexan in einer solchen Menge, daß es in der in
die Kolonne zurückgeführten organischen Phase zu 15 Gew.-%
nachweisbar ist. Danach wird weiter n-Heptan zugegeben,
bis dieses unmittelbar über dem Sumpf (am Anfang des
ersten Kolonnenschusses über dem Sumpf) zu 1 Gew.-% im
dort befindlichen Gasgemisch nachweisbar ist.
Bei stündlicher Zugabe von 2,52 kg 50%iger KOH und
17 kg tert.-Butanol wird eine 14%ige Lösung von
Kalium-tert.-butoxid in tert.-Butanol erhalten. Diese
Lösung liefert ein Produkt mit einem KOH-Gehalt von
0,76%.
Die Durchführung erfolgt analog Beispiel 1, mit einem
Methylcyclohexan-Methylcyclohexan/Cyclohexan-Schlepp
mittel. Die stündliche Zugabe von 50%iger wäßriger
KOH beträgt 2,53 kg, diejenige von tert.-Butanol 17 kg.
Aus der 14%igen Lösung von Kalium-tert.-butoxid in
tert.-Butanol wird ein Produkt mit 0,73% KOH erhalten.
Claims (2)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von wasser
freiem Kalium-tert.-butoxid durch Umsetzung von wäß
rigem Kaliumhydroxid mit überschüssigem tert.-Butanol
in einer mit Füllkörpern gefüllten Destillationsko
lonne, auf deren Kopf gleichzeitig die wäßrige Kali
lauge und überschüssiges tert.-Butanol aufgegeben wer
den, Abdestillieren des Wassers unter Mitverwendung
eines Schleppmittels, kontinuierliche Aufgabe in den
oberen Bereich der Kolonne einer organischen Phase,
die derjenigen organischen Phase entspricht, die aus
dem über Kopf abdestillierten Gemisch nach Phasentren
nung erhalten worden ist, und Abziehen der im Sumpf der Ko
lonne anfallenden Lösung des Kalium-tert.-butoxids in
tert.-Butanol, dadurch gekenn
zeichnet, daß man
- a) als Schleppmittel Methylcyclohexan oder n-Heptan einsetzt,
- b) zu Beginn und während der Aufgabe der wäßrigen Kali lauge und des tert.-Butanols über dem Sumpf der Ko lonne ein Gasgemisch einstellt, das 0,5 bis 2 Gew.-% des Schleppmittels enthält und
- c) den Gehalt an Schleppmittel in dem in der Kolonnen mitte befindlichen Gasgemisch beim Einsatz von Methylcyclohexan als Schleppmittel zwischen 32 und 34 Gew.-% und beim Einsatz von n-Heptan als Schleppmittel zwischen 36 und 38 Gew.-% hält.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Schleppmittel teilweise durch Cyclohexan in
einer solchen Menge ersetzt, daß die auf den Kopf
der Kolonne geführte organische Phase bis zu 20 Gew.-%
Cyclohexan aufweist.
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