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Die Erfindung betrifft einen Sessel mit einer Aufstehhilfe.
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Der Vorteil eines Sessels mit Aufstehhilfe besteht darin, dass der Sessel über eine Fernbedienung oder einen Bedienknopf ganz leicht nach vorne geneigt werden kann, sodass sich der Benutzer ganz bequem aus den Polstern erheben kann. Diese Funktionalität ist besonders rückenschonend, da beim Aufstehen kein plötzlicher Kraftaufwand erforderlich ist. Dieser Mechanismus ermöglicht aber gleichermaßen auch ein besonders schonendes und bequemes Hinsetzen.
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Derartige Sessel sind oftmals als sogenannte Relaxsessel ausgebildet, die darüber hinaus die Möglichkeit bieten, die Rückenlehne zu neigen und eine Fußstütze auszufahren. Zur Realisierung der verschiedenen Stellungen des Sessels kommen ein oder mehrere Stellmotoren zum Einsatz, sodass solche Sessel ein nicht unerhebliches Gewicht aufweisen können. Ein einfaches Versetzen des Sessels an einen anderen Platz ist daher nur dann möglich, wenn der Sessel über Rollen verfügt. Hat man den richtigen Platz für den Sessel gefunden, ist es jedoch wünschenswert, wenn die Räder fixiert werden können, damit ein ungewolltes Wegrollen, insbesondere bei aktivierter Aufstehhilfe sicher vermieden wird.
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Derartige Rollen sind jedoch oft ästhetisch wenig ansprechend, sodass man auch Konstruktionen überlegt hat, bei welchen der Sessel üblicherweise auf Standfüßen steht und nur für den Fall, dass der Sessel versetzt werden soll, ein Fahrgestell durch Betätigung eines Fußpedals ausgefahren werden kann. Aber auch diese Lösung benötigt im Bereich der Rückenlehne einen zusätzlichen Aufwand bei der Polsterung, um ästhetischen Eindrücken gerecht zu werden. Außerdem erfordert die Betätigung des Pedals einen gewissen Kraftaufwand, der unter Umständen von älteren Personen nicht mehr geleistet werden kann. Nicht zuletzt verursacht das über ein Fußpedal ausfahrbare Fahrgestell zusätzliche Kosten.
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Aus der
WO 96/39895 A1 ist ein Sessel mit einer Aufstehhilfsvorrichtung bekannt, der sich in einer Grundstellung über vier Räder auf der Aufstandsfläche abstützt. Bei Betätigung der Aufstehhilfsvorrichtung wird über ein Hebelgestänge ein Antirutsch-Element auf die Aufstandsfläche ausgefahren, welches die vorderen Räder anhebt und sich dabei gleichzeitig auf der Aufstandsfläche abstützt, sodass eine ortsfeste Positionierung des Sessels gewährleistet ist. Um ein unbeabsichtigtes Wegrollen des Sessels zu vermeiden, wenn alle Rollen mit der Aufstandsfläche in Kontakt stehen, sind zumindest einige Rollen mit einer Bremse ausgestattet.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Sessel mit Aufstehhilfsvorrichtung hinsichtlich des Bedienkomforts zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, wobei der Sessel einen Sitz, Standfüße, eine Aufstehhilfsvorrichtung sowie ein Fahrgestell mit Rädern zum Verfahren des Sessels aufweist. Das Fahrgestell ist dabei relativ zu den Standfüßen zwischen einer ersten und einer zweiten Stellung verstellbar, wobei die Räder in der ersten Stellung von der Aufstandsfläche beabstandet angeordnet sind, während sich der Sessel mit den Standfüßen auf der Aufstandsfläche abstützt und die Räder in der zweiten Stellung mit der Aufstandsfläche in Rollkontakt stehen, während die Standfüße von der Aufstandsfläche beabstandet angeordnet sind. Die Hilfsvorrichtung weist einen Verstellmechanismus mit einem Verstellmotor auf, wobei der Verstellmechanismus mit dem Fahrgestell zur Verstellung des Fahrgestells mittels des Verstellmotors zwischen der ersten und zweiten Stellung gekoppelt ist.
