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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Behandlungsstuhl bzw. -sessel,
insbesondere für
Patienten bei einer Dialyse oder Chemotherapie, mit einer mittels
Schwenkvorrichtung relativ zu einer Sitzfläche zwischen einer hochgeschwenkten
Horizontallage und einer niedergeschwenkten Tieflage schwenkverstellbaren
Bein- bzw. Fußauflage.
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Derartige
Stühle
sind in Dialysestationen üblich.
Die schwenkverstellbare Beinauflage bietet in Kombination mit einer
regelmäßig vorhandenen schwenkverstellbaren
Rückenlehne
die Möglichkeit, den
Patienten während
der Dialyse bzw. Chemotherapie in eine Liegestellung zu bringen
bzw. liegend zu behandeln.
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Entsprechend
der durchschnittlichen Körpergröße der Patienten
besitzt die Beinauflage bisher eine vergleichsweise große Länge. Dies
bringt den Nachteil mit sich, dass die Beinauflage in ihrer niedergeschwenkten
Endlage, in der das freie Ende der Beinauflage gegen den als Stellfläche des
Behandlungsstuhls dienenden Fußboden
stößt, vor
der Sitzfläche
eine langgestreckte schräge
Rampe bildet. Dadurch wird der Patient gezwungen, den Behandlungsstuhl
bei Beendigung der Behandlungsmaßnahmen in Seitwärtsrichtung
zu verlassen bzw. vor Beginn der Behandlungsmaßnahmen sich von seitwärts auf
den Sitz zu setzen. Dies ist für
den Patienten unkomfortabel.
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Außerdem ist
die begrenzte Tiefverstellbarkeit der Beinauflage insofern von Nachteil,
als der Behandlungsstuhl in allen Positionen der Beinauflage sehr
sperrig ist, so dass sich der Stuhl bei Ausbildung als Rollstuhl
nur schwer auf einen anderen Platz oder in einen anderen Raum verschieben
lässt.
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Deshalb
ist es Aufgabe der Erfindung, bei einem Behandlungsstuhl der eingangs
angegebenen Art für
die Patienten einen deutlich erhöhten
Komfort und für
das Pflegepersonal eine bessere Handhabbarkeit zu gewährleisten.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Bein- bzw. Fußauflage
in eine vertikale Tieflage niederschwenkbar und beim Hochschwenken
bzw. im hochgeschwenkten Zustand von der Sitzfläche abrückbar bzw. beim Niederschwenken
automatisch an die Sitzfläche
anrückbar
bzw. für eine
Anrückbewegung
automatisch entriegelbar ist.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine relativ kurze
Beinauflage vorzusehen, so dass eine vertikale Tieflage ermöglicht wird. Damit
kann sich der Patient einerseits in den Behandlungsstuhl wie in
einen normalen Stuhl hineinsetzen bzw. sich aus dem Behandlungsstuhl
wie aus einem normalen Stuhl erheben, andererseits kann der Patient
auf dem Behandlungsstuhl in eine normale Sitzposition gebracht werden,
so dass ein als Rollstuhl ausgebildeter Behandlungsstuhl leicht
rangiert werden kann.
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Um
den Behandlungsstuhl auch für
körperlich
große
Patienten geeignet zu machen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Bein-
bzw. Fußauflage
beim Hochschwenken von der Sitzfläche abrückbar bzw. beim Niederschwenken
automatisch an die Sitzfläche
anrückbar
oder für
eine Anrückbewegung
entriegelbar ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann die Beinauflage an einer Schwenkvorrichtung mit virtueller
bzw. veränderlicher
Schwenkachse angeordnet sein, derart, dass die Beinauflage bei Aufwärtsverstellung
aus der vertikalen Tieflage, um eine sich zunehmend vom vorderen
Querrand der Sitzfläche
bzw. vom sitzflächenseitigen
Querrand der Beinauflage entfernende Achse und bei Verstellung in
Richtung der vertikalen Tieflage um eine sich zunehmend an den vorderen
Querrand der Sitzfläche
bzw. an den sitzflächenseitigen Querrand
der Beinauflage annähernde
Achse schwenkt.
