DE810422C

DE810422C - Sitz- oder Liegeflaeche mit Luftkissenfederung

Info

Publication number: DE810422C
Application number: DEP36549A
Authority: DE
Inventors: Alfred Seiffert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-03-12
Filing date: 1949-03-12
Publication date: 1951-08-09

Description

Sitz- oder Liegefläche mit Luftkissenfederung Die bekannten Sitz- oder Liegeflächen mit Luftkissenfederung werden in der Regel durch zwei miteinander verklebte gummierte Gewebeplatten gebildet. Bei ihnen ist die ganze Sitz- oder Liegefläche luftgefedert. Dies bedingt einen ziemlich großen Aufwand an Gummi und Baumwollgewebe, ferner ein entsprechend hohes Gewicht und hohe Kosten. Ihre Undurchlässigkeit ist ein hygienischer Nachteil, der sie für Matratzen in der Regel ungeeignet macht.
Nach der Erfindung sind nur die Randteile der Sitz- oder Liegefläche luftkissengefedert, und der Hauptteil wird durch eine mittels der Luftkissen gespannte Stoffbahn (oder Stoffbahnen) gebildet. Dadurch, daß nach der Erfindung nur ein Bruchteil der Sitz- oder Liegefläche luftgefedert ist, ergibt sich eine beträchtliche Kostenersparnis. Dabei ist aber die Polsterung ebenso nachgiebig, wie wenn die gesamte Sitz- oder Liegefläche luftgefedert ist. Die Erfindung trägt den hygienischen Anforderungen voll Rechnung, da jetzt der Hauptteil der Matratze durch luftdurchlässigen Textilstoff gebildet werden kann. Der Erfindungsgegenstand eignet sich auch gut zur Verwendung als Matratze in der heißen Jahreszeit, da die gesamte Liegebahn durch nur eine einzige dünne Stoffschicht, unter Umständen sogar nur durch im Abstand voneinander stehende Stoffstreifen gebildet werden kann. Die Erfindung macht es auch möglich, den Durchhang der Sitz- oder Liegefläche zu regeln durch entsprechende Bemessung des Luftdrucks. Die neuen Matratzen, Sitze u. dgl. haben nur ein geringes Gewicht, sie lassen sich leicht reinigen und ergeben auch einen guten Belastungsausgleich dadurch, daB der Luftdruck sich in den Luftkissen nach allen 'Seiten gleichmäßig fortpflanzt.
Die luftkissengefederten Ränder der Sitz- oder Liegefläche können durch einen Luftschlauch oder Luftschläuche gebildet werden, die an den Kanten eines festen Rahmens in paralleler Anordnung zu diesen befestigt sind. Diese Luftschläuche bedingen keine Sonderanfertigung, sondern können handelsübliche Schläuche, sogar die üblichen Fahrradschläuche sein, so daß die Herstellungskosten der neuen Sitz- oder'Liegefläche niedrig sind. Die Luftschläuche brauchen vielfach nur an den Längsseiten des Rahmens vorgesehen zu werden; man kann sie außerdem oder auch nur an den Querseiten vorsehen.
Wenn man Wert darauf legt, die ganze Sitz- oder Liegefläche einschließlich ihrer Ränder zu polstern, empfiehlt es sich, die erwähnten Luftschläuche auf die Oberkante des Rahmens zu legen. Andererseits kann es vorteilhaft sein, die Luftschläuche im lichten Raum des Rahmens anzuordnen, z. B. wenn man den Erfindungsgedanken an klappbaren oder zusammenlegbaren Möbeln wie Liegestühlen verwenden will, bei denen es darauf ankommt, die Querschnittsabmessungen der Holme klein zu halten.
Die den Hauptteil der Sitz- oder Liegefläche bildenden Stoffbahnen können voneinander unabhängige, gegebenenfalls streifenförmige Teile, z. B. Gurte sein. Diese Gurte können parallel zueinander liegen oder sich kreuzen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt Fig. i schaubildlich eine Matratze, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-I1 der Fig. i und Fig. 3 schematisch einen der Fig. 2 entsprechenden Querschnitt einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
Die gezeichnete Matratze enthält den starren Rahmen io, der z. B. aus Holz besteht. Auf den Längsholmen dieses Rahmens ruhen Luftschläuche i i, die von einer am Rahmen bei 12 befestigten Schutzdecke 13 umgeben sind. Über die durch die Schläuche i i und ihre Decke 13 gebildeten Luftkissen sind die Stoffbahnen 14 gelegt, von denen in Fig. i nur die mittlere dargestellt ist. Die Enden der Stoffbahn 14 sind bei 15 am Rahmen io befestigt.
Hieraus ergibt sich, daß der Hauptteil der Sitz-oder Liegefläche nur durch die Stoffbahnen 14 gebildet wird, die eine einzige Schicht Textilstoff sein können. Nur dieRandteile derSitz-oderLiegefläche sind luftgefedert, nämlich durch die an ihren Enden verschlossenen Schläuche i i. Der Durchhang der Stoffbahnen 14 bei der Benutzung der Matratze richtet sich außer nach der Höhe der Belastung auch nach dem Luftdruck in den Schläuchen i i, der durch entsprechendes Aufpumpen weitgehend geregelt werden kann.
Während nach Fig. 2 die Luftschläuche ii auf der Oberkante des Rahmens io liegen, sind die entsprechenden Luftschläuche i i° nach Fig. 3 im lichten Raum des Rahmens io° angeordnet. Die Stoffbahn 14a ist hier so um den Luftschlauch, und gegebenenfalls seine Schutzdecke, herumgelegt, daß durch Aufblähen der Luftschläuche die. erforderliche Spannung der Stoffbahn erzeugt werden kann.
Der Erfindungsgedanke eignet sich vorzugsweise zur Anwendung an Matratzen; seine Anwendung an anderen Sitz- und Liegemöbeln erscheint aber ebenfalls vorteilhaft.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Sitz-.oder Liegefläche mit Luftkissenfederung, dadurch gekennzeichnet, daß nur Randteile der Sitz- oder Liegefläche luftkissengefedert sind und der Hauptteil durch eine mittels der Luftkissen gespannte Stoffbahn (oder Stoffbahnen) gebilflet wird.
2. Sitz- oder Liegefläche nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Randteile durch einen Luftschlauch (ii) oder Luftschläuche gebildet werden, die an den Kanten eines festen Rahmens (io) in paralleler Anordnung zu diesen befestigt sind.
3. Sitz- oder Liegefläche nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftschläuche (i i) auf der Oberkante des Rahmens (io) liegen.
4. Sitz- oder Liegefläche nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftschläuche (iia) im lichten Raum des Rahmens (1o°) angeordnet sind.
5. Sitz- oder Liegefläche nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftschläuche handelsübliche Fahrradschläuche sind, die zweckinäßigerweise mit einer Schutzdecke (13) versehen sind.
6. Sitz- oder Liegefläche nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffbahnen (14, 14a) voneinander unabhängige, gegebenenfalls streifenförmige und/oder sich kreuzende Teile sind.