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Durch das Vorsehen von Standfüßen wird ein sicherer Stand des Sessels gewährleistet, wenn sich die Standfüße auf der Aufstandsfläche abstützen. Durch Aktivierung des Stellmotors kommen die Räder des Fahrgestells in Rollkontakt mit der Aufstandsfläche, sodass der Sessel auf einfache Art und Weise an einen anderen Ort verschoben werden kann. Hierfür ist es nicht erforderlich, dass zusätzlich noch Bremsen an den Rollen gelöst werden. Das Einfahren bzw. Hochfahren des Fahrgestells hat zudem den Vorteil, dass die Räder den ästhetischen Gesamteindruck des Sessels nicht trüben, wenn sie nicht gebraucht werden.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Sitz einen Sitzrahmenmechanismus auf, der an Seitenwangen des Sessels befestigt ist. Weiterhin kann der Verstellmechanismus wenigstens ein erstes Hebegestänge und ein zweites Hebegestänge aufweisen, wobei das erste Hebegestänge an einem ersten Ende gelenkig mit dem Fahrgestell und an einem zweiten Ende gelenkig mit dem Sitzrahmenmechanismus gekoppelt ist, und wobei auch das zweite Hebegestänge mit einem ersten Ende gelenkig mit dem Fahrgestell verbunden ist, während das zweite Ende mit dem Verstellmotor in Wirkkontakt steht. Auf diese Weise lässt sich der Verstellmotor sowohl für die Aufstehhilfsvorrichtung als auch für die Betätigung des Fahrgestells verwenden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann dabei zwischen dem zweiten Ende des zweiten Hebegestänges und dem Verstellmotor wenigstens ein weiteres, gelenkig angekoppeltes Zwischenglied vorgesehen werden, wodurch eine Verbesserung des Bewegungsablaufes ermöglicht wird. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung weist das Fahrgestell wenigstens ein Antirutsch-Element auf und kann hiermit relativ zu den Standfüßen noch in einer dritte Stellung verstellt werden, in der sich der Sessel über das Anti-Rutsch-Element und einen Teil der Räder auf der Aufstandsfläche abstützt, während die verbleibenden Räder und auch die Standfüße von der Aufstandsfläche beabstandet angeordnet sind. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Anti-Rutsch-Element über einen Gestängemechanismus mit dem Fahrgestell und dem Verstellmechanismus gekoppelt ist. Dabei bietet es sich an, wenn der Gestängemechanismus des Anti-Rutsch-Elements mit dem ersten Hebegestänge des Verstellmechanismus gelenkig gekoppelt ist.
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Weiterhin ist es besonders bedienerfreundlich, wenn das Fahrgestell zur motorbetriebenen Verstellung des Fahrgestells in die erste, zweite und dritte Stellung mit dem Verstellmotor über den Verstellmechanismus gekoppelt ist.
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Neben der Aufstehhilfsvorrichtung und der Möglichkeit einer Verschiebung des Sessels mittels der Räder, weist der Sessel vorteilhafterweise auch eine Fußstütze auf, die mit dem Sitzrahmenmechanismus über einen Fußstützen-Verstellmechanismus zum Aus- und Einfahren der Fußstütze verbunden ist. Ferner ist eine Rückenlehne vorgesehen die mit einem Rückenlehnen-Verstellmechanismus zur Verstellung von Sitz und Rückenlehne zwischen einer aufrechten Grundstellung und einer zurückgeneigten Stellung verstellbar ist. Wird darüber hinaus der Fußstützen-Verstellmechanismus und der Rückenlehnen-Verstellmechanismus mit dem Verstellmotor gekoppelt, kann sowohl die Relaxstellung und die Grundstellung, als auch die Aufstehhilfsvorrichtung sowie das Ausfahren des Fahrgestells mit ein und demselben Motor besonders kostengünstig realisiert werden.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen
- 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sessels in der Relaxstellung,
- 2 eine erste dreidimensionale Darstellung der Sesselmechanik schräg von vorne,
- 3 eine zweite dreidimensionale Darstellung der Sesselmechanik schräg von hinten,
- 4 eine vereinfachte Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sessels mit hochgezogenem Fahrgestell,