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Aufgrund
dieser Kinematik der Schwenkvorrichtung verändert also die Beinauflage
ihren Abstand vom vorderen Querrand der Sitzfläche, wobei dieser Abstand bei
Erreichen der vertikalen Tieflage der Beinauflage minimal wird bzw.
praktisch verschwindet, um eine Einstellung der Beinauflage in die Vertikalstellung
ohne Kollision zwischen dem freien Ende der Beinauflage und der
Stand- bzw. Bodenfläche
zu ermöglichen.
Bei Verstellung der Beinauflage in die etwa in der Ebene der Sitzfläche erstreckten Horizontallage
wird der genannte Abstand zunehmend vergrößert, so dass auch für größere Patienten eine
zweckmäßige Voranpassung
des Behandlungsstuhls ermöglicht
wird.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist an der Beinauflage eine im Wesentlichen zur Ebene
der Beinauflage senkrechte, verstellbare Fußstützfläche angeordnet.
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In
diesem Zusammenhang ist gemäß einer besonders
zweckmäßigen Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass auf der der Sitzfläche zugewandten
Seite der Fußstützfläche ein
gegen Rückstellkraft
niedertretbares Pedal angeordnet ist, welches im niedergetretenen
Zustand eine Verriegelung der Fußstützfläche auslöst, derart, dass diese von
einer Zug- bzw. Federkraft an den vorderen Querrand der Sitzfläche annäherbar bzw.
gegen die Zug- bzw. Federkraft vom vorderen Querrand der Sitzfläche abrückbar ist.
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Damit
erhält
der Patient auf dem Behandlungsstuhl die Möglichkeit, die Lage der Fußstützfläche selbst
ohne Hilfe durch das Pflegepersonal einzustellen. Da der Patient
bei Durchführung
der Dialyse oder Chemotherapie mit Verkrampfungen rechnen muss,
ist die Möglichkeit
einer selbstbestimmten Einstellung und Verstellung der Fußstützfläche von
besonderer Bedeutung. Denn der Patient kommt sich weniger hilflos
vor, wenn er seine Lage selbst, ohne Anweisungen oder Bitten an
das Pflegepersonal, beeinflussen kann.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass auf der von der Sitzfläche abgewandten Seite der Fußstützfläche Tastrollen
angeordnet sind, die mit der Verriegelung gekoppelt sind, derart,
dass die Fußstützfläche bei
Aufsetzen der Tastrollen auf die Stand- bzw. Bodenfläche entriegelt
wird, so dass die Fußstützfläche von
den Tastrollen bzw. der genannten Zug- oder Federkraft in Richtung
des vorderen Querrands der Sitzfläche verschoben werden kann.
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Auch
dann, wenn die Fußstützfläche in eine extreme
Entfernung vom vorderen Querrand der Sitzfläche eingestellt wurde, kann
die Beinauflage problemlos in ihre vertikale Tieflage gebracht werden,
ohne dass die Fußstützfläche eine
die gewünschte
Schwenkbewegung der Beinauflage hindernde Störkontur bilden kann. Im Ergebnis
wird auf diese Weise erreicht, dass die Fußstützfläche eine auf der Boden- bzw.
Standfläche
flächig
aufliegende Lage einnehmen kann, wenn die Beinauflage ihre vertikale
Tieflage hat. Damit kann sich der Patient gefahrlos aus dem Behandlungsstuhl
erheben bzw. in den Behandlungsstuhl setzen.
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Im Übrigen wird
hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche und
die nachfolgende Erläuterung
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
anhand der Zeichnung verwiesen. Schutz wird nicht nur für ausdrücklich angegebene
oder dargestellte Merkmalskombinationen sondern auch für prinzipiell
beliebige Kombinationen der angegebenen oder dargestellten Einzelmerkmale beansprucht.
