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Die Erfindung betrifft einen- Kochtopfdeckel und ist dadurch gekennzeichnet,
daß er mit einer selbsttätigen Lüftungsvorrichtung versehen ist, die aus einer einen
Deckelausschnitt verschließenden bzw. freigebenden schwenkbaren Klappe besteht,
welche durch einen ins Topfinnere hineinragenden Taster steuerbar ist. Die Ausbildung
ist vorzugsweise derart getroffen, daß an der Schwenkklappe ein Gewicht so angeordnet
und der Taster mittels eines Hebelarms so angelenkt ist, daß der Schwerpunkt der
Klappe in der durch die Schwenkachse gehenden Senkrechten liegt. Vorzugsweise ist
die Schwenkklappe in der Verschlußlage mittels einer Kasteneinrichtung, z. B. einer
mit dem Rand des Deckelausschnitts zusammenwirkenden Nase des Hebelarms des Tasters
gesichert.
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Bei gewöhnlichen Kochtopfdeckeln ereignet es sich erfahrungsgemäß
häufig, daß der Inhalt überkocht. Wenn dies vermieden werden soll, so muß der Deckel
bislang wiederholt abgenommen und nachgesehen werden, ob der Kochzustand noch nicht
erreicht ist. Die Gefahr des Überkochens besteht namentlich bei aufschäumendem und
hochquellendem Kochgut. Besonders mißlich ist, daß, sofern der Kochtopf sich auf
einem Gasherd befindet, durch den überlaufenden Teil des Kochguts die Gasflamme
zum Erlöschen gebracht, mithin die Gefahr von Gasvergiftungen und Explosionen hervorgerufen
wird.
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Alle diese Nachteile sind erfindungsgemäß behoben, denn der Taster
des mit einer Lüftungsvorrichtung versehenen Kochtopfdeckels löst, sobald das überbrodelnde
bzw. hochschäumende Kochgut mit ihm in Berührung kommt, die Schwenkklappe aus, die
sich dann sofort öffnet. Es erfolgt also ein selbsttätiges Lüften, wie dies sonst
nur bei abgenommenem Deckel der Fall ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel in
schematischer, Darstellung veranschaulicht. Es zeigt Fig. i einten Schnitt durch
einen Kochtopfdeckel gemäß der Erfindung, Fig.2 eine Draufsicht dazu.
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Der Deckel a besitzt einen Ausschnitt b, der beim gezeichneten
Ausführungsbeispiel mittig angeordnet und kreisrund ist. In diesem Ausschnitt ist
die Klappe c eingelassen, welche um die Achsbolzen d und e schwenkbar ist.
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An der Schwenkklappe c ist einerseits ein Gewicht f angebracht, anderseits
mittels des Hebelarms g in h der Taster i angelenkt. Diese Teile sind an
der Schwenkklappe so angebracht, daß der Schwerpunkt aller Teile in deren in ausgezogener
Linienführung dargestellten Ruhelage in der durch die Schwenkachse d, e gehenden
Senkrechten liegt, die Schwenkklappe somit in horizontaler Lage gehalten wird.
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Wird der Taster i durch den aufkochenden Inhalt des Topfes in die
strichpunktiert dargestellte Stellung geschwenkt, so erfolgt eine Verlagerung des
Schwerpunkts mit der Wirkung, daß der Klappdeckel um die Achse d, e ausschwenkt
und sich, wie strichpunktiert angedeutet, senkrecht stellt. Der Deckelausschnitt
b ist somit nunmehr offen.
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Damit die Schwenkklappe nicht durch Erschütte= rungen o. dgl. vorzeitig
aus der Ruhestellung in die Offfnungslage schwenkt, ist eine Sicherungsvorrichtung
vorgesehen, welche beim gezeichneten Ausführungsbeispiel aus der Nase k des Tasterarms
g besteht, die sich in der Ruhelage an die Unterseite des Deckels a anlegt und erst
nach Ausschwenken des Tasters in die strichpunktiert gezeichnete Stellung die Schwenkbewegung
der Klappe c ermöglicht.
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Der Deckel kann, wie beim gezeichneten Ausführungsbeispiel, ebenflächig
gestaltet sein, so daß er auf den oberen Rand unterschiedlich großer Töpfe aufsetzbar
ist. Es ist aber auch möglich, den Deckel mit einem Randring zu versehen, so daß
er nach Art von Stülpdeckeln den Kochtopfrand übergreift.
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Der Deckel kann üblicherweise mit Henkeln oder, wie beim gezeichneten
Ausführungsbeispiel, mit einem knopfartigen Handgriff L ausgerüstet sein. Damit
in fällen, in welchen im Hinblick auf die Art des Kochguts ein überkochen nicht
zu befürchten, ein rechtzeitiges Entlüften also nicht erforderlich ist, der Deckel
ohne lnkrafttreten der Lüftungsvorrichtung wie ein gewöhnlicher Deckel benutzbar
ist,-kann eine Sperrvorrichtung angeordnet werden, welche das Ausschwenken der Klappe
c hindert. Es kann beispielsweise das Befestigungsglied des Handgriffs
l mit einem Nocken m versehen sein, der sich gegebenenfalls etwas
unter die Schwenkklappe c legt, diese also in der Ruhelage festhält.
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Wenngleich das selbsttätige Öffnen der Schwenkklappe bereits ein Geräusch
ergibt, das von den in der Küche Anwesenden kaum überhörbar ist, so kann doch erforderlichenfalls
eine Signaleinrichtung, z. B. eine Alarmglocke, vorgesehen werden, welche durch
die sich öffnende Schwenkklappe betätigt wird.