- 5 eine vereinfachte Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sessels in einer Stellung mit abgesenktem Fahrgestell,
- 6 eine vereinfachte Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sessels in der Verfahrstellung,
- 7 eine vereinfachte Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sessels in einer Stellung mit abgesenktem Anti-Rutsch-Element,
- 8 eine vereinfachte Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sessels in der angehobenen Stellung des Sessels (aktivierte Aufstehhilfsvorrichtung) und
- 9 eine vereinfachte Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sessels in der angehobenen Stellung des Sessels (aktivierte Aufstehhilfsvorrichtung) gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Sessel in seiner Relaxstellung. Er weist einen Sitz 1, eine Rückenlehne 2 und eine Fußstütze 3 auf. Der Sessel sieht ferner zwei Seitenwangen 4 vor, die den Sitz 1 seitlich begrenzen und auch als Armlehnen dienen. Ferner verfügt der Sessel über vordere und hintere Standfüße 5, 6, mit denen sich der Sessel in der gezeigten Relaxstellung auf einer Aufstandsfläche 7 abstützt. Der Sitz 1 weist außerdem über eine Sitzrahmenmechanismus 8 auf, an den ein Fußstützen-Verstellmechanismus 9 zum Aus- und Einfahren der Fußstütze 3 und ein Rückenlehnen-Verstellmechanismus 10 zur Verstellung von Sitz 1 und Rückenlehne 2 zwischen einer aufrechten Grundstellung und der in 1 gezeigten zurückgeneigten Relaxstellung gekoppelt sind. Die Polsterung des Sitzes und der Fußstütze sind in der Darstellung weggelassen worden, um die Sesselmechanik besser darstellen zu können.
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2 und 3 zeigen dreidimensionale Darstellungen der Sesselmechanik aus verschiedenen Blickwinkeln. Sie besteht im Wesentlichen aus dem Sitzrahmenmechanismus 8, dem Fußstützen-Verstellmechanismus 9 und dem Rückenlehnen-Verstellmechanismus 10. Darüber hinaus ist ein Fahrgestell 11 mit vorderen Rädern 12 und hinteren Rädern 13 vorgesehen. Zur motorbetriebenen Betätigung der Sesselmechanik ist ein Linearaktuator mit einem Verstellmotor 14 vorgesehen. Die gesamte Sesselmechanik wird über zwei Seitenplatten 15 des Sitzrahmenmechanismus 8 mit den Seitenwangen 4 verschraubt. Die Rückenlehne wird wiederum an zwei Rückenlehnen-Tragelementen 16 des Rückenlehnen-Verstellmechanismus 10 fixiert.
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Der Linearaktuator weist neben dem Verstellmotor 14 eine Spindel 17 und eine mit der Spindel 17 zusammenwirkende Mutter 18 auf. Der Verstellmotor 14 dreht die Spindel in der jeweils gewünschten Drehrichtung und bewirkt dadurch eine Linearverschiebung der Mutter 18 längs der Spindel.
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Der Sitzrahmenmechanismus 8 weist zwei seitlich gegenüberliegende Sitzrahmenteile 19, 20 auf, an denen der eigentliche Sitz 2 einschließlich seiner Polsterung befestigt wird. Die Sitzrahmenteile 19, 20 sind über einen ersten Querholm 21 und einen zweiten Querholm 22 starr miteinander verbunden sind, wobei der erste Querholm 21 zwei mittig an diesem drehfest angeordnete Laschen 23, 24 auf, die gelenkig mit der Mutter 18 gekoppelt sind (3).
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Am motorseitigen Ende des Linearaktuators ist eine Kopplungsöse 25 zur Ankopplung eines Verstellmechanismus 26 vorgesehen, der im Folgenden anhand der 4 bis 8 näher erläutert wird, die verschiedene Stellungen des Sessels zeigen, die jeweils durch Verschiebung der Mutter 18 längst der Spindel 17 erreicht werden können. Mit anderen Worten ist jede Stellung des Sessels durch einen charakteristischen Abstand zwischen der Kopplungsöse 25 und der Mutter 18 definiert. Durch Betätigung des Verstellmotors 14 kann die Mutter 18 längst der Spindel in den jeweils gewünschten Abstand zur Kopplungsöse 25 gefahren werden, in welcher der Sessel die dem Abstand zugeordnete Stellung einnimmt.