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In
der Zeichnung zeigen
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1 eine
schematisierte Seitenansicht eines bisher üblichen Behandlungsstuhls gemäß dem derzeitigen
Stand der Technik,
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2 eine
entsprechende Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Behandlungsstuhls, wobei die
Beinauflage eine Mittelstellung zwischen ihrer hochgeschwenkten
Horizontallage und einer vertikalen Tieflage einnimmt,
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3 eine
Seitenansicht des erfindungsgemäßen Behandlungsstuhls
mit in vertikaler Tieflage eingestellter Beinauflage,
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4 bis 6 die
Beinauflage sowie deren Schwenkvorrichtung in verschiedenen Lagen.
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Die 1 zeigt
einen bekannten Behandlungsstuhl gemäß dem Stand der Technik. Dieser Stuhl
besitzt ein ggf. auf Rollen (nicht dargestellt) fahrbares Gestell 1 mit
einer Sitzfläche 2 sowie
einer in eine Liegestellung abklappbaren Rückenlehne 3 und einer
um die vordere Querkante der Sitzfläche 2 auf- bzw. abschwenkbare,
langen Beinauflage 4, an der eine verstellbare Fußstützfläche 5 angeordnet sein
kann. Die Beinauflage 4 besitzt eine der durchschnittlichen
Körpergröße der Patienten
angepasste große
Länge,
so dass eine entsprechend lange Liegefläche geschaffen wird, wenn die
Rückenlehne 3 in ihre
Liegestellung abgeklappt und die Beinauflage 4 in eine
hochgeschwenkte Horizontallage gebracht wird, in der sich die Beinauflage 4 in
etwa gleicher Ebene wie die Sitzfläche 2 erstreckt. Aufgrund
ihrer Länge
nimmt die Beinauflage 4 in ihrer abgesenkten und mit ihrem
freien Ende auf den Boden 6 aufstoßenden Endlage die in 1 dargestellte
Schräglage
ein, in der die Beinauflage 4 vor der vorderen Querkante
der Sitzfläche 2 eine
zur Sitzfläche 2 ansteigende
Rampe bildet. Dies hat zur Folge, dass der den Behandlungsstuhl
benutzende Patient sich von der Seite her auch auf die Sitzfläche 2 des
Stuhls setzen bzw. sich nach seitwärts vom Stuhl erheben muss.
Außerdem
bringt die lange Beinauflage 40 den Nachteil mit sich,
dass der Stuhl bei Ausbildung als Rollstuhl nur vergleichsweise
schwierig manövriert werden
kann, denn der Platzbedarf des Stuhls ähnelt dem Platzbedarf eines
fahrbaren Krankenbetts.
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Die 2 und 3 zeigen
schematisiert einen erfindungsgemäßen Behandlungsstuhl. Dieser besitzt
eine hinreichend kurze Beinauflage 40, die so bemessen
ist, dass sie sich gemäß 3 in
die dort dargestellte vertikale Tieflage stellen lässt, in
der die verstellbare Fußstützfläche 5 eine
auf dem Boden 6 aufliegende Lage einnehmen kann, so dass
der Patient sich nach Beendigung der jeweiligen Behandlung wie aus
einem herkömmlichen
Stuhl nach vorwärts aus
dem Behandlungsstuhl erheben kann, wobei das Pflegepersonal bei
Bedarf in einfachster Weise Hilfestellung geben kann, indem die
Pflegekraft bspw. den Patienten an den Händen ergreift und nach vorwärts aus
dem Sitz zieht. Die Beinauflage 40 ist an einer Verstell-
und Halteanordnung 7 mit virtueller bzw. veränderlicher
Schwenkachse angeordnet, derart, dass sich die Beinauflage 40 beim
Hochschwenken in Richtung ihrer Horizontallage in der Ebene der
Sitzfläche 2 zunehmend
vom vorderen Querrand der Sitzfläche 2 entfernt.
