DE8102C

DE8102C - Verstellbarer Kranken-Fahrstuhl

Info

Publication number: DE8102C
Application number: DENDAT8102D
Authority: DE
Original assignee: J. H. GELLERSEN in Hamburg

Description

1879.

Klasse

J. H. GELLERSEN in HAMBURG. Verstellbarer K r a η k e η - F a h r s t u h I.

Patentirt im Deutschen Reiche vom l6. April 1879 ab.

Die wesentlichen Neuerungen an diesem Kranken-Fahrstuhl bestehen darin, dafs ein auf ■ dem Stuhl ruhender oder sitzender Patient, welcher die Arme bewegen kann, die Rückenlehne sowohl als das Beinpolster durch Druck auf einen Knopf oder durch Ziehen an einem solchen beliebig niederklappen kann. Ferner sind die Seitenlehnen in eigenthümlicher Weise mit dem Stuhl verbunden und folgen jeder möglichen Einstellung automatisch, können auch sofort ganz herausgehoben werden, so dafs der Stuhl nach der Seite offen wird, was beim Aufstehen oder Niedersetzen des Patienten von Wichtigkeit ist. Schliefslich ist das Fufspolster noch in eigenthümlicher Weise beweglich und verstellbar eingerichtet, und der Wagen durch Auswechslung der Vorderräder in kürzester Zeit aus einem Zimmer-Fahrstuhl in einen auf der Strafse verwendbaren Fahrstuhl umzuwandeln.

In beiliegender Zeichnung ist der Stuhl dargestellt. Fig. ι ist eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Vorderansicht und Fig. 3 Grundrifs desselben. Fig. 4 ist eine Detailzeichnung des .bcinpolsters und des Fufspolsters im Durchschnitt. Fig. 5 zeigt das für Strafsenfahrten zu benutzende Vorderrädergestell, während Fig. 6, 7, 8, 9, 10 und 11 eine Modification des Fufspolsters darstellen.

Es ist A der Rahmen des Stuhls, welcher am lv^pfende zwei unabhängig von einander drehbare Laufräder α a^l trägt. Am Fufsende befinden sich zwei in festen Lagern ruhende Laufräder b b'. B ist das am Rahmen feste Mittelpolster, C das Kopfpolster, D das Bempolster und E das Fufspolster. C und D sind mittelst Scharniere am Rahmen A drehbar und können in beliebiger Lage eingestellt werden, wenn man die freien Enden aus der tiefsten Lage hebt. Die Polster drehen sich dabei um die Scharniere und werden durch Zahnstangen //' und gg¹, welche in durch Sperrkegel gehaltene Triebe eingreifen, in jeder Stellung am Niedersinken gehindert. Will der Patient das eine oder andere dieser Polster senken, so drückt er für Polster C auf den kleinen Knopf h, welchen er in liegender Stellung erreichen kann, oder er hebt für Polster D den Knopf h^l, wodurch der Sperrhebel i von dem zur Zahnstange g gehörigen Triebe abgehoben wird und das Polster niedersinken kann. Die Zahnstangen//¹ und gg¹ Sind drehbar mit ihren Polstern verbunden und werden von kleinen Führungsrollen gestützt bezw. getragen. Die Zahnstangen //' sind bogenförmig gekrümmt, damit dieselben beim Senken des Polsters C nicht den Boden berühren.

Das Fufspolster B ist am unteren Ende drehbar in einem kleinen Rahmen gelagert. Es kann dadurch gehoben oder gesenkt werden, dafs man die mit einem kurzen Hebel verbundene Kurbel m dreht, wobei der am Hebel befestigte Bolzen η in einen mit dem Polster verbundenen Eisenbügel k eingreift. Fig. 1 und 4 zeigen das gehobene und das gesenkte Fufspolster. Der kleine Rahmen, auf welchem das Fufspolter gelagert ist, greift mit einer Verlängerung in den Rahmen des Beinpolsters D hinein und wird dadurch von letzterem getragen. Bei der niedergelegten Stellung in Fig. 4 kann aufserdem das Fufspolster mit zugehörigem Rahmen in den Rahmen des Beinpolsters hineingeschoben werden, wodurch es möglich wird, den Stuhl zum Sitzen einzurichten, indem D alsdann vollständig in die senkrecht nach abwärts gerichtete Lage niedergelassen werden kann.

Die Armlehne F ist durch ein Scharnier am Rahmen des Rückenpolsters B befestigt. Gestützt wird die Lehne vorn durch die drehbar mit derselben verbundene Stange /, deren anderes Ende in eine am Gestell A drehbare Hülse ο hineingesteckt wird. Diese Befestigungsweise gestattet, dafs F allen Bewegungen des Stuhles folgen kann, und dafs man die Lehne ohne weiteres aus Hülse 0 herausheben und am Stuhl niederlassen kann, wodurch derselbe von der Seite zugänglich wird.

Fig. 6 bis 11 zeigen eine Modification des Fufspolsters E. Bei dieser Construction ist es möglich, durch Drehung der beiden Hebel / und fⁱ erstens das Fufspolster mit dem zugehörigen Rahmen unter Polster D zu klappen, wie Fig. 6 und 7 zeigen; ferner dasselbe senkrecht aufwärts, wie Fig. 8 und 9 zeigen, zu richten und festzustellen, wobei dasselbe als Widerlager für die Füfse dient, und drittens, dasselbe als Ruhepolster heraus zu drehen, wie Fig. 10 und 11 zeigen.

Um den Fahrstuhl für den Transport der Kranken auf Strafsen oder Wegen brauchbar zu machen", ist erforderlich, die Laufräder b b'

durch gröfsere und breitere Räder zu ersetzen. Diese Umwandlung erziele ich dadurch, dafs die kleinen Laufräder l· b' sammt den Stützen durch Lösen der Muttern rr' entfernt werden, und dafür die mit zwei grofsen Rädern versehene Axe ν, Fig. 5, mittelst der beiden Schraubenbolzen ζ ζ' durch die Muttern r r' mit dem Gestell A verbunden wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Die Art und Weise der Verstellbarkeit und der Befestigung der vier Polster und der Armlehnen, im wesentlichen wie gezeichnet und beschrieben.

2. Die Gesammtconstruction des Stuhles, wie gezeichnet und beschrieben.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.