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In der Relaxstellung gemäß 1 nimmt die Mutter 18 den größten Abstand a1 von der Kopplungsöse 25 ein. Eine Betätigung des Verstellmotors im Sinne einer Verkürzung dieses Abstandes bewirkt ein Einfahren der Fußstütze sowie eine Verstellung von Sitz 1 und Rückenlehne 2 in eine aufrechte Grundstellung. Die hierfür erforderliche Ausgestaltung der Sitzmechanik ist dem Fachmann hinlänglich bekannt, sodass hierauf im Folgenden nicht näher eingegangen wird.
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Die aufrechte Grundstellung der Sitzmechanik ist in 4 dargestellt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist hierbei die Rückenlehne 2 sowie die Fußstütze 3 nebst Fußstützen-Verstellmechanismus 9 weggelassen worden. In dieser Stellung beträgt der Abstand der Mutter 18 von der Kopplungsöse 25 nur noch a2. In dieser Grundstellung des Sessels stützt sich dieser über seine Standfüße 5, 6 auf der Aufstandsfläche 7 ab. Das Fahrgestell 11 befindet sich hingegen in einer ersten, eingezogenen bzw. hochgezogenen Stellung, in der die vorderen Räder 12 und die hinteren Räder 13 von der Aufstandsfläche 7 beabstandet angeordnet sind Durch eine entsprechende Ausgestaltung der Sesselverkleidung können die Räder 12, 13 dabei verdeckt sein, sodass ggf. nur noch die Standfüße 5, 6 sichtbar sind.
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Wird der Abstand der Mutter 18 von der Kopplungsöse 25 mittels des Verstellmotors 14 auf dem Abstand a2 (5) weiter verkürzt, wird das Fahrgestell 11 auf die Aufstandsfläche 7 abgesenkt, sodass sowohl die Standfüße 5, 6 als auch die vorderen Räder 12 und die hinteren Räder 13 mit der Aufstandsfläche 7 in Kontakt stehen.
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Bei einer weiteren Verkürzung des Abstandes auf dem Abstand a4 gemäß 6 bewirkt die Sitzmechanik ein Abheben der Standfüße 5, 6, sodass der Sessel sich nur noch über die Räder 12, 13 des Fahrgestells 11 auf der Aufstandsfläche 7 abstützt. Diese zweite Stellung des Fahrgestells stellt auch die Verfahrstellung des Sessels dar, in welcher der Sessel mit Hilfe der Räder auf einfache Art und Weise verschoben werden kann. Um eine gute Lenkbarkeit des Sessels zu gewährleisten, macht es Sinn, wenn die hinteren Räder 13 als Lenkräder ausgebildet sind, sodass sich diese auch um eine vertikale Hochachse drehen können.
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Wird der Verstellmotor 14 im Sinne einer weiteren Verkürzung des Abstands der Mutter 18 zur Kopplungsöse 25 angesteuert, wird beim Abstand a5 gemäß 7 ein Antirutsch-Element 27 über einen Gestängemechanismus 28 auf die Aufstandsfläche 7 abgesenkt. Wird der Abstand zwischen Mutter 18 und Kopplungsöse 25 dann noch weiter reduziert, wird die Aufstehhilfsfunktion durch Anheben des Sitzes in eine angehobene und nach vorne geneigte Stellung gemäß 8 aktiviert. Der sich dabei einstellende Abstand a6 stellt den kleinsten Abstand zwischen Mutter 18 und Kopplungsöse 25 dar. Die Verkürzung des Abstandes a5 auf dem Abstand a6 bewirkt dabei ein weiteres Ausfahren des Antirutsch-Elements 27, sodass die hinteren Räder 13 von der Aufstandsfläche 7 abheben, während die vorderen Räder 12 in Kontakt mit der Aufstandsfläche 7 bleiben und dabei eine Schwenkachse für das Fahrgestell 11 bilden.