Andererseits rückt
die Beinauflage 40 bei der Abwärtsbewegung in die vertikale Tieflage
gemäß 3 mit
ihrem sitzflächenseitigen Querrand
zunehmend an den vorderen Querrand der Sitzfläche 2 heran, so dass
die Tieflage der 3 ohne Kollision des freien
Endes der Beinauflage 40 mit dem Boden 3 erreicht
werden kann.
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Die
Fußstützfläche 5 ist
normalerweise an der Beinauflage 40 unverschiebbar verriegelt.
Durch Niedertreten eines sitzflächenseitigen
Pedals 8 auf der Sitzseite der Fußstützfläche 5 lässt sich
die Verriegelung der Fußstützfläche 5 auslösen, derart,
dass sie von einem (hier nicht dargestellten) Zug- oder Federaggregat
an der Beinauflage 40 in Richtung der vorderen Querkante
der Sitzfläche 2 verschoben bzw.
von dem auf dem Stuhl sitzenden Patienten mit den Füßen gegen
die Kraft des Zug- bzw. Federaggregats von der vorderen Querkante
der Sitzfläche 2 wegbewegt
werden kann.
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Um
bei extrem weit entfernter Einstellung der Fußstützfläche 5 von der vorderen
Querkante der Sitzfläche 2 eine
Verstellung der Beinauflage 40 in die vertikale Tieflage
der 3 sicher ermöglichen zu
können,
sind auf der sitzabgewandten Seite der Fußstützfläche 5 mit deren Verriegelung
an der Beinauflage 40 gekoppelte Tastrollen 9 angeordnet,
die beim Auftreffen auf den Boden 6 die Verriegelung der Fußstützfläche 5 an
der Beinauflage 40 auslösen,
so dass das oben genannte Zug- bzw. Federaggregat bzw. die auf dem
Boden 6 rollenden Tastrollen 9 die Fußstützfläche 5 in
eine solche Lage relativ zur Beinauflage 40 anheben kann,
in der die Fußstützfläche 5 bei
vertikaler Tieflage der Beinauflage 40 die in 3 erkennbare
Lage auf dem Boden 6 einnimmt.
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Abweichend
von der zeichnerischen Darstellung können die Fußstützfläche 5 und die Beinauflage 40 auch
eine einteilige Einheit bilden, die an einem an der Schwenkvorrichtung 7 schwenkbeweglichen
Rahmen verstellbar angeordnet ist.
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Die 4 bis 6 zeigen
nun, wie die vorangehend beschriebene Kinematik der Beinauflage 40 in
konstruktiv vorteilhafter Weise verwirklicht werden kann. An beiden
Seiten des Sitzgestells 1 sind nahe der Sitzfläche 2 zwei
Schwenkarme 41 und 42 an voneinander horizontal
beabstandeten relativstationären
Schwenklagern schwenkbar angeordnet. An den freien, in der Zeichnung
unteren Enden der Schwenkarme 41 und 42 sind jeweils
Verbindungslenker 43 und 44 angelenkt, die ihrerseits
an einem Längsrahmenteil
der Beinauflage 40 relativ zur Beinauflage 40 stationär, schwenkgelagert
sind. Dabei besitzt der Verbindungslenker 43 etwa die halbe
Länge des
Schwenkarmes 41, während
der Verbindungslenker 44 etwa gleiche Länge wie der Schwenkarm 42 hat.
Der Abstand der Schwenklager der Verbindungslenker 43 und 44 am
Rahmen 47 der Beinauflage 40 ist etwas geringer
als der horizontale Abstand der sitzflächenseitigen Schwenklager der Schwenkarme 41 und 42.