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In der angehobenen Stellung gemäß 8 ist der Sitz 1 etwas nach oben gefahren und leicht vorne geneigt, sodass ein Aufstehen oder Hinsetzen für einen Benutzer deutlich erleichtert wird. Das Antirutsch-Element ist mit einem geeigneten Antirutsch-Belag versehen, der einen sicheren Stand des Sessels, insbesondere ein unbeabsichtigtes Verrutschen auf der Aufstandsfläche 7 zuverlässig verhindert. Um die Standfestigkeit zu erhöhen, sollten die vorderen Räder 12 nicht als Lenkräder ausgebildet sein.
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Anhand der 3 und 8 ist die Ausgestaltung des Fahrgestells 11 besonders gut ersichtlich. Es besteht im Wesentlichen aus zwei seitlichen Rahmenteilen 29, 30, einem hinteren Querverbindungsteil 31 und einem vorderen Querverbindungsteil 32, wobei an den vorderen Enden der seitlichen Rahmenteile 29, 30 die vorderen Räder 12 befestigt sind. Die hinteren Räder 13 sind jeweils an einem ersten bzw. zweiten Arm 33, 34 angebracht, wobei sich die beiden Arme jeweils vom hinteren Querverbindungsteil 31 nach hinten erstrecken.
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Im Bereich des hinteren Querverbindungsteils 31 sind weiterhin zwei beabstandete Befestigungsflansche 35, 36 vorgesehen, die starr mit dem hinteren Querverbindungsteil 31 verbunden sind und jeweils eine erste Koppelstelle 37 und eine zweite Koppelstelle 38 vorsehen, an denen der Verstellmechanismus 26 der Aufstehhilfsvorrichtung gelenkig angekoppelt ist. Dieser Verstellmechanismus 26 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel auf beiden Seiten jeweils ein erstes Hebegestänge 39 und ein zweites Hebegestänge 40 auf.
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Der Sitzrahmenmechanismus 8 sieht ferner ein erstes Kopplungselement 41 und ein zweites Kopplungselement 42 vor, welche jeweils mit dem ersten bzw. zweiten Sitzrahmenteil 19, 20 und mit dem zweiten Querholm 22 starr verbunden sind, sodass die beiden Kopplungselemente 41, 42 vom ersten bzw. zweiten Sitzrahmenteil etwa schräg nach unten ragen. Das erste Hebegestänge 39 ist an seinem ersten Ende gelenkig an der ersten Koppelstelle 37 des Befestigungsflansches 35 bzw. 36 und mit seinem zweiten Ende an einer ersten Gelenkstelle 43 des ersten bzw. zweiten Koppelelements 41, 42 befestigt. Das zweite Hebegestänge 40 ist wiederum an einem ersten Ende mit der zweiten Koppelstelle 38 des Befestigungsflansches 35 bzw. 36 gelenkig verbunden und ist in einem Mittelbereich mit einer zweiten Gelenkstelle 44 des ersten bzw. zweiten Koppelelements 41, 42 gekoppelt. Sowohl das erste Hebegestänge 39 als auch das zweite Hebegestänge 40 sind somit auf Seiten des Sessels vorgesehen.
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Das jeweils zweite Ende der zweiten Hebegestänge 40 sind über ein stangenartiges Zwischenglied 45 gelenkig miteinander verbunden, wobei das Zwischenglied 45 in einem Mittelbereich über zwei drehfest mit diesem verbundenen Armen 46 an der Kopplungsöse 25 gelenkig angekoppelt ist. Das erste und zweite Koppelelement 41, 42 weisen an ihren nach vorne gerichteten Stirnkanten Aussparungen 47 auf, die während des Anhebens des Sessels zwischen den Stellungen gemäß den 7 und 8 kurz vor Abschluss der Bewegung mit dem stangenförmig ausgebildeten Zwischenglied 45 in Kontakt kommen, sodass im weiteren Verlauf der Bewegung die Neigungsbewegung des Sitzes nach vorne verstärkt wird.
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Die Funktionsweise des Gestängemechanismus 28 zur Betätigung des Antirutsch-Elements 27 wird im Folgenden anhand der 8 näher erläutert. Der dargestellte Gestängemechanismus 28 besteht im Wesentlichen aus einem ersten Gestängeteil 48, einem zweiten Gestängeteil 49 und einem dritten Gestängeteil 50. Auf dem ersten Arm 33 bzw. zweiten Arm 34 ist jeweils eine Koppelplatte 51 befestigt, die eine erste Gelenkstelle 52 für das erste Gestängeteil 48 und eine zweite Gelenkstelle 53 für das zweite Gestängeteil 49 bereitstellt. Der erste Gestängeteil 48 ist mit einem Ende an der ersten Gelenkstelle 52 und mit dem zweiten Ende an einer dritten Gelenkstelle 54 am Anti-Rutsch-Element angekoppelt. Der zweite Gestängeteil 49 ist in einem Mittelbereich an der zweiten Gelenkstelle 53 mit der Koppelplatte 51 gelenkig gekoppelt und steht mit einem ersten Ende mit einer vierten Gelenkstelle 55 am Antirutsch-Element 27 in Gelenkverbindung. Das zweite Ende des zweiten Gestängeteils 49 ist gelenkig mit dem dritten Gestängeteil 50 gekoppelt, dass wiederum mit seinem anderen Ende an einer fünften Gelenkstelle 56 mit dem ersten Hebegestänge 39 gelenkig verbunden ist. Mit diesem Gestängemechanismus 28 wird beim Heben des ersten Hebegestänges 39 das Anti-Rutsch-Element 27 gemäß 7 und 8 ausgefahren und stützt sich auf der Aufstandsfläche 7 in zunehmenden Maße ab, sodass die hinteren Räder 13 von der Aufstandsfläche 7 abgehoben werden.
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Die oben beschriebene Sesselmechanik erfordert somit lediglich einen Verstellmotor 14, um sämtliche Stellungen des Sessels zu erreichen. Selbstverständlich ist aber im Rahmen der Erfindung nicht ausgeschlossen, dass noch ein weiterer Motor vorgesehen wird, um gewünschtenfalls weitere Stellungen des Sessels anfahren zu können. Die Verstellung des Sessels erfolgt beispielsweise über eine Fernsteuerung oder ein in der Armlehne eingelassenes Bedienfeld, wobei letztendlich nur vier Tasten erforderlich sind, um die für den Benutzer relevanten Stellungen des Sessels anfahren zu können
- Taste 1: Aufrechte Grundstellung gemäß 4
- Taste 2: Relaxstellung gemäß 1
- Taste 3: Verfahrstellung gemäß 6
- Taste 4: Angehobene Stellung gemäß 8
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Die in den 5 bzw. 7 gezeigten Stellungen stellen keine eigenständig anfahrbare Stellungen dar, sondern werden vielmehr bei der Bewegung von der aufrechten Grundstellung in die Verfahrstellung bzw. von der Verfahrstellung in die angehobene Stellung eingenommen, ohne dass die Bewegung des Sessel dort innenhält.
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Die anhand der 1 bis 8 beschriebene Sesselmechanik zeigt lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel. So können insbesondere auch der Verstellmechanismus der Aufstehhilfsvorrichtung als auch der Gestängemechanismus des Antirutsch-Elements auf andere Art und Weise ausgeführt werden. 9 zeigt beispielhaft einen vereinfachten Verstellmechanismus 26', der auf einfache Art und Weise dadurch realisiert wird, dass das erste Hebegestänge 39 des Verstellmechanismus 26 an der ersten Koppelstelle 27 am Befestigungsflansch 35 bzw. 36 einfach weiter verlängert wird und nach unten gebogen ausgebildet ist, wobei es an seinem Ende das Antirutsch-Element 27 trägt. Diese Lösung erfordert somit wesentlich weniger Gelenkstellen und Bauteile und ist daher kostengünstiger. Man muss jedoch in Kauf nehmen, dass sich der Stuhl während der Bewegung zwischen der Stellung gemäß 7 und der Stellung gemäß 8 etwas nach hinten bewegt, da sich während des Hebelvorgangs der Abstand zwischen den vorderen Rädern 12 und dem auf der Aufstandsfläche 7 aufgesetzten Antirutsch-Element verkürzt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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