Der Verbindungslenker 44 bildet mit dem Schwenkarm 41 eine
Scherenanordnung, wobei der Verbindungslenker 44 etwa an
seiner Längsmitte
schwenkbar mit dem Schwenkarm 41 verbunden ist und die
Längen
der beidseitig des Scherengelenks 45 erstreckten Abschnitte
des Schwenkarms 41 sich etwa wie 2:1 verhalten. Die Schwenkarme 42 sind
mit einem Stellaggregat 46 antriebsmäßig gekoppelt, welches als
selbsthemmendes Spindelaggregat ausgebildet sein kann. Grundsätzlich sind
auch andere Stellaggregate möglich, wobei
jedoch Stellaggregate mit Selbsthemmung bevorzugt sind. Wie aus
der Zeichnung ersichtlich, ist das Stellaggregat 46 an
seinem einen Ende relativ stationär zur Sitzfläche 2 bzw.
am Sitzgestell 1 gelagert, das andere Ende ist gelenkig
mit den Schwenkarmen 42 verbunden, wobei diese Gelenkverbindung
seitlich versetzt zur Achse der Schwenkarme 42 angeordnet
ist.
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Wenn
das Stellaggregat 46 gemäß 4 seinen
Zustand minimaler Länge
aufweist, haben die Schwenkarme 41 und 42 sowie
die Verbindungslenker 43 und 44 die in 4 sichtbaren
Lagen, so dass die Beinauflage 40 ihre vertikale Tieflage
zwischen dem Boden 6 und dem vorderen Querrand der Sitzfläche 2 einnimmt.
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Wenn
das Stellaggregat 46 gemäß 5 eine mittlere
Länge aufweist,
nimmt die Beinauflage 40 die in 5 sichtbare
Schräglage
ein, in der der Abstand zwischen dem oberen Querrand der Beinauflage 40 und
dem vorderen Querrand der Sitzfläche 2 gegenüber dem
Zustand der 4 vergrößert ist. Sobald das Stellaggregat 46 gemäß 6 den Zustand
seiner maximalen Länge
hat, nimmt die Beinauflage 40 ihre obere Endlage, das heißt ihre
horizontale Hochlage, ein, in der sich die Beinauflage 40 etwa
in der Ebene der Sitzfläche 2 erstreckt
und der Abstand zwischen dem vorderen Querrand der Sitzfläche 2 und
dem sitzflächenseitigen
Querrand der Beinauflage 40 maximal ist.
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Gemäß den 4 bis 6 bleibt
die Beinauflage 40 auf Grund der Kinematik der von dem Lenkarm 41 bis 44 gebildeten
Schwenkvorrichtung bei Verstellung des Stellaggregats 46 ständig vom Boden 6 beabstandet.
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Die 7 und 8 zeigen
beispielhaft eine mögliche
Konstruktion für
die bewegliche Anordnung der Fußstützfläche 5 an
der Beinauflage 40.
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Am
Rahmen 47 der Beinauflage 40 sind beidseitig Lenker 51 und 52 schwenkbar
angeordnet, die gelenkig mit Seitenteilen der Fußstützfläche 5 verbunden sind,
wobei die Lenker 51 und 52 ein Lenkerparallelogramm
bilden. Der Lenker 51 ist über sein Schwenklager am Rahmen 47 der
Beinauflage 40 hinaus zu einem doppelarmigen Lenker verlängert, wobei
der von der Fußstützfläche 5 entfernte Lenkerarm
mit einem Druckfederaggregat 53 verbunden ist, welches
den Lenker 51 in die Stellung der 7 spannt,
so dass die Fußstützfläche 5 die
aus 7 ersichtliche obere Endlage einnimmt. Das Druckfederaggregat 53 kann
als Gasdruckfederaggregat ausgebildet sein, wobei bevorzugt vorgesehen
ist, ein verriegelbares Gasdruckfederaggregat anzuordnen, welches
bspw. durch Absperrung von Hydraulikventilen unfederbar bzw. starr
gestellt werden kann. Anstelle eines verriegelbaren Druckfederaggregats 53 kann
auch eine Verriegelung für
zumindest einen der Lenker 51 und 52 vorgesehen
sein, um die Fußstützfläche 5 in
einer jeweils eingestellten Lage relativ zur Beinauflage 40 arretieren
zu können.
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Wie
in 8 sichtbar wird, lässt sich die Fußstützfläche 5 gegen
die Kraft des Druckfederaggregats 53 relativ weit über den
sitzflächenfernen Querrand
der Beinauflage 40 hinaus verstellen. Wenn die Fußstützfläche 5 in
dieser Endlage relativ zur Beinauflage 40 durch Sperrung
des Federaggregats 53 arretiert bliebe, würde eine
Einstellung der Beinauflage 40 aus der horizontalen Hochlage
gemäß 6 in
die vertikale Tieflage der 4 unmöglich werden,
weil dann die abwärts
gerichtete Schwenkbewegung der Beinauflage 40 durch Kollision
der Fußstützfläche 5 mit
dem Boden 6 blockiert würde.
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Um
dies zu verhindern, sind auf der von der Sitzfläche 2 abgewandten
Seite der Fußstützfläche 5 die
oben bereits genannten Tastrollen 9 angeordnet, die in
einem solchen Falle in Berührung
mit dem Boden 6 kommen und damit eine an der Fußstützfläche 5 angeordnete
und mit der Verriegelung des Druckfederaggregats 53 (bzw.
der Fußstützfläche 5)
zusammenwirkende Wippe 61 verschwenken, so dass die Fußstützfläche 5 an
der Beinauflage 40 beweglich wird und von dem Druckfederaggregat 53 in
eine die Abwärtsschwenkung
der Beinauflage 40 zulassende Position angehoben wird.
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Die
genannte Wippe 61 kann zur Entriegelung des Druckfederaggregats 53 (bzw.
der Fußstützfläche 5)
auch mittels des an der Fußstützfläche 5 angeordneten
Pedals 7 betätigt
werden. Damit hat der auf dem Behandlungsstuhl 1 sitzende
bzw. liegende Patient ständig
die Möglichkeit,
durch Fußtritt
auf das Pedal 8 die Fußstützfläche 5 relativ
zur Beinauflage 40 beweglich zu machen und mit den Füßen auf
eine gewünschte
Position einzustellen.
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Dabei
besteht insbesondere auch die Möglichkeit,
dass der Patient oder eine Pflegekraft das Pedal 8 niedertritt,
um die Fußstützfläche 5 aus
der in 7 dargestellten Lage, in der die Fußstützfläche 5 vom
Boden abgehoben ist, auf den Boden 6 niederzutreten, so
dass sich der Patient leichter aus dem Behandlungsstuhl 1 erheben
bzw. in den Behandlungsstuhl setzen kann.
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Die 9 zeigt
nun eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Behandlungsstuhls, wobei
die Anordnung der Beinauflage 40 sowie der Fußstützfläche 5 noch
konstruktiver dargestellt ist. Dabei wird insbesondere erkennbar,
dass der lange Verbindungslenker 44 als großflächige Wange
ausgebildet sein kann, die in Seitenansicht des Stuhls den Verbindungslenker 43 zumindest
etwas überdeckt,
derart, dass ein Eingriff einer Hand zwischen die Verbindungslenker 43 und 44 und
die damit verbundene Gefahr einer Verletzung verhindert werden. Außerdem zeigt 9,
dass die Fußstützfläche 5 einen
Rahmen mit Seitenwangen aufweisen kann, an denen die Lenker 51 und 52 angelenkt
sind. Die Wippe 61 kann durch eine an der Fußstützfläche 5 schwenkbar
gelagerte Achse 62 gebildet werden, die an ihren Enden
drehfest mit den Tastrollen 7 tragenden Schwenkarmen 63 verbunden
ist. Das Pedal 7 kann einen mit dem Fuß betätigbaren Druckknopf 71 aufweisen,
der über
einen Schwenkhebel 72 mit der Schwenkachse 62 fest
verbunden ist.